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Premiumpartner2015

46 50 Jahre Orthocryl® – Kunststoff für herausnehmbare kieferorthopädische Apparaturen derungen fest. In Abhängigkeit von der Untersuchungsmethode und der Herstellung der kieferorthopädischen Platten fanden sich Restmonomer-Eluationen zwischen 0,15 % und 4,7 %.34, 35, 38, 55 Je nach Ergebnis schätzten die Autoren diese Freisetzung als nicht oder leicht toxisch ein.43 Diese stets in vitro ermittelten Ergebnisse sind im klinischen Kontext zu inter- pretieren. Beseitigung von Restmonomer Innerhalb der ersten 24 Stunden wird im Wasser der größte Teil des Restmonomers abgege- ben. Die weitere Abgabe ist ein sehr langsamer Prozess.3, 35, 55 Gliedert man die Platten nicht unmittelbar nach der Anfertigung ein, sondern lagert sie zunächst für mindestens einen Tag in Wasser, kann das ohnehin nur latent vorhandene Risiko für den Patienten deutlich gesenkt werden.3, 55 In der Mundhöhle wird die Platte immer wieder mit erneuertem Speichel umspült. Das Wasser des Speichels und darin enthaltene oxydative Enzyme wie Myeloperoxidase und die Temperatur führen zum schnelleren Zersetzen des MMA und damit zur beschleunigten Elimination des Restmonomers. Gelangt Monomer in den Verdauungstrakt, wird es durch die Magensäure zersetzt. Weder im Blut noch im Urin konnte kurz nach der Eingliederung einer Apparatur Restmonomer nachgewiesen werden.3 Die Schleimschicht auf der Oberfläche der kieferorthopädischen Apparatur bildet eine Barriere für die Diffusion des Restmonomers in die Mundhöhle. Anderseits ist auf der der Schleimhaut zugewandten Seite einer Apparatur in der Speichelschicht eine viermal höhere Konzentration von Monomer als im freien Speichel vorhanden. Dies könnte ein Kofaktor bei der Entzündung der Schleimhaut sein.3 Auspolymerisiertes PMMA ist aus toxikologischer Sicht unbedenklich und von unterge- ordneter allergologischer Relevanz.61 Lokaltoxische Reaktionen des Restmonomers sind nur für festsitzenden Zahnersatz beschrieben52 und nicht für herausnehmbare kieferorthopädi- sche Apparaturen. DieWirkung ist von kurzer Dauer, da die Konzentration des Restmonomers schnell unter die Reizschwelle sinkt. Dibenzoylperoxid & Co. Als problematisch gelten auch die im Kunststoff enthaltenen Stabilisatoren, Inhibitoren, die organischen und mineralischen Farbstoffe und die Katalysatoren.59 Im Plattenkörper lässt sich Dibenzoylperoxid nachweisen, das sich aber bei Lagerung in künstlichem Speichel nicht herauslöste. Hinzu kommt noch, dass das Dibenzoylperoxid eine temperaturabhängig sehr kurze Halbwertzeit hat. Durch eine Nachpolymerisation lässt sich auch das restliche Diben- zoylperoxid beseitigen.7, 59 Dibenzoylperoxid wirkt auf die Haut stark irritierend, was im Epi- kutantest (ECT) oft als allergische Reaktion fehlinterpretiert wird. Hautärzte raten deshalb

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