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Hauptprogramm Freitag, 6. November

Freitag, 06.11.2015
Kongresseröffnung
"Homage Dental Medicine - Feeling of oral health"
08:30-08:45
Die Faszination des oralen Systems - Biologie, Funktion, Ästhetik
Wie ist der Langzeiterfolg von Implantaten, von konventionellem Zahnersatz, von parodontal kompromittierten, aber therapierten Zähnen?, Prof. Dr. Dr. Wilfried Wagner
Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V. (DGI), Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO), Deutsche Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien e.V. (DGPro)
08:45-09:30
Wie ist der Langzeiterfolg von Implantaten?
Seit dem letzten Jahrhundert werden Implantate für die Versorgung von Zahnlücken eingesetzt.
Anfangs wurden hauptsächlich zahnlose Patienten damit behandelt. In Deutschland waren sie nur in Ausnahmefällen (wenn mit der konventionellen Prothetik kein Erfolg zu erwarten war) von der DGZMK erlaubt.
Heute werden Implantate millionenfach eingesetzt. Eine der Fragen, die Patienten beim Aufklärungsgespräch stellen ist: Wie lange halten die Implantate?
In diesem Vortrag wird hierzu die Antwort geliefert:
Halten die Implantate bei jüngeren Patienten besser als bei den Senioren?
Halten die Implantate bei männlichen- besser als bei weiblichen Patienten?
Wie ist es im Oberkiefer gegenüber dem Unterkiefer?
Wie sieht es aus mit den unterschiedlichen Indikationen?
-Zahnloser Oberkiefer -Unterkiefer?
-Freiendsituation Oberkiefer-Unterkiefer?
-Einzelzahnersatz Oberkiefer-Unterkiefer?
Mit Hilfe der Daten des seit 1975 geführten und von der DFG-geförderten Tübinger Implantat Register werden die Antworten gegeben.
09:30-10:00
Zentrale Voraussetzung für eine zukunftssichere orale Gesamtrehabilitation ist die Integration einem Synoptischen Behandlungskonzept. Dieses beinhaltet eine erfolgreich abgeschlossene Vorbehandlungsphase vor der definitiven restaurativen Therapie sowie die Sicherung der Behandlungsergebnisse durch die Einbindung der Patienten in ein regelmäßiges Nachsorgeregime.
Für eine Versorgung mit konventionellen, also zahngetragenen Rekonstruktionen ist die Einschätzung der Einzelzahnprognosen und die daraus resultierende Therapieplanung ein essentieller Schritt. Das Referat gibt einen Überblick über die wichtigsten Parameter für Prognose von Pfeilerzähnen für prothetische Rekonstruktionen - soweit möglich - evidenzbasiert.
Darauf aufbauend wird die Frage geklärt, welche langzeitstabilen Versorgungen und materialtechnische Ausführungen heute zur Verfügung stehen.
10:00-10:30
Die Prävalenz der Parodontitis steigt kontinuierlich. Auf Grund der demografischen Entwicklung und der Möglichkeit, Zähne bis ins hohe Alter zu erhalten, müssen sich Zahnärzte vermehrt mit der Frage der Erhaltungsfähigkeit der Zähne bei Parodontitispatienten auseinandersetzen. Diese wünschen sich möglichst verlässliche Aussagen zur Verweildauer parodontal vorgeschädigter Zähne im Mund. Im Vortrag soll ein Überblick über wissenschaftliche Daten und Möglichkeiten des Zahnerhalts gegeben werden.
Im Anschluss werden klinische Fälle aus parodontologischer Sicht beleuchtet.
10:30-11:00
Prof. Dr. Dr. Wilfried Wagner
Moderierte Diskussion
11:00-11:30
Pause
The Winner is ... Der Miller-Preis, die höchste wissenschaftliche Auszeichnung der DGZMK und der Kurt Kaltenbach-Preis mit den Dental Education Awards
Verlosung von iWatches für anwesende Kongressteilnehmer. Losziehung nur während "The Winner is ..."
Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK), Kurt Kaltenbach Stiftung GmbH
11:30-12:00
Vortrag des Miller-Preisträgers 2015
12:00-12:30
Verleihung Kurt Kaltenbach Preis und Präsentation der Arbeiten
Funktionelle und okklusale Rehabilitation im Abrasionsgebiss (Session I), Dr. Norbert Grosse
Deutsche Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie (DGFDT), Deutsche Gesellschaft für Ästhetische Zahnmedizin e.V. (DGÄZ), Deutsche Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien e.V. (DGPro)
13:30-13:53
Es zeigt sich eine zunehmende Anzahl (auch jüngerer Patienten) mit weitgehend vollbezahnten generalisierten Abrasions- und Erosionsgebissen unterschiedlicher Ätiologie (mit und ohne Dysfunktion, Bruxismus, Biokorrosion etc.) mit Verlust der VDO (Vertikaldimension), die mittelfristig zu fortschreitenden funktionellen Störungen und weiteren Zahnhartsubstanzverlusten führen kann.
Die orale Rehabilitation dieser Patienten ist sehr komplex. Es ist bereits mehrfach zu juristischen Auseinandersetzungen zwischen Patient und Zahnarzt gekommen, da der Patient über Störungen der Phonetik und/oder der vertikalen Dimension klagte.
Der Referent zeigt ein Vorgehen, bei dem er die komplexen, umfangreichen Rehabilitationen in überschaubare und damit überprüfbare Behandlungssequenzen aufteilt, um ein Scheitern der Rehabilitation zu verhindern.
13:53-14:16
Neben Bruxismus als eine wesentliche Ursache stellen auch intrinsische und extrinsische Säureangriffe, die Ernährungsweise, exzessive Mundhygienemaßnahmen und nicht zuletzt das Alter wesentliche Risikofaktoren für die Entstehung von "Abrasionsgebissen" dar. Als stark ausgeprägt werden Zahnhartsubstanzverluste angesehen, wenn Dentin mehr als 2 mm2 freiliegt, Sekundärdentin sichtbar bzw. die Zahnkrone in ihrer Höhe um die Hälfte reduziert ist. Funktionsstörungen im klassischen Sinne wie myofasziale Schmerzen und Kiefergelenkbeschwerden treten bei Patienten mit Abrasionsgebissen nicht häufiger auf. Aufgrund von Beeinträchtigungen der Kaufunktion und der Ästhetik berichten die Patienten aber über leichte bis mittelgradige Einschränkungen der Lebensqualität. Zu möglichen lokalen Symptomen zählen Dentinhypersensibilität und Irritationen der Pulpa. Da Abrasionen der Zähne im Allgemeinen nur langsam voran schreiten, sollte der Hauptaugenmerk auf die Vermeidung weiterer Zahnhartsubstanzverluste gerichtet sein. Prothetische Behandlungen sind spätestens dann indiziert, wenn bei weiterer Progression der Abrasionen akzeptable Restaurationen hinsichtlich ihres Langzeiterfolg in Frage gestellt werden müssen.
14:16-14:39
Generalisierte Zahnhartsubstanzdefekte infolge abrasiver und biokorrosiver Prozesse können gravierende ästhetische und funktionelle Probleme nach sich ziehen. Nach Dentinexposition kann sich der Verschleiß der Zahnhartsubstanz noch einmal dramatisch beschleunigen. Die Veränderungen der vertikalen Dimension der Okklusion (VDO) wirken sich längerfristig ungünstig auf die Sprache, die Kaufunktion, das ästhetische Erscheinungsbild, das biomechanische Verhalten der Zähne sowie das neuro-muskuläre System aus. Vor diesem Hintergrund ist bei den Betroffenen, nach Ausschaltung ursächlicher Faktoren, eine frühzeitige Einleitung restaurativer Maßnahmen empfehlenswert. Dies auch vor dem Hintergrund, dass zu einem frühen Therapiezeitpunkt noch ausreichend Zahnschmelz für eine verlässliche adhäsive Befestigung verfügbar ist. Durch die Rekonstruktion der VDO wird in vielen Fällen bereits genügend Raum für dünnwandige Restaurationen geschaffen, die in Form von Veneer- und Onlay-Restaurationen eine vornehmlich additive restaurative Vorgehensweise zulassen. Damit können erhebliche Mengen an gesunder Zahnhartsubstanz erhalten und die betroffenen Dentinbereiche vor einem weiteren Verschleiß und vor Überempfindlichkeiten geschützt werden.
