Deutscher Zahnärztetag 2018 - Hauptprogramm Samstag
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Hauptprogramm Samstag

Samstag, 10.11.2018
Keynote, Dr. Michael Frank
09:00-09:40
Die Raumfahrt lebt heute in besonderem Maße von der Kooperation. Keine der ESA-Wissenschaftsmissionen wird ohne internationale Beteiligung durchgeführt, die Ergebnisse werden weltweit zur Verfügung gestellt.
Einen besonderen Punkt stellte die astronautische Raumfahrt dar. Hier ist die Kooperation unmittelbar lebenswichtig. Die Anforderungen an die Astronauten lauten demnach auch neben der fachlichen und gesundheitlichen Eignung insbesondere "Teamfähigkeit". Damit ist gemeint: Bereitschaft, in einem Team zusammen nach Lösungen zu suchen, Bereitschaft, den klaren Anweisungen des Teamleiters zu folgen und auch die Bereitschaft, Teamleitung zu übernehmen.
Die gleichzeitige Erfüllung dieser drei Teamfähigkeiten ist eine Voraussetzung, die im Auswahlverfahren festgestellt werden muss.
Erfolg und Misserfolg liegen bei der Raumfahrt immer dicht beieinander, da man sich häufig auf völlig neue Gebiete vorwagt. Ein rationaler Ansatz zur Risikoabwägung und zur Risikobewältigung ist daher von besonderem Wert.
DGZ, Dr. Michael Frank
09:40-10:20
Endodontische Behandlungen gehören sicher zu den unbeliebtesten aller zahnärztlichen Tätigkeiten.
Eine in der Regel stark eingeschränkte Sicht, komplexe Kanalstrukturen und das Arbeiten auf allerengstem Raum tragen zu den mitunter erschreckend niedrigen Erfolgsquoten endodontischer Behandlungen bei.
Die Zahl der Fehlermöglichkeiten ist Legion. Dabei kann das Behandlungsergebnis unter Beachtung einiger Schlüsselpunkte wie z.B. einer genauen präoperativen Diagnostik, eine auf die Kanalanatomie und - geometrie abgestimmten Zugangskavität, eines suffizienten Gleitpfades und einem zeitgemäßen Spülprotokoll deutlich verbessert werden. Der Vortrag zeigt anhand vieler klinischer Behandlungsfälle häufige Fehler, die daraus resultierenden Komplikationen, sowie Strategien zur Fehlervermeidung auf.
10:20-10:50
Pause
DGKFO, Prof. Dr. Werner Geurtsen
10:50-11:30
Das kieferorthopädische Behandlungsziel wird bestimmt von der anfänglichen Diagnosestellung und der darauf aufbauenden Behandlungsplanung. Die therapeutisch erzielte dentale, skelettale wie auch funktionelle Situation ist für die Langzeitstabilität entscheidend. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Eigenanamnese des Patienten sollte bei Kindern eine 100% Perfektion sowie bei Erwachsenen - bedingt durch die reduzierten therapeutischen Möglichkeiten - der bestmögliche Kompromiss angestrebt werden. Letzterer ist häufig im Rahmen der synoptisch integrativen Zahnmedizin nur interdisziplinär erfolgreich zu erreichen. Das eingeleitete kieferorthopädische Behandlungskonzept wird durch die Compliance des Patienten (Trageverhalten sowie Mundhygiene), Dysfunktionen des interaktiven Funktionslogensystems, Wachstum und Genetik beeinflusst.

