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Premiumpartner2015

111 Geistlich Biomaterials – Geweberegeneration „Biomaterialien werden häufig in Situationen eingesetzt, die ihre Kapazitäten übersteigen“ Priv.-Doz. Dr. Dr. Shahram Ghanaati über Risiken bei der falschen Membran-Wahl und Eigenschaften einer „idealen Membran“ Redaktion: Barrieremembranen für die gesteuerte Knochenregeneration unterscheiden sich im Hinblick auf ihre Eigenschaften deutlich voneinander. Welche klinische Relevanz haben diese Unterschiede und wie könnte man die heutigen Erkenntnisse zu den unterschiedlichen Membran- materialien zusammenfassen? Dr. Ghanaati: Zunächst unterscheiden wir grob zwischen undurchlässigen Barrieren, die eine Vaskularisierung nur einseitig vom ortständigen Knochen zulassen, und semipermeab- len Membranen, die eine Nutrition auch von der weichgewebigen Seite her ermöglichen. Materialspezifisch kann der Körper auf verschiedene Arten mit Fremdkörpern umgehen. Er kann sie ins Gewebe und in den Umbauprozess integrieren, durch Abkapselung vom umliegenden Gewebe trennen oder komplett abstoßen. Unserer Erfahrung nach hängt die biologische Interaktion von drei wesentlichen Punkten ab: Herkunft, Verarbeitung und Anwendung. Dazu kommen zum Teil auch patientenspezifische Faktoren wie Compliance oder andere individuelle Voraussetzungen. Nichtresorbierbares Teflon ist inert, kann aber je nach Verarbeitung zu mehr oder weniger Dehiszenzneigung führen. Kollagen ist zu einem großen Teil evolutionsunspezifisch und erfahrungsgemäß gut verträglich. Nach der Aufbe- reitung ist Kollagen aber nicht gleich Kollagen und es scheint essentiell, einen Königsweg zwischen Aufreinigung, nativer Struktur und Stabilität zu finden, um Fremdkörperreaktionen und Wundheilungsstörungen zu vermeiden. Redaktion: Die Wahl der richtigen Membran kann also Einfluss auf den Erfolg einer Knochenrege- neration haben. Welche Überlegungen tragen dazu bei, die Gefahr von Komplikationen zu redu- zieren? Dr. Ghanaati: Ein Augmentat braucht vor allem zwei Dinge – Ruhe und Ernährung. Die Wahl einer geeigneten Membran hängt technisch betrachtet von der Defektmorphologie und Art des Augmentats ab, und biologisch betrachtet vom regenerativen Potential des Knochens und der Wundheilungskapazität des Weichgewebes. Ein angemessenes Weichgewebema- nagement reduziert bereits das Risiko einer vorzeitigen Exposition und bakteriellen Infektio- nen, ist aber von der Erfahrung des Chirurgen abhängig. Leider werden aber Biomaterialien

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