Der Vortrag zeigt mögliche Behandlungsoptionen für Patienten mit generalisierten Zahnhartsubstanzdefekten unter Anwendung CAD/CAM-gefertigter Polymerwerkstoffe.
14:40-15:00
Dr. Norbert Grosse
Moderierte Diskussion
15:00-15:30
Pause
Funktionelle und okklusale Rehabilitation im Abrasionsgebiss (Session II), Dr. Uwe Blunck
Deutsche Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie (DGFDT), Deutsche Gesellschaft für Ästhetische Zahnmedizin e.V. (DGÄZ), Deutsche Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien e.V. (DGPro)
15:30-15:53
Zahnhartsubstanzverlust durch Abrasion, Attrition und Erosion stellen in der alternden Bevölkerung ein zunehmend relevantes Problem dar. Die ursprüngliche okklusale Gestaltung geht verloren und es entsteht eine zunehmend plane Oberfläche. Sobald der Schmelzmantel durchbrochen ist, schreitet der Verschleiß rasant fort - spätestens dann muss an die Rekonstruktion der Kauflächen gedacht werden. Oftmals führen resultierende ästhetische Beeinträchtigungen die Patienten zum Zahnarzt: die Frontzähne sind deutlich verkürzt und/oder der Biss abgesunken. Diese ästhetischen Einschränkungen können durch die Rekonstruktion der klinischen Kronen mittels indirekten oder direkten Restaurationen behoben werden. Doch bestehen abseits dieser ästhetischen Aspekte weitere medizinische Indikationen zur Rekonstruktion der Kauflächen? Kann beispielsweise die Kauleistung bzw. die Kaueffizienz durch rekonstruktive Maßnahmen verbessert werden? Worauf sollte bei der Rekonstruktion geachtet werden? Diese Fragen sollen erörtert und anhand der aktuellen Studienlage Lösungsvorschläge dargelegt werden. Abschließend soll anhand eines komplexen Fallbeispiels das klinische Vorgehen verdeutlicht werden.
15:53-16:16
Bei der restaurativ-prothetischen Therapie des Abrasionsgebisses kommt der Auswahl des Restaurationsmaterials eine entscheidende Bedeutung zu, da die Restaurationen einerseits eine hohe Abrasionsresistenz aufweisen sollten, andererseits aber wiederum keine verstärkte Abrasion der Antagonisten hervorrufen sollten. Aufgrund der hohen okklusalen Belastungen sollten zahnfarbene Restaurationen zudem eine hohe Resistenz gegenüber Chipping aufweisen. Dieser Vortrag gibt einen Überblick über die Eignung verschiedener Materialien zur Rehabilitation des Abrasionsgebisses bei unterschiedlichen Indikationen.
16:16-16:39
Elektronische Verfahren bieten verschiedene Möglichkeiten die Funktionsbewegungen zu analysieren. Dies ist eine Erleichterung der Diagnostik funktioneller Störungen. Wenn wir die dynamische Okklusion ("Artikulation") darüber hinaus bei der virtuellen Konstruktion zahnärztlicher Restaurationen visualisieren und mit Hilfe digital gesteuerter Herstellungsprozesse direkt in ein fertiges Produkt umsetzen können, so erweitert dies auch das therapeutische Spektrum. So können nicht nur Einschleifmaßnahmen nach der Eingliederung entscheidend reduziert werden, es schützt auch vor unliebsamen Überraschungen in der Nachsorge.
Dieses Vorgehen ermöglicht darüber hinaus ein vorhersehbares Ergebnis bei komplexen Fällen wie beispielsweise einer Bisslageänderung oder der Herstellung einer Gruppenführung.
Nach einem Überblick der digitalen technologischen Möglichkeiten wird an Hand von Fallbeispielen die konkrete Umsetzbarkeit aufgezeigt.
