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Premiumpartner2012

102 Genauer hinschauen lohnt sich sind, die unter anderem zu einer fehlenden Osseointegration in augmentierten Bereichen führten. Wenn wir uns vorstellen, in welch hohem Umfang heute Knochenersatzmaterialien und Mem- branen im Rahmen regenerativer Maßnahmen in der täglichen Praxis eingesetzt werden, und wie gering oftmals die wissenschaftliche Datenlage ist, besteht hier nach den Aussagen inter- nationaler Konsensuskonferenzen ein hoher Bedarf an klinischer Forschung. Viele Firmen for- schen aber leider noch zu wenig. Daher muss man denjenigen Unternehmen dankbar sein, die diesen Bereich aus eigenem Anspruch wissenschaftlich bearbeiten und auch die Kosten dafür tragen. Sie geben damit Anwendern wie Patienten ein großes Stück Sicherheit. Redaktion: Bei welchen Indikationen sehen Sie außerdem noch Bedarf für klinische Forschung? Becker: Sehr gut vergleichen lassen sich die Ergebnisse für den Einsatz von Knochener- satzmaterial, autologem Knochen und einer Mischung von autologem Knochen und Kno- chenersatzmaterial vor allem beim Sinuslift. Der Grund dafür ist, dass es sich hier um einen Einlagerungsdefekt mit hohem Regenerationspotential handelt. Im Gegensatz hierzu ist die Datenlage zum Beispiel bei der Zystenauffüllung oder bei vertikalen Augmentationen schlechter. Auch fehlen uns heute oftmals klinische Studien, die verschiedene Materialien miteinander vergleichen. Ein großes Forschungsdefizit gibt es bei den Komplikationen. Viele Studien berichten über Komplikationen wie beispielsweise Dehiszenzen. Die Bedeutung die- ser Komplikationen für den Langzeiterfolg der implantatgetragenen Restaurationen findet sich nur in ganz wenigen Untersuchungen. Redaktion: Was raten Sie implantologisch tätigen Kollegen, die unter der Vielzahl der angebote- nen Knochenersatzmaterialien auf der Suche nach geeigneten Produkten sind? Becker: Meines Erachtens sollten Behandler ihren Patienten nur Materialien anbieten, bei denen anhand von präklinischen und klinischen Studien wissenschaftlich belegt ist, dass sie in der gewählten Indikation die gewünschten positiven Eigenschaften zeigen. Es stehen heute sehr gut dokumentierte Materialien zur Verfügung, warum also auf ein weniger gut dokumentiertes Produkt zurückgreifen? Wie bereits gesagt, sind bei der Vergabe des CE-Zeichens früher nur Anwendungsbeobach- tungen erforderlich gewesen, jedoch keine eigentlichen präklinischen Studien imTiermodell oder klinische Studien mit Kontrollgruppen. Bei Anwendungsbeoachtungen handelt es sich nicht um eigentliche klinische Studien, da eine Kontrollgruppe fehlt.

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