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Referenten (Hauptvorträge)

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Dr. Karl-Ludwig Ackermann
Filderstadt, Deutschland
Seit 1976: Zahnarzt. Seit 1978: Klinische und wissenschaftliche Tätigkeit in der Implantologie. Seit 1983: Fachzahnarzt für Oralchirurgie; Tätigkeitsschwerpunkte Implantologie und Implantatprothetik; Spezialist für Parodontologie (EDA). 2000: Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI). 2004: Gastprofessor der Nippon Dental University Niigata. 2005: Lehrbeauftragter für Implantatprothetik und Ästhetische Zahnheilkunde an der Steinbeis-Hochschule Berlin. 2007: Mitglied im Redaktionsausschuss der Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie (ZZI). 2009: Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde(DGZMK). 2011: Ehrenmitglied im Societas Implantologica Bohemica. Seit 2016: Dozent an der praxisHochschule Köln.
Lückenschluss, aber wie? Vor dieser Frage steht ein Patient und sein behandelnder Zahnarzt nach dem Verlust eines Zahnes sehr oft. Für die Lösung des Problems gibt es in der modernen Zahnarztpraxis unterschiedliche implantologische Optionen, von der Sofort-, über die frühzeitige bis zur Spätimplantation,somit stehen per se mehrere Behandlungswege zur Verfügung. Auch der konservative Lösungsansatz einer kronengetragenen Brücke darf natürlich nicht unberücksichtigt bleiben. Immer geht es jedoch darum, möglichst eine ästhetische, funktionelle und dauerhafte Lösung für die Lückenversorgung zu finden.
Darüberhinaus kommt grundsätzlich kommt heute dem Kieferkammerhalt eine entscheidende Bedeutung zu. Spätestens seit den tier-experimentellen Arbeiten aus der Arbeitsgruppe von J. Lindhe (1;2) oder auch den humanen Untersuchungen von Schropp (3) ist bekannt, dass es nach einer Zahnextraktion zu dreidimensionalen Volumenänderungen des Kieferkamms kommen kann. Mehrere Konsensus-Statements und Systematic Reviews-Artikel (4 bis 7) bestätigen aber auch, dass durch rechtzeitige Augmentation zwar die Resorption des Bündelknochens nicht verhindert, jedoch im besten Fall durch eine Augmentation mit einem geeigneten volumenstabilen Knochenersatzmaterial kompensiert werden kann (8). So lässt sich postulieren, dass durch frühzeitige augmentative Intervention in vielen Fällen größere invasive Kammaufbauten verhindert werden können (9 bis 11).
Bei der präventiven Augmentation kommt es dabei weniger auf die Vermehrung des mineralischen Lagers an, sondern eher tatsächlich auf den langfristigen Erhalt des Kieferkammes (12;13). Deshalb rückt hier u.a. die präventive Augmentation auch bei brückenprothetischen Versorgungen immer mehr in den Fokus der Behandler. Eine weichgewebige Deckung des Augmentates durch ein freies Schleimhaut- oder ein kombiniertes Schleimhaut-Bindegewebetransplantat bzw. auch mit einer geeigneten Collagenmatrix kann zur Volumenvermehrung und -erhalt klinisch sinnvoll sein (14). Eine Implantation als ultima ratio ist nach den vorgenannten Therapiekonzeptionen sicherlich auch sehr erfolgreich.

Quellen:
1. Cardaropoli 2003 JCP
2. Araujo 2005 JCP
3. Schropp 2003 PRD
4. Hämmerle 2012 COIR
5. Chen 2009 JOMI
6. Weng 2012 EJOI
7. Tan 2012 COIR
8. Araujo 2008 PRD
9. Schakibaie 2009 ZZI
10. Keweloh 2011 Impl.
11. Rasperini 2010 PRD
12. Heberer 2011 JOMI
13. Cardaropoli 2012 PRD
14. Jung 2013 JCP
PD Dr. M. Oliver Ahlers
Hamburg, Deutschland
1989: bis zu diesem Datum Zahnmedizinstudium in Hamburg, Stipendium Friedrich-Naumann-Stiftung, Auslandsfamulaturen in Boston (Mass. Gen. Hospital, Harvard) u. New York (NYU). 1989: Poliklinik für Zahnerhaltung u. Präventive Zahnheilkunde am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (wissenschaftlicher Mitarbeiter). 1992: Leitung der CMD-Sprechstunde des UKE (gemeinsam mit Dr. Jakstat). 1992: Experimentelle Promotion im Bereich der Prävention von LKG-Spalten. Seit 1996-2016: 6 Tagungsbestpreise der DGFDT. 1997: Oberarzt. Seit 2001: Generalsekretär der Dt. Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie (DGFDT). 2003: Lehrverantwortung für die Poliklinik für Zahnerhaltung und präventive Zahnheilkunde. 2004: Habilitation im Bereich Adhäsivtechnik und Ernennung zum Priv.-Doz. 2005: Gründung und Leitung des CMD-Centrum Hamburg-Eppendorf. 2008: Associate Editor des Journal of CranioMandibular Function (CMF). 2015: Alex-Motsch-Preis der DGFDT (Rubrik Wissenschaft). 2016: erneut Preisträger Alex-Motsch-Preis der DGFDT (erneut Rubrik Wissenschaft). 2017: über 150 Veröffentlichungen und Patente, darunter über Originalarbeiten (peer reviewed), 18 Leitlinien, 2 Lehrbücher in mehreren Auflagen, diverse Lehrbuchkapitel, Entwicklung der Diagnosesoftware CMDfact und div. Zusatzmodule mit Prof. Jakstat, zahlreiche Fortbildungskurse und Kongressvorträge (siehe http://www.dr-ahlers.de/team/zahnarzt.shtml).
Funktionstherapeutische Behandlungen sollten heutzutage nach Möglichkeit mittels reversiblen Behandlungsmitteln erfolgen (AADR Policy Statement 1996, DGFDT/DGZMK-Stellungnahme 2005). Nur wenn nach erfolgreicher initialer Funktionstherapie eine Veränderung der Kieferrelation verbleibt oder sich zeigte, dass eine Instabilität der Okklusion individuell wesentlich zur Dysfunktion beitrug bedarf es eines dauerhaften Okklusionsausgleichs. Dieser kann mittels kieferorthopädischer oder restaurativer Maßnahmen erfolgen. Sofern dabei eine Anpassung mittels subtraktiver Einschleifmaßnahmen nicht möglich sind additive Verfahren einzusetzen. Hierfür kommen anstelle invasiver (Teil-) Kronen heute neue "Repositions-Onlays" und "Repositions-Veneers" in Betracht. Schon 1989 konnten Lundh et al. zeigen, dass eine solche Behandlung mittels testweise eingegliederten Repositions-Onlays aus Metall klinisch erfolgreich ist. Die Weiterentwicklung des Referenten (Ahlers 2003) und anderer Autoren überführt die Idee auf moderne Adhäsivtechnik und zahnfarbene Restaurationen. Diese werden im indirekten Verfahren nach schädelbezüglichen Übertragung der Oberkieferposition im individuellen Artikulator gefertigt, unter gelenkbezüglicher Zuordnung des Unterkiefermodells nach dem erfolgreich umgesetztem Registrat ohne oder per minimalinvasiver Präparation; die Befestigung erfolgt adhäsiv durch Befestigungscomposite, ggf. mittels tribochemischer Adhäsivtechnologie. Wesentliche Vorteile sind der Verzicht auf invasive Präparationsmaßnahmen, die Übertragung der therapeutischen Kieferposition in einem Schritt und die Vermeidung von Präparations- und Zementierungstraumata. Das ehemalige mehrschrittige Vorgehen mit Eingliederung semipermanenter Repositions-Onlays aus hierfür zugelassenem Dentalkunststoff (New Outline, Fa. Anaxdent) wurde zwischenzeitlich ergänzt bzw. ersetzt durch definitive Repositions-Onlays aus Lithiumdisilikat-Dentalkeramik. Die klinische Bewährung und Überlebensdauer dieser Restaurationen ist mittlerweile wissenschaftlich belegt.
Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas
Mainz, Deutschland
1968: Geburt. 1986-1996: Studium der Medizin und Zahnmedizin in Frankfurt, Saarbrücken und Zürich. 1993: Promotion Zahnmedizin. 1997: Promotion Medizin, ausgezeichnet mit dem Promotionsstipendium der Paul Ehrlich Gesellschaft für Chemotherapie. 1997-2017: wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universitätsklinik Mainz, Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie, Direktor: Prof. Dr. Dr. W. Wagner. 2001: Facharzt für Mund-Kiefer und Gesichtschirurgie. Jan. 2002-Dez. 2002: wissenschaftlicher Mitarbeiter am Koordinierungszentrum für klinische Studien (KKS Mainz). 2004: Habilitation und Venia legendi im Fach Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. 2004: ITI Fellow & Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie. 2005: Zusatzbezeichnung Plastische Operationen. 2006: Preis der Lehre des Fachbereichs Medizin, Universität Mainz. 2009-2017: W2 Professor für Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie, Universitätsmedizin Mainz. Juni 2017-Nov. 2017: W3 Professor und Direktor Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seit Dez. 2017: W3 Professor und Direktor Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, plastische Operationen der Universitätsmedizin Mainz.
Betrachtet man die "moderne Wissensfindung" in der Medizin, so kommt der klinischen Studie eine zentrale Rolle zu. Diese Situation missachtet auf der einen Seite die typischen Probleme klinischer Studien, wie geringe externe Validität, und blendet andere Wissensquellen wie Fallberichte, oft komplett aus. Insbesondere in der Zahnmedizin als chirurgische (operationale) Disziplin ist dieses Wissen von großem Wert. Klinische Fallberichte "schlummern" in der Literatur, die die konkrete Behandlungsplanung in der Praxis erleichtern könnten. Das Konzept einer interaktiven multidimensionalen fallorientierten Bibliothek soll dazu beitragen diese Fälle zu erschließen und deren Wissen zugänglich zu machen.
Antibiotika gehören wie selbstverständlich zu unserem Therapiearsenal. Die Tatsache zunehmender Resistenzen, sowie die fehlende Entwicklung neuer Substanzen erfordert jedoch ein Umdenken beim Umgang mit diesen kostbaren Medikamenten. Nutzen-Risiko Abwägungen haben schon heute ihren Platz bei der Behandlung lebensbedrohlicher Infektionen und sollten diesen auch bei der Prophylaxe und Behandlung von Infektionen in der Zahnmedizin haben.
So spielt die rechtzeitige Gabe und sinnvolle Auswahl einer Antibiotikaprophylaxe eine maßgebliche Rolle bei der Vermeidung postoperativer Infektionen. Eine prolongierte Prophylaxe hingegen, über eine Einmalgabe hinaus, bedarf einer echten Notwendigkeit und muss als Therapie angesehen werden. Die Antibiotikaanwendung im Rahmen der Behandlung der marginalen Parodontitis und auch Periimplantitis darf nur eingebettet in ein therapeutisches Gesamtkonzept, auf Basis solider Daten, erfolgen.
Nur durch einen verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika heute, werden auch zukünftige Generationen den Nutzen dieser Medikamente erfahren können.
Prof. Dr. Kurt Werner Alt
Krems-Stein, Österreich
Prof. Dr. Kurt W. Alt ist seit 2013 emeritierter Professor für Anthropologie und lehrt und forscht ab Juli 2014 am Zentrum für Natur- und Kulturgeschichte der Zähne an der Danube Private University in Krems-Stein an der Donau. Außerdem hat er eine Gastprofessur an der Universität Basel sowie eine befristete Gastprofessur in Zagreb, Kroatien und ist Freier Mitarbeiter für Forschung am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Sachsen-Anhalt, Landesmuseum für Vorgeschichte, in Halle an der Saale. Seine Arbeitsgebiete sind die Evolution des Menschen, Dentalanthropologie, Forensische Anthropologie, Prähistorische und Historische Anthropologie unter Einbeziehung morphologischer, molekularer und biogeochemischer Methoden.
Für die einen Wissenschaftler gelten wir als Mängelwesen in der Natur, für die anderen sind wir die Krone der Schöpfung. Obwohl wir uns genetisch kaum von unseren nächsten Verwandten, den Menschenaffen unterscheiden, ist unser Aussehen und unser Verhalten eine Entwicklung der letzten 7 Millionen Jahre, nachdem sich die Linien von Affen und Menschen in der Evolution getrennt haben. Der aufrechte Gang, das Freiwerden der Hände und das gleichzeitige Wachstum des Gehirns haben uns zu dem Lebewesen werden lassen, dass sich vor ca. 10,000 Jahren mit dem Übergang von der aneignenden zur produzierenden Lebensweise weitgehend unabhängig von der Natur gemacht hat. Im Fokus des Beitrags stehen die Eckpfeiler der Menschheitsentwicklung, allen voran die Entwicklung der Sprache.
Prof. Dr. Nicole Birgit Arweiler
Marburg, Deutschland
1990-1996: Studium der Zahnheilkunde an der Universität des Saarlandes, Deutschland. 1996: Approbation als Zahnärztin. 1997-2000: wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für Parodontologie und Zahnerhaltung der Universität des Saarlandes, Deutschland (ärztlicher Direktor Prof. Dr. E. Reich). 1999: Promotion zum Dr. med. dent. 2001-2009: wissenschaftliche Assistentin in der Abteilung für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Deutschland (ärztlicher Direktor Prof. Dr. E. Hellwig). 2002: Ernennung zur Oberärztin in der Abteilung. 2003: Ernennung zur Juniorprofessorin (Erforschung oraler Biofilme). 2003: Habilitation und Venia legendi für das Fach Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 2006: Ernennung zur Apl-Professorin der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 2007-2009: Prüfungsvorsitzende für Vorphysikum und Physikum. 2009: Ruf auf die Professur (W3) für Parodontologie der Philipps-Universität Marburg. Feb. 2010: Ordinaria und Direktorin der Abteilung Parodontologie (W3) Marburg.
Freitag, 07.11.2014, 12:00 - 12:30
Biofilmmanagement - Kern jeder Prävention 
Karies, Gingivitis, Parodontitis und Periimplantitis gehören sowohl in Deutschland als auch weltweit zu den am weitesten verbreiteten Krankheiten. Trotz einiger Verbesserungen beim Mundgesundheitszustand unserer Patienten besteht weiterhin ein erhöhter Bedarf an Maßnahmen zur Vorbeugung dieser Erkrankungen - insbesondere bei den parodontalen sowie periimplantären Erkrankungen.
Da es bisher nicht möglich ist, selektiv die für die jeweilige Erkrankung pathogenen Keime zu eliminieren, ist die wichtigste Prophylaxestrategie für alle oben genannten Erkrankungen die regelmäßige und möglichst vollständige Entfernung des oralen Biofilms - sowohl häuslich als auch regelmäßig professionell im Rahmen von Prophylaxe-Sitzungen. Im professionellen Bereich stehen sowohl Handinstrumente als auch maschinelle Verfahren zur Biofilmentfernung zur Verfügung.
Auch die häusliche Mundhygiene erfordert wiederholtes Training und Anleitung von professioneller Seite. Elektrische Zahnbürsten sowie Zahnpasten können das Zähneputzen unterstützen, häufig wird die mechanische Mundhygiene aber nicht adäquat (unregelmäßig, zu kurze Putzdauer, falsche Technik) durchgeführt. Antibakteriell wirksame Substanzen können die mechanische Mundhygiene chemisch unterstützen, wobei prinzipiell Zahnpasten ideale Träger für solche Wirkstoffe sind. Da Zahnpasten sehr komplex zusammengesetzt sind und es zu Inkompatibilitäten kommen kann, ist es sehr viel einfacher, antibakterielle Wirkstoffe in Mundspüllösungen einzubringen. Daher stellen Mundspüllösungen in zahlreichen Fällen ein zusätzliches Hilfsmittel zur umfassenden Mundhygiene, aber auch für die professionelle Anwendung dar.
Im Vortrag werden klassische und neue Verfahren sowie bewährte Wirkstoffe zum mechanischen und chemischen Biofilmmanagement angesprochen.
Es war das Ziel, die Messergebnisse einer elektronischen Parodontalsonde mit denen einer manuellen, aber druckkalibrierten PA-Sonde zu vergleichen. Außerdem sollte das Schmerzempfinden sowie eine eventuelle Zeitersparnis gegenüber der manuellen Messung erfasst werden.

Es wurden bei 21 Probanden durch Untersucher unterschiedlicher Erfahrung (Zahnärztin, Studierende des 10. und 7. Semesters) ein Parodontalstatus mit Sondierungstiefe (ST) und Gingivaverlauf (GV) zum einen mit einer manuellen, druckkalibrierten PA Sonde (MPS, Fa. Aesculap, Tuttlingen), zum anderen mit dem pa-on Parometer (EPS, Fa. Orangedental, Biberach) erhoben (2.436 Messstellen). Die Reihenfolge war durch ein Randomisierungsschema vorgegeben. Außerdem wurde die Zeit gemessen und eine subjektive Einschätzung der Schmerzempfindlichkeit über einen Fragebogen erfasst. Die statistische Analyse erfolgte mit gemischten linearen Modellen mit den Einflussfaktoren Geschlecht, Reihenfolge der Messungen, Untersucher, Sondentyp.

Sowohl bei ST als auch GV zeigte sich zwischen beiden Messmethoden eine Abweichung (ST 0,38mm, GV 0,07mm), die sich als signifikant herausstellte. Die gemessenen Sondierungstiefen waren bei der MPS durchweg größer (p-Wert des Haupteffekts der Sonde <0.001). Diese signifikante Unterschied der beiden Messmethoden kann jedoch als klinisch nicht relevant bezeichnet werden, da 1) bei der EPS eine Rundung auf den mm vorgegeben wurde, 2) das Auge bei der MPS eher aufrundet, 3) in der Literatur bis zu 0,5mm Abweichungen als natürlicher (menschlicher) Messfehler angesehen werden. Darüber hinaus zeigte sich eine sehr gute Korrelation über alle Messwerte, sodass die Abweichung zwischen den beiden Sonden als stabil angesehen werden kann und nicht durch Abweichungen in beide Richtungen zustande kommt. Für das reine Erfassen der Messwerte gab es mit 21min gegenüber 23min keinen deutlichen Zeitgewinn für die EPS. Bezüglich der Schmerzempfindlichkeit beim Messen wurden beide Sonden auf einer visuellen Analogskala (mit 0= sehr starke Schmerzen und 10 sehr angenehm) sehr ähnlich beurteilt (MPS: 6,39, EPS: 6,74).

Schlussfolgerung: Wenn sich auch zwischen MPS und EPS aufgrund der großen Zahl an Messstellen ein signifikanter Unterschied ergab, so kann die EPS als sinnvolle Alternative bezeichnet werden, da sie korrelierende Messergebnisse zur Handsonde liefert. Die Objektivität der Vergleichsmethode MPS kann durchaus diskutiert werden.
Prof. Dr. Wael Att
Freiburg, Deutschland
Prof. Dr. Wael Att ist Ärztlicher Direktor, Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, Tufts University of Dental Medicine. Er studierte von 1992 bis 1997 Zahnmedizin in Syrien und erhielt in 1997 den DDS am gleichen Ort. Von 1998 bis 2000 arbeitete er als Assistent an der Abteilung für Mund-, Gesicht- und Kieferchirurgie des Tishreen Krankenhauses, Damaskus, Syrien. 2000-2003 Postgraduate Program an der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik der Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg, Deutschland. Von 2003-2005 arbeitet er als Assistent an der gleichen Abteilung und erhielt 2003 den Dr. Med. Dent. 2004 Qualifiziert fortgebildeter Spezialist für Prothetik der Deutschen Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien e.V. (DGPro). 2005-2007 weilte er als Visiting Assistant Professor an dem Jane and Jerry Weintraub Center for Reconstructive Biotechnology, Division of Advanced Prosthodontics, Biomaterials, and Hospital Dentistry, UCLA School of Dentistry, Los Angeles (USA). Seit 2007 ist er Oberarzt an der Klinik für Zahnärztliche Prothetik des Universitätsklinikums Freiburg (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. J.R. Strub) und leitet das Postgraduiertenprogramm. Prof. Dr. Att hat sich in 2010 habilitiert und erhielt den Titel Dr Med Dent Habil. 2013 Verleihung der Bezeichnung "Ausserplanmäßiger Professor" der Universität Freiburg. Seit 2018 Professor-Ordinär und Ärztlicher Direktor, Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, Tufts University School of Dental Medicine, Boston, USA.
Im Rahmen dieses Workshops hat der Teilnehmer die Möglichkeit, neben der ausführlichen Information zu Keramikimplantaten, 1-2 Keramikimplantate und den Gegenkiefer (Phantommodelle) digital abzuformen, die Krone am Bildschirm zu konstruieren, und die herausgeschliffene Krone zu befestigen. Zu jedem Arbeitsschritt werden neben der praktischen Arbeit auch die theoretischen Grundlagen vermittelt.
Prof. Dr. Michael Augthun
Mühlheim Ruhr, Deutschland
Freitag, 07.11.2014, 11:30 - 12:30
Strategische Pfeilervermehrung im Rahmen teilprothetischer Versorgungen
Dr. Georg Bach
Freiburg, Deutschland
1991: Studium der Zahnheilkunde und Promotion an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau. Seit 1992: diverse standespolitische Mandate und Funktionen bei beiden zahnärztlichen Körperschaften. 1994: Gebietsbezeichnung Oralchirurgie; Weiterbildungszeit an der Abteilung für Zahn-, Mund- und Kieferchirurgie der Universität Freiburg (Professor Dr. W. Schilli). 1995: Fellow of the ITI. 1995: Niederlassung in Zahnärztlicher Gemeinschaftspraxis in Freiburg im Breisgau. Seit 2000: Chefredakteur des Laser Journals. 2006: Fellow of the EFOSS. Seit 2011: Referent für Fortbildung der DGZI (Deutsche Gesellschaft für Implantologie). Seit 2012: Communications Officer der Deutschen ITI-Sektion.
Freitag, 07.11.2014, 15:30 - 16:00
Konventionelle und laserunterstützte Verfahren periimplantärer Läsionen
PD Dr. Amelie Bäumer-König M.Sc.
Bielefeld, Deutschland
2002 – 2007 Studium der Zahnmedizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 2007 Promotion (Dr. med. dent.) an der Ruprecht- Karls-Universität Heidelberg. Seit 2007 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Sektion Parodontologie, Poliklinik für Zahnerhaltungskunde der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Direktor Prof. Dr. Dr. H. J. Staehle). Seit 2011 Oberärztin. 2009 - 2010 Gerok-Stipendium der Universität Heidelberg. 2009 - 2011 Masterstudium für Parodontologie und Implantattherapie der DGParo und Dresden International Univesity (DIU), Abschluss 2011: Master of Science für Parodontologie und Implantattherapie. 2012 Spezialistin für Parodontologie der DGParo. 2012 - 2017 Gemeinschaftspraxis Dr. Körner & Dr. Bäumer-König, Bielefeld. Seit 2012 Referentin im Studiengang "Master of Science für Parodontologie und Implantattherapie" der DGParo und DIU. Seit 2012 Referentin der Akademie Praxis und Wissenschaft (APW). 2013 Fachzahnärztin für Parodontologie (ZÄK WL). 2014 Invited Expert 'Consensus Conference' der EFP, Athen (Griechenland). 2014 Invited Expert 'XI. European Workshop on Periodontology' der EFP, La Granja (Spanien). 2015 Verleihung der Venia Legendi (Habilitation), Universität Heidelberg. 2015-2016 Parodontologische Tätigkeit Privatpraxis PD Dr. Paul, Zürich (Schweiz). 2016 Miller-Preis (DGZMK). Seit 2017 Fachzahnarztpraxis PD Dr. Bäumer-König, Bielefeld. Seit 2019 Kuratoriumsmitglied der ARPA-Wissenschaftsstiftung. Seit 2020 Vorstandsmitglied der ARPA-Wissenschaftsstiftung. Diverse Publikationen und Reviewertätigkeit in internationalen, peer-reviewed Journalen. Diverse Preise (MILLER-Preis 2016, 1. Meridol-Preis 2011, 2012 und 2013, 2020, Kurt-Kaltenbach-Preis 2009 und weitere). Forschungsschwerpunkte: Langzeitergebnisse in der Parodontologie und Implantologie, Aggressive Parodontitis.
Auf Grund von parodontalen Erkrankungen kann es zu stark ausgeprägten Attachment- und Knochenverlusten kommen, die in bestimmten Fällen anhand regenerativer Maßnahmen wiederhergestellt werden können. Welche Situationen für die parodontale Regeneration geeignet sind (Indikationen) und welche nicht (Kontraindikationen) soll im Folgenden dargestellt werden. Ebenso soll ein Überblick über Entscheidungsfindung, mögliche operative Vorgehen/Techniken und die zur Verfügung stehenden Materialien (Schmelz-Matrix-Proteine, Knochenersatzmaterialien, Membranen, u.w.) gegeben werden. Was mittels regenerativer Parodontalchirurgie erreicht werden kann, wird anhand von klinischen Beispielen veranschaulicht.
Dr. Wolfgang Barth
Deutschland
Freitag, 07.11.2014, 13:30 - 13:45
Begrüßung
Dr. Klaus-Dieter Bastendorf
Eislingen, Deutschland
1970-1976: Studium der Zahnheilkunde in Tübingen. 1978: Promotion in Tübingen. Seit 1979: in eigener Praxis niedergelassen / seit 1997 Gemeinschaftspraxis Präventive Zahnheilkunde, Integration der Individualprophylaxe in die tägliche Praxis, Untersuchungen über die fachliche und wirtschaftliche Effektivität der Prävention in der Allgemeinpraxis. Zahlreiche Publikationen und Veröffentlichungen. 1980-2000: Gutachter Prothetik. Seit 1997: Vorstand der Gesellschaft für Präventive Zahnheilkunde (GPZ) e.V. 1999: Gewinner des Zahnärzte-Unternehmerpreises. 2002: Autor: "Der einfache und effektive Weg zur Prophylaxepraxis", Der Zahnarztverlag. 2002-2006: Lehrauftrag an der Uni Heidelberg für Angewandte Prophylaxe. 2004: Gewinner des Innovationspreises der Kreissparkasse Göppingen für die Prophylaxe-Software "Dentodine". 2005: Autor: "Prophylaxe - Mundgesundheit durch häusliche und professionelle Individualprophylaxe", Spitta Verlag. 2005-2009: Chefredakteur: "Prophylaxe-Magazin "Plaque N Care", Flohr Verlag. 2007-2010: Senioren-Beauftragter der Zahnärzteschaft Göppingen. 2007-2011: Senior Member of ORCA - European Organisation for Caries Research. Seit 2011: Präsident der Association For Dental Infection Control (ADIC). Seit 2014: Chefredakteur: "Prophylaxe-Magazin "Plaque N Care", Spitta-Verlag. Juli 2014: Deutscher Preis für Dentalhygiene Herausragende Tätigkeiten: Untersuchungen und rund 350 Veröffentlichungen über die fachliche und wirtschaftliche Effektivität der Prävention in der Allgemeinpraxis; Ca. 1000 Vorträge zum Themenbereich Individualprophylaxe in der Allgemeinpraxis.
Geballtes Expertenwissen stellt EMS beim Workshop im Rahmen des Programms des Zahnärztetags zur Verfügung.

