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Premiumpartner2010

21 Dürr Dental – Hygienemanagement Entwicklungen in der Hygiene. Doch der Weg bis zu einem modernen Hygienebewusst- sein war weit. Hygiene-Pioniere des 18. Jahrhunderts Zahnbehandlungen wurden bis ins 18. Jahrhundert vorwiegend außerhalb einer Praxis auf Jahrmärkten, öffentlichen Plätzen oder in Privatwohnungen durchgeführt. Damit war ein hygienisches Arbeiten nicht möglich. Auch in den ersten Arztpraxen des 19. Jahrhunderts gingen die Hygienemaßnahmen noch nicht über das obligatorische Händewaschen und das oberflächliche Reinigen der Instrumente hinaus. Eine wissenschaftliche Betrachtung der Hygiene lieferte erstmals der Arzt Johann Peter Frank (1745–1821) in seinem Werk„Die medici- nische Polizey“. Darin beschrieb er hygienische und medizinische Vorgehensweisen und gab Empfehlungen für fast alle Lebensbereiche. Er sah es als Aufgabe der Medizin an, die Ursa- chen der Krankheiten zu erforschen, mit dem Ziel, die Gefahr von Infektionen einzudämmen. Als einen der Hauptgründe erachtete er die unzureichenden hygienischen Verhältnisse, in denen die Menschen lebten und arbeiteten: „DieHygiene,welchezurErhaltungdergegenwärtigenGesundheitdiezweckmäßigstenMaßregeln vorschreibt, ist gewiss der nötigste, nützlichste und edelste Teil der medizinischen Wissenschaft. Es ist ein weit größerer Dienst, einen dem Sturze nahen Menschen vor dem Falle zu bewahren, als den schon niedergestürzten wieder aufzuheben“, so Johann Peter Frank 1785. Polster und Plüsch – Hygieneansätze im 19. Jahrhundert Angestaubt und nostalgisch wirken Fotos von Zahnarztpraxen im 19.  Jahrhundert. Die Behandlungsstühle waren samtbezogen, die Instrumententische mit edlem Stoff bespannt, der Zahnarzt meist in ein langes, dunkles Gewand aus Wolle oder Seide gehüllt, das selten gewaschen wurde, da auf diese Weise eingetrocknete Blutflecken weniger auffielen. Im Mittelpunkt der Behandlung standen Komfort und Wohlbefinden der Patienten, nicht die Keimfreiheit der Instrumente. So reinigten die Ärzte beispielsweise Wunden von mehreren Patienten nacheinander mit demselben Schwamm, benutzten OP-Besteck einfach beim nächsten Eingriff wieder oder zogen Zähne mit den kontaminierten Extraktionszangen aus der vorangegangenen Behandlung. Daran konnten erst einmal auch neue medizinische Erkenntnisse nichts ändern.

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