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Premiumpartner2010

70 Auf höchstem Niveau Pioniergeist und praktische Erfahrung – Werkstoff-Geschichte der Zahnheilkunde Die Vorgänger der heutigen Zahnärzte bemühten sich schon vor Hunderten von Jahren, beschädigte Zähne zu erhalten oder zu ersetzen. In der Antike und im Mittelalter füllten sie kariöse Zähne mit Kräutern oder Wachs, befestigten wackelnde Teile des Gebisses mit Draht oder fertigten Prothesen aus Nilpferd- oder Ochsenzähnen. Später folgten die ersten zukunft- weisenden Versuche mit künstlichen Werkstoffen und Metallen. Legierungen aus Edelmetall – belastbar und verträglich Zahnersatz aus metallischen Werkstoffen hat eine lange Tradition. Auf dem Weg zur modernen Metallkeramik verfeinerten die Pioniere der Zahnmedizin Rohstoffe und Verarbeitungstechniken immer weiter, um sie auf die Bedürfnisse von Zahntechnikern, Zahnärzten und Patienten abzustimmen. Schon vor über 2500 Jahren fixierten die Etrusker Rinderzähne durch dünne Gold- drähte an verbliebenen Zähnen im Mund, um Zahnlücken zu schließen (Abb. 1). Gold ist nicht nur das edelste aller Edelmetalle, sondern auch besonders mundbeständig. Das wus- sten wahrscheinlich auch schon die Etrusker und Syrer. Das üblicherweise zu Schmuck oder Münzen verarbeitete Metall findet sich in den ältesten Überresten zahnärztlicher Kunst. Im Mittelalter versuchten Alchemisten dem Geheimnis der Goldherstellung auf den Grund zu kommen und schufen dabei nicht nur die Grundlagen für die Wissenschaft der Chemie – sie entwickelten auch einfache Amalgame, die später in die Zahnheilkunde Einzug halten sollten. Die erste Goldfüllung erwähnte Giovanni d’Arcoli im 15. Jahrhundert. Er berichtete von einem Loch im Zahn, das mit Goldfolie gefüllt wurde, da diese leicht zu verarbeiten war. Später kam das Edelmetall auch bei Vollprothesen zum Einsatz. Einer der ersten promi- nenten Prothesenträger war übrigens George Washington, der erste Präsident der Vereinig- ten Staaten von Amerika. Er trug Ende des 18. Jahrhunderts eine Vollprothese aus Gold und Elfenbein. Den Grundstein für den metallkeramischen Zahnersatz legte der französische Zahnarzt Pierre Fauchard, der 1728 in seinem Werk „Le Chirurgien Dentiste“ erste Versuche beschrieb, metallischen Zahnersatz zu verblenden. Abb. 1 Zahnersatz aus Tierzähnen mit Golddraht, etwa 400 v. Chr., Dentalhistorisches Museum, Zschadraß. Quelle: Rolf Walther, Fotokünstler.

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