Unter dem Titel "PZR-alles nur Abzocke?" lädt Dr. Klaus-Dieter Bastendorf zum Vortrag mit Diskussionsrunde ein. Die provokante Überschrift bezieht sich auf die Bewertung des Nutzens der PZR in der Erhaltungstherapie durch den Igel-Monitor des MDS (Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V.) im Oktober 2012. "Erneut wurde Zahnärzten 'Abzocke' unterstellt, dieses Mal auf dem Gebiet der Prophylaxe", so Dr. Bastendorf. Der Träger des deutschen Preises für Dentalhygiene aus Eislingen, möchte in seinem Seminar wissenschaftliche Argumente liefern, um die polarisierende Aussage des MDS zu widerlegen. "Es steht heute außer Frage, dass Biofilm im kausalen Zusammenhang mit der Entstehung der häufigsten Erkrankungen der Mundhöhle - Karies, Gingivitis, Parodontitis und in den letzten Jahren immer häufiger Perimukositits und Periimplantitis - steht", betont er. Deshalb kommt der professionellen Erhaltungstherapie laut Dr. Bastendorf auch in Zukunft eine stetig steigende Bedeutung als entscheidender Teil einer erfolgreichen zahnärztlichen Vorsorge zu. Insbesondere sei die PZR keine Einzelmaßnahme, sondern eine komplexe systematische Betreuung. Darüber hinaus weist der Referent auch auf die Relevanz qualifizierter und motivierter Mitarbeiter hin. "Die Fortbildung des Teams für die Umsetzung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse in den Praxisalltag ist eine wichtige Aufgabe des Praxisinhabers", sagt er. Im Seminar will Bastendorf diese neuen Entwicklungen (Ultraschallanwendung und Air-Polishing mit gering-abrasiven Pulvern) darstellen und zeigen, wie der dadurch ausgelöste Paradigmenwechsel in den Praxisalltag integriert werden kann.
Mein geplanter Vortrag basiert auf den wissenschaftlichen Arbeiten zur supra - und subgingivalen "Air-polishing"-Technik und deren Umsetzung in den Praxisalltag. Die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse auf dem Gebiet des subgingivalen Biofilmmanagements mit gering abrasiven Pulvern und der Anwendung der Ultraschalltechnik haben zu einem Paradigmenwechsel in der Praxis geführt! Auch die "alte" Prophylaxestunde von Axelsson und Lindhe muss an die neuen Erkenntnisse angepasst und modifiziert werden.

Der Vortrag - dem der beiliegende Artikel (zur Veröffentlichung in der ZM angenommen) zugrunde liegt, befasst sich mit der Geschichte des "Air-polishing", der Technologie und den Geräten, sowie den Pulvern und deren Chemie und Indikationen. Hierbei wird vor allem auf die gering-abrasiven Pulver und deren Anwendung im subgingivalen Bereich zum Biofilmmanagement im Vergleich zu klassischen Methoden eingegangen. Die Quintessenz des Vortrages zeigt wie die Auswertung der wissenschaftlichen Literatur zu einem Paradigmenwechsel im Praxisalltag der professionellen unterstützenden Erhaltungstherapie führt.
Prof. Dr. Grietje Beck
Deutschland
Prof. Dr. Jürgen Becker
Düsseldorf, Deutschland
1995-2006: Vorsitzender der Arbeitsgruppe "Anforderungen an die Hygiene in der Zahnmedizin" der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert-Koch Institut in Berlin. Seit 1997: Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Aufnahme der Westdeutschen Kieferklinik des Universitätsklinikums Düsseldorf. 2001-2003: 1. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Kieferchirurgie der DGZMK. Seit 2010: Präsident der Camlog Foundation, Basel, Schweiz. Seit 2011: Visiting Professor an der Guanghua School of Stomatology, Sun Yat-sen Universität, Guangzhou, China.
Samstag, 08.11.2014, 14:00 - 14:30
Endokarditisprophylaxe und Gerinnung 
Die infektiöse Endokarditis ist eine schwerwiegende Erkrankung mit einer hohen Letalität. Ziel des Vortrages ist, einen aktuellen Überblick über die nationalen (AWMF) und internationalen Leitlinien zu geben, die für die Zahnmedizin von Bedeutung sind.
Im zweiten Teil des Vortrages wird ein aktueller Überblick über die heute verfügbaren Verfahren zur Testung der Blutgerinnung sowie über die Medikamente gegeben, mit denen die Blutgerinnung beeinflusst werden kann. Die sich hieraus für die zahnärztliche Praxis ergebenden Konsequenzen werden diskutiert.
Kai Becker
Hamburg, Deutschland
1993: Geburt. 2011-2016: Zahnmedizin-Studium am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE), Hamburg. Juni 2014-Juni 2016: 1. Vorsitzender des Bundesverbands der Zahnmedizinstudenten in Deutschland (BdZM) e.V. Seit Juni 2016: Immediate Past President des Bundesverbands der Zahnmedizinstudenten in Deutschland (BdZM) e.V. Seit Feb. 2017: Doktorand; Poliklinik für zahnärztliche Prothetik am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE).
Samstag, 08.11.2014, 11:00 - 11:15
Der neue Vorstand des BdZM stellt sich vor
Christoph Beckmann
Göttingen, Deutschland
2007-2008: Zivildienst im Sozialhilfeprojekt PROSOYA im Peruanischen Bergurwald. 2009-2011: Ausbildung zum Zahntechniker. 2011: Studium der Zahnmedizin an der Universität Göttingen. 2012: Vorsitzender des Zahnmedizinischen Austauschdienstes e.V. (ZAD).
Samstag, 08.11.2014, 14:30 - 15:00
Auslandsfamulatur - Abenteuer fernab von der Uni 
Seid ihr neugierig auf eine Auslandsfamulatur in den Semesterferien und seid euch aber noch nicht sicher wohin es genau gehen soll und was euch erwarten wird? Dann wird der Zahnmedizinische Austauschdienst euch mit vielen nützlichen Informationen helfen können um euch bei der Organisation zu unterstützen.
Jessica Beyer
Deutschland
9. Apr. 1977: geboren in Aachen. 2006-2009: Tätigkeit in der Rechtsabteilung der Bundeszahnärztekammer; zuständig für europäische und nationale Gesundheitspolitik. Seit 2007: Rechtsanwältin. 2009-Dez. 2011: Referentin für Parlaments- und Regierungskontakte der Bundesärztekammer. Seit 1. Jan. 2012: bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank eG als Prokuristin für Gesundheitspolitik Mitautorin des Fachanwaltskommentars "Prütting": Medizinrecht; Kommentierung des Zahnheilkundesgesetzes.
Freitag, 07.11.2014, 16:30 - 19:00
Workshop Deutsche Apotheker- und Ärztebank: Zahnärztliches Berufsbild im Wandel - Die Rolle des Zahnarztes im Versorgungsgeschehen
Prof. Dr. Reiner Biffar
Greifswald, Deutschland
1981: Staatsexamen Universität Frankfurt/Main. 1981: Wiss. Ass. an der Freiherr Carl von Rothschildschen Stiftung Carolinum, Universität Frankfurt/Main. 1984: Promotion Dr. med. dent. 1991: Habilitation. 1993: Direktor der Poliklinik für Prothetik, Alterszahnheilkunde und medizinische Werkstoffkunde, Universität Greifswald. 1994-1998: Stv. Studiendekan der Medizinischen Fakultät. 1998-2000: Dekan der Medizinischen Fakultät. 2000-2003: Senator der Universität Greifswald. 2002-2003: Prodekan der Medizinischen Fakultät. 2002-2008: Vize-Präsident und Präsident der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde. Seit 2003: Mitglied der Arzneimittelkommission der Bundeszahnärztekammer. Seit 2003: Fellow der Pierre Fauchard Academy. 2003-2004: Dekan der Medizinischen Fakultät. 2003-2009: Mitglied der Wissenschaftskommission der Federation Dentaire International. 2003-2012: Sprecher des Forschungsverbundes Community Medicine, Universitätsmedizin Greifswald. 2003-2013: 2. Vorsitzender und 1. Vorsitzender der Mecklenburg-Vorpommerschen Gesellschaft für Zahnmedizin an den Standorten Greifswald und Rostock e. V. 2004-2008: Fachkollegiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). 2004-2012: Prodekan der Medizinischen Fakultät. 2004-2012: Senator der Universität Greifswald. Seit 2005: Mitglied des Medizinausschusses im Wissenschaftsrat der Bundesrepublik Deutschland. Seit 2007: Mitglied der Ethikkommission an der Universität Greifswald. Seit 2007: Fellow des ITI. 2010-2011: Mitglied in der AG Zentren der Gesundheitsforschung des BMBF. Seit 2011: Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des AQUA-Instituts. 2012-2015: Wissenschaftlicher Vorstand/Dekan der Universitätsmedizin Greifswald KöR. 2012-2016: Fachkollegiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Seit 2013: Mitglied im Aufsichtsrat Universitätsklinikum Magdeburg AöR. Seit 2013: Ehrenmitglied der Mecklenburg-Vorpommerschen Gesellschaft für Zahnmedizin an den Standorten Greifswald und Rostock eV. Seit 2014: Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Greifswald KöR.
Präventionsorientierung in der Prothetik - Eine Selbstverständlichkeit?
Der präventive Aspekt hat eine herausragende Bedeutung in der zahnärztlichen Tätigkeit. Bei prothetischen Therapieentscheidungen müssen sekundär- und tertiärpräventive Strategien mit in die Planungen und das Therapieregime einfließen. Doch wie sind Entscheidungen zu fällen, wenn technische Ausführung und präventiv notwendige Bedingung in Konflikt geraten? Wie werden Entscheidungen in parodontal kompromittierten Gebisssituationen gefällt? Sind unsere Richtlinien und Empfehlungen geeignet, eine verlässliche Richtschnur zu geben?
Die Kombination von epidemiologischen Daten und Versorgungsdaten auf Probandenebene zeichnen hier ein eher problematisches Bild. So lässt sich im zahnärztlichen Alltag verdeutlichen, dass Richtlinien, auch wenn Sie die Therapiefreiheit nicht eindämmen sollen, bis auf die Entscheidungen auf Zahn- und Versorgungsebene durchschlagen. Auf Basis der erkannten Zusammenhänge muss hinterfragt werden, ob die verankerten Instrumente für das parodontal-kompromittierte Restgebiss eine konsequente Sequenz aus Parodontaltherapie und anschließender prothetischer Therapie erlauben. Was können wir aus den Abweichungen von der Norm lernen? Wird es nicht deutlich, dass wir das Verständnis zwischen Biologie, prothetischer Therapie und technischen Möglichkeiten immer wieder in den Fokus rücken müssen? Entscheidungen zu prothetischen Therapien wirken sich über lange Zeiträume aus. So sollte es selbstverständlich sein, dass eine Betrachtung immer den Lebensbogen berücksichtigt, um das Wechselspiel aus Prävention, Therapie und Nachsorge sicher einzuschließen.
Dr. Dirk Bleiel
Rheinbreitbach, Deutschland
1991: Staatsexamen an Rheinischen Friedrich Wilhelms Universität Bonn. 1991: Zahnarzt an der Zahn-, Mund- und Kieferklinik der Universität Köln, Abteilung für zahnärztliche Prothetik, Prof. Dr. W. Niedermeier. 1993: Stabsarzt der Bundeswehr in Köln. 1994: Zahnarzt in der MKG-Praxis -plastische Operationen- Dr. Dr. L. A. Rivas, Bonn. Seit 1995: niedergelassener Zahnarzt in der Gemeinschaftspraxis mit Ehefrau Dr. Pia Bleiel, in Rheinbreitbach. 2008: Curriculum Alterszahnmedizin und Pflege der APW und der DGAZ Initialisierung des Projektes Hauszahnarzt, mobile Zahnmedizin für pflegebedürftige Menschen. 2009: Mitarbeit Runder Tisch Honorarreform in der geriatrischen Zahnmedizin der DGAZ Tätigkeitsschwerpunkt Parodontologie Praxismerkmal Alterszahnheilkunde der Landeszahnärztekammer Rheinland Pfalz. 2010: Spezialist für Seniorenzahnmedizn der DGAZ. 2011: Vorstandsmitglied der DGAZ Leitung Curriculum Alterszahnmedizin für ZFA der APW. 2012: wissenschaftliche Leitung 22. Jahrestagung der DGAZ.
Der alte und sehr alte Patient rückt nicht nur auf Grund der Demographie immer mehr in den Fokus der Zahnmedizin. Auch fachlich erscheint eine Differenzierung und Spezifizierung dieser besonderen Klientel wichtig: Kaum eine Fachzeitschrift, die nicht die Senioren als Thema entdeckt hat. Sollten sich Zahntechniker und Zahnmedizinische Fachangestellte auch mit diesem Thema beschäftigen, nur weil es en vogue ist?
Zweifelsohne ist die Seniorenzahnmedizin mehr als nur ein Trend, mit gewichtigen Fragestellungen für den Zahntechniker/in: Wie sollte ein Zahnersatz bei eingeschränkter Hygiene -und Händelfähigkeit unserer Patienten aussehen? Welche Strategien gibt es zur Verbesserung der Adaptationsfähigkeit der neuen oder der zu modifizierenden Restauration? Wie sieht eine potenziell "pflegetaugliche" Erweiterbarkeit aus? Ist nicht gerade die intensivere und über das Zahntechnische Modell hinaus gehende Verbindung mit persönlichem Kontakt des Technikers zum betagten Patienten ein gewinnender Lösungsansatz im Vergleich zu Zahnersatz aus Drittländern?
Wie können zahnmedizinische Fachangestellte mit sinnvollen Prophylaxe-Programmen bei Senioren überzeugen und gleichzeitig die Praxis auch zukünftig wirtschaftlich ausrichten? Wie sieht eine altengerechte Kommunikation aus? Brauchen wir eine spezielle Senioren-PZR mit welchen Schwerpunkten? Strategien zur Behandlung des kompromittierten Zahnhalses, der Keimreduktion und der Xerostomie sollten dabei sicher nicht fehlen und Kernkompetenzen einer zeitgemäßen Prophylaxemitarbeiterin widerspiegeln.
Viele Fragestellungen und spezielles Wissen für angemessene Therapien bei betagten Patienten rechtfertigen in diesem Vortrag Fortbildungen für den Zahntechniker und die Zahnmedizinische Fachangestellte im Bereich der Seniorenzahnmedizin.
Wolfgang M. Boer
Euskirchen, Deutschland
Jahrgang 1959. Studium in Montpellier (Frankreich), Frankfurt a.M. und Bonn. Nach Assistensarztzeit in freier Praxis in Hilden, Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Prothetischen Abteilung der Universität Bonn. Seit 1994 Zahnarzt in eigener Praxis in Euskirchen bei Köln. Boer wurde bekannt durch über 50 Veröffentlichungen rund um das Thema Ästhetik, sowie über 300 Vorträge und praktische Kurse in 21 Ländern. Schwerpunkt seiner Referententätigkeit sind Themen der Ästhetischen Zahnheilkunde und Kompositrestaurationen. Neben der Mitgliedschaft in verschiedenen Fachverbänden war Boer neun Jahre Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Zahnheilkunde (DGÄZ) und arbeitet hier weiter aktiv in verschiedenen Referaten mit. Boer ist auch Lehrer im Masterstudiengang "Funktion und Ästhetik" der Universität Greifswald.
Natürlich ist eine typische Indikation für Veneers die Korrektur kleiner Fehlstellungen oder von Verfärbungen, die durch Bleachingmethoden nicht zu therapieren sind. Allerdings kann sich noch längst nicht jeder Patient teure Keramikrestaurationen leisten. Andererseits ist zweifellos eine direkte Kompositrestauration nicht nur preiswerter, sondern auch mit Abstand die schonendste Möglichkeit der ästhetischen Korrektur. Allerdings steckt der Teufel oft im Detail, und so ist auch bei scheinbar einfachen Form- oder Farbveränderungen eine strikte Systematik der Schlüssel zum Erfolg.
RA Arne Bruns
Kiel, Deutschland
Studium: Kiel Tätigkeit als Rechtsanwalt: seit 2007 Arne Bruns ist seit Mai 2009 für unsere Kanzlei tätig. Schwerpunkte seiner Arbeit bilden das allgemeine Zivilrecht sowie primär das Wirtschaftsrecht. Herr Bruns vertritt die Interessen unserer Mandanten umfassend sowohl im gerichtlichen Prozess als auch in der außergerichtlichen Auseinandersetzung. Ein weiteres Kerngebiet seiner Tätigkeit stellt die Vertragsgestaltung dar. Daneben ist Herr Bruns auf Hauptversammlungen von Aktiengesellschaften als Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW), Düsseldorf, tätig. Seit mehreren Jahren ist Herr Bruns daneben auch im Bereich des Familienrechtes für unsere Mandanten tätig. Er berät und vertritt diese in allen familienrechtlichen Auseinandersetzungen sowohl im Hinblick auf die Ehescheidung und die damit verbundenen Folgesachen als auch bei der Regelung der Rechtsverhältnisse durch Eheverträge oder Trennungs- / Scheidungsfolgenvereinbarungen.
Die selbstständige Berufsausübung schafft Berührungspunkte zu vielfältigen Rechtsgebieten, sei es dem allgemeinen Zivilrecht, dem Arbeitsrecht oder dem Verwaltungsrecht. Wenig Beachtung findet dabei häufig, dass der Aufbau einer eigenen beruflichen Existenz auch mit nachhaltigen Wechselwirkungen auf dem Gebiet des Familienrechtes verbunden sein kann. Ein Überblick über die relevanten familienrechtlichen Regelungen und Gestaltungsmöglichkeiten ist daher gerade für den selbstständig Tätigen von großer Bedeutung.
Dr. Florian Bruns
Berlin, Deutschland
1998-2006: Studium der Humanmedizin, Geschichte und Philosophie in Göttingen, Wien und Berlin. 2006-2007: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover. 2007-2009: Assistenzarzt in internistischer Weiterbildung am HELIOS-Klinikum Berlin-Buch. 2010-2012: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Geschäftsführer des Klinischen Ethikkomitees am Universitätsklinikum Erlangen. Seit Apr. 2012: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
Der Zahnarzt und Medizinhistoriker Walter Artelt (1906-1976) zählte in der Mitte des 20. Jahrhunderts zu den wichtigsten Vertretern der Medizingeschichtsschreibung in Deutschland. Nach kurzer zahnärztlicher Assistenzzeit an der Universität Freiburg wurde Artelt von dem 1929 nach Berlin berufenen Medizinhistoriker Paul Diepgen (1878-1966) für die medizinhistorische Arbeit gewonnen, ausgebildet und gefördert. Artelt übernahm 1938 die Leitung des Senckenbergischen Institut für Geschichte der Medizin in Frankfurt am Main. Nach Kriegseinsatz und "Entnazifizierung" kehrte er 1948 in diese Position zurück und bestimmte die Entwicklung und Ausrichtung des Faches im Nachkriegsdeutschland entscheidend mit. Einer seiner Forschungsschwerpunkte war die Geschichte der Zahnheilkunde. In den 1960er Jahren auftretende Konflikte um die nationalsozialistische Vergangenheit einzelner Medizinhistoriker warfen erstmals auch ein Licht auf die Rolle der Medizingeschichte zwischen 1933 und 1945. Nicht wenige Fachvertreter hatten in dieser Zeit versucht, Ideologie und Moral der nationalsozialistischen Medizin historisch zu begründen und zu rechtfertigen. Artelt hatte hierbei nur partiell mitgewirkt, blockierte aber nach dem Krieg wie viele seiner Fachkollegen eine kritische Aufarbeitung der eigenen Fachgeschichte. Stattdessen bemühte er sich, alte Verbindungen und Traditionen möglichst bruchlos fortzuführen. Doch diese Strategie der Verdrängung scheiterte. Die vergangenheitspolitischen Konflikte führten 1964 zur Spaltung der Fachgesellschaft und Artelts Lebenswerk stand zur Disposition.

Im Vortrag wird auf Basis unveröffentlichter Dokumente aus dem Nachlass Walter Artelts und anderen Archiven nicht nur dessen Biographie nachgezeichnet, sondern auch die Legitimationsfunktion der Medizingeschichtsschreibung während der NS-Zeit und die spät einsetzende Aufarbeitung der Fachgeschichte nach 1945 thematisiert.
Dr. Joachim Bublath
Deutschland
Als Erfinder und Moderator von Wissenschaftssendungen wie "Abenteuer Forschung", "Die Knoff-Hoff-Show" oder "Geheimnisse unseres Universums" war Joachim Bublath fast 30 Jahre lang das Gesicht der Naturwissenschaften im deutschen Fernsehen. Einzigartig war, wie staubtrocken, skurril, bierernst und doch auch lustig er seine Themen präsentieren konnte. Joachim Bublath studierte Physik, Mathematik und Chemie und promovierte 1971 an der Technischen Universität München. Schon während des Studiums kam er zum Fernsehen. Danach produzierte er zunächst naturwissenschaftliche Filme für ARD und ZDF sowie für Universitäten in Südamerika, Asien und Afrika. 1981 übernahm er die Leitung der Redaktion Naturwissenschaft und Technik beim ZDF und hatte diese bis 2008 inne. Besonders erfolgreich war seine "Knoff-hoff-Show", die zur Familienunterhaltung avancierte und ein neues Zeitalter der Populärwissenschaft einläutete. Das Format wurde in neun Sprachen übersetzt, darunter Chinesisch und Arabisch, und lief in über 40 Staaten. Für seine Leistungen wurde Joachim Bublath vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen und dem Bayerischen Fernsehpreis, dem Prix Leonardo da Vinci, dem Prix Jules Verne und dem Bundesverdienstkreuz für seine Arbeiten als Wissenschaftspublizist. Auf Unternehmensveranstaltungen ist Joachim Bublath ein gefragter Redner, der seinen Zuhörern mit Hilfe naturwissenschaftlicher Denkansätze neue Sichtweisen vermittelt. Zusammen mit seinem Sohn Matthias und dessen Jazzband stellt er zudem unter dem Titel "Das Universum in concert" eine gekonnte Verbindung zwischen Wissenschaft und Jazz her.
Samstag, 08.11.2014, 15:30 - 17:00
Kann Therapie durch Prävention ersetzt werden?
Dr. Heinrich Buurman
Leer, Deutschland
Heinrich Buurman wurde 1941 in Leer/Ostfriesland geboren. Er studierte Pharmazie an der TH Braunschweig, leistete anschließend seinen Wehrdienst als Stabs-Apotheker und übernahm 1970 die bislang verpachtet gewesene väterliche Apotheke in Leer. Er ist verheiratet und hat drei Söhne. 1986 begann er an der Universität Marburg ein Studium der Geschichte der Pharmazie und wurde 1989 mit der Arbeit "Die Apotheken Ostfrieslands von den Anfängen bis zur Gründung des Deutschen Reiches 1871" zum Dr. rer. nat. promoviert. 2008 übergab er die Leitung seiner Apotheken seinem jüngsten Sohn. Seitdem kann er sich ausschließlich seinen schriftstellerischen Ambitionen widmen.
2014 kommt - rechtzeitig zum Deutschen Zahnärztetag - Buurmans Neuerscheinung
AUAAA
Zahnärzte und Zahnartisten
Geschichte der Zahnheilkunde
vom Anfang des 19. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts
mit einem Vorwort von Professor Dr. med. Dr. med. dent. Dr. phil. Dominik Groß, Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der RWTH Aachen auf den Markt.
Heinrich Buurman zeichnet in seinem neuen Buch ein umfassendes Bild der zahnärztlichen Versorgung Ostfrieslands unter spezieller Berücksichtigung der Inseln. Besondere Aufmerksamkeit widmet er den ambulant tätigen Zahnärzten, die sich lange Zeit neben ortsansässigen Wundärzten und Badern um das Zahnwohl der Bevölkerung kümmerten, und - mit einem offiziellen Erlaubnisschein versehen - auf ihren Rundreisen sporadisch auch diese abgelegene Ecke Deutschlands aufsuchten. Es ist dem Autor gelungen, die damaligen Zeitumstände getreu zu schildern, indem er unterschiedliche Schicksale dieser Männer, die von erzwungener Auswanderung bis hin zum Selbstmord reichen, recherchiert hat. Anschaulich beschreibt Buurman auch den später aufkommenden Streit zwischen "ordentlich ausgebildeten Zahnärzten" und sogenannten "Zahnartisten", die sich seit 1871 - durch gesetzliche Umstände dazu ermutigt - berufen fühlten, ebenfalls zahnärztlich tätig zu sein. Ein umfangreiches Kapitel widmet er der Zahn- und Mundpflege: Zahnpulvern, Zahnpasten und Mundwässern. Auch die unzähligen Mittel gegen Zahnschmerzen, für die seinerzeit umfangreich und vollmundig in Zeitungen Werbung gemacht wurde, werden von ihm ausführlich behandelt.
Bei einem Umfang des Buches von mehr als 400 Seiten tragen 450 z. T. farbige Abbildungen zu einem ausgesprochenen Lesevergnügen bei.
Prof. Dr. Bettina Dannewitz
Weilburg, Deutschland
1999: Zahnärztliche Prüfung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1999: wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde des Universitätsklinikums Heidelberg. 2004-2006: Post-doc Programm der Medizinischen Fakultät Heidelberg. Aug. 2004: Ernennung zur Oberärztin in der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde des Universitätsklinikums Heidelberg. Sep. 2004: Ernennung zur Spezialistin für Parodontologie der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DGParo). 2009: Habilitation. 2009: Redaktionsmitglied der Zeitschrift Parodontologie; Quintessenz-Verlag, Berlin. 2010: Niederlassung in zahnärztlicher Gemeinschaftspraxis in Weilburg und Tätigkeit (Forschung und Lehre) in der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde des Universitätsklnikums Heidelberg. 2011: Vorstandsmitglied in der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO). 2016: Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Poliklinik für Parodontologie der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt.
Samstag, 08.11.2014, 14:30 - 15:00
Herdsuche vor Transplantationen 
Derzeit warten in Deutschland etwa 11.000 Menschen auf ein Spenderorgan. Organtransplantationen machen in der Regel eine lebenslange, immunsuppressive Therapie notwendig, um Abstoßungsreaktionen zu verhindern. Transplantationspatienten haben daher theoretisch ein erhöhtes Risiko an lokalen oder hämatomen fortgeleiteten bakteriellen Infektionen aus der Mundhöhle zu erkranken. Vor Organtransplantation sollte die zahnmedizinische Abklärung und Therapie entzündlicher Foki erfolgen. Die Evidenz zum Zusammenhang zwischen oralen Infektionsherden und dem Auftreten von Komplikationen nach Transplantationen ist allerdings widersprüchlich. Einheitliche und allgemeingültige Behandlungsempfehlungen zur Risikominimierung bei Organtransplantierten fehlen.
Prof. Dr. Dr. Monika Daubländer
Mainz, Deutschland
1978-1985: Studium der Human- und Zahnmedizin in Mainz und Bern. Mai 1984: Ärztliche Approbation. Mai 1984: Promotion zum Dr. med. 1985-1989: Facharztweiterbildung an der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie / Plastische Operationen im Katharinenhospital Stuttgart. Juli 1985: Zahnärztliche Approbation. Feb. 1986: Promotion zum Dr. med. dent. Nov. 1988: Gebietsanerkennung als "Zahnärztin für Oralchirurgie". 1989-1991: Assistententätigkeit. Mai 1991: Anerkennung als Kieferchirurgin. Juli 1991: Niederlassung als Kieferchirurgin. Seit Mai 1995: Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten der Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie am Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Juli 1995: Oberärztin der Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie am Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 3. Feb. 2000: Erteilung der "venia legendi" - Fachbereich Medizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 11. Okt. 2001: Verleihung des Millerpreises 2001 der DGZMK. 2003-2005: President elect of EFAAD (European Federation for the Advancement of Anaesthesia in Dentistry). Seit 2004: 1. Vorsitzende des Interdisziplinären Arbeitskreises für Zahnärztliche Anästhesie (IAZA). 2005-2007: President of EFAAD (European Federation for the Advancement of Anaesthesia in Dentistry). Apr. 2005: Prüfarzt in klinischen Studien (Koordinationszentrum für Klinische Studien, Mainz). Seit 2009: Leitung des Referates Schmerztherapie innerhalb der DGMKG (Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie) sowie der zertifizierten Fortbildung "Schmerztherapeutische Grundkompetenz für MKGChirurgen". Seit 2011: Professur für Spezielle Schmerztherapie in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. 20. Apr. 2013: Verleihung der Anästhesie-Ehrennadel in Silber vom Berufsverband der Deutschen Anästhesisten.
Samstag, 08.11.2014, 09:30 - 10:00
Sedierungsverfahren in der Zahnheilkunde 
Was wünschen sich Zahnarzt und Patienten?