16:40-17:00
Dr. Uwe Blunck
Moderierte Diskussion
Aktueller Stand computergestützter Verfahren - Mit modernen Technologien neue Materialien zur Restauration des Zahnes und zum Wohle des Patienten verfügbar machen (Session I), Prof. Dr. Dr. Georg Meyer
Deutsche Gesellschaft für Computergestützte Zahnheilkunde e.V. (DGCZ), Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde e. V. (AG Keramik), Deutsche Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie (DGFDT), Deutsche Gesellschaft für Ästhetische Zahnmedizin e.V. (DGÄZ), Deutsche Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien e.V. (DGPro)
09:00-09:23
Computergestützte Verfahren sind inzwischen immer mehr Bestandteil der zahnärztlichen Praxis. Dies ist auf entscheidende Entwicklungsfortschritte in den letzten Jahren zurückzuführen. Mit der Einführung der Biogenerik und dem Biokiefer können inzwischen Restaurationen mit individuell gestalteter Kaufläche und harmonischer Zahnstellung voll automatisiert berechnet werden. Zusätzlich werden auch dynamische Informationen mittels virtuellem funktionellen Bissregistrat oder virtuellem Artikulator berücksichtigt. Die Zeit für die Herstellung von Restaurationen im chairside-Verfahren kann damit deutlich reduziert werden, bei gleichzeitig verbesserter Qualität. Neben Weiterentwicklungen in der Software sind aktuell gerade bei der intraoralen dreidimensionalen Vermessung wichtige Fortschritte erzielt worden. Dadurch lassen sich auf sehr einfache Weise und ohne Bepuderung grosse Abschnitte des Kiefers und des Gegenkiefers dreidimensional mit Farbe erfassen. Dies bildet die Basis für weitere Anwendungen wie Diagnostik, Befundaufnahme, Implantat-Behandlungsplanungen und kieferorthopädische Therapie. In diesem Vortrag soll der aktuelle Stand und die Perspektiven der digitalen Verfahren für die Diagnostik, Planung und restaurative Therapie, speziell in Hinblick auf die zahnärztliche Praxis, dargestellt werden.
09:23-09:46
In der zahnärztlichen Praxis wie auch in der zahnmedizinischen Forschung werden heutzutage Bewegungsaufzeichnungen des Unterkiefers in der überwiegenden Mehrzahl mit elektronischen Messsystemen durchgeführt, da diese Systeme neben einer einfachen Handhabung bei der Datenerfassung auch eine strukturierte und umfassende Datenauswertung ermöglichen. Mit Ihnen wir die Funktion des Unterkiefers dreidimensional erfasst. Sie wurden für die Anwendung in Praxis und Labor in vielfältiger Weise optimiert und sollen im Hinblick auf ihre Möglichkeiten und ihren diagnostischen und therapeutischen Mehrwert angesprochen werden. Zentrale Aufgabe ist die Unterstützung der instrumentellen Funktionsdiagnostik, sie können aber auch der Zentrikbestimmung unterstützen und dienen vor allem der Ermittlung patientenbezogener Werte zur individuellen Programmierung von Artikulatoren (einschließlich der virtuellen). Neben einer kurzen Übersicht über marktgängige Systeme sollen die Möglichkeiten und der Einsatz für Diagnostik und Therapie erläutert werden. Dabei sollen die neuen, innovativen Möglichkeiten eine besondere Rolle spielen: Ankopplung an realdynamische VR-Artikulatoren, CAD/CAM und DVT.
09:46-10:09
Die Rolle der Okklusion als ätiologischer Faktor für die Entstehung von kraniomandibulären Dysfunktionen (CMD) ist nach wie vor umstritten. Der derzeitige Stand der Evidenz ordnet die Okklusion nicht als Hauptfaktor sondern als Kofaktor für die Entstehung einer CMD ein.
Dies bedeutet, dass nicht unweigerlich eine optimierte Okklusion zur Heilung einer CMD beiträgt, bedeutet jedoch auch nicht, dass es unerheblich ist, wie und in welcher Form die Okklusion im Rahmen prothetischer Rehabilitationen rekonstruiert wird.
So zeigen Untersuchungen, dass die okklusale Morphologie unserer Zähne durchaus Sinn hat, um die Nahrung effektiv zu zerkleinern. Führungsprinzipien wie die Eckzahnführung haben eine Auswirkung auf die Muskelaktivität.