Neben einer fundierten Diagnostik helfen a priori gestellte W- Fragen entscheidend, mögliche Pittfalls zu vermeiden: Wer macht was, wie, wann und warum?
DG PARO, Prof. Dr. Werner Geurtsen
11:30-12:10
Parodontale Erkrankungen sind hoch prävalent. Auf der anderen Seite sind gerade schwere Parodontitisfälle schwierig zu therapieren und auch die Prognosestellung ist kompliziert in diesen Fällen. Insbesondere wenn chirurgische Eingriffe ins Spiel kommen, ist das Ergebnis von vielen Faktoren abhängig, die bei Nichtbeachtung einen Misserfolg bedingen können. Auch im Bereich der plastischen Parodontalchirurgie können kleine Fehler zu großen Problemen führen und das ganze Therapieergebnis gefährden. Ziel dieses Vortrages ist das Aufzeigen von risikobehafteten Vorgehen in der Parodontologie und das Aufzeigen von Lösungsmöglichkeiten.
DGÄZ, Prof. Dr. Werner Geurtsen
12:10-12:50
Trotz hoher Erfolgsraten in der Implantologie steigt die Inzidenz periimplantärer Komplikationen mit zunehmender Liegedauer. Zunehmend treten deshalb die Faktoren, die für den Langzeiterfolg eines Implantates verantwortlich sind, in den Fokus des Interesses. Einem adäquaten Weichgewebsmanagement, einer adäquaten Verdickung des Weichgewebes und einer Generierung einer genügenden Menge keratinisierter Gingiva wird in diesem Zusammenhang ein grosser Stellenwert eingeräumt. Aber was ist adäquat und genügend? Sind Operationen, die das Gewebe verdicken langzeitstabil? Welche dieser kostentreibenden Massnahmen, die ja durchaus durch eine Entnahmeoperation die Morbidität erhöhen, sind medizinisch erforderlich?
12:50-13:50
Pause
The Winner is ...!
13:50-14:20
The Winner is ...!
Filmpremiere, Dr. Karl-Ludwig Ackermann
14:20-14:55
Prof. Dr. Dr. Bernd Stadlinger, Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden
Kommunikation der Zellen - Periimplantitis und Prävention
Live-OP I, Dr. Karl-Ludwig Ackermann
14:55-15:55
Während die periimplantäre Mukositis reversibel therapiert werden kann, gestaltet sich die Therapie der Periimplantitis häufig komplexer.
Adjuvante Therapieverfahren können die größte klinische Effektivität der nichtchirurgischen Therapie, insbesondere bei initialen Läsionen, verbessern. Refraktäre oder fortgeschrittene Läsionen sind derzeit jedoch nur durch chirurgische Therapieverfahren zu kontrollieren. Chirurgisch augmentative Maßnahmen zeigen hierbei die größte klinische Effektivität.

In der geplanten Live OP soll eine chirurgische Kombinationstherapie bei einer fortgeschrittenen Periimplantitis in der ästhetischen Zone dargestellt werden. Das chirurgische Protokoll beinhaltet die nachfolgenden Komponenten:

• Dekontamination
• Implantatplastik im Bereich vestibulärer/oraler Dehiszenzen sowie bei suprakrestalen Komponenten >1 mm
• Augmentation intraossärer Defektkomponenten + Membrantechnik
• Simultane Volumenaugmentation (Bindegewebstransplantat oder Kollagenmatrix) zur Prävention postoperativer mukosaler Rezessionen
• Lappen-/ Nahttechniken
Live-OP II, Dr. Karl-Ludwig Ackermann
15:55-16:40
Im Rahmen einer Live OP anlässlich des Zahnärztetages 2017 wurde ein komplexer Frontzahndefekt mit vertikalem und horizontalem Defizit mittels individuellem, 3-D-gedrucktem Titangitter aufgebaut. Nun soll das Ergebnis und der weitere Verlauf dieser schwierigen Situation im Rahmen einer weiteren Live OP dargestellt werden. Hierbei wird Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas zuerst "Live on Tape" die Entfernung des Titangitters sowie die Weichgewebekonditionierung kommentieren und dann im Anschluss die Insertion der Implantate in das aufgebaute Knochenlager durchführen.
Ausblick, Prof. Dr. Michael Walter
16:40-16:45
Prof. Dr. Michael Walter
Verabschiedung und Ausblick 2019
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