Zahnbehandlungsangst ist weit verbreitet. Circa 64 % der Erwachsenen gehen mit mehr oder weniger stark ausgeprägten ängstlichen Gefühlen zum Zahnarzt, ca. 15 % leiden an einer Phobie. Während für die letztere Patientengruppe sehr häufig eine Vollnarkose zur Ermöglichung einer adäquaten zahnmedizinischen Versorgung notwendig ist und auch in der Regel gewünscht wird, werden bei der ersteren Sedierungstechniken seit langem mit Erfolg eingesetzt. Hierbei hat seit dem sogenannten "Poswillo-Report" (1990), ausgehend vom angloamerikanischen Raum, ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Seither liegt das Hauptaugenmerk bei der Bewertung der unterschiedlichen Verfahren (z.B. oral, transmukosal, inhalativ, intravenös) und Medikamente (z.B. Diazepam, Midazolam, Ketamin, Propofol, Lachgas) auf der Anxiolyse und weniger der Sedierung. In der Konsequenz bedeutet dies, dass ein flacheres Stadium (minimale oder moderate statt tiefer Sedierung) angestrebt wird und die kontinuierliche Kooperation des Patienten (z.B. bei Bedarf Kopf- und Kieferbewegungen) gegeben ist.
Da in der Regel bei den zahnärztlichen Behandlungsmaßnahmen, auch bei operativen Eingriffen durch die hohe Effizienz der zahnärztlichen Lokalanästhesie eine ausreichende Schmerzausschaltung erzielt werden kann, ist die systemische Gabe von Analgetika (z.B. Opioide) im Sinne einer Analgosedierung häufig nicht erforderlich.
Drs. Joerd van den Meer
Groningen, Niederlande
Drs. van der Meer schloss sein Zahnmedizinstudium an der Reichsuniversität Groningen (RUG) in den Niederlanden 1989 erfolgreich ab. Nach Erfüllung der Wehrpflicht bei der Königlichen Marine war er 4 Jahre im Centrum für Orale Implantologie in Drenthe klinisch tätig. Ab 1995 war er Teilzeitmitarbeiter im Centrum für Besondere Zahnmedizin (Behindertenbehandlung) in Assen, 1996-2002 außerdem als Teilzeitmitarbeiter im Zentrum für Zahnheilkunde der RUG und gleichzeitig als Wissenschaftler in der Abteilung Endodontologie des Zentrums für Zahnmedizin der Universität Nimwegen. 2002 wurde er Vollzeitmitarbeiter am Universitär-Medizinischen Zentrum Groningen (UMCG) mit Spezialisierung in 3D Technologien, wie Cone-beam CT, 3D Scanner, 3D präoperative chirurgische Planung und ihre klinische Anwendungen mit als Promotionsprojekt die Anwendung von 3D Workflows in der Kieferorthopädie und Kieferchirurgie. Seit 2009 ist er "Honorary Research Associate" des University College of London Eastman Dental Institute.
Freitag, 07.11.2014, 09:05 - 09:40
Digitale Entwicklungen in der Zahnheilkunde 
Der Zahnmedizin steht eine wunderschöne digitale Revolution bevor. Durch die neuen Technologien, die in den letzten Jahren entwickelt wurden, sind wir heute in der Lage Diagnosen zu stellen, Behandlungen zu planen sowie konservierende und prothetische Restaurationen durch Computereinsatz herzustellen. Obwohl noch in den Kinderschuhen stehend, erlauben es uns diese digitalen Technologien eine hohe und konstante Präzision zu erzielen.
Am Begin aller digitalen Workflows steht die Datenerfassung. Je besser die Dateneingabe, umso höher die Qualität des Ergebnisses. Dies zieht, beispielsweise im Falle einer digitalen Abformung mittels Intraoralscanner, als zwingende Voraussetzung nach sich, dass wir den besten Scanner wählen, der auf dem Markt ist und uns somit erlaubt das beste Ergebnis für unsere Patienten zu liefern. Weil viele Intraoralscanner angeboten werden, die alle behaupten sie sind besser als die der Mitbewerber, ist es von außerordentlich großer Bedeutung, dass wir wissen, welche Qualitätsmerkmale von wirklich klinischer Bedeutung sind.
Der Vortrag behandelt jene digitale Technologien, die eine Schlüsselrolle beim digitalen Workflow in der Praxis spielen, welche Folgen diese für die Entwicklung der Zahnheilkunde haben und wie diese sich auf die Ausbildung auswirken.
Prof. Dr. Herbert Deppe
München, Deutschland
1993: Fachzahnarzt für Oralchirurgie. 1998: Habilitation. 2004: Extraordinariat für Zahnärztliche Chirurgie und Implantologie. 2006: Referent für Oralchirurgie der BLZK. 2008: Vorstandsmitglied der DGL. 2012: Vorstandsmitglied der DGZI.
Samstag, 08.11.2014, 12:00 - 12:30
Prävention von Herzklappenersatz 
Die infektiöse Endokarditis stellt eine schwerwiegende Erkrankung dar mit einer Mortalitätsrate von 15 bis 70 %. Besonders gefährdet sind Patienten mit einem Herzklappenersatz. Der Anteil dieser Patienten nimmt stetig zu; im Jahre 2012 wurden bereits 25.000 Herzklappenoperationen durchgeführt. Endokarditiden werden durch ß-hämolysierende Streptokokken, Staphylokokkus aureus und gramnegative Bakterien verursacht. Dabei gilt die Mundhöhle gibt als bevorzugtes Keimreservoir. Dementsprechend wird in der Literatur der Anteil dentogen verursachter Endokarditiden mit 4 - 64 % angegeben. Während frühere Literaturangaben dementsprechend eine radikale zahnärztlich-chirurgische Sanierung favorisierten, diskutieren aktuelle Publikationen den Nutzen einer Zahnbehandlung vor einer Herzklappenoperation kontrovers. Heute wird vor allem transienten Bakteriämien durch Mastikation und Zähneputzen ein höheres Risiko bezüglich der Endokarditis zugeschrieben als einmalige zahnärztliche Interventionen. Im Mittelpunkt dieses Vortrags steht daher die Darstellung der Sanierungskriterien, die im Rahmen einer aktuellen Leitlinienerstellung von den beteiligten Fachgesellschaften empfohlen wurden. Breiten Raum nehmen auch die Behandlungsoptionen vor Klappenoperation ein. Empfehlungen zur zahnärztlichen Betreuung der betroffenen Patienten nach Klappenoperation und die Beschreibung der geänderten Antibiotika-Prophylaxerichtlinien durch die AHA (2007) bzw. die ESC (2009) runden die Vortragsthematik ab.
Prof. Dr. Dr. Manfred Dietel
Berlin, Deutschland
1976: wissenschaftlicher Assistent am Institut für Pathologie des Universitäts-Krankenhauses Eppendorf (Direktor Prof. Dr. Seifert). 1977: Promotion zum Dr. med. 1978: Mitglied im Sonderforschungsbereich 34 der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 1981: Habilitation. 1981: Hochschulassistentur (C1) am Institut für Pathologie. 1984: Professor auf Zeit (C 3) für das Fach "Pathologie und Pathologische Anatomie" im Fachbereich Medizin der Universität Hamburg. 1985: Referenzpathologe der Universität Hamburg für die Interdisziplinäre Studiengruppe Gastrointestinale Tumoren (ISGGT). 1985-1993: Vorstandsmitglied des SFB 232. 1986-1989: Mitglied des Vorstandes der Deutschen Ges. für Endokrinologie. 1988: Member of the EORTC - Preclinical Therapeutic Models Group. 1988: Mitglied der Weichteilsarkomgruppe des UK Eppendorf. 1989: Berufung zum Direktor des Instituts für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie der Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel. 1990-1998: Mitglied des Medizinausschusses des Wissenschaftsrat. 1991: Mitglied der Evaluierungskommission des Wissenschaftsrates zur Begutachtung der Medizinischen Fakultäten der ehemaligen DDR. 1991: Mitglied der Ständigen Kommission für Fragen der Forschung und des wissenschaftlichen Nachwuchses der Hochschulrektorenkonferenz. 1991: Leiter des 2nd International Symposium on Cytostatic Drug Resistance an der Christian-Abrechts-Universität zu Kiel. 1993: Berufung zum Direktor des Instituts für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie der Charité, Humboldt-Universität zu Berlin. 1994: gewähltes Mitglied des Fakultätsrats der Charité. 1994: Mitglied der Finanz- und Wirtschaftskom. der Humboldt-Universität zu Berlin. 1994-2000: Mitglied der Leitkommission der Deutschen Krebshilfe. 1995: Mitglied der Kom. zur Evaluierung der Blaue Liste Institute des Wissenschaftsrats. 1997: gewähltes Mitglied des Fakultätsrats der Charité. 1997-1999: Dekan der Medizinischen Fakultät Charité, der Humboldt-Universität. 1998: Projektbereichsleiter des Sonderforschungsbereiches 273. 1999: Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer. 2000: Mitglied der Kom. der Bundesärztekammer zur "prädiktiven genetischen Diagnostik". 2000: Leiter der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie. 2001-2004: Ärztlicher Direktor und Vorsitzender des Vorstandes der Charité. 2002-2005: Vorstandsmitglied des Verbandes der Universitätsklinika Deutschland. 2004: Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Pathologie. 2006: Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Pathologie.
Die diagnostische molekulare Pathologie ist ein wesentlicher Teil der gewebebasierten Diagnostik und des klinischen Managements sowohl von Infektionskrankheiten und Tumoren als auch für die pharmazeutische Entwicklung neuer antitumoraler Medikamente. Das "ganz intensive Lesen" im Gewebe eines Patienten und das Erzielen kombinierter Informationen über die Morphologie, Genetik, Proteomik sowie die Epigenetik sind eine Herausforderung und eine Chance für die moderne anatomische Pathologie.
Im Routineprozess der gewebebasierten Diagnostik und in der translationalen Krebsforschung erlangt die Anwendung neuer Techniken eine immer größer werdende Bedeutung. Die bedeutendsten anstehenden Herausforderungen sind
• der direkte Nachweis eines breiten Spektrums von Mikroorganismen in Operationspräparaten,
• die präzise und reproduzierbare Diagnose maligner Tumoren - einschließlich seltener Läsionen - und die Aufstellung international anerkannter diagnostischer Algorithmen,
• die Bestimmung der individuellen Prognose des betroffenen Patienten,
• die Beurteilung der Wahrscheinlichkeit von Metastasen, beispielsweise im klinischen Stadium M0 zum Zeitpunkt der Tumordiagnose, und
• die Vorhersage des Ansprechens bzw. der Resistenz einzelner Tumoren.

Aufgrund der immer weiter fortschreitenden technischen Entwicklungen im Bereich der Immunohistochemie und der In-situ-Hybridisierung im Verbund mit unterschiedlichen molekularen und rechnergestützten Techniken hat die Bedeutung der diagnostischen Histopathologie in den vergangenen zehn Jahren dramatisch zugenommen. Die neuen Techniken werden bei standardisierten operativen Verfahren und unter kontinuierlicher Qualitätskontrolle angewandt. Die kombinierte Anwendung der unterschiedlichen Herangehensweisen wird die Wichtigkeit histologischer Diagnosen und ihre prädiktive Genauigkeit weiter verbessern.
In der Onkologie werden in den Kliniken durch die Anwendung neuer zielgerichteter Wirkstoffe, wie zum Beispiel therapeutische Antikörper oder Kinasehemmer, vielversprechende Ergebnisse erzielt. Allerdings sind diese zielgerichteten Präparate nur bei einer begrenzten Zahl von Tumoren, die die Zielmoleküle exprimieren, wirksam. Eine neue, Erfolg versprechende diagnostische Technologie basiert auf Multi-Gen-Analysen, mit deren Hilfe beispielsweise der Erfolg bzw. das Ansprechen auf eine Chemotherapie prognostiziert werden kann.
Schlussendlich sollten alle Bemühungen darauf zielen, die gewebebasierte Diagnose und ihre prädiktive Bedeutung zu verbessern und den Klinikern alle für eine optimale Behandlung benötigten Informationen zur Verfügung zu stellen.
Prof. Dr. Christof Dörfer
Kiel, Deutschland
1980-1985: Studium der Zahnheilkunde an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1986-2006: zunächst wissenschaftlicher Mitarbeiter, seit 1993 Oberarzt der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde der Klinik für Mund-, Zahn- und Kieferkrankheiten Heidelberg. 1993-1998: mehrere Forschungsaufenthalte an der University of Minnesota, USA. Seit 2006: Direktor der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein Campus Kiel Gewinn zahlreicher weiterer nationaler und internationaler Forschungs- und Lehrpreise. Seit 2009: Sprecher "Zahnmedizin" im Deutschen Netzwerk für Versorgungsforschung. Seit 2012: Studiendekan Zahnmedizin. Seit 2016: Präsident der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie e.V. (DG Paro).
Freitag, 07.11.2014, 13:30 - 14:00
Aktivitäten zur Förderung der Versorgungsforschung in der Zahnmedizin in Deutschland
Dr. Susanne Fath
Berlin, Deutschland
Samstag, 08.11.2014, 13:40 - 13:50
Begrüßung
Prof. Dr. Dr. Jens Fischer
Bad Säckingen, Deutschland
Im Rahmen dieses Workshops hat der Teilnehmer die Möglichkeit, neben der ausführlichen Information zu Keramikimplantaten, 1-2 Keramikimplantate und den Gegenkiefer (Phantommodelle) digital abzuformen, die Krone am Bildschirm zu konstruieren, und die herausgeschliffene Krone zu befestigen. Zu jedem Arbeitsschritt werden neben der praktischen Arbeit auch die theoretischen Grundlagen vermittelt.
Dr. Birgit Fitsch
Grimmen, Deutschland
1981-1986: Studium der Zahnmedizin an der Willhelm Pieck Universität in Rostock. Seit 1986: approbierter Zahnarzt. 1990: Promotion an der Willhelm Pieck Universität Rostock. Seit 1991: Niederlassung in eigener Praxis. Seit 2002: Arbeiten mit dem Er:YAG Laser. Seit 2002: Mitglied in der DGZMK und der DGL. Seit 2003: Trainerzahnarzt für die Firma KaVo im Laserbereich. Seit 2010: Mitglied im Praktikerbeirat der Deutschen Gesellschaft für Laserzahnmedizin. 2010-2011: Mastership Curriculum zum Tätigkeitsschwerpunkt "Zahnärztliche Lasertherapie" an der RWTH Aachen, AALZ Aachen.
Auf Grund der hohen Affinität der Laserwellenlänge 2940nm zum Wasser und der daraus resultierenden Wechselwirkung mit oralen Zielgeweben, ist der Er:YAG Laser in der Zahnmedizin vielseitig einsetzbar.
Domäne dieser Lasersysteme ist zweifelsohne die effektive, minimalinvasive Bearbeitung von Zahnhartgewebe.
Im Vortrag wird diese Tatsache anhand von Patientenfällen aus der eigenen Praxis belegt und die Vorteile der Lasertherapie gegenüber konventioneller Behandlungsmethoden herausgestellt. Des Weiteren wird die praktische Vorgehensweise während der geschlossenen Laserkürettage im Rahmen der systematischen Parodontitistherapie erläutert und mit Hilfe von Bildern dokumentiert.
Weitere Behandlungsfälle beziehen sich auf den Einsatz der Er:YAG Laserwellenlänge in der Chirurgie und der Endodontie.
Dr. Michael Frank
Frankfurt (Main), Deutschland
Studium in Marburg und Gießen; Promotion (Klinik Innere Medizin, Prof. Lasch) und mehrjährige Assistententätigkeit Universität Gießen. Seit 1985: Berufsausübungsgemeinschaft in Lampertheim, Schwerpunkt: Oralchi-rurgie, Implantologie, Parodontologie. Seit 1987: verschiedene standespolitische Ämter auf Landes- und Bundesebene. Seit 1992: zunächst Mitglied im Vorstand der Landeszahnärztekammer Hessen. Seit 1997: Präsident der Landeszahnärztekammer Hessen und Mitglied im Bundesvorstand der Bundeszahnärztekammer; Vorsitzender / Mitglied diverser Ausschüsse der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) u.a. Ausschuss Europa, Fort- und Weiterbildung, Qualität u. Leitlinien. Seit 2008-2011: Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, dort verantwortlich u. a. für Fort- und Weiterbildung, sowie Qualität und Leitlinien in der Zahnmedizin; Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Quintessenz-Verlages Berlin; Autor und Mitherausgeber des 2-bändigen Weißbuches ZahnMedizin 2007, Int. Quintessenz-Verlag Berlin; Langjähriger Organisator und verantwortlicher Leiter des Europäischen Forums Zahnmedizin in Frankfurt. Seit 2010: im Kongress-Komitee mitverantwortlich für die jährliche Organisation des Deutschen Zahnärztetags in Frankfurt.
Freitag, 07.11.2014, 08:15 - 09:30
Kongresseröffnung
Prof. Dr. Roland Frankenberger
Marburg, Deutschland
1967: geboren in Eichstätt/Bayern. 1987-1992: Studium der Zahnheilkunde, Universität Erlangen-Nürnberg. 1993: Promotion. 1999: Visiting Assistant Professor, University of North Carolina at Chapel Hill, USA. 2000: Habilitation, Ernennung zum Oberarzt. 2001: Miller-Preis der DGZMK. 2006-2008: 3 Preise für gute Lehre in der klinischen Zahnmedizin, Med. Fak. FAU Erlangen. 2008: Walkhoff-Preis der DGZ. 2008: Forschungspreis der AG Keramik. 2009: Direktor der Abteilung für Zahnerhaltungskunde, Med. Zentrum für ZMK, Philipps-Universität Marburg. 2009-2012: Stellvertretender Vorsitzender der APW. 2011: Chefredakteur der "Quintessenz". 2012: Geschäftsführender Direktor der Zahnklinik Marburg. 2012: Präsident der DGZ. Seit 2015: Editor-in-Chief des Journal of Adhesive Dentistry.
Ein wichtiger Merksatz in der Zahnerhaltung ist "mit dem vitalen Zahn kann man (fast) alles machen, mit dem avitalen nicht". Was ist das Besondere an der postendodontischen Versorgung? Dies wird bereits beim Blick auf die (sehr wenigen) klinischen Studien mit postendodontischen Restaurationen deutlich - die Erfolgsrate ist hoch signifikant niedriger als bei vitalen Zähnen. Dieses Referat beschäftigt sich auf dieser Grundlage mit folgenden Fragen:
• Welche Regeln gelten für die postendodontische Versorgung nach erfolgter Wurzelkanalbehandlung?
• Welche Rolle spielt die Kontamination mit Spülflüssigkeiten?
• Sind minimalinvasive Grundsätze auch bei postendodontischen Restaurationen gültig?
• Brauchen wir noch Wurzelstifte?
• Was ist die beste postendodontische Restauration?
Samstag, 08.11.2014, 15:30 - 17:00
Kann Therapie durch Prävention ersetzt werden?
Prof. Dr. Matthias Frentzen
Bonn, Deutschland
1976-1981: Studium der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 1982: Promotion zum Dr.med.dent. 1982-1983: Stabsarzt bei der Bundeswehr. Seit 1987: Leiter der Arbeitsgruppe "Laser in der Zahnmedizin". 1988-1994: Oberarzt, Stellvertreter des Klinikdirektors der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Bonn. Seit 1990: "Country Representative" der International Society for Lasers in Dentistry (ISLD). 1991: Habilitation. Seit 1994: Berufung zum Universitätsprofessor /stellv. Abteilungsleiter der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Leiter des wissenschaftlichen Labors, Leiter der Arbeitsgruppe "Laser in der Zahnmedizin" der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Seit 2003: Mitglied /Vorstand des Centers of Molecular Biotechnology (CEMBIO) der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Laserzahnheilkunde (DGL). Seit 2004: Generalsekretär der DGL. Seit 2006: Mitglied des Vorstands der WFLD (World Federation for Laser Dentistry). Seit 2009: Projektleiter MiLaDi (Minimalinvasive Laserablation und Diagnose von oralem Hartgewebe) des BmBF. Seit 2013: Leiter der DFG-Forschungsinfrastruktur: Zentrum für angewandte Laser-Medizinforschung und biomedizinische Optik (AMLaReBO, Applied Medical Laser Research and Biomedical Optics, Bonn).
Bei entzündlichen Erkrankungen der Mundhöhle z.B. im Rahmen der Parodontologie, Endodontie und Implantologie ist neben der chirurgischen Intervention immer die Notwendigkeit einer Antibiose zu prüfen. Die Majorität dieser Erkrankungen wird durch orale Biofilme verursacht. Klassische Biozide wie z.B. CHX und Antibiotika haben hier nur eine begrenzte Wirkung und müssen, um die gewünschten therapeutischen Effekte zu erzielen, in der Regel hoch dosiert angewendet werden. Dies kann bei der Anwendung von Antibiotika u.a. zur Sensibilisierung / Resistenz führen, die aus allgemeinmedizinischer Sicht als bedenklich einzustufen sind. Neben einer risikoadaptierten Betreuung der Patienten erfordern nachhaltige Behandlungsstrategien jedoch immer häufiger auch antimikrobielle Therapiekonzepte zur langfristigen Erhaltung aufwendiger Restaurationsmaßnahmen. Dies gilt insbesondere für die Behandlung von Rezidiven in der Endodontie, Parodontologie und Implantologie. In vielen Fällen ist hier eine chirurgische Elimination des verursachenden Biofilms nicht möglich. Für diese Fälle stehen mittlerweile unterschiedliche Licht-basierte Verfahren zur Verfügung. Neben der photothermischen Desinfektion von Wurzelkanaldentin bzw. Implantatoberflächen zählt hierzu die antimikrobielle photodynamische Therapie mit verschiedenen lichtaktivierbaren Wirkstoffen (Photosensitizern). Diese Techniken haben eine hohe Effektivität bei der Interaktion mit Biofilmen. Auch hochresistente Spezies können abgetötet werden, es zeigen sich bisher keinerlei Resistenzbildung. Der technische Aufwand für die klinische Anwendung dieser Therapiekonzepte konnte in den letzten Jahren insbesondere durch die Weiterentwicklung von Diodenlasern stark reduziert werden. Klinische Studien aus dem Gebiet der Endodontie und Parodontologie zeigen signifikante Erfolge. Auch im Bereich der bisher problematischen Periimplantitisbehandlung zeigen sich neue Möglichkeiten auf.
Die Grundlagen einer photothermischen bzw. antimikrobiellen photodynamischen Therapie soll vorgestellt werden. Im Vergleich zum konventionellen Vorgehen u.a. mit Antibiotika sollen Vor- und Nachteile dieser Techniken abgewägt und Zukunftsperspektiven aufgezeigt werden.
Prof. Dr. Cornelia Frese
Heidelberg, Deutschland
2001 - 2006: Studium der Zahnmedizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Seit 2006: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde des Universitätsklinikums Heidelberg 2007: Promotion 2010: Ernennung zur Spezialistin der DGZ in Zahnerhaltung (Präventiv-Restaurativ), Ernennung zur Funktionsoberärztin und Erwerb des Zertifikates für Hochschuldidaktik Baden-Württemberg 2012-2017: Leitung des Bereichs Patientenaufnahme und Primärversorgung an der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde des Universitätsklinikums Heidelberg und Bestellung zur tarifrelevanten Oberärztin 2015: Verleihung der Venia Legendi an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg Seit 2017: Leitung der Sektion für Präventive und Restaurative Zahnheilkunde und des Bereichs für Kinder- und Jugendzahnheilkunde 2017: Verleihung der Bezeichnung "Außerplanmäßige Professorin" der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Durch stetige Weiterentwicklungen auf dem Sektor der Adhäsiv- und Komposittechnologie ist es heute möglich selbst ausgedehnte Defekte im lasttragenden Seitenzahngebiet erfolgreich mittels direkter Restaurationen zu versorgen. Ausgedehnte Defekte im Seitenzahngebiet kommen in der täglichen Praxis recht häufig vor und die Restauration solcher Zähne stellt den Behandler vor technische Herausforderungen. Das Hauptanliegen der Patienten ist in erster Linie der langfristige Erhalt des Zahnes bei hohem Kosten-Nutzen-Verhältnis. Allerdings ist eine Lösung mittels direkt applizierbarer Kompositmaterialien nach herkömmichen Techniken zur direkten Restauration oftmals nur unter erschwerten Bedingungen möglich. In diesem Beitrag werden Problemesituationen und Lösungsansätze im Kontext des zweiphasigen direkten Restaurationskonzepts (R2-Technik) erläutert. Zudem werden Tipps und Triks zur anatomischen Approximalkontaktgestaltung, zur Schichttechnik sowie zu Blutungskontrolle und Trockenlegung in schwierigen Behandlungssituationen gegeben.
Assoz. Prof. Dr. Dr. phil. Roland Garve DTM&P
Lüneburg, Deutschland
1976-1981: Zahnmedizinstudium in Greifswald. Seit 1985: Forschungsreisen/Expeditionen in Neuguinea, Afrika und Südamerika, Zusammenarbeit mit Menschenrechts- u. Hilfsorganisationen(Cap Anamur) und Völkerkundemuseen, Autor zahlreicher Bücher und Fernsehfilmen über indigene Völker. 2010: Beendigung Praxistätigkeit. Seit 2011: Dozent für Ethno- Zahnmedizin an der Danube Private University Krems (DPU), Vorlesungstätigkeit EMA-Universität Greifswald und Bernhard-Nocht-Tropeninstitut Hamburg, 2012 Absolvierung Zusatzstudium in Tropenmedizin am BNI Hamburg.
Heutzutage gibt es hinsichtlich der Maßstäbe für Ästhetik im orofazialen Bereich- besonders an den Zähnen- immer noch enorme Unterschiede zwischen den verschiedenen Völkern. Die indigenen Völker nehmen dabei sogar eine Sonderstellung ein. In ihrer oftmals archaischen "Parallelwelt" ist unsere moderne westlich geprägte und gesundheitsorientierte Vorstellung von Zahn-und Gesichtsästhetik nicht selten bedeutungslos und deshalb nicht anwendbar. Es bestehen alte traditionelle Grenzen, die wir nicht so einfach überschreiten können und respektieren sollten. Schönheit wird dort oft ganz anders definiert. Rituelle Deformierungen bei Naturvölkern geben nicht nur Auskunft über den Rang des einzelnen in der Gemeinschaft, über Geschlecht, Alter und Aufgabe oder welche Initiationsphase bereits absolviert wurde, sondern auch über die Stammeszugehörigkeit. Als aktuell politisches Beispiel dafür möchte ich die Dinka und Nuer im Südsudan anführen, die sich gegenseitig als Feinde anhand ihrer stammeseigenen Zahnlücken und Narbenmustern auf der Stirn erkennen und deshalb sogar bekämpfen. Obwohl es sich aus hiesiger Sicht eigentlich um Mutilationen handelt, die unserem medizinischen Ethos widersprechen, sind sie für viele traditionelle Völker als Symbol der Stammeszugehörigkeit dennoch sehr wichtig. Dazu zählen verschiedene rituelle Deformationsformen des Gebisses (Zuspitzung, Abrundung oder Amputation der Zahnkronen, Zacken- o. Lückenfeilung, Einschleifen von Mustern oder Dellen, Farbfeilungen, Schwarzfärben der Frontzähne, Ausbrechen einzelner Zähne, Verdrängen der Zähne aus ihrer Stellung, Metall- und Steineinlagen....)Auch im Gesicht und der Kopf-Hals- Region werden massive Manipulationen zwecks Verschönerung, optischer Verstärkung von Eigenschaften oder Verdeutlichung von Schmerzunempfindlichkeit vorgenommen. Beispiele dafür sind Holzpflöcke im Unterkiefer bei isolierten Amazonasindianern, gigantische Lippenteller bei den Surma in Äthiopien und schwere Halsspiralen aus Messing bei den Padaung in Burma. Durch Globalisierung und Migration kommen aktuell immer mehr Menschen auch aus indigenen und anderen Kulturkreisen mit ihren mythologischen und eigenen ästhetischen Vorstellungen und ethischen Normen nach Europa. Es ist daher empfehlenswert, dass Studierenden der Zahnmedizin/Medizin während ihrer Ausbildung auch Einblicke in das neue Fach EthnoZahnmedizin erhalten sollten
PD Dr. med. dent. Susanne Gerhardt-Szép MME
Mainz, Deutschland
Ziel des Workshops ist es über die aktuellen NKLZ-Prüfungsformate zu reflektieren. Im ersten Teil werden die theoretischen Hintergründe der einzelnen Prüfungssettings erläutert. Dabei geht es hauptsächlich um MC-Prüfungen, Strukturierte Mündliche Prüfungen, um Modified Essay Questions (MEQ), Key Feature-Prüfungen, OSCE und OSPE, Clinical Examination (CEx), Mini-CEx, Entrustable Professional Activities (EPA), Directly Observed Procedural Skills (DOPS), 360°-Evaluation und um Portfolio-basierte Prüfungen. In einem zweiten Teil des Workshops werden Step-by-Step-Anleistungen zur Umsetzung der o.g. Prüfungsformate gemeinsam erarbeitet, vorwiegend orientiert an den Lernzielen aus dem Kapitel 24 des NKLZ zum Thema Schmerz.


