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Premiumpartner2014

132 Prävention durch Weichgewebe- und Alveolenmanagement gedünnten Unterkiefers besteht und die Patienten meist auch noch schmerzhafte Probleme im Bereich des Nervus mentalis (knöchern ungeschützter Nervenaustrittspunkt) beklagen. Erst vor kurzem konnte ich einer chronischen Schmerzpatientin – die so ziemlich alle seri- ösen und unseriösen alternativen Wege ausgeschöpft hatte – mit dieser Technik von Ihren Schmerzen befreien. Die Schalentechnik ist meine Alternative geworden, wenn ich über- haupt noch Eigenknochen aus dem Kieferwinkel beziehungsweise der fazialen Kieferhöhlen- wand gewinne. Beide Verfahren liefern gute vorhersagbare Ergebnisse. Redaktion:  Kontrovers diskutiert wird das Thema „allogene Knochenblöcke vom Humanspender“. Wie ist Ihre Meinung hierzu? Ist dies eine Alternative zu autologen Blockaugmentationen? Keweloh:  Für mich ist das keine Alternative, heute noch weniger denn je. Denn einerseits verpflichtet mich das neue Patientenrechtegesetz zur Aufklärung über die zu erwartenden Erfolgschancen. Die wissenschaftliche Berichterstattung zu allogenen Materialien beschränkt sich hauptsächlich auf Kasuistiken. Prospektive Langzeitdaten habe ich noch von keinem Hersteller vorgelegt bekommen. Zum anderen möchte ich für meine Patienten eine zuver- lässige Qualität aus seriöser Hand. Die gerade erschienenen Berichte aus den Universitäten Freiburg und Frankfurt, die trotz teils anders lautender Werbung in steril verpackten Waren verschiedene Zellrückstände bis hin zur DNA nachgewiesen haben, fördern nicht gerade mein Vertrauen in allogene Materialien. Ich schließe mich den Autoren an, dass diese Materi- alien intensiver auf mögliche Antigenität untersucht werden sollten, bevor sie als Alternative zum autologen Knochen in Erwägung gezogen werden. Redaktion:  Sind Ihrer Meinung nach auch komplexere horizontale und vertikale Augmentatio- nen durch Membrantechniken allein mit Knochenersatzmaterial beherrschbar? Wo liegen für Sie die Grenzen? Keweloh:  Tagtäglich muss ich solche komplexeren Fälle lösen. Dies erfülle ich in fortgeschrit- tenen Situationen durchaus in mehreren Schritten. Wie schon erwähnt, sollte der schonenden Zahnentfernung indikationsgerecht eine Socket- oder Ridge-Preservation folgen. Nach Aushei- lung führe ich eine GBR (guided bone regeneration) mit Bio-Oss® und einer Bio-Gide® Mem- bran mit simultaner Weichgewebsaugmentation durch. Das Knochenlager wird dabei durch Bohrungen angefrischt. Bei der Implantatoperation kann – falls notwendig – eine erneute Anlagerungsosteoplastik vorgenommen werden. Mit diesem Verfahren kann ich inzwischen die meisten Blocktransplantate vermeiden und habe deutlich weniger Komplikationen.

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