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Premiumpartner2013

4 Altersgemäße Behandlungskonzepte im Fokus Auf der anderen Seite ist die Therapieoption der Revitalisierung nur bei Zähnen mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum möglich und in Abhängigkeit vom Zahntyp nur bei Patienten zwischen sechs und maximal 14 Jahren von Erfolg gekrönt. Auch ereignen sich traumatische Zahnverletzungen, die eine endodontische Behandlung nötig machen, häufi- ger im Kindesalter oder bei Jugendlichen, als bei Erwachsenen, wenn man von Risikosportar- ten wie z. B. Eishockey und Kampfsport einmal absieht. In meiner Praxis gibt es, dieses Thema betreffend, auch einige Beispiele, wie im Falle eines achtjährigen Mädchens mit Trauma nach einem Fahrradsturz im Sommerurlaub. Die Erstver- sorgung im Ausland war nicht optimal verlaufen. Gleiches galt für eine achtjährige Patientin, deren Zahn nach einem Skiunfall noch regenerativ behandelt werden konnte. An dieser Stelle ist es vielleicht wichtig zu erwähnen, dass der Erfolg einer solchen Therapie mit davon abhängt, wie der entsprechende Zahn unmittelbar nach dem Unfall erstversorgt wird. Aus- geschlagene Zähne können idealerweise in einer speziellen Nährlösung so gelagert wer- den, dass diese später vom Zahnarzt wieder eingesetzt werden können. Kalte H-Milch ist die zweitbeste Lagerungsmöglichkeit für eine solche Erstversorgung. In Apotheken stehen spezielle Zahnrettungsboxen zum Verkauf, die erschwinglich sind und die Chancen für ein erfolgreiches Wiedereinsetzen des Zahns erhöhen. Dieser kann so durchschnittlich 24 Stun- den, maximal sogar bis zu 72 Stunden überleben. Ich weiß, dass in Berlin die Rettungswagen der Feuerwehr bei ihren Einsätzen diese Boxen mit sich führen. Aber auch wenn der Zahn fachgerecht aufbewahrt wurde, bedarf es einer endodontischen Therapie, die im Wesent- lichen von der Dauer der Trockenlagerung, bei der Lagerung in Flüssigkeit von der Art des Lagerungsmediums und vom Entwicklungsstand der Zahnwurzel abhängt. DasWiedereinsetzen eines avulsierten Zahns ist übrigens altersunabhängig. Das Gelingen der Behandlung wird dabei, wie bereits erwähnt, von der Dauer und Art der Lagerung bestimmt. Hierbei geht es aber nicht nur um den Zahn, sondern auch um das Zahnfach, die Alveole. Wenn sich das Wiedereinsetzen des avulsierten Zahnes über mehrere Stunden verzögert, kann eine vollständige Reposition durch das traumabedingte Ödem verhindert werden. Neben Zahnverletzungen durch Traumata führen bei Kindern häufiger genetisch bedingte Zahnanomalien wie der Dens Invaginatus zu endodontischen Komplikationen. Bei dieser Anomalie befindet sich im Zahn eine mit Schmelz ausgekleidete Einstülpung, die durch Kommunikation mit der Mundhöhle eine Nekrose der Pulpa auslösen kann. Ein weiteres Bei- spiel sind Zahnhartsubstanzanomalien, die schon im jugendlichen Alter zu schweren Schä- den führen können. Da der Schmelz in diesen Fällen nur einen geringen Widerstand gegen Säuren bietet, ist das Gebiss extrem anfällig für kariösen Befall, was letztendlich häufig eine endodontische Behandlung nötig macht.

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