Um jedoch die okklusale Morphologie individuell an den funktionellen Gegebenheiten des Patienten anzupassen, ist die Übertragung dieser Parameter in einen Kausimulator eine conditio sine qua non. Ohne individuelle Daten ist nur eine mittelwertige Einstellung möglich, wodurch das Risiko für Interferenzen durch den Zahnersatz deutlich zunimmt. Selbst wenn diese Interferenzen im Rahmen der Einpassung des Zahnersatzes eliminiert werden, so bedeutet dies einen höheren Zeitaufwand, ein höheres Risiko für Rissbildungen bei der Bearbeitung von Keramik und den Verlust der okklusalen Morphologie.
Dass die derzeitigen elektronischen Registriersysteme exakt messen, ist nachgewiesen. Die Relevanz derartiger Registrierungen für die okklusale Passung ist ebenfalls belegt - bislang jedoch für die in einem analogen Artikuator hergestellte Rehabilitation.
Der digitale Abdruck, die Registrierung der Okklusion mittels eines Scans der Interkuspidation gefolgt von der digitalen Herstellung von Zahnersatz sind nicht ausreichend. Die Kombination mit funktionellen Daten ist zu fordern, insbesondere dann, wenn der Zahnersatz umfangreich ist oder eine therapeutische Positionierung angestrebt wird.
10:10-10:30
Prof. Dr. Dr. Georg Meyer
Moderierte Diskussion
10:30-11:00
Pause
Aktueller Stand computergestützter Verfahren - Mit modernen Technologien neue Materialien zur Restauration des Zahnes und zum Wohle des Patienten verfügbar machen (Session II), Dr. Gerd Körner
Deutsche Gesellschaft für Computergestützte Zahnheilkunde e.V. (DGCZ), Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde e. V. (AG Keramik), Deutsche Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie (DGFDT), Deutsche Gesellschaft für Computergestützte Zahnheilkunde e.V. (DGCZ), Deutsche Gesellschaft für Ästhetische Zahnmedizin e.V. (DGÄZ), Deutsche Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien e.V. (DGPro)
11:00-11:23
Der rasanten Entwicklung der computergestützt gefertigten Restaurationen kann man sich weder als Zahntechniker noch als Zahnarzt entziehen, da man von Patienten und Medien ständig damit konfrontiert wird. Vielmehr wird es auch für technikbegeisterte und interessierte Kollegen immer schwieriger den Überblick über alle Innovationen und neue Möglichkeiten zu behalten.
War in den letzten Jahren die Herausforderung der CAD/CAM-Fertigung Zahnersatz in gleicher oder besserer Qualität verglichen mit den konventionellen Techniken herzustellen, liegt der Fokus inzwischen auf den verschiedenen Materialgruppen und neuen Anwendungsgebieten. Der Vortrag soll kritische Einblicke geben, in welchen Bereichen heute bereits ein rein digitaler Herstellungsweg sinnvoll ist, aber auch Limitationen aufzeigen, wann unnötige finanzielle und klinische Risiken eingegangen werden.
11:23-11:46
Digitale Konzepte in der Implantologie
Der Vortrag soll die Möglichkeiten von der Planung bis hin zur Versorgung von Implantaten mit Hilfe von digitalen Anwendungen aufzeigen. Neben der Fusion von unterschiedlichen 3D-Datensätzen, der schnellen Visualisierung und Simulation prothetischer Planungen und entsprechender Implantatpositionierungen bietet die Digitaltechnik die Chance, Werkstücke wie Bohrschablonen und Suprakonstruktionen von der Virtualität schnell in die Realität umzusetzen. Dabei sind innovative Behandlungskonzepte umsetzbar. Dabei wird das aktuell Sinnvolle und Machbare nach dem Motto -"was ist für mich attraktiv"- herausgearbeitet.
11:46-12:09
Die Praxisdigitalisierung geht weiter - Konzepte - Kosten - Kooperationen.
Die wichtigsten Veränderungen der letzten zehn Jahre in der Zahnarztpraxis sind von digitalen Verfahren geprägt. Ob in Befundung, Diagnose, Dokumentation oder Therapie - in allen Bereichen werden computergestützte Systeme angeboten. Manche Dokumentations- und Therapieformen lassen sind ohne den Einsatz von Digitaltechnik garnicht durchführen. Im Vortrag werden die wichtigsten Neuentwicklungen beschrieben und auf ihre Sinnhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit überprüft. Der sogenannte digitale workflow und damit zusammenhängen Kooperationen zwischen Zahnarzt, Industrie und Zahntechniker werden beschrieben.