Mitglieder der Arbeitsgruppe, die den Workshop unter Frau PD Dr. Susanne Gerhardt-Szep (MME) gestalten:

PD Dr. Susanne Gerhardt-Szep (MME) / Frankfurt am Main
PD Dr. Arndt Güntsch /Jena
Prof. Dr. Peter Pospiech / Würzburg
Prof. Dr. Petra Scheutzel (MME) / Münster
Dr. Andreas Söhnel / Greifswald
ZA Torsten Wassmann / Göttingen
Dr. Tugba Zahn / Frankfurt am Main
Prof. Dr. Werner Geurtsen
Hannover, Deutschland
Dr. Juliane Gösling
Berlin, Deutschland
Referentin der Abteilung Zahnärztliche Berufsausübung der Bundeszahnärztekammer.
Der Vortrag beleuchtet die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit. Insbesondere wird dargestellt, welche Vorteile Selbstständigkeit bzw. das Angestelltenverhältnis bieten. Darüber hinaus werden auch die anderen Formen der gemeinschaftlichen Praxisführung miteinander verglichen. Welche Formen der Berufsausübung lassen sich beispielsweise besonders gut an die Bedürfnisse von jungen Zahnärzten, Zahnärztinnen und ihren Familien anpassen.
Die Referentin steht im Anschluss an die Diskussion noch für Rückfragen zur Verfügung
Prof. Dr. German Gomez-Roman
Deutschland
1981-1986: Studium der Zahnheilkunde in Tübingen (Stipendiat der spanischen Königin Sofia). 1986-1988: Wiss. Angestellter an der Abt. für Zahnerhaltung der Universität Tübingen (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Dr. P. Riethe). 1988: Promotion zum Dr. med. dent. unter Leitung von Prof. Dr. Dr. P. Riethe, Tübingen. 1988-1991: Weiterbildung zum Oralchirurgen an der Abteilung Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Parodontologie, unter Leitung von Prof. Dr. W. Schulte gleichzeitig Mitarbeit im Sonderforschungsbereich 175 Implantologie. 1992-1996: Teilprojektleiter des Teilprojektes A3 "Kontrolle und Dokumentation" des Sonderforschungsbereichs 175 "Implantologie" und ab 1993 auch des Teilprojektes A7 "Chirurgie Dentaler Implantate, Kontrolle und Dokumentation" des Sonderforschungsbereichs 175 Implantologie. 1994-1996: wiss. Angestellter der Abteilung für Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie. Okt. 1996: Nach Abschluss des Sonderforschungsbereichs und Auflösung der Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Parodontologie wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. H. Weber). Mär. 1998: Ernennung zum Oberarzt der Abteilung; Prüfungsberechtigung für Physikum und Staatsexamen; Leiter der Implantologie. Sep. 2000: Zertifizierter Implantologie-Ausbilder des Bundesverbandes der niedergelassenen implantologisch tätigen Zahnärzte in Deutschland e.V. (BDIZ), des Bundesverbandes Deutscher Oralchirurgen (BDO), des Bundesverbandes Deutscher Ärzte für Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V., der Deutschen Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich (DGI) und der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGZI). Nov. 2000: Habilitation. 2003: Lehrauftrag und Prüfer für Implantologie der DGI und der Steinbeishochschule Berlin Prothetikspezialist der DGZPW. 2006: Ernennung zum Professor. 2008: Pressesprecher der DGI. 2013: Fellowship ad Eundem des Royal Colleague of Surgeons of England.
Prävention von Komplikationen in der Implantatprothetik
Die prothetische Behandlung mit Hilfe von Implantaten ist aus dem heutigen Therapiespektrum nicht mehr wegzudenken.
Nachdem die Implantat Operation durchgeführt, die künstlichen Zahnwurzeln eingeheilt und die prothetische Versorgung eingegliedert ist, kommt es vereinzelt zu Problemen und Komplikationen in der Funktionsphase.
In den meisten Fällen hätte man diese Komplikationen bei Beachtung der Grundregeln der Implantatprothetik sowie Berücksichtigung der Indikations- und Patientenbedingten Risikofaktoren vermeiden können.
Zu beachten sind unter anderem Implantatsystem bedingte, patientenindividuellen, mechanischen, biologischen, ästhetische und okklusale Risikofaktoren.
Bei Berücksichtigung der Schwachstellen und Fehlerquellen lassen sich durch einfach durchzuführende Maßnahmen Komplikationen weitestgehend Vermeiden.
Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz
Wiesbaden, Deutschland
Ab 1981: Studium der Human- u. Zahnmedizin, sowie Philosophie (Grundstudium) an der Johannes Gutenberg Universität, Mainz. 1986: Promotion Dr. med. dent. 1991: Zahnarzt für Oralchirurgie. 1992: Promotion Dr. med. 1995: Facharzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. 1997: Zusatzbezeichnung Homöopathie. 1999: Zusatzbezeichnung Plastische Operationen. 1999: Habilitation, Venia legendi u. Priv.-Dozentur Uni. Mainz. 1999-2013: Schriftleitung IPJ. 2000: Miller-Preis der DGZMK. 2001: Siebert-Preis der Stiftung Kinderkrebsforschung. 2001: Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie. 2001: Ultraschall-Seminarleiter Sektion Kopf-Hals DEGUM III. 2002: wiss. Beirat der DZZ. 2002: Referent der Konsensuskonferenz Implantologie. 2004: Tätigkeitsschwerpunkt Funktionsdiagnostik/-therapie. 2004-2016: Schriftführer des LV Hessen der DGI. 2005: apl.-Professur Uni. Mainz. 2007: Fachkunde DVT. 2012: Fellow des ITI. 2015-2018: Vize-Präsident u. ab 2018: Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI e.V.).
Samstag, 08.11.2014, 11:30 - 12:00
Prävention - Kiefernekrosen 
Traditionell war das Krankheitsbild der Kiefernekrose entweder eine seltene Ausnahme einer weit fortgeschrittenen Kieferostitis oder -osteomyelitis oder mit größerer Häufigkeit dem überschaubaren Patientenkollektiv der Kopf-Hals-Strahlentherapie (Osteoradionekrose) vorbehalten. Die Relevanz für die zahnärztliche Praxis war damit eher begrenzt. Diese Sichtweise hat sich seit der internationalen Erstbeschreibung der "Bisphophonat-assoziierten Kiefernekrose" in 2003 grundlegend geändert. Viele Patienten erhalten aus unterschiedlichen Gründen (Knochenmetastasten solider Tumor, primär maligne Knochentumoren, Osteoporose und andere Knochenstoffwechselstörungen) eine "antiresorptive Therapie" und tragen damit das Risiko der Kiefernekrose - auch im Rahmen zahnärztlicher Behandlung - mit sich. Unter der Begrifflichkeit "antiresorptive Therapie" wird heute die medikamentöse Behandlung mit verschiedenen Bisphosphonaten oder dem monoklonalen Antikörper Denosumab zusammengefasst. Gemeinsam ist beiden Medikamenten, dass sie einerseits eine positive Gewebebilanz im Knochen (insbesondere durch hemmende Effekte an den Osteoklasten) erzielen, andererseits aber mit schwierig zu therapierenden Kiefernekrosen (ONJ) assoziiert sein können. Vor diesem Hintergrund ist man bemüht, durch verbesserte interdisziplinäre Kommunikation zwischen Onkologen / Osteologen und Zahnärzteschaft, eine peritherapeutische Betreuung dieser Patienten zu etablieren. Die rezente S3-Leitlinie aus 2012 setzt sich konkret die Minderung des ONJ-Risikos durch Prophylaxe, Prävention und Früherkennung zum Ziel. In diesem Spannungsfeld kommt auch der Implantatindikation eine besondere Bedeutung zu.
Knut A. Grötz, Wiesbaden
Prof. Dr. mult. Dominik Groß
Aachen, Deutschland
Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Dr. phil. Dominik Groß ist geschäftsführender Direktor des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der RWTH Aachen und Inhaber des gleichnamigen Lehrstuhls. Seit 2008 leitet er das Klinische Ethik-Komitee des Universitätsklinikums Aachen und seit 2010 den Arbeitskreis Ethik der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Die Geschichte und Ethik der Zahnheilkunde gehört bereits seit 1990 zu seinen Arbeitsschwerpunkten.
Menschen mit Migrationshintergrund haben im Durchschnitt erheblich größere Gesundheitsprobleme als die deutschstämmige Bevölkerung. Auch im Hinblick auf den Parameter Zahngesundheit schneiden Migranten in Deutschland deutlich schlechter ab als Menschen ohne Migrationshintergrund. So zeigen Kinder und Jugendliche von Eltern mit ausländischer Staatsbürgerschaft eine mehr als doppelt so hohe Kariesprävalenz wie ihre deutschen Altersgenossen. Migranten und Personen mit Migrationshintergrund sind zudem durchschnittlich schlechter über bestehende Angebote im Bereich der Prophylaxe und gesundheitsfördernde Leistungen informiert als deutschstämmige Bürger, wogegen sie häufiger Notfall- und Akutversorgungen in Anspruch nehmen.
Vor diesem Hintergrund verfolgt der Vortrag das Ziel, die allgemeinen und individuellen Bedürfnisse von Patienten mit Migrationshintergrund, mögliche ethische Fallstricke sowie konkrete Eckpunkte und Eckpunkte eines kultursensiblen Umgangs mit Migrationspatienten näher zu beleuchten.
Prof. Dr. Daniel Grubeanu
Deutschland
1992-1996: Stipendiat der Friedrich-Naumann-Stiftung, "Hochbegabtenstipendium". 10. Juli 1996: Approbation als Zahnarzt. 11. Sep. 1996: Promotion in der Abteilung für Parodontologie, Leiter Prof. Raetzke. 1. Okt. 1998: Niederlassung als Vertragszahnarzt in der Gemeinschaftspraxis Dr.Block und Dr. Grubeanu. Mai 2000-Juni 2002: Hospitation an der Klinik für Zahn-, Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum RWTH Aachen. 2002: Anerkennung der Zusatzbezeichnung "Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie" durch die Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz. 2004: Anerkennung der Zusatzbezeichnung "Tätigkeitsschwerpunkt Oralchirurgie" durch die Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz. Seit 2005: Referent für die Deutsche Gesellschaft für zahnärztliche Implantologie im Rahmen der Kollegenspezialisierung Continuum-DGI. 2006: Wahl in den Landesvorstand der DGI-Rheinland Pfalz. 2007: Wahl zum Vorsitzenden des Fortbildungsausschusses der Bezirkszahnärztekammer Trier; Supervisions- und Hospitationspraxis der DGI. Seit 2007: Leiter der Anatomie-Kurse für die Landeszahnärztekammer, für die Bezirkszahnärztekammer und für die DGI mit Übungen am Humanpräparat. 2008: Belegabteilung für Orale Chirurgie und Implantologie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier, akademisches Lehrkrankenhaus der Universitätsklinik Johannes-Gutenberg, Mainz. Leiter: Dr. Daniel Grubeanu. 2010: Lehrauftrag durch die Akademie Praxis und Wissenschaft/Deutsche Gesellschaft für zahnärztliche Implantologie/Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde für das Curriculum Implantologie. 2011: Ernennung zum Gastprofessor / Visiting Professor an der Universität Szeged, Abteilung für Orale Chirurgie, mit Lehrauftrag für das Fach Implantologie. Dekan und Direktor: Prof. Dr. Katalin Nagy. 2012: Ernennung zum Hochschuldozenten an der Hochschule Fresenius im Wahlpflichtbereich "Craniomandibuläre Dysfunktionen". 2014: Ernennung zum Professor an der Hochschule Fresenius, durch das Ministerium für Wissenschaft und Kunst des Landes Hessen.
Das Ziel, die Implantologie in der eigenen Praxis zu etablieren führt nur dann zum Erfolg, wenn der
Behandler sich intensiv mit der Indikationserweiterung und Qualitätssicherung beschäftigt.

Achtung: Geänderte Vortragszeit Beginn 16:30 - Ende 17:15 Uhr!
PhD Reinhard Gruber
Bern, Schweiz
Reinhard Gruber absolvierte das Studium der Lebensmittel- und Biotechnologie, war Diplomand am Institut für Medizinische Chemie, Dissertant am Institut für Allgemeine und Experimentelle Pathophysiologie, und Post-Doc an der Abteilung für Rheumatologie der Medizinischen Universität Wien. Im Jahr 1999 wechselte er an die Abteilung für Orale Chirurgie. Die Lehrbefugnis für "Zellbiologie" wurde ihm 2004 erteilt. Reinhard Gruber war Gastwissenschaftler am der Carnegie Mellon University in Pittsburgh und an der University of Michigan. Er war stellvertretender Direktor des Curriculums für Zahnmedizin und gründete das interdisziplinäre Doktorandenprogramm mit dem Titel "Bone and Joint Regeneration". Im Jahr 2012 folgte Reinhard Gruber der Einladung das Labor für Oral Zellbiologie an den Zahnmedizinischen Kliniken der Universität Bern zu leiten. In Bern baute er eine internationale Forschungsgruppe auf und etablierte eine fächerübergreifende Lehrveranstaltung zum Thema "Regenerative Dentistry" für Masterstudierende in Programm Biomedical Engineering. Reinhard Gruber ist Editor-in-Chief des "International Journal of Stomatologie und Occlusion Medicine". Er ist im Editorial Board dreier internationaler zahnärztlicher Zeitschriften (Clin Oral Implants Res, Int J Oral Maxillofac Implants, BMC Oral Health). Reinhard Gruber ist im Stiftungsrat der Osteology Foundation und im erweiterten der Deutschen Gesellschaft für Osteologie. Er veröffentlichte 109 Arbeiten (Juli 2014; Scopus; h-index 23). Reinhard Gruber folgt ab Oktober 2014 dem Ruf als Professur "Orale Biologie" an die Universitätszahnklinik Wien.
Das Labor für Orale Zellbiologie integriert drei Forschungsschwerpunkte, die thematisch die drei beteiligten Kliniken repräsentieren: "Speichel" (Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin; Prof. Lussi); Schmelzmatrixproteine (Klinik für Parodontologie; Prof. Sculean) und Knochen (Klinik für Oralchirurgie und Stomatologie; Prof. Buser). Sämtliche Forschungsthemen basieren auf klinischen Fragestellungen. (1) Wie reagieren die Fibroblasten der Gingiva auf Speichel bei eine Verletzung bzw. gibt es eine Einfluss von Speichel auf die Immunabwehr? (2) Worauf basiert die Wirkung der Schmelzmatrixproteine in vitro bzw. welche Rezeptoren vermitteln die komplexe Zellantwort? (3) Hat Knochen der zur Augmentation benützt wird auch eine Wirkung auf die umgebenden Zellen? Diese grundsätzlich simplen Fragen haben unsere Forschung inspiriert und zu durchaus erstaunlichen und möglicherweise auch klinisch-relevanten Ergebnissen geführt.

(1) Speichel kann beispielsweise die Bildung von Entzündungsfaktoren in Fibroblasten massiv steigern und, in einem anderen System, die Entstehung von Osteoklasten, unter Förderung von phagozytierenden Zellen, hemmen.
(2) Schmelzmatrixproteine können die Entstehung von Adipozyten unterdrücken und eine Vielzahl an Genen regulieren - und das über die TGF-beta Rezeptor I Kinase.
(3) "Bone conditioned medium" enthält alle Faktoren, die von Knochenchips freigesetzt werden. Die Wirkung auf Zellen ist vielfältig und umfasst Differenzierung und die Expression verschiedener Gene, ebenfalls unter Beteiligung der TGF-beta Rezeptor I Kinase.

Die zellulären Rationen auf die drei genannten Stimuli sind stark ausgeprägt. Trotzdem können wir nicht unmittelbar von in vitro Daten klinische Rückschlüsse ziehen. Die vorgestellten Daten sollen Grundlage für eine angeregte Diskussion sein und neue Fragen aufwerfen. Das Ziel ist es, gemäß dem Leitbild des Transdisziplinären Arbeitskreises Regenerative Medizin, aus den grundlegenden zellulären Reaktionen innovative klinische Forschungsansätze abzuleiten.
Dr. Stefan Grümer M.Sc.
Mülheim, Deutschland
1991-1992: Stabsarzt der Bundeswehr in Wetzlar. 1992-1993: Assistenzzeit in verschiedenen Zahnarztpraxen in Deutschland. Apr. 1993-Juni 1998: Gemeinschaftspraxis mit Dr. J. Poth in Essen. Juli 1998-Sep. 2010: Niedergelassen in eigener Praxis in Mülheim/Ruhr. Seit 2000: zertifizierter Spezialist Implantologie des BDIZ. Seit 2008: Master of Science (M.Sc.) Laser Dentistry. Sep. 2010-Apr. 2011: Lehrtätigkeit als Ass. Professor in der Abteilung für Parodontologie und restaurative Zahnheilkunde an der RAK Medical Health Science University, Ras al Khaimah, VAE. Juni 2011-Sep. 2013: Akademischer Mitarbeiter des AALZ, Aachen Dental Education Center auf dem Campus der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, verantwortlich für die klinische Ausbildung und Demonstration im Rahmen des Studienganges Master of Science Lasers in Dentistry der RWTH Aachen International Academy. Seit Okt. 2013: Klinischer Leiter der zahnärztlichen Lehrpraxis an der Theaterstrasse der AICMed in Kooperation mit der Aachen Global Academy der RWTH Aachen Veröffentlichungen/Vorträge: Vortragstätigkeit seit 1991 in den Bereichen Laserzahnheilkunde, Implantologie, Parodontologie, Prophylaxe und Praxisorganisation Verfasser wissenschaftliche Publikationen in internationalen Fachzeitschriften, Buchautor Mitgliedschaften: seit 1994 Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Laserzahnheilkunde als Vizepräsident, z.Zt. Schatzmeister der Gesellschaft seit 2006 Mitglied der WFLD, World Federation of Laser Denistry seit 2016 Auditor der WFLD.
Freitag, 07.11.2014, 16:00 - 16:30
Laserbasierte Parodontaltherapie - Ein evidenzbasiertes -State of the Art- Behandlungskonzept
Prof. Dr. Norbert Gutknecht
Aachen, Deutschland
1983-1989: Studium der Zahnmedizin an der RWTH Aachen. 1988-1992: Promotion zum Dr. med. dent. an der Klinik für Zahnerhaltung, Universitätsklinikum der RWTH Aachen. 1990-1998: Habilitation am Universitätsklinikum der RWTH Aachen mit dem Thema "Die Integration des Lasers in die Behandlung endodontischer Erkrankungen". 1992-1995: Master Degree of "Nd-YAG-Laser in Dentistry" an der UCSF (University California San Fransisco), USA. Seit 2003: apl Professor an der RWTH Aachen University. Seit 2004: Wissenschaftlicher Leiter des Masterstudiengangs "Lasers in Dentistry" an der RWTH Aachen MSc. in Laser Dentistry. Seit 2005: Assoc. Editor in "Journal of Lasers in Medical Science", Springer, London UK. 2005-2015: Präsident der Deutschen Gesellschaft für Laserzahnheilkunde DGL. 2008-2010: President World Federation for Laser Dentistry. Seit 2010: CEO Chief Executive Officer World Federation for Laser Dentistry WFLD. Seit 2012: Ehrenpräsident der World Federation for Laser Dentistry WFLD.
Freitag, 07.11.2014, 14:30 - 15:00
Die Vorteile einer minimalinvasiven und schmerzfreien Kariesexkavation und Kavitätenpräparation
Dr. Cornelius Haffner
Deutschland
Die Bundesregierung hat mit dem Versorgungsstrukturgesetz (VStG) und dem Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz (PNG) auf den demografischen Wandel und die zukünftigen Herausforderungen der Pflege reagiert. Ein wichtiges Ziel dieser neuen Regelungen ist die Sicherung einer regelgerechten Teilhabe der ambulanten und stationären Pflegebedürftigen an der ärztlichen Versorgung und die Verbesserung und Sicherung der Qualität. Auch die vertragszahnärztliche Versorgung von in erster Linie pflegebedürftigen Menschen und/oder Menschen mit Behinderungen soll in eine Kontinuität übergeführt werden, die ihren primären Ansatz in der dezentralen Versorgung hat, der orale Gesundheitszustand auch dieser Patientengruppe soll dauerhaft und nachhaltig verbessert werden und dabei gegenüber herkömmlichen Versorgungspfaden Kosten eingespart werden. Die Förderung der aufsuchenden Betreuung (§ 87 2i SGB V) und der Kooperationsvertrag zwischen einer Einrichtung und Zahnarzt koordinieren die (zahn)ärztliche und pflegerische Versorgung (§ 119b Abs.1 SGB V). Der Beitrag setzt sich mit ersten Erfahrungen der Neuregelungen auseinander und nennt Anforderungen für die praktische Umsetzung einer Kooperation aus Sicht der zahnärztlichen Versorgung aber auch der Pflege.
Prof. Dr. Petra Hahn
Deutschland
Frau Prof. Hahn ist seit April 2016 Leiterin des Studiendekanates der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Bis zu diesem Zeitpunkt war sie Oberärztin in der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie an der gleichen Universität. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte sind die alternative Kariestherapie, minimalinvasive restaurative Therapie, Materialforschung und die Lehrforschung. Sie hat zahlreiche nationale und internationale Vorträge gehalten und wissenschaftlich publiziert. Sie ist als Referentin bei Fortbildungen aktiv. 2001 hat sie sich habilitiert, war bis 2016 Lehrbeauftragte, bis 2017 Vorsitzende des Arbeitskreises für die Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Seit 2008 ist sie außerplanmäßige Professorin und hat 2010 die Zusatzausbildung des Masters of Medical Education (MME-D) abgeschlossen. Sie hat von 2012 bis 2015 das Projekt des Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkataloges Zahnmedizin geleitet und abgeschlossen und ist an vielen nationalen und als Vorstandsmitglied der Association of Dental Education in Europe (ADEE) auch an europäischen Lehrentwicklungen beteiligt.
Ziel des Workshops ist es über die aktuellen NKLZ-Prüfungsformate zu reflektieren. Im ersten Teil werden die theoretischen Hintergründe der einzelnen Prüfungssettings erläutert. Dabei geht es hauptsächlich um MC-Prüfungen, Strukturierte Mündliche Prüfungen, um Modified Essay Questions (MEQ), Key Feature-Prüfungen, OSCE und OSPE, Clinical Examination (CEx), Mini-CEx, Entrustable Professional Activities (EPA), Directly Observed Procedural Skills (DOPS), 360°-Evaluation und um Portfolio-basierte Prüfungen. In einem zweiten Teil des Workshops werden Step-by-Step-Anleistungen zur Umsetzung der o.g. Prüfungsformate gemeinsam erarbeitet, vorwiegend orientiert an den Lernzielen aus dem Kapitel 24 des NKLZ zum Thema Schmerz.


