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Premiumpartner2014

14 Eine Frage der Technik sollte im Interesse des Patienten ehrlich beantwortet und u.U. eine Überweisung ins Auge gefasst werden. Wirtschaftlichkeit ist ebenfalls ein Thema. Die Anschaffung eines Gerätes in dieser Größen- ordnung sollte nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten und nicht aus dem Bauch heraus erfolgen. Ein Gespräch mit dem Steuerberater kann für eine Rentabilitätskalkulation sehr hilfreich sein. Hierbei werden z. B. die voraussichtliche Anzahl der Aufnahmen berücksichtigt und die Preise für die Aufnahmen. Auf Basis dieser Kalkulation lässt sich abschätzen, ob sich das Gerät in einem realistischen Zeitrahmen amortisiert oder eher nicht. Natürlich entstehen durch den Informationsgewinn auch Rationalisierungseffekte. Exemp- larisch sei das Erreichen der Patency in einer Revisionsbehandlung genannt. Wenn ich eine Arbeitslänge +- 10% Messfehler ausmessen kann, weiß ich exakt, bis zu welchem Punkt ich mit welchem Instrument und abgestimmter Vorgehensweise arbeiten kann, ohne Fehler in der Aufbereitung zu begehen. Ich kann schneller arbeiten. Ein anderes Beispiel ist die Ins­ trumentenfragmententfernung: Ich messe einfach das Ausmaß der Dentinstärke in der Wur- zel und weiß exakt, an welchen Stellen ich Dentin abtragen darf, wo eher nicht und welche multiplanaren Krümmungen vorhanden sind. Aufgrund der Fragmentlokalisation kann ich entscheiden, ob eine Entfernung möglich ist oder eine andere Therapie besser wäre. Das ist letztendlich doch der Kern der Ethik: Die DVT hilft mir, die für den Patienten individuell beste Therapieoption auszuwählen, was im Zweifelsfall auch die Nicht-Behandlung bedeu- ten kann. Mein Fazit ist: Wer die Vorteile einer 3D-Diagnostik erst einmal erfahren hat, will nicht mehr darauf verzichten – zu groß ist der Erkenntnisgewinn für den Behandler und den Patienten. Andererseits ersetzt das DVT nicht die herkömmliche 2D-Diagnostik. Sein Nutzen kommt vielmehr dann zum Tragen, wenn alle konventionellen Möglichkeiten erschöpft sind und keine klare Diagnose möglich ist oder zusätzliche Informationen für eine exakte Diagnose und Therapieplanung benötigt werden. Das Wissen um die Technik der Bildgebung und deren Einschränkungen ist essentiell. In manchen Situationen wird mir aufgrund der Arte- faktbildung die DVT keinerlei Erkenntnisgewinn bringen und ist dann auch nicht indiziert. Letztendlich kann ich das Spannungsfeld zwischen Ethik und Wirtschaftlichkeit mit einer ein- fachen Frage auf den Punkt bringen: Wie würde ich selbst die Ehefrau, die Kinder, mich selber gerne behandeln lassen? Redaktion:  Vielen Dank für das Interview.

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