12:10-12:30
Dr. Gerd Körner
Moderierte Diskussion
12:30-13:30
Pause
Zahnerhaltung 2015, I, Dr. Karl-Ludwig Ackermann
Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung e.V. (DGZ), Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO), Deutsche Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie (DGET)
13:30-13:53
Molaren haben die höchste Kaubelastung und sind meist schwieriger zu reinigen, welches sich meist in einer kürzeren Lebensdauer der Restaurationen widerspiegelt. Des Weiteren sind die ersten Molaren in der Regel die am stärksten geschädigten Zähne. Deshalb stellt sich oft die Frage, ob eine direkte oder indirekte Restauration die bessere Versorgung darstellt und welche Versorgung bei starkem Bruxismus oder hohem Kariesrisiko vorzuziehen ist. Muss bei ausgedehnter Karies diese immer komplett entfernt werden? Kann eine Kompositversorgung in Bulkfill-Technik guten Gewissens angewendet werden? Wie sieht es bei tief zerstörten Zähnen aus? Wie kann man nicht mehr suffiziente Restaurationen reparieren (Fraktur, Randspalt etc.), um eine teure oder schwierige Neuanfertigung zu vermeiden?
13:53-14:16
Das Risiko an Parodontitis zu erkranken, die Progression und die Schwere der Erkrankung sind individuell unterschiedlich und werden durch verschiedene zahn- und patientenspezifische Risikofaktoren wesentlich beeinflusst. Die Erkrankung lässt sich in den meisten Fällen durch eine effektive Parodontitistherapie behandeln. Allerdings ist der Behandlungserfolg bei Molaren im Vergleich weniger günstiger einzuschätzen und diese Zähne zeigen langfristig eine höheres Risiko für Zahnverlust als einwurzelige Zähne. Mittlerweile sind verschiedene Risikofaktoren für den Verlust von Molaren identifiziert worden, die bei der Betreuung parodontal erkrankter Patienten berücksichtigt werden sollten.
14:16-14:39
Der Erfolg einer Wurzelkanalbehandlung hängt von zahlreichen Faktoren ab. In der täglichen Praxis ist aufgrund der umfangreichen Weiterentwicklungen und dem immensen Wissenszuwachs der letzten Jahre der langfristige Zahnerhalt von Molaren durch endodontische Maßnahmen sicher möglich. Insbesondere konventionelle initiale und sekundäre orthograde Wurzelkanalbehandlungen sind neben den verfügbaren chirurgischen Interventionen eine effektive und klinisch verlässliche Methode geworden. Langfristige Erfolgsraten der Wurzelkanalbehandlung an Molaren werden mit Werten von über 90 % angegeben und liegen damit durchaus auf dem Niveau von Wurzelkanalbehandlungen an anderen Zahntypen und anderen alternativen Therapievarianten. Die Voraussetzungen für einen dauerhaften Erfolg sind neben einer sorgfältigen Diagnostik und Abwägung des Ausgangsbefunds vor allem die Behandlung unter der Einhaltung bestimmter klinisch relevanter Leitlinien.
Der Beitrag soll einen Überblick über die wichtigsten klinischen Erfolgsparameter endodontischer Behandlungen geben und den aktuellen Stand der Wissenschaft hinsichtlich der zu erwartenden langfristigen Erfolgsaussichten endodontischer Behandlungen an Molaren vorstellen.
