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Premiumpartner2010

24 Kampf den Mikroorganismen – modernes Hygiene- und Infektionsmanagement Die wesentliche gesetzliche Grundlage für die Hygienemaßnahmen in der Zahnarztpraxis bildet seit 2001 das Bundesseuchengesetz beziehungsweise sein Nachfolger, das Infektions- schutzgesetz (IfSG) des Bundesgesundheitsamtes. Daneben spielen auch noch das Medizin- produktegesetz (MPG) von 1994, das Arbeitsschutzgesetz von 2004 sowie die Gefahr- und die Biostoffverordnung eine Rolle. Durch diese Fülle neuer Gesetze und zunehmender behördli- cher Kontrollen rückte das Thema in den vergangenen Jahren mehr und mehr in den Blick- punkt des öffentlichen Interesses und in den Arbeitsalltag der Zahnärzteschaft. Status heute – Management eines unsichtbaren Risikos Noch immer ist in der deutschen Bevölkerung die Bedeutung von Desinfektionsmaßnahmen weniger stark verankert als in vergleichbaren Ländern. Aktuelle Untersuchungen ergaben, dass nur 5 Prozent aller Bürger die Desinfektion häufig berührter Oberflächen zur Prävention von Erkältungen und Grippe als wichtig erachten (DAZ 2009; 149 (41): S. 54–57). Auch haben die meisten Menschen beim Putzen noch immer die optische Sauberkeit im Visier und weni- ger die Beseitigung von Keimen. Wer heute im medizinisch-pharmazeutischen Bereich arbeitet, muss dagegen ein ande- res Hygienebewusstsein mitbringen. Dieses basiert auf einem fundierten Verständnis der Gefahren, die von Mikroorganismen für den Menschen ausgehen können. Eine besondere Qualität gewinnt dies in der zahnärztlichen Praxis, denn wo sonst besteht jeden Tag ein so enger Kontakt des Teams mit einer Vielzahl einzelner Patienten – und ebenso vielen Mög- lichkeiten zur Übertragung potenziell krankheitsauslösender Erreger. Dabei verhält es sich mit optisch erkennbaren Verschmutzungen und Mikroorganismen wie mit den„einen“ und den„anderen“ im Eingangszitat von Bertold Brecht: Im Unsichtbaren lauern die größten Risi- ken für die Gesundheit. Viren, Bakterien und Pilze können eine Vielzahl von Erkrankungen auslösen – einschließlich Pandemien, von denen hier nur einige genannt seien: Spanische Grippe 1918, Asiatische Grippe 1957, Hong-Kong-Grippe 1968 – sie forderten im vergangenen Jahrhundert Millionen Opfer. Laut amtlicher deutscher Todesursachenstatistik sterben auch heute noch pro Jahr in Deutschland bis zu 20.000 Menschen an den Folgen einer Infektion mit Influenza-Viren. Die Schlagzeilen über Vogelgrippe (Virus-Subtyp Influenza A/H5N1) und Schweinegrippe (Virus H1N1) (Abb. 4) füllten 2009 wochenlang die Titelblätter der Zeitungen. Hepatitis-Viren stellen speziell für das medizinische Personal gegenüber dem Bevöl- kerungsdurchschnitt eine erhöhte Bedrohung dar. Angesichts von 500.000 Patienten mit chronischer Hepatitis B allein in Deutschland ist die Ansteckung hoch. 4 Millionen sind es

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