86 Zahnprävention durch individualisierte Materialauswahl Langzeituntersuchungen in unserer Klinik, wie auch in einer Schweizer Privatpraxis, zeigen, dass adhäsiv eingesetzte Endokronen aus VITABLOCS Mark II über einen Zeitraum von 12 Jah- ren eine hohe Überlebensrate von über 90 % gewährleisten. Die Höhe der Wände des noch bestehenden Pulpakavums ist dabei für die Retention der Endokronen der wesentliche Fak- tor. Die Chairside-Endokrone aus VITABLOCS Mark II kann somit als konservative, ästhetische CAD/CAM-Restauration bezeichnet werden, deren Erfolg auch auf den geringen Aufwand dieser Restauration zurückzuführen ist. Redaktion: Danke für dieses Interview. Ästhetisch anspruchsvolle Teil-, Front- und Seitenzahnkronen Vor jeder prothetischen Versorgung muss der Zahnarzt herausfinden, welche Wünsche bei dem Patienten im Vordergrund stehen – Ästhetik (zahnfarbene Restauration)? Langlebig- keitsgarantie? Substanzschonung? Auch Kostenaspekte spielen eine Rolle. Um letztendlich einen Kompromiss aus Wunsch und Machbarkeit zu finden, ist aber nicht nur die Patien- tenberatung wichtig, sondern auch die Fachkompetenz des Zahnarztes für die Indikati- onsstellung des jeweiligen Werkstoffes gefragt. Diese erfolgt unter anderem auf Basis der Gebisssituation, der Haltbarkeit der geplanten Restauration, der Ästhetik, eventuellen Unver- träglichkeitsreaktionen und bereits im Munde des Patienten vorhandenen Materialien. Auch beiVersorgungen mitTeil-, Front- und Seitenzahnkronen müssen Zahnärzte genau abwägen, welche Restaurationen für beide Seiten sinnvoll und machbar sind. Wir haben Univ. Prof. Dr. Gerwin Arnetzl, Facharzt für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde und Fachmann für Adhäsiv- und Vollkeramiktechnik, dazu befragt. Prof. Dr. Gerwin Arnetzl promovierte 1983 zum Dr. med. univ. an der Karl- Franzens-Universität Graz, seit 1988 hat er seine Zulassung zum Facharzt für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. 1994 habilitierte er. Seit 1995 ist er Leiter der Arbeitsgruppe Restaurative Zahnheilkunde und Adhäsivprothetik an der Uniklinik Graz, seit 1996 wissenschaftlicher Leiter der ÖGZMK / Zweig- verein Steiermark. Er ist Präsident der ÖGCZ, Generalsekretär der ÖGZMK und Vize-Präsident der ISCD. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der vollkeramischen CAD/CAM-Restaurationen und der Alterszahn- heilkunde.