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Premiumpartner2011

77 VITA – Zahnfarbmessung und Reproduktion Redaktion: Herr Dr. Werling, Sie sind nicht nur Zahnmediziner, sondern auch Kursleiter und Bera- ter. Haben Sie deswegen ein besonders geschärftes Auge für Risiken in der Prothetik? Dr. Werling: Risiken gibt es in der Prothetik jede Menge. Aber einige davon kann man mit relativ geringem Aufwand vermeiden. Es hilft zum Beispiel ungemein, die Gebrauchsanwei- sung zu einem Materialblock zu lesen, bevor man anfängt zu schleifen. Nein, Scherz beiseite – das beste Material kann ein Risiko beinhalten, wenn es falsch verarbeitet wird, aber auch bei der Auswahl kann man als Zahnarzt leicht etwas übersehen. Zunächst einmal gibt es verschiedene Faktoren, auf die die Risiken zurückzuführen sind. Einige hängen mit individu- ellen Patienteneigenschaften zusammen, wie Materialunverträglichkeiten. Andere mit den Eigenschaften des Materials, wie zum Beispiel mangelnde Haftkraft oder Verblendbrüche. Ein konkretes Beispiel wäre der Härtegrad. Wenn das Material zu weich oder zu hart ist, wird das Gegengebiss geschädigt. Der Werkstoff, zum Beispiel Keramik, sollte deshalb im Hinblick auf das Abrasionsverhalten einem natürlichen Zahn möglichst nahe kommen. Redaktion:  Sie sind mittlerweile ein aner- kannter Spezialist, was die CAD/CAM-Technik betrifft. Sind in diesem Zusammenhang spezi- elle Risiken zu beachten? Dr. Werling: Keine Technik ist völlig fehler- frei. Bei CAD/CAM dürften die Kritiker wohl am häufigsten die Passgenauigkeit anzwei- feln. Aber auch dieses Risiko kann man mini- mieren. CAD/CAM erzieht zum sauberen Präparieren. Bei der Präparation muss ich als Zahnarzt grundsätzlich darauf achten, dass ich ausreichend Platz für die Keramik schaffe. Im okklusalen Bereich sollten dies mindestens 1,5 Millimeter sein. Die äußeren Präparationsgrenzen müssen eindeutig und scharf markiert sein, weil sie nur so mit dem optischen Abdruck sauber erfasst und von der entsprechen- den Software präzise dargestellt werden können. Ich würde aber vielmehr die Frage stellen, welche Risiken durch CAD/CAM minimiert werden können. Damit meine ich alle Probleme, die dadurch entstehen, dass der Patient mehrfach in die Praxis kommen muss, der Herstel- lungsprozess für den Zahnersatz also mehrere Sitzungen und somit auch mehrere Behand- lungsschritte erfordert. Abgesehen vom Zeitfaktor gibt es konkrete Risiken für die Qualität der Prothetik. Interessant ist beispielsweise die Gefahr der Verunreinigung des Dentins durch provisorische Klebematerialien, die ja bei einer„herkömmlichen“ Herstellung von Zahnersatz Abb. 9  Sauber präparieren: Prothetik mithilfe der CAD/CAM-Technik. Quelle: Dr. Werling, Bellheim

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