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Premiumpartner2013

80 Altersgemäße Therapiekonzepte Winter/Lietz: Mit welcher Behandlungsdauer ist bei einer präprothetischen kieferorthopädischen Behandlung zu rechnen und wie ist der allgemeine Ablauf? Jost-Brinkmann: Hier einen sinnvollen Zeitrahmen anzugeben, ist schwierig. Das Extrudieren von Zähnen, um den Gingivaverlauf zu beeinflussen (Abb. 2), ist binnen weniger Woche erle- digt, während andere Maßnahmen auch mehrere Jahre dauern können. Für den Prothetiker ist es wichtig, nicht der Ungeduld des Patienten zu erliegen, nachdem die kieferorthopädi- sche Apparatur endlich entfernt ist. Wegen der postorthodontisch erhöhten Zahnbeweg- lichkeit sollte 3-6 Monate gewartet werden, bevor endgültig restauriert wird. Winter/Lietz: Welche Behandlungsmethoden und Geräte werden in der präprothetischen Kiefer- orthopädie hauptsächlich angewendet? Jost-Brinkmann: Hier können fast alle Apparaturen zum Einsatz kommen. Wichtiger als der Name der Apparatur ist jedoch die verwendete (Bio)Mechanik. Dieser kommt bei Erwach- senen besondere Bedeutung zu. Durch den Knochenabbau kommt es vielfach zu einer Ver- schiebung des Widerstandszentrums nach apikal. Die Tendenz der Zähne zum Kippen steigt und es müssen geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Winter/Lietz: Welche Rolle spielt die skelettale Verankerung in der Kieferorthopädie allgemein und speziell in der präprothetischen Behandlung? Jost-Brinkmann: Kieferorthopädie funktionierte auch schon vor der Einführung der skeletta- len Verankerung. Durch unterschiedliche Maßnahmen der skelettalen Verankerung gelingen heute jedoch Bewegungen, die in der Vergangenheit nicht oder kaum möglich waren. An dieser Stelle sollen einige Beispiele erwähnt werden, wie die gleichzeitige Bewegung aller Zähne eines Kiefers in dieselbe Richtung, das Vermeiden unerwünschter Zahnbewegungen und die Miniaturisierung der Apparaturen. Nach einer Euphorie-Phase, in der Verankerungs- schrauben überall gesetzt wurden, können wir heute die Erfolgsraten besser einschätzen, so dass sich typische Anwendungen herauskristallisiert haben. Winter/Lietz: Wir bedanken uns für das Interview.

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