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Premiumpartner2010

22 Kampf den Mikroorganismen – modernes Hygiene- und Infektionsmanagement Große medizinische Fortschritte aber kaum Hygienebewusstsein Im 19. Jahrhundert machte die Medizin große Fortschritte. Ignaz Semmelweis erbrachte 1847 erstmals den Nachweis, dass die Über- tragung von Krankheiten durch Desinfektion eingedämmt werden kann. Sein Ziel war vor allem, die Zustände in den Krankenhäu- sern zu verbessern, die wahre Brutstätten für Bakterien und Krankheitserreger darstell- ten. So sorgte beispielsweise die Einführung der Händedesinfektion mit Chlorkalklösung dafür, dass die Sterblichkeitsrate von Müttern im Kindbett drastisch zurückging. Der schottische Chirurg Sir Joseph Lister desinfizierte fast zeitgleich Wunden erfolg- reich mit Karbol und ging davon aus, dass Infektionen durch Erreger in der Luft verursacht würden. Heute weiß man, dass Infektionen hauptsächlich von Händen und Gegenständen ausgehen, die in Kontakt mit Wunden kom- men. 1854 begann Louis Pasteur, sich mit Bakteriologie zu beschäftigen. Er gilt bis heute als Pionier auf diesem Gebiet und Vorkämpfer für die Präventivmedizin. Den ersten Lehrstuhl für Hygiene in Deutschland erhielt der Chemiker Max von Petten- kofer 1865 (Abb. 2). Er setzte die Hygiene als eigenständigen Bereich der Medizin durch und wird deshalb auch heute noch als „Vater der Hygiene“ bezeichnet. Die Aufzählung ließe sich noch weiter fortsetzen. Trotz dieser Entwicklungen kam es aber nicht zum Erlass gesetzlicher Hygienevorschriften in der zahnärztlichen Behandlung. Auf- grund der optischen Sauberkeit in den Praxen, sah man hierfür einfach keine Notwendigkeit. 20. Jahrhundert – erste Schritte in Richtung Hygienemanagement Die ersten von Behördenseite angeordneten Maßnahmen zur Desinfektion in Zahnarztpra- xen erschienen 1963 in Form einer Liste von Desinfektionsmitteln des Bundesgesundheits- amtes. Sie liegt inzwischen in 15. Ausgabe als„Liste der vom Robert Koch-Institut geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren“ vor. Zu dieser Zeit kamen auch die Abb. 2 „Vater der Hygiene“: Max von Pettenkofer um 1860. © Wikipedia.

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