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Premiumpartner2011

18 Besser sehen, optimal therapieren die Entwicklung der DVT-Technik von diesem Zeitpunkt an mitzuverfolgen. In erster Linie konzentrierten wir uns auf die implantologische 3-D-Knochenbeurteilung und navigierten mit einfachen Methoden Implantate in den Knochen. Hierbei schauten wir uns immer die umliegenden Zähne mit an. Dabei entwickelte sich automatisch ein Blick für Knochendefekte um den Zahn herum, und hierdurch wurde mein Interesse für die Parodontologie geweckt. Wenn man sich Ende der 1990er-Jahre mit der Parodontologie beschäftigen wollte, kam man an Prof. Flemmig an der Universität Münster nicht vorbei. Er ist einer der wenigen interna- tional anerkannten deutschen Koryphäen auf diesem Gebiet und etablierte eine der fun- diertesten Fachzahnarztausbildungen, die man in Europa erhalten kann. Ich nehme an, dass Prof. Flemmig damals in der reinen CT-Diagnostik bereits eine diagnostische Verbesserung für die Parodontologie erkannte und dass meine Bewerbung deshalb Berücksichtigung fand. Während meiner dreijährigenWeiterbildungszeit starteten wir an der Uni mit einer Studie, die die Validität einer quantitativen Detektierbarkeit von Knochendefekten in jeder Dimension durch Computertomografie untersuchte. Hier ging es insbesondere um schwere Parodonti- tiserkrankungen mit ausgeprägten Knochendefekten. Diese sollten unter Berücksichtigung verschiedener Geräteeinstellung am CT in 3-D ausgewertet werden, um eine geringstmög- liche Strahlenbelastung zu diskutieren. Die DVT-Technik kommt in der Parodontologie vor allen Dingen bei schweren Erkrankungen zum Einsatz. Noch immer ist für die Untersuchung einer Parodontitis ein konventioneller Röntgenstatus mit 10 bis 16 Einzelzahnfilmen der allge- mein anerkannte Goldstandard für die bildgebende Diagnostik des Knochens. Mehr als eine Studie zeigt, dass dieser PA-Röntgenstatus eine ähnlich hohe, manchmal auch höhere Strah- lenbelastung für den Patienten bedeutet, als ein niedrig dosiertes CT. Deshalb frage ich mich häufig, warum Zahnärzte und Versicherungen über den Einsatz eines DVTs – insbesondere bei schweren Erkrankungen – so angeregt diskutieren, weil gerade das DVT imVergleich zum CT in der Regel mit einer wesentlich geringeren Strahlenbelastung einhergeht. Redaktion: Warum ist die DVT-Technik gerade in der Parodontologie besonders hilfreich? Dr. Ziggel: Nehmen wir einmal einen Beispielfall, der typisch für schwere Erkrankungen ist: Wir schauen einem Patienten in den Mund und erkennen auf den ersten Blick keine typi- schen Anzeichen für eine Parodontitis, also keine Schwellung oder Blutungen (Abb. 12). Auf dem Röntgenbild wird dann sichtbar, dass nur noch dieWurzeln vom Knochen gehal- ten werden (Abb. 13). Leider ist es keine Seltenheit ist, dass das gute klinische Bild über das wahre Ausmaß der Erkrankung, d. h. die Schwere des Knochenverlusts, hinwegtäuscht. Viele dieser Patienten weisen einen fortgeschrittenen Knochenverlust auf, ohne an Zahnfleisch- rückgang zu leiden. In der Parodontologie haben wir folgendes Problem: Die Bakterien, die

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