Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Premiumpartner2014

164 Prävention vor Wertverlust Redaktion: Welche Tipps können Sie Kollegen und Kolleginnen geben, um gute Mitarbeiter lang- fristig an die Praxis zu binden? Moßhammer: Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, unser Personal mit einzubeziehen, wenn wir auf der Suche nach einer neuen Mitarbeiterin sind. Das heißt, ich frage nach, was sich das Team zum Beispiel bezüglich der Ausbildung oder dem Alter der neuen Kollegin wünscht. Extreme Altersunterschiede können durchaus prob- lematisch sein. Diese Schritte im Vorfeld sind enorm hilfreich und stärken die Bindung zum Team. Wenn wir dann eine neue Mitarbeiterin ein- gestellt haben, stelle ich dieser für die ersten Monate des „On-Boardings“ eine Tutorin zur Seite, die jederzeit ansprechbar ist. Das heißt, sie muss auch nicht wegen jeder Kleinigkeit den Chef oder die Chefin behelligen. Wichtig ist es außerdem, der neuen Mitarbeiterin ein gewisses Maß an Verantwortung zu übertragen, damit sie sich gebraucht und ernst genommen fühlt. Ihr müssen genügend Möglichkeiten eingeräumt werden, Feedback zu geben – regelmäßige Mitarbeiter- und Teamgespräche sind selbstverständlich. Ebenso wie die Notwendigkeit, dem Personal Zukunftsperspektiven aufzuweisen, zum Beispiel in Form von Fortbildungen, einer Leistungs- und marktgerechten Entlohnung oder einer Betriebsrente. In diesem Punkt sind der Kreativität des Praxischefs oder der Praxischefin keine Grenzen gesetzt. Er könnte seinen Mitarbeitern beispielsweise Praxis- leistungen oder Angebote von Kooperationspartnern kostenlos oder günstiger anbieten. Große Bedeutung kommt auch der Motivation neuer Mitarbeiterinnen zu. Hier setzen wir auf eine systematische Einarbeitung und zwingen neueTeammitglieder nicht gleich zum sprich- wörtlichen Sprung ins kalte Wasser. Die soziale Integration in Form gemeinsamer Mahlzeiten oder Kinobesuche sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden. Oft handelt es sich bei neuen Kollegen um sehr junge Menschen, die auf diese Weise die Gelegenheit erhalten, über ihre Probleme mit den anderen Mitarbeitern zu sprechen. Fehlt ein solches Ventil, kann es vor- kommen, dass vertrauliche Patienteninformationen in sozialen Netzwerken wie Facebook diskutiert werden. Solche Vorfälle sind im Hinblick auf die Schweigepflicht äußerst brisant. Abb. 7  Eine offene Aussprache zu einem möglichst frühen Zeitpunkt verhindert Eskalationen und ver- härtete Fronten. © Photographee.eu - Fotolia.com

Seitenübersicht