Mitglieder der Arbeitsgruppe, die den Workshop unter Frau PD Dr. Susanne Gerhardt-Szep (MME) gestalten:

PD Dr. Susanne Gerhardt-Szep (MME) / Frankfurt am Main
PD Dr. Arndt Güntsch /Jena
Prof. Dr. Peter Pospiech / Würzburg
Prof. Dr. Petra Scheutzel (MME) / Münster
Dr. Andreas Söhnel / Greifswald
ZA Torsten Wassmann / Göttingen
Dr. Tugba Zahn / Frankfurt am Main
Prof. Dr. Bernd Haller
Ulm, Deutschland
1977-1982: Studium der Zahnmedizin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 1983: Promotion (Thema: Die gaschromatographische Bestimmung von Oxazepam, Chlordiazepoxid und Prazepam in Blutproben mittels Elektronen-Einfang-Detektor (ECD)). 1983-1987: Assistent in der Abteilung Poliklinik für Zahnerhaltung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 1984-1985: Stabsarzt. 1987-1995: Oberarzt in der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Julius-Maximilians- Universität Würzburg. 1992: Habilitation (Thema: Mechanismus und Wirksamkeit von Komposit-Dentinhaftmitteln). 1993: Lehrbefugnis (Priv.-Doz.). Seit Apr. 1995: Ordinarius und Ärztlicher Direktor der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie, Universität Ulm.
Minimalinvasive Restaurationstechniken sollen verhindern, dass bereits vorhandenen Zahnschäden weitere hinzufügt werden. Fälschlicherweise wird der Begriff "minimalinvasiv" oft auf die Präparation kleiner Kavitäten bei primären Kariesläsionen reduziert, was aber paradoxerweise dazu führen kann, dass kariöse Läsionen (minimal)invasiv angegangen werden, die gar keiner restaurativen Therapie bedürfen. Der Vortrag fasst deshalb den Begriff "minimalinvasive Restaurationstechnik" deutlich weiter, zumal damit im Grunde nichts anderes gemeint ist, als eine schonende Vorgehensweise in jeder einzelnen Phase der Restauration: von der Kavitätenpräparation und Kariesexkavation, über die Versorgung der Dentinwunde bis zur Defektfüllung. Dank der Fortschritte bei Adhäsiven und Kompositwerkstoffen, aber auch bei den Füllungstechniken, ist die Indikation für Inlays zugunsten direkter Restaurationen erheblich zurückgegangen. Bei der Kavitätenpräparation gilt das Hauptaugenmerk dem Schutz der Nachbarzähne, sei es durch Verwendung nicht-rotierender Präparationsinstrumente oder den Einsatz spezieller Hilfsmittel. Im Zusammenhang mit der Schonung gesunder Zahnhartsubstanz soll auch die kontroverse Frage diskutiert werden, wie viel kariös verändertes bzw. infiziertes Dentin exkaviert werden muss, und wie dies möglichst selektiv geschehen kann. Zu einer minimalinvasiven Vorgehensweise gehört neben der Schonung intakter Zahnhartsubstanz auch die Schonung der Pulpa. Der Vortrag wird daher die Möglichkeiten einer schonenden Behandlung der Dentinwunde aufzeigen, und auch, wie mithilfe geeigneter Füllungsmaterialien Zahnhartsubstanzschäden beim Legen der Füllung vermieden werden können. Anzustreben ist eine insgesamt hohe Qualität der Restaurationen, um erneute Eingriffe und damit verbundene Hartsubstanzverluste so lange wie möglich überflüssig zu machen. Schließlich soll das Potenzial von Teilkronen als Substanz schonende Alternative zu Vollkronen hervorgehoben werden.
Dr. Jan Hansmann
Deutschland
Freitag, 07.11.2014, 16:00 - 17:00
Tissue Engineering von komplexen und humanen Geweben 
Die Vaskularisierung von ex vivo hergestelltem Gewebe ist einen große Herausforderung. Komplexe Gewebekonstrukte, die eine Dicke von 100-200 μm überschreiten, brauchen ein Gefäßsystem, um Zellen mit Sauerstoff und mit Nährstoffen zu versorgen und Abfallprodukte zu beseitigen.
Auf Basis einer dezellularisierten jejunalen porcinen Trägerstruktur (biological vascularized scaffold - BioVaSc) entwickeln wir 3D vaskularisierte Gewebe. Während des Dezellularisierungsprozesses bleibt die Struktur des Kapillarnetzwerkes über eine zentrale Arterie und Vene funktionell erhalten und das Gewebe wird versorgt. Diese Matrix erlaubt die Herstellung eines funktionellen künstlichen Gefäßnetzwerkes und den Aufbau von vaskularisiertem Gewebe, beispielsweise der Trachea, des Knochens, der Haut, des Fettes, des Darms, der Leber und von Tumoren.
Solche Gewebe können in einer Vorstufe zum Tierexperiment verwendet werden; so für die Untersuchung der Penetration, der Verteilung und der Metabolisierung einer Substanz in verschiedenen Gewebeschichten. Mit Hilfe von geeigneten Markern lassen sich Fragestellungen hinsichtlich der Zellteilung, der Zelldifferenzierung und des Zelltodes (Nekrose, Apoptose) beantworten. In Gewebemodellen, die eine pathologische Situation widergeben, kann das Tumorpotenzial verwendeter Zellen charakterisiert, und die Entstehung und Entwicklung von Tumoren studiert werden.
Technologien für eine zerstörungsfreie Überwachung von Gewebeeigenschaften während der Reifung in vitro sowie nach der Implantation in vivo sind für die Beurteilung von Implantaten wichtig. Herkömmliche, invasive Methoden für die Analyse von Zellen und Matrixkomponenten in Geweben, wie die Histologie, die Immunhistochemie oder die Biochemie, führen zur Zerstörung dieser Konstrukte.
Zum Schluss der Präsentation wird eine Übersicht über zerstörungsfreie Methoden gegeben, die es erlauben, komplexe Implantate zu charakterisieren. Unser Team fokussiert dabei auf die Impedanz- und Raman-Spektroskopie.
Arthur Heinitz
Deutschland
Samstag, 08.11.2014, 10:15 - 10:30
Arbeit des BdZM - ein Rückblick
Prof. Dr. Elmar Hellwig
Freiburg, Deutschland
1973-1978: Studium der Zahnheilkunde an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. 1979-1984: Wissenschaftlicher Angestellter in der Abteilung für Zahnerhaltung des Med. Zentrums für ZMK der Philipps-Universität Marburg. 1981: Promotion. 1988: Habillitation. 1993: Ärztlicher Direktor der Klinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Department für ZMK-Heilkunde der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 1998-2001: Studiendekan Zahnmedizin. 1999-2003: Prodekan der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 2000-2002: Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung. 2005-2009: Geschäftsführender Direktor des Department für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Freiburg. 2013: Geschäftsführender Direktor des Department für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Freiburg. 2013: Prodekan der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Freitag, 07.11.2014, 11:30 - 12:00
Fluoride - gibt es Alternativen? 
Nicht bei jedem Patienten kann die Kariesentstehung und -progression durch lokale Fluoridierungsmaßnahmen allein aufgehalten werden. Deshalb stellt sich immer häufiger die Frage, ob es zusätzliche bzw. alternative Mittel zur Kariesprävention gibt. Zur Beantwortung dieser Frage muss man die Kariesaktivität, die Karieslokalisation und die Gründe für die Kariesentstehung berücksichtigen. So lassen sich, mit Verfahren zur chemischen Plaquereduktion, Wurzelkaries und Karies in den Fissuren durchbrechender Zähne verhindern. Neu entstandene approximale und okklusale initiale Kariesläsionen können in ihrer Progression durch Kariesinfiltrationsverfahren aufgehalten werden. Für Patienten mit Mundtrockenheit können zusätzlich zu Fluoridpräparaten kalziumphosphathaltige Produkte zum Einsatz kommen. Auch Speichelstimulation kann hier ein probates Mittel sein. Für eine alleinige, mechanische Biofilmentfernung ist die Evidenz bezüglich der kariesreduzierenden Wirkung aus klinischen Studien schwach. Allerdings zeigt sich beim Einsatz von fluoridhaltigen Zahnpasten zur Mundhygiene eine gute Evidenz für einen kariespräventiven Effekt. Für andere Verfahren, wie zum Beispiel den Einsatz xylithaltiger Präparate, nanopartikelhaltiger Zahnpasten bzw. Mundspüllösungen usw., gibt es keine ausreichende Basis hinsichtlich einer kariespräventiven Effektivität.
Prof. Dr. Katrin Hertrampf MPH
Kiel, Deutschland
1988-1994: Studium der Zahnmedizin und Approbation, Philipps-Universität Marburg. Feb. 1996-Juli 2002: Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Klink für Zahnärztliche Propädeutik und Kiefer-Gesichts-Prothetik im Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Philipps-Universität Marburg. Jan. 1997: Promotion zum Dr. med. dent. Sep. 2000-Mär. 2001: Berufsbegleitende Teilnahme an dem Studienprogramm "Klinische Evaluation". Feb. 2002: Ernennung zur Oberärztin. Aug. 2002-Juli 2003: Wissenschaftliche Mitarbeiterin/Oberärztin (int.) in der Klinik für Alters- und Behindertenzahnmedizin im Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Zürich, Schweiz. Sep. 2004-Mai 2006: Studium "Master of Public Health" in englischer Sprache an der Universität für Angewandte Wissenschaften, Hamburg. Juli 2007-Feb. 2014: Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel. Nov. 2011: Verleihung des Jahrespreises 2009/2010 des Konrad-Morgenroth-Fördergesellschaft e.V. Apr. 2012: Verleihung der Venia legendi für das Fach Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Okt. 2013: Förderpreis der Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals. Mär. 2014: Professur für "Prävention und Versorgung in der Zahnheilkunde" der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Medizinische Fakultät, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Weiteres: Mitglied der nationalen Expertengruppe der 5. Deutschen Mundgesundheitsstudie Arbeitsgruppenleiterin AP "Prävention und Gesundheitsförderung" des Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Zahnmedizin Mitglied der nationalen Arbeitsgruppe Zahnmedizin der Nationalen Kohorte (P 13) Chair "special interest group oral cancer" der European Association of Dental Public Health.
Einleitung: Bei etwa 13.000 Menschen wird in Deutschland jedes Jahr die Diagnose Tumor in der Mundhöhle und im Rachenraum gestellt. Die Mehrheit der Betroffenen stellt sich nach wie vor erst in einem fortgeschrittenen Tumorstadium vor. Eigene Ergebnisse einer ersten repräsentativen Stichprobe und eine weiterführenden Zielgruppenanalyse innerhalb Schleswig-Holsteins zeigten, dass der Tumor der Mundhöhle bei der Bevölkerung nahezu unbekannt ist. Daher wurde eine zeitlich und inhaltlich aufeinander aufbauende umfassende Bevölkerungskampagne mit wissenschaftlicher Begleitevaluation in Schleswig-Holstein als Modellprojekt für Deutschland im April 2012 gestartet. In der Kampagne werden settingbezogene und interpersonale Kommunikation eng mit (massen-) medialen Kommunikationswegen verzahnt.
Methoden: Im März 2012 vor Kampagnenstart (Nullmessung) und im November 2012 und 2013 (Zwischenmessungen) erfolgte im Rahmen einer Prozessevaluation die Ziehung einer für die Bevölkerung ab 50 Jahren (Kampagnenzielgruppe) repräsentativen Stichprobe (N=500) in Form eines computergestützte telefonische Interviews. Der Fragenkatalog umfasste neben verhaltens- und wissensbezogenen, soziodemographischen und sozioökonomischen Fragen zielgruppengerichtete Fragen zur verschiednen Bereichen der Wahrnehmung. Die Kampagnenbotschaften, Kommunikationsmittel und klinische Parameter sowie deren Wirksamkeit werden prozessbegleitend systematisch evaluiert und abschließend nach Kampagnenende nach dem Konzept der summativen Evaluation ausgewertet. Im Rahmen des Vortrages werden Ergebnisse der Prozessevaluation vorgestellt.
Ergebnisse: In der Prozessevaluation zeigten sich eine Steigerung der Wahrnehmung der Erkrankung und des Themas Mundkrebs als Medienthema. Innerhalb der Zielgruppe war diese Veränderung der Wahrnehmung am stärksten ausgeprägt. Die klinischen Parameter und die Ergebnisse zur Einbindung der Berufsgruppen werden nach dem Stand der Auswertbarkeit im Rahmen einer Prozessevaluation vorgestellt.
Schlussfolgerung: Die Prozessevaluationen zeigten eine deutlich höhere Aufmerksamkeit für das Thema Mundkrebs. Der Vergleich innerhalb der soziodemografischen und sozioökonomischen Subgruppen zeigte die stärkste generelle und medienbezogene Steigerung der Aufmerksamkeit innerhalb der Zielgruppen.
Prof. Dr. Reinhard Hickel
München, Deutschland
1955: Geboren, verheiratet mit Fr. Dr. Rita Hickel, 3 Kinder. 1975-1980: Studium. 1981: Promotion. 1986: OA-Ernennung. 1988: Habilitation. 1989-1993: Vorstandsmitglied (Generalsekretär) der VHZMK (Vereinigung der Hochschullehrer ZMK-heilkunde). 1990-1991: C3-Professur Uni Erlangen-Nürnberg. Seit 1992: Ordinarius und Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie und Kinderzahnheilkunde, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1996-2000: Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ). 1997-1999: stellv. Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums (alle Medizin. Kliniken). 2001-2003: Präsident der European Federation of Conservative Dentistry (Vereinigung der nationalen wissenschaftlichen Fachgesellschaften Europas). 2001-2005: Vorstandsmitglied der Academy of Dental Materials. 2005-2010: Mitglied im Vorstand der Bayr. Landeszahnärztekammer. 2006-2008: Präsident der Vereinigung der Hochschullehrer ZMK-Heilkunde (VHZMK). Seit 2008: Präsidiumsmitglied des deutschen Medizinischen Fakultätentages (MFT). Seit 2008: Mitglied der Bund-Länder-Kommission Approbationsordnung für Zahnärzte. Seit 2008: Ehrenmitglied der deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ). 2008-2010: Präsident der IADR-CED (Internat. Association for Dental Research, europäische Division). Seit 2009: Leiter der Akademie für Ausbildung in der Hochschulmedizin (AHM) der 36 medizinischen Fakultäten Deutschlands incl. Master of Medical Education. Seit 2009: Mitglied der Bund-Länder-Kommission ApprO Zahnmedizin. Seit 2010: Präsident der europäischen Academy of Operative Dentistry. 2010: Ehrenmedaille der DGZMK 2010 goldene Ehrennadel der Bayr. Landeszahnärztekammer. Seit 2010: Leitung des Lenkungsauschusses NKLM (nationaler kompetenzbasierter Lernzielkatalog Medizin). Seit 2011: Leitung des Lenkungsauschusses NKLZ (nationaler kompetenzbasierter Lernzielkatalog Zahnmedizin). 2012: Hollenback-Award der American Academy of Operative Dentistry (bester Wissenschaftler). 2013: Ryge-Mahler-Award der IADR Dental Materials Group (Auszeichnung für beste klinische Forschung). Seit 2013: stellv. Ärztl. Direktor des Universitätsklinikums München Über 400 Publikationen, 5 Bücher, über 20 Buchkapitel Mitglied des wissenschaftlichen Beirats 12 internationaler Zeitschriften Zahlreiche Preise dt. und internation. Gesellschaften Forschungsschwerpunkt: Neue Restaurationsmaterialien (vor allem Komposite, GIZ, Komposite- und Keramik-Inlays, Veneers, CAD/CAM-Systeme), minimal-invasive Zahnheilkunde.
Die Lebensdauer von Restaurationen wird in der Regel von drei Hauptfaktoren beeinflusst: dem Patienten, dem Behandler und dem Material. Bezüglich der Restaurationsmaterialien sind die Fehlerursachen und -häufigkeiten bei den verschiedenen Materialgruppen zwar unterschiedlich, am häufigsten aber sind Sekundärkaries und Frakturen.

Bis noch vor wenigen Jahren wurden defekte Restaurationen fast immer vollständig ausgetauscht, eine Reparatur wurde oft als Pfusch angesehen. Heute gibt es wissenschaftliche Studien, die zeigen, dass Reparaturen häufig der bessere Weg sind mit Schonung von Zahnhartsubstanz und Pulpa im Vergleich zur Erneuerung.

Im Falle der Diagnose einer nicht perfekten Restauration stehen dem Zahnarzt prinzipiell vier Optionen zur Auswahl: Monitoring (ohne Behandlung), Überarbeitung/Politur, Reparatur und komplette Erneuerung.

Welche Vorgehensweise gewählt wird, hängt v.a. vom Defektausmaß und der Zugängigkeit ab, des Weiteren vom Zustand von Zahn und Restauration und der gesamten Mundhöhle (Karies- und Parodontitisrisiko, allgemeinmedizinische Faktoren etc.).

Der Vortrag gibt eine Übersicht über die möglichen Techniken und wie der Verbund zu den verschiedenen Materialtypen (Gold, Keramik, Komposit) hergestellt werden kann. Eine Analyse zur Lebensdauer und der Misserfolge zur Vermeidung von Fehlern rundet den Vortrag ab.
Clemens Hoppe
Bad Harzburg, Deutschland
1972-1975: Zahntechnikerausbildung. 1977-1982: Studium der Zahnmedizin. 1982: Staatsexamen mit Diplom an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 1982-1989: Zahnarzt in der stomatologischen Poliklinik Magdeburg-Nord. 1984: Aufbau erster Strukturen und Beginn der Betreuung multimorbider Patienten in stationärer und häuslicher Pflege. 1986: Fachzahnarzt für allgemeine Stomatologie. Seit 1990: in eigener Praxis in Bad Harzburg niedergelassen. 2008: Curriculum Alterszahnmedizin und Pflege der APW und der DGAZ. 2008: intensiver Aufbau der Strukturen zur Betreuung multimorbider Patienten in stationärer und häuslicher Pflege, im Landkreis Goslar. 2009: Mitarbeit Runder Tisch Honorarreform in der geriatrischen Zahnmedizin der DGAZ. 2010: Spezialist für Seniorenzahnmedizin. 2010: Eintritt in den Arbeitskreis Ethik der DGZMK. Seit 2011: regelmäßige Schulungen und Workshops von Pflegekräften und deren Angehörigen. 2012: Projekt mit der BKK Wolfsburg und der Stadt Wolfsburg über Verbesserung der Mundhygiene von Patienten in der Pflege. 2014: Referent für Alterszahnmedizin für die Kreisstelle Goslar der ZKN. 2015: wissenschaftliche Leitung 25.Jahrestagung der DGAZ.
Über mehrere Jahre hat unser Praxisteam nur auf Anforderung ein Seniorenheim aufgesucht und im Durchschnitt wurden zweimal pro Woche ein Hausbesuch durchgeführt. Unser Praxisteam hat dann in 2009 ein Konzept zur Verbesserung der Mundhygiene der Bewohner dieser Einrichtung erarbeitet. Die Patienten wurden zuerst in zwei Gruppen eingeteilt:
gehfähige versus nicht gehfähige Patienten. Nach Einwilligung des Patienten, der Angehörigen oder der Betreuer über freiwillige Teilnahme an diesem Projekt, wurde ein
Informationsnachmittag durchgeführt und das Projekt vorgestellt. Es erfolgte eine gründliche Erstuntersuchung mit ausführlichen Anamnesen. Danach wurden weitere Gruppen eingeteilt:
Selbstständige Durchführung der Mundhygiene auch bei vorhandenen Zahnersatz, Mundhygiene mit Unterstützung und Mundhygiene als Fremdleistung.
Ein Schulungsprogramm für das Pflegepersonal über Mund,- und Zahnersatzhygiene ist mit
der Heim,- und Pflegedienstleistung auf den Weg gebracht worden. Die Durchführung der Schulung erfolgte in mehreren Terminen. Nachschulungen auch bei Personalwechsel erfolgte
in Absprache mit der Heim,- und Pflegedienstleitung, regelmäßig.
Fazit:
Die Mund,- und Prothesenhygiene hat sich spürbar verbessert. Neue Bewohner wurden immer wieder aufgenommen, wenn sie der Teilnahme an dem Projekt zugestimmt haben.
Der Recall fand halbjährlich statt. Akute Schmerzfälle sind sehr viel weniger geworden. Kostensenkung bei Reparaturen oder Neuanfertigung von Zahnersatz durch konsequentes Führen des Bonusheftes bei gesetzlich versicherten Patienten.
Nach den neuen Bestimmungen des SGB V wird dieses Projekt inzwischen mit einem festen Kooperationsvertrag nach § 119b SGB V weitergeführt.
Mit diesem Beitrag kann gezeigt werden, dass ein Zahnarzt in der Niederlassung mit einer
gerostomatologischen Fortbildung in der Senioreneinrichtung auch einen Beitrag zu der
Verbesserung der Mundhygiene in seiner Einrichtung leisten kann.
Priv. Doz. Dr. Gerhard Iglhaut
Deutschland
Priv. Doz. Dr. Iglhaut studierte Zahnmedizin in den Jahren 1977-1982 an der Justus Liebig Universität in Giessen. Im Anschluss war er für drei Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Oralchirurgie selbiger Universität unter Leitung von Prof. H. Kirschner und erlangte die Zusatzbezeichnung Oralchirurgie, später Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie (DGI) und Spezialisten der Parodontologie (EDA). Seit 1987 ist er in freier Praxis in Memmingen niedergelassen. Priv. Doz. Dr. Iglhaut referiert national und international in den Bereichen Implantologie, Parodontologie, plastische Parodontalchirurgie and parodontale Mikrochirurgie, gehört dem Lehrkörper der APW/DGI im Rahmen der Curricula Implantologie, Ästhetische Zahnheilkunde und Restaurative Zahnheilkunde an. Er ist Mitglied in zahlreichen zahnärztlichen Organisationen, u.a. American Academy of Esthetic Dentistry, American Academy of Restorative Dentistry, American Academy of Periodontology, European Academy of Osseointegration, Deutsche Gesellschaft für Implantologie, Deutsche Gesellschaft für Parodontologie und Neue Gruppe. 2004 wurde er in den Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (Fortbildungsreferent) gewählt und ist Past Präsident der DGI. Seit 2005 ist er Dozent an der Steinbeis-Universität Berlin in Zusammenarbeit mit der DGI für den Studiengang Master of Science in Implantology, seit 2008 Dozent an der Georg-August-Universität in Göttingen.
Samstag, 08.11.2014, 11:30 - 12:00
Prävention von periimplantären Rezessionen 
Innovative Entwicklungen in den letzten zwei Dekaden lassen Hart- und Weichgewebsaugmentationen durchführen, die den breiten Einsatz Implantat getragener Restaurationen in ästhetisch relevanten Bereichen ermöglichen. Als Voraussetzungen für erfolgreiche Therapien erweist sich die geschlossene Wundheilung, wodurch hohe Ansprüche an das Weichgewebsmanagement gestellt werden. Mit neuen Techniken zum Strukturerhalt von Hart- und Weichgewebe des Alveolarfortsatzes sollen umfangreiche augmentative Maßahmen vermieden werden. Als zentrales Thema stellen sich resorptive Knochenumbauvorgänge im Bereich der bukkalen Knochenwände dar. Der Vortrag fokussiert auf aktuelle Möglichkeiten und Grenzen der Weichgewebstechniken zum Strukturerhalt und -aufbau der Alveole und des Alveolarfortsatzes.
Prof. Dr. Dr. Siegfried Jänicke
Osnabrück, Deutschland
1975-1984: Medizin- und Zahnmedizinstudium Universität Mainz. 1981: Ärztliche Approbation. 1982: Promotion Medizin. 1984: Zahnärztliche Approbation. 1984: Beginn der Facharztausbildung Universitätsklinik Mainz. 1987: Promotion Zahnmedizin. 1989: Arzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. 1991: Zusatzbezeichnung "Plastische Operationen". 1992: Oberarzt der Klinik für MKG-Chirurgie, RWTH Aachen. 1997: Habilitation. 1999: Einsatzleitung INTERPLAST-Ärzteteams (auch 2000, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008). 2000: Stellvertr. Direktor Klinik Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Universitätsklinik RWTH Aachen. 2001: Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie. 2003: Ernennung zum Professor. 2007: Berufung zum Ärztlichen Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Plastisch-Ästhetische Operationen am Klinikum Osnabrück Chirurgische, wissenschaftliche Schwerpunkte: Tumorchirurgie; Präprothetische Chirurgie und Implantologie; Lippen-Kiefer-Gaumenspaltchirurgie; Plastisch-Ästhetische Chirurgie; Lasermedizin.
Freitag, 07.11.2014, 15:00 - 15:30
Lasereinsatz in der Oral- und Kieferchirurgie - eine Standortbestimmung
Prof. Dr. Dr. Søren Jepsen MS
Bonn, Deutschland
1982-1985 Zahnärztliche Prothetik, Universität Hamburg; 1987-1988 Postgraduate-Periodontics (DAAD), Loma Linda University (LLU), Kalifornien, USA; 1990-1991 Postdoktorand (DFG), MS-Programm (Parodontologie / Implantologie) LLU; 1992-2002 Oberarzt Zahnerhaltung, Universität Kiel; 1997 Eugen-Fröhlich Preis; 1999 Diplomate American Board of Periodontology; 1998-2006 Vorstand DGPARO; 2002 Lehrstuhl (C4) Zahnerhaltung und Parodontologie, Universität Bonn; seit 2005 gewähltes Mitglied der Leopoldina; 2007 Cochrane-Preis; Ruf an die Universität Bern, Schweiz; 2008-2015 Sprecher DFG-Klinische Forschergruppe 208 (Ursachen und Folgen von Parodontopathien) Universität Bonn; seit 2012 Vorstand, 2015-2016 Präsident der European Federation of Periodontology (EFP); 2017 Vorsitz World Workshop zur Neuen Klassifikation parodontaler und periimplantärer Erkrankungen; 2018 Wissenschaftlicher Tagungspräsident Europerio9; 2019 Lehrpreis der Universität Bonn, IADR-Award Regenerative Periodontal Medicine
Freitag, 07.11.2014, 11:30 - 12:00
Prävention durch Identifikation von Risiken 
Die Parodontitis ist eine komplexe multifaktorielle Erkrankung, deren Entstehung und Verlauf entscheidend von einer Reihe von Risikofaktoren wie z.B. Rauchen, Diabetes und genetischer Disposition mitbestimmt wird. Es stellt sich die Frage, ob sich die Prävention dieser hochprävalenten Erkrankung durch Identifikation dieser Risiken im Sinne einer personalisierten Medizin verbessern lässt, und so beschränkte Resourcen für die Prävention zielgerichteter eingesetzt werden könnten. Aktuelle Studien zeigen in der Tat, dass Zahnverluste bei Patienten einer Hochrisikogruppe durch häufigere Prävention reduziert werden konnten, während dies bei Patienten mit niedrigem Risiko nicht der Fall war. Auch in der Prävention des Wiederauftretens parodontaler Erkrankungen durch unterstützende Parodontitistherapie spielt ein System zur parodontalen Riskoerfassung (PRA = Periodontal Risk Assessment) mittlerweile eine wichtige Rolle und sein Wert ist durch Langzeitstudien belegt.
Prof. Dr. Hans-Peter Jöhren
Bochum, Deutschland
1989: Approbation und Promotion an der Johannes Gutenberg Universität zu Mainz. 1989-1992: Weiterbildung Oralchirurgie, Abteilung für MKG-Chirurgie, Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen. Seit 1992: kontinuierlicher Lehrauftrag in Witten//Herdecke u.a. für zahnärztliche Radiologie. 1993: OA. 1996: Ltd. OA der Zahnklinik Witten Herdecke. 1997-2001: Leiter der Universitätszahnklinik Witten Herdecke. 2000: Habilitation. 2001: Gründung der Zahnklinik Bochum der Augusta-Kranken-Anstalt und des Therapiezentrum für Zahnbehandlungsangst. 2001-2006: 1. Vorstand des AK Psychologie und Psychosomatik der DGZMK. 2006: APL-Professur in dem Fachgebiet Zahnärztliche Radiologie Schwerpunkte. über 300 Internationale und nationale Vorträge und Publikationen; Wissenschaftliche Arbeitsgebiete: Zahnbehandlungsangst, Schmerz, Implantologie und Psychosomatik.
Freitag, 07.11.2014, 11:00 - 12:30
Zahnbehandlungsangst - State of the Art 
Inhalt des Kurses sind aktuelle, epidemiologische Daten und Untersuchungen zur Diagnostik und Therapie von Zahnbehandlungsangst, sowie Verfahren zur Erkennung der krankhaften Angst vor der Zahnbehandlung (Zahnbehandlungsphobie) und ihrer Differentialdiagnosen. Vor allem diese Abgrenzung der sehr spezifischen Angsterkrankung von der "normalen" Angst wird mit verschiedenen, diagnostischen Methoden vorgestellt.
In dem praxisbezogenen, therapeutischen Abschnitt werden alternative schmerz- und angstbeeinflussende Verfahren von Ablenkung durch Musik und Videos, über Akupunktur und Hypnose bis hin zu psychotherapeutischen Verfahren (siehe 2. Teil Dr. Wannemüller) vorgestellt und kritisch bewertet, wobei die Evidenzbasierung ein wichtiges Beurteilungskriterium darstellt.
Aus dem medikamentösen Bereich werden Prämedikation mit Benzodiazepinen und die Behandlung ängstlicher Patienten unter Intubationsnarkose, Lachgas und ihre Voraussetzungen für die ambulante Zahnmedizin abgehandelt. Mit Tipps und Tricks für die alltägliche, zahnärztliche Arbeit wird der Kurs schliessen.
Prof. Dr. Paul-Georg Jost-Brinkmann
Berlin, Deutschland
1985: Nach dem Studium der Zahnheilkunde an der Freien Universität Berlin folgte zunächst eine Tätigkeit in freier zahnärztlicher Praxis und anschließend ein Wechsel in die Abteilung für Zahnärztliche Prothetik der Freien Universität Berlin. 1986: Auf die Promotion folgte eine wissenschaftliche Mitarbeit an der Abteilung für Kieferorthopädie an der Freien Universität. 1990-1991: einjähriger Forschungsaufenthalt an der Kyushu University in Fukuoka (Japan). Seit 1991: Fachzahnarzt für Kieferorthopädie. 1997: Habilitation an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2004: Annahme des Rufs auf die Professur für Kieferorthopädie an der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Seit 2009: Direktor der Abteilung für Kieferorthopädie, Orthodontie und Kinderzahnmedizin. 2010: Ernennung zum Wissenschaftlichen Direktor des Charité-Centrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. 2013: Verleihung der Ewald-Harndt-Medaille Hauptarbeitsgebiete: Werkstoffkunde und Prophylaxe (Mit)Autor von über 160 Artikeln und Buchbeiträgen sowie zweier Bücher.
Samstag, 08.11.2014, 13:30 - 14:00
Prävention von Sportverletzungen 
Abgebrochene Zähne wachsen - anders als Knochen - nicht wieder zusammen.
Die Folgekosten ausgeschlagener Zähne summieren sich im Laufe des Lebens zu einem 5-stelligen Betrag.
Ein Mundschutz verhindert nicht nur abgebrochene und ausgeschlagene Zähne.
Er schützt auch vor Verletzungen der Lippen, Wangen, Zunge und Kiefer(gelenke).
Mit Mundschutz kommt es auch deutlich seltener zu Gehirnerschütterungen.
Jeder Sportmundschutz ist besser als kein Mundschutz, aber nur ein bequemer und gut haltender Mundschutz wird auch getragen. Die Industrie bietet eine Vielzahl konfektionierter Mundschutztypen an, aber weder der Verkäufer in einem Sportgeschäft noch der Sportler sind qualifiziert, einen nicht gut passenden Mundschutz zu adaptieren. Und was tun, wenn Sportler noch wachsen oder eine Zahnspange bzw. Zahnersatz tragen? Hier sind individuelle Lösungen gefragt, die Zahntechniker und Zahnärzte jeden Tag produzieren. Wenn man jedoch Leistungssportler befragt, wen Sie als Sportmundschutz-Spezialisten ansehen, so lautet die Antwort: mein Trainer.
Damit in Zukunft weniger Zähne durch Sportunfälle verloren gehen, wird Sie dieser Vortrag zu Spezialisten machen, damit Sie schon morgen jeden Patienten fragen, welchen Sport er treibt, und ihm individuell kompetente Beratung und Versorgung anbieten (können).
Prof. Dr. Bärbel Kahl-Nieke
Hamburg, Deutschland
1985: Promotion nach Studium der Zahnheilkunde an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. 1986: Abschluss der Weiterbildung zur Kieferorthopädin an der Universität zu Köln. 1992: Studienaufenthalt am University of Connecticut Health Center. 1994: Habilitation. Seit 1998: Direktorin der Poliklinik für Kieferorthopädie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Seit 2002: Ärztliche Leiterin des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (UKE). 2002: Präsidentin der Jahrestagung der DGKFO in Hamburg. Seit 2003: 2. Vorsitzende des IUK, jetzt GBO. 2005-2009: Präsidentin der DGKFO. 2005-2011: Ombudsperson des Ombudsgremiums der Universität Hamburg. 2007: "Arnold-Biber-Preis", gestiftet von DENTAURUM für die Forschung an dem Projekt "Dreidimensionale mikro-computertomographische Analyse der humanen Sutura palatina mediana in Abhängigkeit vom Alter" durch Korbmacher, H. and Kahl-Nieke, B. 2007-2009: Prodekanin für Lehre der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg. Seit 2008: Mitglied im Netzwerk des europäischen Erasmus-basierten kieferorthopädischen Programms. Seit 2008-2014: Vizepräsidentin der FEO. 2009: "Lehrerin des Jahres". 2010-2015: Mitglied des WFO-Rates. 13. 2017-16.: Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.
Freitag, 07.11.2014, 08:15 - 09:30
Kongresseröffnung
Samstag, 08.11.2014, 10:00 - 10:15
Begrüßung
Samstag, 08.11.2014, 14:30 - 15:00
Die Entfernung der dritten Molaren als präventive Maßnahme gegen Frontengstand? Ein Dauerbrenner
Prof. Dr. Matthias Kern
Kiel, Deutschland
1980-1985: Studium der Zahnheilkunde in Freiburg i.Br. 1985-1989: Assistent an der Prothetischen Abteilung der Zahnklinik in Freiburg. 1987: Promotion. 1989-1991: Oberarzt an der Prothetischen Abteilung der Zahnklinik in Freiburg. 1991-1993: Forschungsaufenthalt an der University of Maryland in Baltimore, USA 1991-93 (Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft - DFG). 1995: Habilitation. 1997: Ruf auf die C 4-Professur für Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoffkunde an der Christian-Albrechts-Universität und Ernennung zum kommissarischen Leiter der Einrichtung ab 10/1997. Seit 1998: Universitätsprofessor und Direktor der Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoffkunde an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 2002-2011: Studiendekan Zahnmedizin an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 2004: 1. Vorsitzender der Schleswig-Holsteinischen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. 2008-2012: Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien (DGPro; vormals DGZPW). Dez. 2011: Empfänger des Schweitzer Research Awards der Greater New York Academy of Prosthodontics (GNYAP). Juni 2012-Sep. 2016: Präsident der Deutschen Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien (DGPro).
Samstag, 08.11.2014, 09:30 - 10:00
Minimalinvasiver Zahnersatz 
Metallkeramische Adhäsivbrücken (sogenannte Marylandbrücken) mit zwei Adhäsivflügeln wurden vor über 30 Jahren als minimal-invasiver Zahnersatz eingeführt, erfuhren aber aufgrund diverser Probleme nie eine große Verbreitung in der allgemeinen Patientenversorgung.
Einflügelige vollkeramische Adhäsivbrücken zum Frontzahnersatz wurden erstmals vor 18 Jahren vorgestellt. Diese weisen eine verbesserte Ästhetik bei noch geringerer Invasivität auf. Inzwischen liegen sehr positive Langzeiterfahrungen vor. Voraussetzung für eine erfolgreiche Anwendung ist jedoch, dass der Behandler ein fundiertes Verständnis für die Indikationen der Methode, die Eigenschaften der keramischen Materialien und das adäquate klinische Vorgehen besitzt.
Dieser Vortrag fasst die Grundlagen für eine erfolgreiche Anwendung einflügeliger vollkeramischer Adhäsivbrücken zusammen. Im Frontzahnbereich stellen diese Adhäsivbrücken dann in vielen Fällen eine hervorragende und zugleich kostengünstige Alternative zu Kronen auf Einzelzahnimplantaten dar. Als Ausblick werden erfolgreiche Ansätze für den Seitenzahnbereich dargestellt.
Prof. Dr. Dr. Ti-Sun Kim
Heidelberg, Deutschland
1985-1991: Dental School at the University of Heidelberg. 1987-1996: Medical School at the University of Heidelberg. 1992: Doctoral thesis in dentistry (Dr. med. dent.). 1992: Scientific fellow and Assistant Professor at the Dept. of Operative Dentistry and Periodontology of the University of Heidelberg. 1995-1996: Internship in General Surgery, Internal Medicine and Oral- and Maxillofacial Surgery at the University of Heidelberg. 1998: Doctoral thesis in Medicine (Dr. med.). 1998: Approved Specialist for Periodontology of the German Society of Periodontology (DGP). 2000: Medical Assistant Director of the Dept. of Operative Dentistry and Periodontology at the University of Heidelberg and Private Practice for Periodontology. 2004: "Habilitation" licence for professorship. 2004: Head of the Section of Periodontology in tenur position. 2007-2008: Certificate "Leadership in Responsibility in Hospitals", State Academy for Administration and Finace of Baden Württemberg.
Samstag, 08.11.2014, 11:00 - 11:30
Prävention bei internistischen Risikopatienten 
Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland steigt seit Jahren stetig an und da das Erkrankungsrisiko für eine Allgemeinerkrankung mit zunehmendem Alter ansteigt, nimmt auch im zahnärztlichen Praxisalltag der Anteil an Patienten mit internistischen Erkrankungen ebenfalls zu.

