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Premiumpartner2010

87 Astra Tech – Implantologie Richtung Gegenwart – neue Materialien und zweiphasige Implantation Mit Beginn des 19. Jahrhunderts verebbte die Implantationswelle langsam. 1807 versuchten sich dennoch einige Forscher an der enossalen Implantation mit Goldimplantaten, die sie in die frischen Extraktionswunden einpressten, um nach zwei Wochen eine Stiftkrone aufzuset- zen. Auch künstliche Alveolen sollen in diesem Jahrhundert erstmals angelegt worden sein. Generell verdrängte aber gerade in den USA die Entwicklung der konservierenden Zahnheil- kunde und die voranschreitende systematische Ausbildung der Zahnärzte in Colleges und Universitätsinstituten die Transplantation. Das 20. Jahrhundert brachte vor allen Dingen bessere technische Möglichkeiten und prä- zise histophysiologische und histopathologische Untersuchungen. Diese Neuerungen führ- ten schließlich dazu, dass Zahnmediziner sich wieder der Herausforderung stellten, verlorene Zähne durch artfremdes Material zu ersetzen. Dabei entwickelten sie die Implantate nicht zum Selbstzweck. Vielmehr sollten sie dabei helfen, diffizile prothetische Fälle zu lösen – zum Beispiel, wenn ein zahnloser, atrophierter Kiefer keinen Halt mehr für eine totale Prothese bot. Bereits 1913 setzte der Amerikaner Greenfield bei einem Patienten ein korbförmiges, rundes Hohlimplantat aus einer Platin-Iridium-Legierung ein. Dieses Modell wird als Vorläufer der auch heute noch gebräuchlichen Hohlzylinderimplantate interpretiert. In den 20er-Jahren beschrieb der Franzose Leger-Dorez ein spreizbares Implantat mit Dübelwirkung. Rund zehn Jahre später erschienen erste Berichte über Schraubenimplantate aus Gold und Stifte aus nicht oxidierendem Stahl, die im Rahmen der Frakturbehandlung eines Unter- kiefers zum Einsatz kamen. Überhaupt veränderten rostfreie Metalle und neue Legierungen wie „Vitallium“ und „WISIL“ die Forschung in der Implantologie entscheidend. Nur so war es Stork möglich, 1937 mit verschiedenen Typen von Vitallium-Schrauben zu experimentieren. Die Folge: Implan- tate, die bis dahin nach dem Vorbild von Zahnwurzeln geformt worden waren, wurden mit vertieften Gewindegängen versehen. Seine Versuche lieferten wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung heutiger Schraubenimplantate. Nur ein Jahr später meldete Adams ein Patent an, das ebenfalls der Ausgangspunkt einer Erfolgsgeschichte war: Er setzte die Idee einer versenkbaren, zylindrischen Schraube mit Einheilkappe in die Tat um und schuf so die Grundlagen für das gegenwärtige Behandlungskonzept des zweiphasigen Vorgehens bei der Implantation. Schraubenimplantate erfreuten sich auch in den kommenden Jahrzehn- ten großer Beliebtheit in der Fachwelt, die deshalb auch ständig neue Variationen, wie zum Beispiel Tantalnadeln, generierte. Die in die Mundhöhle ragenden drei Enden der Nadeln wurden mit einem Käppchen aus Kunststoff verbunden, das wiederum mit einer Krone bedeckt wurde.

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