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Premiumpartner2013

171 Dampsoft – Praxissoftware tet und viel zu gering honoriert wird (Umfrage der Münchener Medizinischen Wochenschrift zusammen mit der Stiftung Zuhören). Doch nun zur Antwort auf Ihre Frage: Man muss sich in der Praxis Freiräume für Gespräche und Beratungen schaffen. Ich empfinde die Entwicklung, Mitarbeiter/innen in Seminaren speziell im Verkauf zu schulen, als nicht positiv. Wichtige Gespräche sollte der Arzt selbst führen. Es geht um spezielle Beratungen, also darum, was dieser spezielle Patient wirklich braucht, und nicht, wie häufig ausgeschrieben, um den Verkauf von Leistungen. Redaktion: Wie genau läuft ein Erstkontakt bei Ihnen in der Praxis ab? Reusch: Ich muss vorausschicken, dass ich unsere Praxis seit mehr als 20 Jahren als Privatpra- xis führe. Neue Patienten nehme ich persönlich auf. Für diese Eingangsuntersuchung sind 1,5 Stunden vorgesehen, anschließend 1,5 Stunden für erste Hygieneinstruktionen und -maß- nahmen, Fotostatus und, falls notwendig, Abformungen für Situationsmodelle. Würde man diesen Zeitbedarf ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der Honorierung betrachten, wäre dies natürlich nicht sehr profitabel. Hierbei spielen jedoch die„Softfaktoren“ eine entscheidende Rolle. Termintreue, Hygiene, Routine oder Freundlichkeit sind Dinge, die der Patient beurteilen kann – im Gegensatz zur fachlichen Qualität der Behandlung. Auch die Tatsache, dass sich der Arzt Zeit für eine ausführliche Erstanamnese nimmt, wird vom Patienten positiv wahrgenommen. Für den ersten Eindruck gibt es bekanntlich keine zweite Chance. Seit vier Jahren ist in unserer Partnerschaftsgesellschaft ein Kollege mit einer GKV-Zulassung tätig. Auch bei seinen GKV-Patienten nimmt er sich trotz der mehr als unzureichenden Hono- rierung seitens der gesetzlichen Krankenkassen viel Zeit für die Aufnahmeuntersuchung. Er plant hierfür etwa 1 Stunde ein. Für die so genannte„01“-Untersuchung erhält er als Kassen- arzt € 16,23. Wir veranschlagen in unserer Praxis 250,- bis 300,- € Umsatz pro Behandlungs- stunde. Dies sind 4 bis 5 € pro Minute. Rein rechnerisch stünden also für Kassenpatienten 3-4 Minuten für Anamnese, Befundung und Beratung zur Verfügung. Man darf also keinesfalls die Zeit, die wir benötigen, um einen neuen Patienten aufzunehmen, nur unter wirtschaftli- chen Aspekten betrachten. Der Patient soll, wenn er erstmals bei uns in der Praxis erscheint, etwas erleben, das für ihn außergewöhnlich ist, nicht in der Norm liegt und ihn positiv beeindruckt. Sie kennen die 3/11 Regel: Wenn man ein positives Erlebnis hat, gibt man dies an die Familie und drei weitere Personen weiter. Ein negatives Erlebnis, eine schlechte Erfahrung hingegen kommuniziert der Patient in der Regel mit 11 weiteren Personen. Die Zeit, die wir uns für den ersten Kontakt

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