Die zahnärztliche Behandlung dieser Patientengruppe kann ein erhöhtes Risiko für eine Komplikation darstellen, die durch zusätzliche Medikation und/oder durch Modifikation des Behandlungsablaufes reduziert werden sollte.

Es gibt einige Richtlinien und Behandlungsempfehlungen für die Durchführung von zahnärztlichen Interventionen. Leider basieren viele davon nur auf sehr geringem Evidenzgrad und erfassen nicht jede Situation vollständig.
Daher ist in vielen Fällen die individuelle Anpassung und Rücksprache mit dem behandelnden Internisten unerlässlich.

Die wichtigsten präventiven Maßnahmen bei internistischen Risikopatienten im Rahmen einer zahnärztlichen Behandlung wären:
• Prophylaktische und unterstützende Antibiotikagaben
• Abstellen oder Umstellen von Medikationen bei antikoagulativer Therapie
• Prämedikation mit Immunglobulinen
• Zeitnahe Transfusion- oder Substitutionstherapie bei Patienten mit Blutungsneigung

Viel wichtiger als die therapeutischen Interventionen stellt die individualisierte, risikoadaptierte Prävention zur Etablierung einer guten Mundgesundheit eine wichtige Säule zur Risikominimierung bei der Versorgung der Bevölkerung mit zunehmenden Anteil an älteren Patienten dar. Möglicherweise ließe sich damit das Komplikationsrisiko bei dieser Patientengruppe effektiv reduzieren, die in Zusammenhang mit einer zahnärztlichen Behandlung zu erwarten wäre.
Dipl.-Biol. Anja Klingenberg
Göttingen, Deutschland
1984-1991: Studium der Biologie an der Georg-August-Universität Göttingen. 1994-1995: Wissenschaftlich Mitarbeiterin bei der Gesellschaft zur Förderung medizinischer Kommunikation (GeMeKo), Göttingen. Seit 1995: Wissenschaftlich Mitarbeiterin am Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen (AQUA-Institut), Göttingen. Arbeitsschwerpunkt: Entwicklung, Umsetzung und Auswertung von Patienten- und Ärztebefragungen im Rahmen des internen Qualitätsmanagements, der externen Qualitätssicherung, der Evaluation von Qualitätsförderungsmaßnahmen und neuen Versorgungsmodellen, sowie von Versorgungsforschung und Gesundheitsberichterstattung.
Patientenbefragungen sind eine wichtige Informationsquelle für die Versorgungsforschung. Sie tragen zur Identifizierung von Versorgungsdefiziten bei, die über andere Datenquellen nicht erfasst werden. Gleichzeitig ist die Einbeziehung der Sichtweisen und Erfahrungen der Patienten Grundlage für eine patientenorientierte Versorgung.
Parodontitis ist eine verbreitete Erkrankung, und sie hat Auswirkungen auch auf den Gesamtorganismus. Die aktive Mitarbeit der Patientin/des Patienten ist eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg einer Parodontitsbehandlung. Eine effektive Aufklärung und Motivierung der Patienten zur Mitwirkung ist deshalb von besonderer Bedeutung. 2334 Patienten wurden schriftlich nach ihren Erfahrungen mit der zahnärztlichen Behandlung insgesamt sowie speziell mit der Parodontitisbehandlung (N=328) gefragt. Bei insgesamt hoher Zufriedenheit zeigten sich in einzelnen Punkten auch Verbesserungspotenziale. So waren 43,7 % der Patienten, die sich aktuell in einer Parodontitisbehandlung befanden, nicht ganz zufrieden mit der Aufklärung darüber, wie diese Erkrankung entsteht; 40,7 % konnten sich eine noch bessere Beratung über vorbeugende Maßnahmen (Zahnpflege, Ernährung) vorstellen. Unter den Patienten, die aktuell nicht mit einer Parodontitis in Behandlung waren, hatten sogar 51,4 % noch Verbesserungswünsche im Hinblick auf die Beratung zur Vorbeugung. Aufklärung und Anleitung zu präventiven Maßnahmen könnten von zahnärztlicher Seite noch offensiver angeboten werden. Die Versorgungssituation bezüglich der Behandlung und Prävention von Parodontalerkrankungen aus Patientensicht wurde in Deutschland bisher kaum untersucht.
Petra Knödler
Frankfurt (Main), Deutschland
1. Aug. 1984-1. Jan. 2001: Hypo Vereinsbank AG. 1. Jan. 2001: Beraterin Deutsche Apotheker- und Ärztebank. 1. Juli 2005: Filialleiterin der Apobank Filiale Mainz. Seit 1. Dez. 2010: Marktgebietsleiterin für das Marktgebiet Mitte der Deutschen Apotheker- und Ärztebank.
Praxis und Familie - schließt sich das aus?
Habe ich dann andere finanzielle Risiken? Kann ich diese begrenzen?
Wie kann ich für das Alter vorsorgen?
Dr. Ulrike Kopsch
Magdeburg, Deutschland
2009: Au-Pair-Aufenthalt in London, England. 2009-2014: Studium der Zahnmedizin an der Georg-August-Universität Göttingen. 2014: Auslandsfamulatur in Siem Reap, Kambodscha.
Samstag, 08.11.2014, 16:00 - 16:15
Kambodscha - same same but different 
Same same but different - In Kambodscha erscheint vieles bekannt, jedoch auf den zweiten Blick kontrovers. Als Land einer bis in die präangkorianische Zeit zurückreichender historischen Hochkultur, deren Zeugen heute Touristenströme werden, kämpft Kambodscha hinter den Kulissen mit vielen Herausforderungen. Angefangen vom nicht existenten Gesundheitssystem über die kriegsbedingt junge Bevölkerung bis hin zu überall spürbarer Korruption ist vieles anders als im industriellen Deutschland. In unserem Vortrag wollen wir euch Eindrücke über unseren Famulaturaufenthalt näher bringen, die einem als Angkor Wat-Besucher womöglich verborgen bleiben.
Prof. Dr. Heike Maria Korbmacher-Steiner
Marburg, Deutschland
1991-1996: Studium der Zahnmedizin, RWTH Aachen. 1997: Promotion zum Dr. med. dent, RWTH Aachen. 1997-2000: Weiterbildung zum Fachzahnarzt der Kieferorthopädie (Weiterbildungsberechtigte Praxis Oberhausen, Abteilung für Kieferorthopädie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. 2000: Fachzahnarzt für Kieferorthopädie. 2000: Ernennung zur Oberärztin, Abteilung für Kieferorthopädie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. 2005: Ernennung zur Stellvertretenden Klinikleitung, Abteilung für Kieferorthopädie, Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf. 2006: Habilitation, Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf. 2007: Arnold Biber Preis der DGKFO. 2008: Listenplätze primo loco W3 Professur für Kieferorthopädie Universität Rostock und Universität Witten Herdecke. 2008: Diplomate of the German Board. 2009: Primo loco W3 Professur für Kieferorthopädie Philipps Universität Marburg, Abteilung für Kieferorthopädie. 2010: Direktorin der Abteilung für Kieferorthopädie, Philipps Universität Marburg. 2012: Stellvertretende Geschäftsführende Direktorin des Medizinischen Zentrums für ZMK-Heilkunde, Philipps Universität Marburg. 2014: Ruferteilung auf die W3 Professur für Kieferorthopädie, RWTH Aachen. 2016: Geschäftsführende Direktorin des Medizinischen Zentrums für ZMK-Heilkunde, Philipps Universität Marburg.
Im Rahmen einer kieferorthopädischen Therapie können funktionelle, dentale sowie skelettale Ansätze erforderlich werden. Skelettale Ansätze setzen natürliches Wachstum voraus. Da eine schuldunabhängige und somit nicht immer ursachenspezifische Vorgehensweise bei Kreuzbissen und Anomalien des progenen Formenkreises aufgrund der potentiellen Gefahr einer Schädigung der Kiefergelenke indiziert ist, gilt es maximale Wachstumsimpulse auf die häufig auch unterentwickelte Maxilla zu geben. Das physiologische maxilläre Wachstum läuft zu größten Teilen bereits vor einer kieferorthopädischen Normalbehandlung ab. Aus präventionsorientierte Sicht muss daher eine maxilläre Nachentwicklung bereits im Rahmen der kieferorthopädischen Frühbehandlung erfolgen, um Kreuzbiss und progene Entwicklungen dauerhaft erfolgreich zu harmonisieren. Dieser frühe skelettale Ansatz besitzt neben skelettalen Effekten auch funktionelle, die wiederum physiologisches Wachstum unterstützen.
Samstag, 08.11.2014, 15:30 - 17:00
Kann Therapie durch Prävention ersetzt werden?
Dr. Michael Laier
Frankfurt (Main), Deutschland
1979: Abitur. 1979-1986: Studium der Zahnheilkunde in Frankfurt. 1986: Approbation als Zahnarzt. 1987-1988: Stabsarzt bei der Bundeswehr. 1988-1998: Studium der Medizin in Frankfurt am Main. 1989: Promotion. 1989-1991: Ausbildungs- und Entlastungsassistent. Seit 1991: zahnärztlicher Fachlehrer an der Julius-Leber-Schule in Frankfurt. 1991-2002: Mitglied der Deutschen Delegation der Bundeszahnärztekammer bei den jährlichen Jahresweltkongressen der Zahnärzte. 1993: Niederlassung in zahnärztlicher Gemeinschaftspraxis. 1993-2005: wissenschaftlicher Mitarbeiter am "Senckenbergischen Institut für Geschichte der Medizin" am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt (halbtags). 2001: Wahl zum "President-elect" der "International Association of the History of Dentistry" beim 89. FDI-Kongress in Kuala Lumpur. 2002: Approbation als Arzt. 2002: Niederlassung in eigener Praxis in Frankfurt Weiteres: Autor von ca. 10 Publikationen aus dem Bereich Geschichte der Medizin.
Der Name der "Apollonia", Schutzpatronin der Zahnärzte, leitet sich von dem griechischen Gott Apoll ab und bedeutet "die dem Apoll Geweihte". Mit diesem Vortrag wird der Versuch unternommen, eine inhaltliche Verbindung zwischen dem antiken Gott "Apoll" und der christlichen Schutzheiligen "Apollonia" herzustellen.
Die christliche Heiligenverehrung in der Medizin des Spätmittelalters und der Renaissance steht nach meiner Einschätzung in der Tradition theurgischer Krankheitskonzepte der frühen Hochkulturen und der griechisch-römischen Antike. Bei der "theurgischen Medizin" handelt es sich um ein Krankheits- und Heilungskonzept, das Gott und Gottheiten für Krankheiten verantwortlich macht und versucht, durch Beeinflussung dieser Gottheiten Einfluss auf den Verlauf von Krankheiten zu nehmen.
Eine vergleichbare Funktion hat in christlich geprägten Ländern ab dem Mittelalter die religiöse Verehrung und Anrufung von bestimmten Heiligen. Diese gelten als Mittler zwischen Gott und Menschen und zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Seele bei Gott ist und sie sich daher als Fürsprecher für die Gläubigen verwenden können, um ebenfalls Einfluss auf den Verlauf von Krankheiten nehmen zu können, wie dies am Beispiel der "Heiligen Apollonia" dargelegt wird.
Dr. Christian Lang
Mainz, Deutschland
Samstag, 08.11.2014, 09:00 - 09:30
Was kann der Anästhesist bieten?
Dr. Dirk Leisenberg
Steinau, Deutschland
1995-2000: Studium der Zahnmedizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1997-2001: Mitarbeit im "CBT-Labor der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg". In dieser Zeit intensive Mitarbeit an "Med-live" und den in dieser Reihe erschienenen "Symposia Live"-Kongressmedien (Springer Lehrbuchverlag). Diverse grafische Arbeiten und Cover-Designs für die "Med-Live"-Reihe bis 2001 sowie Entwurf und Ausarbeitung des Logos des CBT-Labors. 2000: Examen und Approbation als Zahnarzt. 2001: Promotion zum Thema "Entwicklung und Evaluation eines Computer-based Training Lernmoduls zur Aus- und Weiterbildung in der Kinderchirurgie". 2002: Niedergelassener Zahnarzt in einer Gemeinschaftspraxis in Steinau an der Strasse. 2003-2009: Curricula "Ästhetische Zahnheilkunde" der DGÄZ (APW) und "Implantologie" der DGI (APW). 2011: Eintritt in den Arbeitkreis Ethik der DGZMK. 2013: Wahl zum Schriftführer des Arbeitskreises Ethik der DGZMK. 2017 Wahl zum 3. Vorsitzenden des AK Ethik.
Dieser Vortrag beleuchtet die Thematik Patientenüberweisung und interkollegialer Zusammenarbeit unter besonderer Berücksichtigung ethischer Aspekte.
Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt des Referates: Welche Konsequenzen hat die zunehmende Spezialisierung innerhalb der Zahnmedizin? Wo existieren Schnittstellen zu anderen medizinischen (Teil-)Disziplinen? Ist die Überweisung eines Patienten an zahnärztliche "Mitbewerber" ein Risiko? Wann sollte ich und wann muss ich einen Patienten überweisen? Nach welchen Kriterien wähle ich den passenden Kollegen aus? Was erwartet der Patient und was kann er erwarten? Und schließlich: Wie habe ich mich als Zahnarzt zu verhalten, wenn ein Patient zu mir überwiesen wurde?
Dr. Maria Lenk
Dresden, Deutschland
2006-2011: Studium der Zahnmedizin, TU Dresden. 2011: Zahnärztliche Approbation. Seit 2012: Mitarbeiter der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik des Universitätsklinikums Dresden mit Forschungsschwerpunkt: Psychosomatik in der Zahnheilkunde. Seit 2012: Studium der Humanmedizin, TU Dresden. 2014: Promotion zum Dr. med. dent.
Zahnbehandlungsangst ist ein häufiges Begleitsymptom einzelner psychischer Grunderkrankungen. In einer Studie der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik am Universitätsklinikum Dresden litt fast jeder dritte Patient (30,5%) an hoher Zahnbehandlungsangst, während nur 4,2% der gesunden Vergleichsstichprobe betroffen waren. Einzelne Störungsbilder, wie Angststörungen und depressive Störungen, wirkten besonders prädisponierend. Am häufigsten waren Patienten betroffen, die an posttraumatischer Belastungsstörung infolge körperlichen und emotionalen Missbrauchs oder sexueller Gewalterfahrung litten. Bei 42,0% dieser Patientengruppe wurden hohe Zahnbehandlungsängste festgestellt. Weiterführende Analysen gaben erste Einblicke in die ungeklärte Häufung von Zahnbehandlungsängsten bei Traumatisierten. Die fundamentale Unsicherheit, die bei diesen Patienten gegenüber dem Schamaffekt besteht, scheint auch die Zahnbehandlung erschwerend zu beeinflussen.
In diesem Vortrag werden die Forschungsergebnisse des Universitätsklinikums Dresden vorgestellt, Implikation für die zahnärztliche Therapie psychisch kranker Patienten mit hohen Zahnbehandlungsängsten diskutiert und die Bedeutung einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Arzt und Zahnarzt beleuchtet. Es gilt, Betroffene frühzeitig zu erkennen und der regelmäßigen zahnärztlichen Therapie zuzuführen, um die Mundgesundheit zu erhalten. Ärzte aller Fachgebiete, die im häufigen Kontakt mit diesen Patienten stehen, könnten zur Früherkennung in Risikogruppen beitragen.
Prof. Dr. Jörg Alexander Lisson
Homburg, Deutschland
1986-1991: Studium der Zahnheilkunde und Staatsexamen in Hannover. 1992-1993: Zahnärztlicher Vorbereitungsassistent in Bremen. 1994-1997: Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie an der MHH. 1995: Promotion zum Dr. med. dent. 1997-2001: Oberarzt der Poliklinik für Kieferorthopädie der Medizinischen Hochschule Hannover (Dir: Prof. em. Dr. Joachim Tränkmann). 2001: Venia legendi für das Fach Kieferorthopädie. 2001-2002: kommissarischer Leiter der Poliklinik für Kieferorthopädie der Medizinischen Hochschule Hannover. 2002: C4-Professur und Direktor der Klinik für Kieferorthopädie an der Universität des Saarlandes In Homburg/Saar. 2013-2014: Präsident der Vereinigung der Hochschullehrer für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (VHZMK).
PD Dr. Dr. Stefan Listl
Heidelberg, Deutschland
2002-2008: Studium der Zahnheilkunde (Staatsexamen), Universität Regensburg. 2002-2009: Stipendium für besonders Begabte des Freistaates Bayern (BayBFG). 2003-2009: Studium der Volkswirtschaftslehre (Diplom), Universität Regensburg. 2005-2011: Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. 2006-2007: Studium der Gesundheitsökonomie (M.Sc.), University of York (Großbritannien). 2007-2009: Zahnmedizinische Promotion (Dr.med.dent.), Universität Regensburg. Seit 2009: Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universität Heidelberg, Poliklinik für Zahnerhaltungskunde. 2009-2011: Promotion in Volkswirtschaftslehre (Dr.rer.pol.), Universität Mannheim. 2009-2012: Habilitation & Venia Legendi, Universität Heidelberg. Seit 2011: Senior Research Fellow (adjunct), Max-Planck-Gesellschaft, Munich Center for the Economics of Aging. Seit 2012: Leiter Arbeitsgruppe Gesundheitsökonomie, Universität Heidelberg, Poliklinik für Zahnerhaltungskunde. Seit 2012: Co-Principal-Investigator, Drittmittelprojekt der US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH). 2012: Gastprofessur, McMaster University (Kanada), Centre for Health Economics and Policy Analysis. Seit 2013: Kern- und Gründungsmitglied des International Centre for Oral Health Inequalities Research and Policy, University College London (Großbritannien). 2013: IADR Lion Dental Research Award.
Freitag, 07.11.2014, 12:00 - 12:30
Finanzielle Anreize für Zahnarzt und Patient 
Der Vortrag befasst sich mit ökonomischen Modellen finanzieller Anreizeffekte im Gesundheitswesen und präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse auf Grundlage von Routinedaten der zahnmedizinischen Versorgung. Entscheidungen für oder gegen die Durchführung medizinischer Maßnahmen erfolgen nicht selten unter Abwägung finanzieller Anreize. Ausschlaggebend sind dabei der Umfang des Krankenversicherungsschutzes auf Patientenseite sowie Art und Umfang der Ärztevergütung. Adäquate Anreizstrukturen sind nicht zuletzt eine wesentliche Determinante für die Implementierung klinischer Handlungsempfehlungen.
Dr. Björn Ludwig
Deutschland
Studium der Zahnmedizin in Heidelberg. Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie in freier Praxis und im Anschluss an der Universitätsklinik Frankfurt am Main. Niedergelassen in eigener Praxis mit Dr. Bettina Glasl in Traben-Trarbach. Lehrbeauftragter der Universität Homburg/Saar. Herausgeber der Fachbücher: "Miniimplantate in der Kieferorthopädie", Quintessenz-Verlag, Berlin "Selbstligierende Brackets-Konzepte und Behandlung", Thieme Verlag, Stuttgart. Mitherausgeber Journal of Clinical Orthodontics (JCO). Mitherausgeber Journal of Orthodontic Science (JOS). Mitherausgeber Mexican Journal of Orthodontics. Schriftleiter Quintessenz KIEFERORTHOPÄDIE. Wissenschaftliche Schwerpunkte: skelettale Verankerung (Verlustraten und Biomechaniken) 3D Bildgebung (Überlagerungstechniken, FEM, etc.).
Neben dem Verlust permanenter Zähne, stellen vor allem Nichtanlagen eine häufige Indikation für dentale Implantate dar. Nichtanlagen permanenter Zähne sind nicht ungewöhnlich - sie stellen, mit einer Prävalenz von 1,5 bis 11,3 %, vielmehr die häufigste Malformation im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich dar. Von den Weisheitszähnen abgesehen, sind am häufigsten untere zweite Prämolaren, gefolgt von den oberen lateralen Inzisiven betroffen.
Um erfolgreich, auch im Hinblick auf die Ästhetik, implantieren zu können ist ausreichend Knochen, Weichgewebe und ein abgeschlossenes vertikales Alveolar-Wachstum wichtig. Da permanente Implantate erst nach Wachstumsabschluss inseriert werden sollten, muss zwingend einer Knochen- und Weichgewebs-Atrophie entgegengewirkt werden.
Hier hat die Kieferorthopädie eine wichtige Rolle, denn neben dem sogenannten "Implant-site-development" bzw. der biologischen Augmentation kommt auch der kieferorthopädische Lückenschluß als Behandlungs-Alternative in Frage.
Der Vortrag stellt Grundprinzipien und klinische Leitlinien zum kieferothopädischen Lückenschluss vor. Hier wird u.a. auch auf Gingivaverlauf, Veneers oder Komposite-Versorgung und Okklusion eingegangen. Desweiteren werden kieferorthopädische Techniken gezeigt, wie durch die Zahnbewegung bei Lückenöffnung Knochen und Weichgewebe kieferorthopädisch gewonnen und beeinflusst werden kann. Die Indikationen und Kontraindikationen, sowie das therapeutische Vorgehen werden diskutiert.
Dr. Elmar Ludwig
Ulm, Deutschland
1994-2000: Studium Ulm. 2000-2008: Zahnarzt Prothetik Uniklinik Ulm. 2004: Mitglied überregionales Schmerzzentrum Ulm. 2005: zahnärztliche Tumorsprechstunde. 2005: Arbeitskreis Pflegezahnheilkunde. 2005: Betreuzahnarzt Elisabethenhaus Ulm. 2007: Senioren- & Behindertenbeauftragter Ulm. 2007: Referent Alterszahnheilkunde BZK Tü. 2009: Vorsitz AK Alterszahnheilkunde & Behindertenbehandlung LZK BW. 2009: Gemeinschaftspraxis Ulm. 2010: Referent Alterszahnheilkunde LZK BW. 2012: DGAZ-Landesbeauftragter BW. 2013: Mitglied BZÄK-Ausschuss Alterszahnmedizin. 2014: Kooperationsvertrag Elisabethenhaus Ulm. 2017: stellv. Vorsitz BZÄK-Ausschuss Alterszahnmedizin. 2019: Mitglied DNQP-Experten-Arbeitsgruppe für Expertenstandard "Erhaltung und Förderung der Mundgesundheit in der Pflege" 2011: DGAZ-Tagungsbestpreis. 2012: Walther-Engel-Preis. 2012: Wrigley-Prophylaxe-Preis.
Für die zahnärztliche Betreuung von Menschen mit Unterstützungsbedarf gibt es nicht den einen richtigen Weg. Vielmehr wird sich in Deutschland nach und nach ein buntes Mosaik geeigneter Versorgungskonzepte entwickeln. Heute schon haben einzelne Kolleginnen und Kollegen ihre Arbeit auf regionale Herausforderungen z.B. in Ballungszentren bzw. im ländlichen Raum oder auch auf spezielle Patientengruppen wie z.B. Menschen mit Behinderung oder demenziell erkrankte Menschen abgestimmt. Dieser Vortrag stellt unterschiedliche Konzepte gegenüber und will so Mut machen, auch mit der eigenen Praxis den ersten Schritt zu wagen bzw. das eigene Konzept weiter zu entwickeln.
