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Premiumpartner2014

13 Morita - Bildgebende Diagnostik und Endodontie tig erkannt, ist die Ethik die Basis all unseres Tuns. Das schulden wir nicht nur dem Patienten, sondern auch uns selbst in unserem täglichen ärztlichen Handeln. Als Grundlage nenne ich in diesem Zusammenhang gerne das Vier-Prinzipien-Modell von Beauchamp und Childress (1977). Dabei stehen die ersten zwei Prinzipien, Respekt vor der Autonomie des Patienten und das Prinzip des Nichtschadens, oft mit der dritten Säule, der Fürsorgepflicht, im Konflikt. Einerseits soll der Zahnarzt aktiv handeln, andererseits dem Patienten nicht schaden. Da ionisierende Strahlung per se eine schädigende Wirkung hat, muss der Nutzen, der sich aus einer höheren Strahlenbelastung ergibt, von Bedeutung für die Fallplanung und -ausführung sein. Die Wissenschaft beginnt gerade erst vorsichtig, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, die erste Studie ist vielversprechend. Die stets gestellte Frage„wirkt sich das DVT positiv auf die Prognose und Therapieplanung aus“ kann ich nach zwei Jahren definitiv mit „JA“ beantworten27-30. Die DVT hat einen großen Einfluss auf die Therapieplanung und -durchführung, z. B. bei der Auswahl einer Aufbereitungsstrategie für konfluierende Kanalsysteme oder der Fragmententfernung. Andererseits gibt es auch Fälle, in denen ich aufgrund des Risikos der Artefaktebildung mit dem Anfertigen eines 3D-Bildes eher zurückhaltend bin, z. B. wenn sich Implantate in der Nachbarschaft befinden, große metallische Restaurationen (auch aus Zirkonoxid) oder mas- sive Stiftaufbauten im betroffenen Zahn. Ich denke, es muss sich aus der DVT immer ein zusätzlicher Erkenntnisgewinn ableiten lassen, wenn sich dieser aufgrund der Artefaktbildung nicht ergibt, dann macht eine 3D-Aufnahme keinen Sinn.23,24,24a Die Strahlenbelastung spielt bei der Indikationsstellung ebenfalls eine wichtige Rolle. Daher bin ich bei Kindern und Jugendlichen aufgrund der stochastischen Wirkung der Strahlung eher zurückhaltend mit der DVT. Denn im Hinblick auf die Strahlenbelastung ist die Literatur nicht einig und auch nicht konkludent.25,26 Zum ethischen Umgang gehört aber auch die korrekte und vollständige Auswertung und Befundung des Volumens. Alle Befunde müssen schriftlich erfasst sein, nicht nur die„Region of Interest“. Ein stete Fort- und Weiterbildung ist gerade auf diesem Gebiet unerlässlich. Denn es ist nicht immer einfach, Befunde im 3D-Bild zu erkennen. Diese Diagnostik muss trainiert werden. Bei unsicheren Diagnosen ist das Vier-Augen-Prinzip oft hilfreich. Auch das Einholen einer fun- dierten Zweitmeinung kann sinnvoll sein. Wenn die Befunde feststehen, stelle ich mir als Behandler immer die Frage, ob ich diese auch adäquat therapieren kann – das ist für mich einer der entscheidenden Punkte. Diese Frage

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