Freitag, 09.11.2018 | |||
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Wirkt es oder wirkt es nicht? Hydroxylapatit in Zahnpasten - Etikettenschwindel oder Revolution in der Kariesprophylaxe? Eine Bestandsaufnahme der wissenschaftlichen Evidenz In den letzten Jahren kamen von mehreren Herstellern fluoridfreie Hydroxylapatit-haltige Mundspüllösungen und Zahnpasten auf den Markt, die gezielt damit beworben wurden, dass sie eine echte Alternative zu den nachweislich kariespräventiven fluoridhaltigen Mundpflegemitteln seien. Die wissenschaftlichen Fachgesellschaften DGZ und DGPZM veröffentlichten in diesem Zusammenhang gemeinsam mit der Bundeszahnärztekammer Anfang dieses Jahres eine Stellungnahme, in der sie dieses Vorgehen als "unredlichen Marketingschachzug" bezeichneten. Es steht zu befürchten, dass damit grundlos Fluoridängste geschürt werden und einer der wichtigsten Bausteine der wissenschaftlich begründeten Kariesprävention in der Öffentlichkeit beschädigt wird.
In der Übersichtsarbeit soll daher die wissenschaftliche Evidenz für die kariespräventive und erosionshemmende Wirksamkeit von HAP-haltigen Produkten dargestellt und kritisch gewürdigt werden. Zuerst wird erläutert, welche methodische Anforderungen an In-Vitro oder klinische Studien zum Wirkungsnachweis neuer Wirkstoffe gestellt werden. Bei besonderer Gewichtung der In-Situ und klinischen Untersuchungen wird nachfolgend eine kritische Bewertung der Studien zu Remineralisation, Karies, oralem Biofilm und Erosionen vorgenommen. Die Schlussfolgerung ist, dass die bisher vorliegenden Ergebnisse eine karies- oder erosionspräventive Wirkung von Hydroxylapatit nicht belegen. |