Die Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit - alle Kolleginnen und Kollegen waren mit ihren Konzepten in den letzten Jahren in Fachzeitschriften, auf Kongressen oder einfach durch persönliche Kontakte aufgefallen. Ein zuvor zugesandter Fragebogen wurde im Rahmen eines Besuches vor Ort zusammen abgearbeitet. Nach Auswertung des Fragebogens hatten alle Teilnehmer nochmals die Gelegenheit, ihre Angaben zu prüfen bzw. im Vergleich zu ergänzen. Alle hier vorgestellten Kolleginnen und Kollegen stehen ausdrücklich und gerne für Rückfragen zur Verfügung.
Oberstarzt Dr. Michael Lüpke
Hamburg, Deutschland
8. Mär. 1961: in Dierdorf/Westerwald geboren. 1. Okt. 1980: Eintritt in die Bundeswehr als SaZ 2/ROA. 1983-1988: Studium der Zahnmedizin an der Justus-Liebig-Universität Giessen. 1. Okt. 1983: Wiedereintritt in die Bundeswehr als SanOA. 1989-1992: Truppenzahnärztliche Verwendung im Bereich der 5.PzDiv. 1992-1995: Fachzahnärztlich parodontologische Weiterbildung an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster. 1996: Erlangung der Fachgebietsbezeichnung Parodontologie der Zahnärzte-Kammer Westfalen-Lippe Spezialist der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie. Seit 1. Apr. 1996: Leiter des Fachzahnärztlichen Zentrums des BwKrhs Hamburg Tätigkeitsschwerpunkte: - Parodontologie - Implantatprothetik - zahnärztliche Schlafmedizin - Auslandseinsätze in Afghanistan im Rahmen ISAF in Kabul, Mazar-e-sharif und Kunduz. Seit 2010: Vorsitzender des Arbeitskreises Wehrmedizin der DGZMK. Zahlreiche Vorträge auf nationalen und internationalen Veranstaltungen. Zahlreiche Veröffentlichungen in nationalen und internationalen Publikationen.
Freitag, 07.11.2014, 13:30 - 13:45
Begrüßung
Prof. Dr. Christopher Lux
Heidelberg, Deutschland
1988-1994: Studium der Zahnheilkunde an der Universität Heidelberg. 1994-1995: Wiss. Mitarbeiter der Poliklinik für Zahnerhaltung, Mund-, Zahn- und Kieferklinik des Universitätsklinikums Heidelberg. 1996-2005: Wiss. Mitarbeiter, zuletzt als leitender Oberarzt, der Poliklinik für Kieferor-thopädie, Mund-, Zahn- und Kieferklinik des Universitätsklinikums Heidelberg. 1999: Fachzahnarzt für Kieferorthopädie an der Poliklinik für Kieferorthopädie, Universitätsklinikum Heidelberg. 2005-2008: Universitätsprofessor - Lehrstuhl für Kieferorthopädie am Universitätsklinikum Jena. Seit 2008: Universitätsprofessor - Lehrstuhl für Kieferorthopädie am Universitätsklinikum Heidelberg Wissenschaftlicher Beirat in den Zeitschriften: Journal of Orofacial Orthopedics, Journal of Orthodontics, Kieferorthopädie, Zahnmedizin up2date (bis einschl. 2014) Mehrere Wissenschaftspreise, darunter 1. Preis des Dentsply - Förderpreises und WJB Houston Research Award.
Die Überwachung der Gebissentwicklung unter besonderer Berücksichtigung von Störungen des Zahnwechsels stellt eine wichtige Aufgabe vom Milchgebiss bis ins permanente Gebiss hinein dar. Im Vortrag soll auf wichtige Warnsignale in den verschiedenen Entwicklungsphasen eingegangen werden, auf die Zahnärzte im Rahmen der Routinediagnostik achten sollten. Besondere Bedeutung haben hier die Entwicklungsprozesse im Wechselgebiss im Hinblick auf Okklusion, Platzverhältnisse und Ablauf des Zahnwechsels. Hierbei wird darauf eingegangen, was bei wachstums-beeinträchtigenden Fehlentwicklungen, wie z.B. (Früh-)Ankylosen von Milchzähnen, zu tun ist bzw. wann Milchzähne aus dem Blickwinkel der Gebissentwicklung extrahiert werden sollten. Wie zeigen sich Eruptionsstörungen bleibender Zähne und was ist zu beachten? Welche Hilfsmittel und interzeptiven Maßnahmen gibt es, um den Zahnwechsel wieder in die physiologische Richtung zu lenken? Wie wird für den jeweils durchbrechenden Zahn ausreichend Platz zur Verfügung gestellt bzw. bestehender Platz gehalten? Zudem werden die Herausforderungen des Zahnwechsels in der 2. Wechselgebissphase, z. B. bezüglich des Eckzahndurchbruchs bis hin zum Durchbruch der 2. Molaren, erörtert. Der Vortrag soll einen kurzen Überblick über dieses zum Teil komplexe Feld geben, und es dem Zahnarzt erleichtern, Problemfelder in einer frühen Entstehungsphase zu identifizieren.
Dr. Wibke Merten
Hannover, Deutschland
Samstag, 08.11.2014, 09:00 - 09:15
Moderation und Rückblick sowie Zukunft des Arbeitskreises Geschichte und Zahnheilkunde
Samstag, 08.11.2014, 11:45 - 12:30
Mitgliederversammlung und Verabschiedung
Prof. Dr. Dr. Georg Meyer
Greifswald, Deutschland
30. Nov. 1948: geboren in Bad Bevensen, Lüneburger Heide. 1976: Staatsexamen (nach Studium der Zahnmedizin an der Universität Göttingen). 1981: Promotion. 1987: Habilitation. 1988: Gastprofessur Univ. Minnesota, USA. 1993: Rufannahme an die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, seitdem Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Endodontologie. 1996-2002: Präsident des Konzils der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Seit 2001: geschäftsführender Direktor des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. 2004-2007: Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK). 2004-2008: gewählter Gutachter/Kollegiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Seit Juni 2006: Dr. h.c. der Staatlichen Medizinischen und Zahnmedizinischen Universität Moskau/Russland. 2009: Wahl in den Wissenschaftsrat (Science Committee) der Weltzahnärztevereinigung FDI (World Dental Federation). 2012: Wiederwahl in den Wissenschaftsrat (Science Committee) der FDI.
In den letzten 10 Jahren sind mehr neue Füllungsmaterialien entwickelt worden als in der gesamten Zeit davor. Hieraus folgt, dass wissenschaftliche Bewertungen z.B. aufgrund klinischer Langzeituntersuchungen kaum noch möglich sind. Schwerpunkt neuer Entwicklungen bei zahnfarbenen Werkstoffen war die Verbesserung physikalisch-mechanischer Eigenschaften vor allem durch verbesserte Adhäsivsysteme. Die Untersuchung biologischer Eigenschaften wie Auslösung von Allergien oder Wechselwirkungen mit Mundhöhlenbakterien wurden bisher sehr vernachlässigt, scheinen aber eine zunehmende Bedeutung zu erlangen.
Es ist das Ziel dieses Vortrages, einige Aspekte zu dieser Problematik aufzuzeigen sowie die Weiterentwicklung bewährter Materialien nicht aus den Augen zu verlieren.
Prof. Dr. Jörg Meyle
Gießen, Deutschland
1975-1980: Studium der Zahnmedizin an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. 1981-1984: Weiterbildung im Fach "Zahnärztliche Chirurgie". Promotion. Gast im Forschungslabor der Abteilung Pädiatrische Hämatologie der Universitätskinderklinik Tübingen. 1981-1994: Wissenschaftlicher Angestellter der Poliklinik für zahnärztliche Chirurgie und Parodontologie in Tübingen. 1992: Habilitation. 1992-1994: Oberarzt der Poliklinik für zahnärztliche Chirurgie und Parodontologie. Seit 1994: Ernennung zum Professor und Direktor der Poliklinik für Parodontologie am Medizinischen Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Samstag, 08.11.2014, 15:30 - 17:00
Kann Therapie durch Prävention ersetzt werden?
Axel Moll
Deisenhofen, Deutschland
1951: Geburt. 1961-1967: Knaben-Realschule Duisburg-Beeck. 1967-1969: Lehre Industriekaufmann DEMAG AG, Duisburg. 1969: Kaufmann DEMAG Equipment Industriels, Paris. 1969: Sprachstudium französisch Alliance Francaise, Paris. 1969-1970: Programmierer DEMAG AG, Duisburg. 1970-1972: Sportschule der Bundeswehr, Warendorf. Schwerpunkt Wasserball, 37 Länderspiele. 1972-1975: Studium der Wirtschaftswissenschaften Gesamthochschule Duisburg. Schwerpunkt Wirtschafts-Informatik. 1975-1977: Vertrieb von Computersystemen an Zahnärzte. Olivetti, Frankfurt und Köln. 1977-1979: Vertriebsleiter DAISY-Verlag, Heidelberg, Schwerpunkt Abrechnung. 1979-1989: Vertriebs- und Marketingleiter ZFV-Zahnärztlicher Fach-Verlag, Herne, Schwerpunkt Organisations- und Arbeitsmittel. Seit 1989: selbständig, Schwerpunkt Digitalisierung von Zahnarztpraxen, Foto-Fachreferent für zahnärztliche Fotografie.
OP-Leuchtenkameras eignen sich ganz hervorragend zur Livebild-Übertragung von Operationen, für die Patienten-Kommunikation und für gutes Sehen bei der Behandlung. Die integrierten LED-Leuchten werden schon heute als Lichtquellen der Zukunft bezeichnet. Sie ermöglichen eine schattenfreie OP-Beleuchtung, ersetzen die vorhandene Behandlerleuchte und werden schnell zu einem nicht mehr wegzudenkenden Werkzeug. Sie bieten ein starkes, vollkommen weißes und geräuschloses LED-Kaltlicht, das keine Wärme erzeugt und Komposite nicht aushärtet. Die Licht-Intensität sowie das An-/Ausschalten lässt sich berührungsfrei steuern. Die Leuchtstärke beträgt 5.000 bis 30.000 Lux, die Farbtemperatur 5.600 Kelvin. Die eingebaute Full-HD-Digitalkamera mit 18-fachem Zoom ermöglicht die Wiedergabe des Eingriffs über einen Full-HD-Fernseher in hervorragender Bild-Qualität, um somit auch präzise Diagnosen zu stellen. Der Autofokus sorgt für gestochen scharfe Aufnahmen. Die medizinischen Eingriffe lassen sich parallel über einen HDMI-Beamer auf eine Großfläche übertragen und über einen HDMI-Recorder auf einem Hochleistungs-PC aufzeichnen.
RA Melanie Neumann
Regensburg, Deutschland
1997-2001: Studium der Humanmedizin an der Universität Regensburg, studienbegleitende Tätigkeit in Kliniken und Arztpraxen. 2001-2005: Praxismanagerin in einer orthopädisch-chirurgischen Gutachterpraxis. 2001-2007: Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Regensburg, Rechtsreferendariat am OLG Nürnberg. Seit 2007: Zugelassene Rechtsanwältin mit Schwerpunkt Medizinrecht. Seit 2007: Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Medizinrecht des Deutschen Anwaltvereins. Seit 2008: Selbständig in eigener Kanzlei, Aufbau des Fachbereichs Medizinrecht für 2 Kanzleien. Seit 2008: Fachanwaltsexamen Medizinrecht. Seit 2008: Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Kassenarztrecht. Seit 2011: Dozentin für Praxismanagement-Kurse im Bereich "Recht in der (Arzt-)Praxis", u.a. für den Quintessenz Verlag. Seit 2011: Autorin für medizinische Fachzeitschriften zu Rechtsthemen, u.a. Quintessenz, NZB, Forum für Zahnheilkunde, Der Allgemeinarzt, Arzt und Wirtschaft. Seit 2012: Beirat für Rechtsfragen im Medizin- und Arbeitsrecht des Dentista Club. Seit 2012: Mitglied des Bayerischen Krankenhausrechtstages. 2013: Syndikusanwältin in einer Gesellschaft für Projektentwicklung im Gesundheitswesen.
Schwanger als angestellte Zahnärztin - Was ist zu beachten? Was bedeutet das Mutterschutzgesetz für die Schwangere und die Praxis? Kann das Beschäftigungsverbot umgangen werden? Wie kann sich die Praxis vorbereiten? Was ist bei befristeten Verträgen zu beachten? / Schwanger als Praxisinhaberin - Unterschiede zur Angestellten, Vertretung und finanzielle Möglichkeiten - Dies sind nur einige Themen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Praxis. In der Diskussionsrunde sollen rechtliche Problemfelder aufgeworfen, aber auch Lösungen aufgezeigt werden, so dass sich letztlich sowohl Praxisinhaberinnen als auch Angestellte der Herausforderung "Schwangerschaft" ohne "rechtliche Zahnschmerzen" stellen können.
Prof. Dr. Ina Nitschke
Berlin, Deutschland
1980: Ausbildung mit Abschluss als Gesellin im Zahntechniker-Handwerk. 1983: Approbation als Zahnärztin. 1984: Promotion. 1984-1990: wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für Klinische Prothetik der Zahnklinik Nord der Freien Universität Berlin. 1990-1994: wissenschaftliche Assistentin in der Abteilung für Klinische Prothetik der Zahnklinik Nord der Freien Universität Berlin. 1993: Aufenthalte an den Universitäten von Kansas, Denver, Iowa City in den Abteilungen für Alternszahnmedizin. 1994-1999: wissenschaftliche Assistentin in der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik und Alterszahnmedizin, Zentrum für Zahnmedizin, Humboldt-Universität zu Berlin. 1999-2000: wissenschaftliche Assistentin in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde, Universität Leipzig. 2000: Leiterin des Bereiches Seniorenzahnmedizin der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde, Universität Leipzig. 2002: Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für AlterszahnMedizin (DGAZ). 2004: Master of Public Health an der Freien Universität Berlin. 2005: Habilitation und Lehrbefugnis im Fach Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. 2006: Leiterin der Klinik für Alters- und Behindertenzahnmedizin, Universität Zürich. 2009: Ernennung zur außerplanmäßigen Professorin an der Universität Leipzig.
Der alte und sehr alte Patient rückt nicht nur auf Grund der Demographie immer mehr in den Fokus der Zahnmedizin. Auch fachlich erscheint eine Differenzierung und Spezifizierung dieser besonderen Klientel wichtig: Kaum eine Fachzeitschrift, die nicht die Senioren als Thema entdeckt hat. Sollten sich Zahntechniker und Zahnmedizinische Fachangestellte auch mit diesem Thema beschäftigen, nur weil es en vogue ist?
Zweifelsohne ist die Seniorenzahnmedizin mehr als nur ein Trend, mit gewichtigen Fragestellungen für den Zahntechniker/in: Wie sollte ein Zahnersatz bei eingeschränkter Hygiene -und Händelfähigkeit unserer Patienten aussehen? Welche Strategien gibt es zur Verbesserung der Adaptationsfähigkeit der neuen oder der zu modifizierenden Restauration? Wie sieht eine potenziell "pflegetaugliche" Erweiterbarkeit aus? Ist nicht gerade die intensivere und über das Zahntechnische Modell hinaus gehende Verbindung mit persönlichem Kontakt des Technikers zum betagten Patienten ein gewinnender Lösungsansatz im Vergleich zu Zahnersatz aus Drittländern?
Wie können zahnmedizinische Fachangestellte mit sinnvollen Prophylaxe-Programmen bei Senioren überzeugen und gleichzeitig die Praxis auch zukünftig wirtschaftlich ausrichten? Wie sieht eine altengerechte Kommunikation aus? Brauchen wir eine spezielle Senioren-PZR mit welchen Schwerpunkten? Strategien zur Behandlung des kompromittierten Zahnhalses, der Keimreduktion und der Xerostomie sollten dabei sicher nicht fehlen und Kernkompetenzen einer zeitgemäßen Prophylaxemitarbeiterin widerspiegeln.
Viele Fragestellungen und spezielles Wissen für angemessene Therapien bei betagten Patienten rechtfertigen in diesem Vortrag Fortbildungen für den Zahntechniker und die Zahnmedizinische Fachangestellte im Bereich der Seniorenzahnmedizin.
Prof. Emeka Nkenke MD, DDS, PhD
Buckenhof, Deutschland
In Deutschland werden derzeit mehr als 500.000 Patienten mit oralen Antikoagulantien behandelt, um thrombembolische Ereignisse zu vermeiden. Obwohl mehrere Leitlinien zum Umgang mit der Antikoagulation bei zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen verfügbar sind, werden Aspekte wie das Umstellen von markumarisierten Patienten auf die Gabe von Heparin weiterhin kontrovers diskutiert. Unsicherheiten bestehen insbesondere beim Umgang mit den neuen oralen Antikoagulantien (NOAK), die eine immer größere Bedeutung erzielen.
Basierend auf einer Analyse der Literatur wird gezeigt, welche zahnärztlich-chirurgischen Eingriffe bei unveränderter Antikoagulation durchgeführt werden können und welche Operationen ein Bridging mit Heparin erfordern. Gleichzeitig wird der aktuelle Wissensstand zur Nachblutungshäufigkeit bedingt durch NOAK dargestellt.
Ein besonderes Augenmerk wird auf die Vermittlung von Techniken zur lokalen Blutstillung gelegt. Daneben werden die wichtigsten Maßnahmen zur Stillung von Nachblutungen vermittelt.
Es zeichnet sich heute ab, dass die überwiegende Zahl der zahnärztlich-chirurgischen Eingriffe unter unveränderter Antikoagulation durchgeführt werden können, wenn geeignete lokal hämostyptische Maßnahmen ergriffen werden. Wegen des jedoch häufig reduzierten Allgemeinzustandes der betroffenen Patienten muss dennoch auch immer daran gedacht werden die notwendigen Eingriffe unter stationären Bedingungen durchzuführen.
Prof. Dr. Michael J. Noack
Köln, Deutschland
1955: Geboren in Berlin. 1982: Staatsexamen 1982 an der Freien Universität Berlin. 1982-1986: Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Zahnerhaltung und Parodontologie der Zahnklinik Süd und Nord (Leiter: Prof. Dr. J.-F. Roulet) der Freien Universität Berlin. 1986: Promotion zum Dr. med. dent. an der FU Berlin (magna cum laude). 1987-1995: Oberarzt, Hochschulassistent (C1) der Abteilung für Zahnerhaltung der Polikliniken Nord der FU Berlin (Leiter: Prof. Dr. J.-F. Roulet). 1993-2010: Chefredakteur der Zeitschrift "Die Quintessenz - Die Monatszeitschrift für die gesamte Zahnmedizin", Quintessenz-Verlag Berlin. 1994: Habilitation und Erteilung der Lehrbefugnis an der FU Berlin. 1995: Erteilung der Lehrbefugnis (Privat-Dozent) an der Abteilung für Zahnerhaltung und Präventivzahnmedizin, Charité, Humboldt-Universität zu Berlin. 1996: Lehrstuhlinhaber und Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie des Klinikums der Universität zu Köln. 1996-2011: Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde des Klinikums der Universität zu Köln.
Prof. Dr. Dietmar Oesterreich
Berlin, Deutschland
1976-1981: Studium der Zahnheilkunde in Rostock. 1981: Approbation. 1985: Fachzahnarzt für Allgemeine Stomatologie. 1988: Promotion. 1990: seit 1990 Präsident der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern. 1991: Niederlassung in eigener Praxis. 2000: seit 2000 Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer. 2011: Ernennung zum Professor an der Universität Greifswald.
Freitag, 07.11.2014, 13:00 - 13:30
Mundgesundheitsziele in Deutschland 
Die Formulierung von Zielsetzungen zur Entwicklung der Mundgesundheit sowie deren regelmäßigen Überprüfung ist eine wichtige Möglichkeit der gesundheitspolitischen Positionierung des zahnärztlichen Berufsstandes. Da die zahnmedizinische Versorgung zahlreichen Einflussfaktoren unterliegt, ist die Entwicklung von Mundgesundheitszielen eine wesentliche Argumentationsbasis in der versorgungspolitischen Diskussion zur Umsetzung politischer Rahmensetzungen. Mundgesundheitsziele definieren Aufgaben für die Zahnärzteschaft und bieten die Möglichkeit der Evaluation und Bewertung der zahnärztlicher Tätigkeit sowie der gesundheits- und versorgungspolitischen Rahmenbedingungen. Mundgesundheitsziele verfolgen dabei immer präventive Aspekte und ermöglichen auf Grund der Beobachtung national und internationaler Entwicklungen berechtigte Forderungen nach entsprechenden volkswirtschaftlichen Ressourcen zu stellen.
Die Bundeszahnärztekammer verabschiedete im Jahre 2012 unter kritischer Reflektion der Zielsetzungen aus dem Jahre 2004 und unter Nutzung aktuellerer Studien neue Zielformulierungen. Generelles Ziel ist die Förderung der Mundgesundheit und Reduzierung der Auswirkungen von Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen auf die Allgemeingesundheit und die psychosoziale Entwicklung. Oralpräventive Aktivitäten werden aus bio-psycho-sozialer Perspektive gestaltet. Konkrete Zielvorgaben werden für die wichtigen zahnmedizinischen Erkrankungen mit konkretem Bezug auf Altersgruppen bzw. Risikogruppen gegeben. Im Rahmen der Bewertung werden die Datengrundlage und deren Entwicklung aufgezeigt. Handlungsempfehlungen legen zu den einzelnen Zielsetzungen konkrete Maßnahmen auf Bevölkerungs- und Individualebene dar. Die dargelegten Gesundheitsziele beinhalten sowohl krankheitsbezogene als auch gesundheitsförderliche und präventive Zielbereiche. Somit wird die bereits im Jahr 2004 angewandte Einheit von Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention im Jahre 2012 fortgesetzt.
Samstag, 08.11.2014, 13:30 - 13:40
Begrüßung
Samstag, 08.11.2014, 14:00 - 14:30
Praxis kann ich selbst - oder? 
Das Studium ist Aufgabe der Universitäten. Wenn es um Fragen der GKV-Abrechnung geht, sind Ihre Ansprechpartner die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen. Wissenschaftliche Stellungnahmen sind Aufgabe der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Und mit Beginn der Assistenzzeit sind sie Mitglied, genaugenommen sogar Pflichtmitglied, Ihrer Landeszahnärztekammer. Das heißt mit dem Zeitpunkt, zu dem Sie Ihre zahnärztliche Approbation erhalten, werden wir Ihren Weg begleiten.

