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Premiumpartner2014

53 Dentaurum – Dentale Technologien Meist jedoch fallen die eigentlichen kieferorthopädischen Maßnahmen erst dann an, wenn es bereits zu einem Schaden durch funktionelle Fehlentwicklungen oder vorzeitigen Milchzahn- verlust gekommen ist. Hier greift die Sekundärprophylaxe, um Schlimmeres zu verhindern und um langfristigen Schaden zu vermeiden. Weitere Ziele wären, den normalen Zahnwechsel zu ermöglichen und die Kieferentwicklung zu fördern, bzw. Störungen zu verhindern. Dazu zählen zahlreiche Maßnahmen wie das Ausschalten von Habits, die Förderung von Zungen- und Wan- genmuskulatur, das Eingliedern von Lückenhaltern, dasVerhüten von Einbrüchen in den Stützzo- nen bei unterminierendem Durchbruch der ersten Molaren und die frühzeitige Behandlung von Milchzahnkaries oder Milchzahnverlusten. Zur kieferorthopädischen Sekundärprophylaxe gehört auch die Frühbehandlung von eingetretenem Platzmangel durch Lückenöffnung sowie das Auf- lösen von Engständen mit und ohne Zahnextraktionen. Bei skelettalen Abweichungen wie Pro- genie, Retrogenie und Prognathie muss das Kieferwachstum beeinflusst werden. Nach Abschluss des Zahnwechsels und des Kiefer- und allgemeinen Wachstums kommen solche Maßnahmen in Betracht wie der kieferorthopädische Lückenschluss bei Nichtanlage von Zähnen oder die präprothetische Lückenöffnung. Im weitesten Sinne gehört auch das Aufrichten von gekippten Pfeilerzähnen als präprothetische Maßnahme zur kieferorthopädischen Sekundärprophylaxe. Die kieferorthopädische Tertiärprophylaxe widmet sich hauptsächlich der Wiederherstel- lung von Funktionen, wenn sich das kausale Problem nicht mehr beseitigen lässt. Funktions- therapeutische Maßnahmen mit Schienen können zum Beispiel durch die Beseitigung eines Deckbisses vor der prothetischen Rehabilitation unterstützt werden. Bei der Auswahl der prophylaktischen und therapeutischen Maßnahmen ist es wichtig zu unterscheiden zwischen ererbten und erworbenen Faktoren, die zur Dysgnathie führten. Meist sind Dysgnathien das Ergebnis von beiden Faktoren. Erworbene Stellungsanomalien entstehen zu einem großen Prozentsatz durch vorzeitigen Milchzahnverlust oder durch Habits. Nur bei exogenen Faktoren kann Prophylaxe verhindern oder beeinflussen. Nachfolgend sollen an drei Beispielen die Möglichkeiten der kieferorthopädischen Sekun- därprophylaxe dargestellt werden. Das Ziel war es, in allen drei Fällen durch eine frühzeitige Behandlung vollständige oder teilweise eugnathe Gebissverhältnisse herzustellen. 1. Therapie bei vorzeitigem Milchzahnverlust Beim ersten Fall handelt es sich ganz klar um eine erworbene Dysgnathie. Leider kommt es immer noch vor, dass Milchzähne infolge von Karies vorzeitig verloren gehen. Im frühen Milchgebiss sind mehr die Frontzähne betroffen. Dieses als Early Childhood Caries (ECC) bezeichnete Krankheitsbild ist in der Regel eine Folge des intensiven Gebrauchs von Nuckel- flaschen mit stark gesüßten Getränken. Daher auch der Begriff Nuckelflaschenkaries. In der

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