14:40-15:00
Dr. Karl-Ludwig Ackermann
Moderierte Diskussion
15:00-15:30
Pause
Zahnerhaltung 2015, II, Prof. Dr. Andreas Jäger
Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung e.V. (DGZ), Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO), Deutsche Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie (DGET)
15:30-15:53
Das konventionelle "Drill-Fill-Bill" ist kein Konzept für die Zukunft. Ein an den Anforderungen künftiger Jahrzehnte orientiertes Restaurationskonzept sollte daher mehrere fundamentale Aspekte beinhalten: 1. Prävention: So lapidar es klingt - ohne Prävention kann es auch in der Restauration keinen Erfolg geben. Nur wenn im Rahmen der so genannten "Maintenance" gute Arbeit geleistet wird, kann ein Füllungskonzept erfolgreich sein - mag es so modern sein wie es will. 2. Die demographische Entwicklung: Jeder weiß, dass Alterszahnheilkunde der "Markt" der Zukunft ist, aber es wird noch immer viel zu wenig proaktiv getan, um die auf uns wartenden Probleme in den Griff zu bekommen. 3. Bioaktive Materialien: Antibakterielle und biologisch aktive Materialien können dabei helfen, die adressierten Probleme einfacher zu beherrschen. Gerade aber bei den antibakteriellen Materialien ist die Grenzlinie zur Toxikologie immer spannend - wo ist es "noch" antibakteriell bzw. "schon" giftig? 4. Biomaterialien für die Basisversorgung: Es wird das (zweifelsohne gute) Restaurationsmaterial Amalgam nicht mehr ewig geben. Hier besteht für den Fall eines Amalgamausstiegs Handlungsbedarf. 5. Reparatur: Es ist bewiesen, dass im Rahmen eines minimalinvasiven Füllungskonzeptes die Reparatur ein wichtiger Aspekt ist, der mittlerweile sowohl international als auch national schon erfreulich gut akzeptiert ist. 6. Vitalerhaltung der Pulpa: Es ist sicher neben den regenerativen Verfahren der Pulpabiologie noch viel Forschungsbedarf in puncto Vitalerhaltung der Pulpa, die noch immer die beste Wurzelkanalfüllung ist. 7. Die universitäre Ausbildung: Bereits jetzt stellt die Kostenexplosion im Rahmen immer höherer Anforderungen an die Hygiene an vielen Universitätszahnkliniken ein nicht zu unterschätzendes Problem dar, mit dem sich heute schon ganze Hochschullehrertagungen beschäftigen. Hier ist zum Wohle unseres Faches viel Fingerspitzengefühl gefordert, denn die Patientenbehandlung durch unsere Studierenden ist ein Eckpfeiler der Qualität der deutschen Zahnmedizin.
15:53-16:16
Parodontale Erkrankungen sind hochprävalent. Allerdings werden in Deutschland viele Parodontitiden zu spät diagnostiziert und behandelt. Dies ist insbesondere kritisch bei der Untergruppe mit aggressivem, rasch progredienten Verlauf. Hier basiert die Diagnosestellung auf unscharf definierten und häufig schwierig zu überprüfenden Symptomen - oft kann erst gehandelt werden, wenn bereits erheblicher irreversibler Attachmentverlust eingetreten ist. Eine idealerweise deutlich frühere Diagnose auf Basis der Ätiologie der Erkrankung ist bislang nicht etabliert.
In diesem Vortrag werden aktuelle Ansätze einer Ätiologie-basierten Diagnostik von schweren Parodontalerkrankungen erläutert und kritisch bewertet, so etwa die Biomarker-basierten Assays, genetische und genomische Tests sowie mikrobiologische Untersuchungen. Ziel des Vortrages ist es, den Wert der heute verfügbaren Assays für die Praxis zu ermitteln sowie Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln.
16:16-16:39
Für Zähne, welche eine irreversible Schädigung des Pulpagewebes aufweisen, gilt eine Wurzelkanalbehandlung als Therapie der Wahl. Das Ziel der Behandlung ist die vollständige Entfernung vitaler und devitaler Pulpagewebeanteile aus dem Wurzelkanalsystem und die anschließende Obturation desselben.
Aktuelle Forschungsarbeiten zeigen, dass durch die Transplantation dentaler Stammzellen in den Wurzelkanal eine Regeneration von Pulpa und Dentin möglich sind. Auch in klinischen Fallberichten konnte demonstriert werden, dass bei Zähnen mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum eine Regeneration des Pulpagewebes unter gewissen Voraussetzungen möglich ist.
Daraus ergibt sich die Fragestellung, ob eine grundlegende Veränderung aktuell gültiger endodontischer Therapiekonzepte zu erwarten ist und eine Therapie, welche die Regeneration der Zahnpulpa und damit eine Restitutio ad integrum zum Ziel hat, möglich sein wird.
16:40-17:00
Prof. Dr. Andreas Jäger
Moderierte Diskussion

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