Aber was bedeutet das? Die 17 Landeszahnärztekammern bilden neben den KZVen einen Teil der Selbstverwaltung der Deutschen Zahnärzte. Sie organisieren den Notfalldienst, beraten in Fragen der Berufsausübung, schlichten bei Streitigkeiten, geben die Heilberufsausweise aus, sind für Fragen der Praxishygiene und der Qualtätssicherung zuständig, organisieren Fort- und Weiterbildung, und, und, und... . Aber auch als Student kann man die Angebote der Kammer schon nutzen. Beispielsweise stehen die Informationen über zahnärztliche Arzneimittel kostenfrei zum Download zur Verfügung. In der Assistenzzeit bieten Kammern Fortbildungen an und sind Ansprechpartner für Fragen zur Weiterbildung. Wenn dann der Schritt in die Freiberuflichkeit erfolgt und die Praxisgründung ansteht, erhalten sie von Ihrer Kammer die notwendigen Informationen und Unterstützung. Gleichzeitig sind die Kammern aber auch die Plattform für die Schaffung einer gemeinsamen Identität. Deswegen ist die Beteiligung an den Aufgaben der Selbstverwaltung durch die breite Zahnärzteschaft von zentraler Bedeutung.
Ein erfolgreicher Zahnarzt zu sein bzw. zu werden endet nicht, sondern beginnt erst mit dem Abschluss des Studiums. Der Vortrag zeigt die breite Palette der Möglichkeiten nach dem Studium auf und informiert speziell über die Aufgaben der Kammern.
Prof. Dr. Dr. Winand Olivier MSc
Bottrop, Deutschland
Der Weltgesundheitsreport aus dem Jahr 2011 schätzt die Zahl der Menschen mit Behinderungen weltweit auf 15 %. In Entwicklungsländern sind durchschnittlich 20 % der Bevölkerung betroffen, in den wohlhabenden Gesellschaften nur 10 %. In Deutschland sind es etwa 12%. Im Vergleich mit epidemiologischen Untersuchungen der nichtbehinderten Bevölkerung sind bei Behinderten gehäuft bestimmte Erkrankungen, Syndrome und Krankheitssymptome nachzuweisen, die bei der Erarbeitung eines klinischen Konzeptes der Zahnheilkunde für behinderte Patienten beachtet werden müssen. Obwohl es in der Medizin noch keine eindeutige Definition des Begriffs "Behinderung" gibt, ist es von entscheidender Bedeutung den Grad der jeweiligen Behinderung und die damit einher gehenden Grunderkrankungen im Hinblick auf die geplante Behandlung richtig einzuschätzen. Bereits bei der Erhebung anamnestischer Daten ist ein Konsilium mit allgemeinmedizinischen Fachbereichen wie z. B. der Inneren Medizin oder Neurologie notwendig. Die orale Rehabilitation findet oft in Vollnarkose statt und wird von Anästhesiologen, Fachzahnärzten und spezialisierten Zahnärzten durchgeführt. Darüber hinaus sind im Bedarfsfall prä- bzw. postoperativ teil-/stationäre Aufnahmen zu organisieren. Zur Erhaltung des erreichten Behandlungsziels ist sodann eine auf die behinderte Person individuell abgestimmte Prophylaxe erforderlich. Dieser Beitrag stellt die strukturellen und fachlichen Voraussetzungen für die zahnmedizinische Behandlung von Menschen mit Behinderungen dar. Besonders berücksichtigt wird dabei die systematische Planung und Therapie in interprofessioneller und interdisziplinärer Kooperation.
Prof. Dr. Ingrid Peroz
Berlin, Deutschland
1979-1985: Studium der Zahnmedizin an der Freien Universität Berlin. 1985-1994: Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Zahnärztlichen Prothetik der Freien Universität Berlin. 1994-2004: Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Zahnärztlichen Prothetik und Alterszahnmedizin der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2000: Oberärztin. 2000: Spezialistin für Prothetik. Seit 2004: Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Zahnärztlichen Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre der Charité - Universitätsmedizin Berlin. 2004: Habilitation. 2004: Spezialistin für Funktionsdiagnostik und -therapie. 2010-2015: Kommissarische Leitung der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre. Seit 2013: Präsidentin der DGFDT. Seit 2017: APL Professur.
Kirstin Petzold M.A.
Düsseldorf, Deutschland
Apr. 2005-Sep. 2005: Zahnmedizin, Philipps-Universität Marburg. Okt. 2005-Mär. 2009: Psychologie, Germanistik, Bildung und Wissen, Technische Universität Dortmund. Apr. 2009-Sep. 2011: "Bildung und Medien - eEducation", FernUniversität in Hagen. Seit Dez. 2011: Portalmanagerin, Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK), Düsseldorf.
Samstag, 08.11.2014, 10:30 - 11:00
owidi - Benefits für Studierende 
Das innovative Potenzial digitaler Technologien hält zunehmend Einzug in die Lern- und Arbeitsprozesse des gesamten Bereiches der Zahnmedizin. So kommen digitale Medien verstärkt mit dem Ziel zum Einsatz, Lernprozesse zu verbessern, Informationen zu bündeln und die Zukunft des Lernens effizienter zu gestalten. Wie wäre es, wenn es irgendwo ein digitales "Türchen" gäbe, das den Weg zu intelligenten (E-Learning-) Werkzeugen ebnet, die eine präzise Informationsgewinnung und damit eine erhebliche Zeitersparnis beim Lernen offerieren? Mit dem neuen Informations- und Wissensportal "owidi" ("orales Wissen digital") hat die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde speziell für den Bereich der Zahnmedizin ein digitales Angebot geschaffen, das das berufliche Fortkommen bereits während des Studiums und über die Studienzeit hinaus später im Praxisalltag protegiert.
Was ist so anders an owidi als Lernplattform? Worin liegt das zukunftweisende Potenzial dieses digitalen Lernangebots, um das persönliche Informations- und Wissensmanagement bereits während des Studiums und im Sinne eines lebenslangen Lernens zu verbessern? Ziel dieses Vortrags ist es, diese Fragen zu beantworten und zusätzlich neue interessante Lernwege aufzuzeigen. Es werden die owidi inhärenten, digitalen Werkzeuge in ihrer Funktion, zur Unterstützung des persönlichen Wissenserwerbs, vorgestellt.
Dr. Thorsten Pfefferle
Heidelberg, Deutschland
Samstag, 08.11.2014, 16:15 - 16:45
Therapiestrategien nach Kronen- und Wurzelfrakturen
PD Dr. Yango Pohl
Bonn, Deutschland
Priv.-Doz. Dr. med. dent. Yango Pohl, Fachzahnarzt für Oralchirurgie. Studium der ZMK-Heilkunde an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Wissenschaftlicher Mitarbeiter, dann Oberarzt in der Abteilung Oralchirurgie und Zahnärztliche Poliklinik (ehem. Direktor: Prof. Dr. H. Kirschner) der Justus-Liebig-Universität Gießen, ltd. Oberarzt und Stellvertretender Direktor der Poliklinik für Chirurgische Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Direktor: Prof. Dr. G. Wahl) der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Promotion und Habilitation mit experimentellen und klinischen Studien zum Thema Frontzahntrauma (Rettung und Replantation avulsierter Zähne). Hauptinteressen: Dentoalveoläre Traumatologie, Transplantation von Zähnen, Wurzelspitzenresektion, schonende Zahnentfernung, Implantologie.
Samstag, 08.11.2014, 10:00 - 10:30
Prävention von Folgeschäden nach Frontzahntrauma 
Zahntraumata verursachen häufig Folgeschäden, die ihrerseits weitere Schäden nach sich ziehen können: der Untergang des Parodontalgewebes durch zum Beispiel Gewebskontusionen bei Dislokationstraumata oder Austrocknen bei Avulsionen resultiert in Ankylose und Ersatzresorption. Die dadurch bedingte Wachstumshemmung führt bei noch wachsenden Patienten zu ausgeprägten vertikalen Gewebsdefiziten, die kaum ausgleichbar sind. Ähnlich dramatisch sind die Gewebsverluste, wenn sich infektionsbedingte Resorptionen etablieren.
Die Prävention von Folgeschäden zielt zunächst auf eine adäquate Erst- bzw. Frühtherapie. Das Lagern avulsierter Zähne muss durch Laien am Unfallort erfolgen, die Bevölkerung ist durch die Profession über zu informieren. Bei hohem Risiko von Pulpanekrose und Parodontalschaden müssen vor allem Infektionen vermieden werden, eine sofortige oder sehr frühe endodontische Therapie ist zwingend.
Sind primäre Schäden eingetreten oder unvermeidbar, müssen frühzeitig mögliche weitere Folgeschäden bedacht werden. Bei abzusehender Ersatzresorption muss bei konventioneller Wurzelkanalfülltechnik (z.B. mit Guttapercha) letztlich mit frei im Gewebe liegenden Fremdmaterialien gerechnet werden, Alternativen sind zu bevorzugen. Bei Wachstumshemmung durch Zahnankylose sollten vor allem Dekoronation, kieferorthopädischer Lückenschluß oder Transplantationen von Prämolaren oder Milcheckzähnen überlegt werden.
FltlArzt d. R. Prof. Dr. Peter Pospiech
Berlin, Deutschland
Die Versorgung des Lückengebisses ohne Zuhilfenahme von Implantaten ist eine komplexe tertiärpräventive Aufgabe, denn sie hat das Ziel, alle durch die vorhandenen Destruktionen vorliegenden Dysfunktionen auszuschalten, fehlende Elemente des stomatognathen Systems zu ersetzen und den dann vorliegenden Status Quo zu bewahren. Dabei geht es um den Erhalt und Schutz dentaler und ossärer Strukturen wie auch der Protektion des Kiefergelenkes und der kraniomandibulären Funktionen.
Diese Aufgabe ist auf hohem Niveau und auch ohne das Einbringen von Implantaten mit den bewährten Doppelkronensystemen zu erreichen, die im Grunde alle Anforderungen an eine teilprothetische Versorgung erfüllen aber in Bezug auf die Zahnhartsubstanz nicht immer als schonend zu bezeichnen sind. Aber auch unter diesem Aspekt kann man unter Zuhilfenahme neuerer Werkstoffe zahnsubstanzschonend, parodontalprophylaktisch und präventiv arbeiten.
In Einzelfällen bieten sich bei weitestgehender Kariesfreiheit auch moderne Adhäsivanker an, die zur Retention der Teilprothese herangezogen werden können.
Zu den minimalinvasivsten prothetischen Verfahren aber ist sicher die Einstückgussprothese zu nennen, die bei sorgfältiger Planung durchaus auch heute noch in Kombination mit neueren Werkstoffen sowohl eine substanzschonende, als auch ästhetische Alternative darstellen kann. Mit geringen aber effektiven Maßnahmen während der Vorbehandlung lässt sich auch mit diesem Klassiker der Versorgung eine ansprechende Lösung finden.
Almuth Raithel
Deutschland
2008-2009: Ecole de Français pour International (EFI) in Paris. Seit 2009: Studium der Zahnheilkunde an der Georg-August-Universität Göttingen. Mär. 2014-Apr. 2014: Auslandsfamulatur am Angkor Hospital for Children, Kambodscha.
Samstag, 08.11.2014, 16:00 - 16:15
Kambodscha - same same but different 
Same same but different - In Kambodscha erscheint vieles bekannt, jedoch auf den zweiten Blick kontrovers. Als Land einer bis in die präangkorianische Zeit zurückreichender historischen Hochkultur, deren Zeugen heute Touristenströme werden, kämpft Kambodscha hinter den Kulissen mit vielen Herausforderungen. Angefangen vom nicht existenten Gesundheitssystem über die kriegsbedingt junge Bevölkerung bis hin zu überall spürbarer Korruption ist vieles anders als im industriellen Deutschland. In unserem Vortrag wollen wir euch Eindrücke über unseren Famulaturaufenthalt näher bringen, die einem als Angkor Wat-Besucher womöglich verborgen bleiben.
ZÄ Claudia Ramm
Kiel, Deutschland
1990: Erlangung der zahnärztlichen Approbation. 6. Juni 1990-Dez. 1992: Assistententätigkeit in Kiel und Eckernförde bei niedergelassenen Kollegen. Jan. 1993-Jan. 1995: Tätigkeit in zahnärztlicher Gemeinschaftspraxis. Jan. 1995: eigene Praxis in Kiel. 2004: kontinuierliche Weiterbildungen in der AlterszahnMedizin. 2005: mobile Tätigkeit in 6 Alten- und Pflegeheimen, auf Demenzstationen und Wachkomastationen. 2006: Schulungen des Pflegepersonals in Mundhygiene und zahngesundheitlichen Aufgaben in der Pflege. 2010: Teilnahme und erfolgreicher Abschluss Curriculum AlterszahnMedizin DGAZ/ APW, Mitglied APW. 2011: Teilnahme und erfolgreicher Abschluss Spezialisierung AlterszahnMedizin DGAZ/ APW. 2011: Ernennung Landesbeauftragte DGAZ für Schleswig- Holstein. 2011: Preisträgerin Dental Innovation Award, Zürich: Konzept zur Behandlung von Menschen mit Demenz in der zahnärztlichen Praxis und in der aufsuchenden Betreuung. 2011: Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Demenz Schleswig-Holstein ( Träger Deutsche Alzheimer Gesellschaft). 2011: Schulungen und Workshops von Pflegekräften, Angehörigen, Ehrenamtlich Tätigen und Kollegen. 2011: Hotline-Tätigkeit in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Demenz Schleswig-Holstein und Ausarbeitung des Projektes " Lächelnd durchs Leben" zu Fragen der Mundgesundheit bei Demenz. 2013: Schulung der Kollegen der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie in deren Curriculum in Mundpflege beim geriatrischen Patienten. 2014: Fortbildung DGG Geriatrie: geriatrische Grundkompetenz.
Demenz- eine Erkrankung, die Ärzte und auch Wissenschaftler der verschiedensten Fachrichtungen intensiv beschäftigt und die heutigen Grenzen schnell aufzeigt: Gegen Demenz gibt es bislang keine grundlegende Therapie und auch keine Hinweise zur Prävention vor dieser nachhaltigen schweren Erkrankung. Es gibt auch keine Anzeichen, dass die Forschung zum Thema Demenz schnelle Ergebnisse bringen wird, die das Auftreten dieser Erkrankung eindämmen wird. Auch im zahnärztlichen Alltag werden immer mehr Patienten mit der Diagnose Demenz in unterschiedlichen Formen und Stadien behandelt werden müssen. Menschen mit Demenz können von einem bestimmten Stadium der Erkrankung an, nicht mehr sagen, ob ihnen etwas wehtut oder ob sie etwas benötigen. Sie haben eine andere " Sprache" zur Verfügung, die die Behandler erst einmal erlernen und akzeptieren müssen: Grummeln, Schreien, Verweigerung des Lieblingsessens sind nur einige davon. Menschen mit Demenz gehören heute nicht mehr zu den zahnlosen Alten, sondern besitzen zunehmend auch Zähne, die zahnmedizinisch versorgt werden müssen. Will die Zahnärzteschaft ihrem Versorgungsauftrag gerecht werden, sollten jetzt Strukturen geschaffen werden, die eine gute zahnmedizinische Betreuung ermöglichen. Zahnärzte sollten lernen, wie sie und ihr Team den Umgang mit einem Menschen, der an Demenz erkrankt ist, gut gestalten können. Seit 2012 existiert in Schleswig- Holstein (S-H) eine Telefonhotline rund um das Thema Mundgesundheit und Demenz für Pflegekräfte, Angehörige, Ärzte sowie zahnmedizinische Kollegen. Sie entstand in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin e.V. (DGAZ) und unter Förderung des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Gesundheit des Landes S-H sowie dem Spitzenverband der Pflegekassen. Träger ist die Deutsche Alzheimer Gesellschaft S-H. Es werden viele Fragen zur zahnärztlichen Behandlung und zur Durchführung von Mundhygienemassnahmen bei Menschen mit Demenz von allen Anrufern gestellt. Die Fragen zeigen, welche Unsicherheiten und Versorgungsengpässe es bei der Mundgesundheit der Menschen mit Demenz gibt, egal ob die Fragen von Angehörigen, also Laien, oder von Menschen gestellt werden, die professionell mit den Menschen mit Demenz arbeiten. Die Fragen sind ein guter Wegweiser, wo der Zahnarzt, der sich mit diesen Patienten auseinandersetzen möchte, ansetzen könnte.
Der Vortrag geht auf die speziellen Fragestellungen in der Hotline und deren Bearbeitung und praktischen Umsetzung im mobilen Alltag und in der Praxis ein. Auch wird ein Konzept vorgestellt, welche im Alltag in S-H 6 Alten- und Pflegeheimen gelebt wird. Schulungen der Pflegekräfte, Kollegen und Angehörigen von Menschen mit Demenz in der Mundhygiene gehören dazu. Desweiteren gibt es eine Spezialsprechstunde für Menschen mit Demenz in der Praxis, die nach speziellen Gesichtspunkten durchgeführt wird und somit häufig eine ITN- Behandlung unnötig macht. Die Haltung der Gesunden gegenüber den Menschen mit Demenz schafft die Rahmenbedingungen, die darüber entscheiden, ob dieses Krankheitsbild mit Ängsten und Vorurteilen besetzt bleibt oder als eine von vielen Facetten des Lebens und des Alterns akzeptiert wird und damit für alle leichter zu bewältigen ist.
Dr. Katharina Reichenmiller
Tübingen, Deutschland
Prof. Dr. Dr. Torsten E. Reichert
Regensburg, Deutschland
1982: Studium der Humanmedizin in Innsbruck/Österreich. 1982-1988: Studium der Humanmedizin in Mainz. 1986-1992: Studium der Zahnmedizin in Mainz. Juni 1989-Juni 1992: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Pathologie der Universität Mainz (Direktor: Prof. Dr. W. Thoenes) Mitarbeit im Labor von Prof. Dr. S. Störkel. Nov. 1992-2003: Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Klinik für Mund, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universität Mainz (Direktor: Prof. Dr. Dr. W. Wagner). Jan. 1995-Jan. 1997: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Krebsforschungsinstitut der Universität Pittsburgh/USA, Habilitandenstipendiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). 1998: Anerkennung als Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. 1999: Abschluss der Habilitation und Erteilung der "venia legendi" für das Fach Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. 1999: Oberarzt der Klinik für MKG-Chirurgie der Universität Mainz. 1999-2005: Schriftführer und Mitglied des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft für Kieferchirurgie (AGKI) innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. 2001: Zusatzbezeichnung "Plastische Operationen". 2001-2006: Schatzmeister und Vorstandsmitglied des Deutsch-Österreichisch-Schweizerischen Arbeitskreises für Tumoren im Kiefer- und Gesichtsbereich (DÖSAK). 2003: Berufung zum Universitätsprofessor (C3) an der Universität Mainz. 2003: Leitender Oberarzt der Klinik für MKG-Chirurgie der Universität Mainz. Seit 2004: Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Regensburg. 2004-2007: 1. Vorsitzender des Arbeitskreises für Oralpathologie und orale Medizin (AKOPOM) innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK). 2005-2007: 2. Vorsitzender und der Arbeitsgemeinschaft für Kieferchirurgie (AGKI) innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. 2006-2008: 2. Vorsitzender des Deutsch-Österreichisch-Schweizerischen Arbeitskreises für Tumoren im Kiefer- und Gesichtsbereich (DÖSAK). 2006-2015: Member of the ITI Research Committee. 2007: Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie nach den Richtlinien der Konsensuskonferenz verliehen durch die Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V. (DGI). 2007-2009: 1. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Kieferchirurgie (AGKI) innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. 2008-2010: 1. Vorsitzender des Deutsch-Österreichisch-Schweizerischen Arbeitskreises für Tumoren im Kiefer- und Gesichtsbereich (DÖSAK). 2009-2011: Prodekan der Fakultät für Medizin, Universität Regensburg. 2009-2011: Member of the AO Research Review Commission. 2010-2012: Präsident der Vereinigung der Hochschullehrer für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Seit 2011: Dekan der Fakultät für Medizin, Universität Regensburg. 2012-2016: Fachkollegiat im Fachkollegium 205 "Medizin" der DFG.
Samstag, 08.11.2014, 15:30 - 17:00
Kann Therapie durch Prävention ersetzt werden?
Holger Reinhoff
Kassel, Deutschland
1962: Geburt. 1977-1983: Theodor-Heuss-Realschule Gelsenkirchen-Buer. 1980-1983: Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. 1983-1984: Bundeswehr. 1984-1995: Selbstständig EDV/ Bürobedarf / techn. Zeichenbedarf. 1993: Handelsfachwirt. 1996-2001: Vertriebsleiter Deutschland Triumph Stahlmöbel. 1998-2001: Vertriebsleiter NRW Pharmatechnik. 2001-2006: Geschäftsstellenleiter München Pharmatechnik. 2007-2013: Geschäftsleiter Zahnmedizin für LinuDent (Pharmatechnik). Seit 2013: Bereichsleiter Zahnmedizin Digitale Patientenkommunikation, Information und Aufklärung.
Die mobile digitale, rechtskonforme Patientenaufklärung und Dokumentation in den Praxen und Kliniken wird somit von der Pflicht zur Kür.
Bürdet das Patientenrechtegesetz nur bürokratischen Mehraufwand auf oder lässt sich aus einem vermeintlichen Nachteil gar ein lukrativer Vorteil ableiten?
Welche Potenziale liegen in der digitalen Patientenkommunikation? Welche Chancen liegen in der rechtskonformen, medienbruchfreien Dokumentation? Inwieweit setzt die Delegation von Aufklärungsgesprächen an das Praxisteam zusätzliche Ressourcen frei? Und, last but not least, wie wirkt sich die digitale Patientenakte to go auf die Abläufe in der Zahnarztpraxis aus?
infoskop bietet genau das und ist gleichzeitig als optimales Modul für Prozess- und Zeitmanagement sowie als zielgerichtetes Marketinginstrument einzusetzen.
OSA Christiane Reinke
Stallberg-Viereck, Deutschland
Seit 2000: Eintritt in den Marinesanitätsdienst der Bundeswehr. 2001: Einsatz als Rettungssanitäter Operation Active Endeavour und Enduring Freedom/Fregatte BAYERN. 2003-2008: Studium der Zahnmedizin an der Universität Hamburg. 2008-2012: Verwendung als Truppenzahnärztin im Sanitätszentrum Rotenburg/Wümme. 2010: Verbandszahnärztin im NATO-Einsatz SNMG I/Fregatte BREMEN. 2012: Verbandszahnärztin im NATO-Einsatz SNMG II/Fregatte BAYERN. 2012-2013: Verwendung als Truppenzahnärztin im Fachsanitätszentrum Munster. 2013: Truppenzahnärztin für ISAF in der Sanitätseinsatzkompanie Kunduz/Afghanistan. Seit 2013: Leiterin der Sanitätsstaffel und Zahnarztgruppe Stallberg-Viereck. 2014: Truppenzahnärztin für EUTM Mali in der Sanitätseinsatzkompanie Koulikoro/Mali.
Die Bundeswehr, und somit auch der Sanitätsdienst, steht mehr und mehr im Fokus internationaler Einsätze. Unter schwierigen Bedingungen arbeiten auch Zahnmediziner an Bord von Schiffen und in landgebundenen Einsätzen. Ob in Afrika, Afghanistan oder auf hoher See, das Wohl der Patienten steht bei aller räumlichen und materiellen Limitation im Mittelpunkt des Handelns. Dieser Vortrag beleuchtet die Therapiemöglichkeiten bei zahnmedizinischen Notfällen in Einsatzgebieten der Bundeswehr. Fernab der Heimat gilt es dabei vielfälltige Unzulänglichkeiten zu meistern und zu improvisieren. Nicht nur sprachliche Barrieren müssen hierbei eingerissen werden, sondern auch aufgrund kultureller Differenzen ist Fingerspitzengefühl bei der Behandlung der Patienten notwendig.

Im Kern des Vortrags wird anhand von Patientenfällen der spannende Auftrag der Einsatzzahnmediziner an Bord einer Fregatte und in den Feldlagern Kunduz/Afghanistan und Koulikoro/Mali präsentiert.
OSA Anders Rössler
Hannover, Deutschland
1981: Geboren 1981 in Karlsruhe / Ettlingen. 2000: Zuerkennung Allgemeine Hochschulreife. 2001-2007: Studium der Zahnmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover und Approbation als Zahnarzt. Mai 2008-Juli 2012: Eintritt in die Bundeswehr, Tätigkeit als Truppenzahnarzt an der TSLw1 Kaufbeuren / Allgäu. Nov. 2011-Feb. 2012: Teilnahme als Truppenzahnarzt am 27. EinsKtgt. ISAF, Feyzabad. Aug. 2012-Sep. 2014: Verwendung als Dezernent im Sanitätskommando VI im Dezenat Zahnmedizin. Seit Okt. 2013: Teilnahme am Curriculum der Endodontie der DGET e.V. Seit Sep. 2014: Tätigkeit als Truppenzahnarzt am Fachsanitätszentrum Hannover.
Freitag, 07.11.2014, 14:50 - 15:00
Endodontische Behandlungskonzepte in der Wehrmedizin - Rückblick und aktueller Stand
Prof. Dr. drs. drs. Jerome Rotgans
Deutschland
1944: geboren in 's Gravenhage und aufgewachsen in Eindhoven/Niederlande. 1963-1968: Offizier der Königlichen Niederländischen Luftwaffe. 1965-1966: Studium der Medizin an der Katholischen Universität Nimwegen/ Niederlande. 1968-1973: Studium der Zahnheilkunde an der Katholischen Universität Nimwegen/ Niederlande. 1973-1975: Hauptinstruktor in den Abteilungen für Zahnärztliche Prothetik, sowie Präventive und Soziale Zahnheilkunde der Katholischen Universität Nimwegen. 1975-1986: Wissenschaftlicher Angestellter in der Abteilung für Zahnerhaltung des ZZMK der Eberhard-Karls-Universität Tübingen (1987 dienstt. OA, 1979 stlv. ÄD, 1981 Habilitation und Privatdozent, 1984 apl-Professor). 1978: Jahresbestpreis der DGZMK für die Dissertation. Seit 1982: bis heute Mitglied der Arbeitsgemeinschaft "Arbeitswissenschaft und Zahnheilkunde" der DGZMK. 1986-1992: Angestellter der Private Universität Witten/Herdecke GmbH (1986 ÄD und Ordinariat Allgemeine Zahnheilkunde, 1987 Geschäftsführer der Univ.-Poliklinik für ZMK-Krankheiten GmbH, Prodekan für Lehre und Studium der Zahnmed. Fakultät, geschäftsf. Dekan, 1989 Dekan). 1987-1996: 1. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft "Arbeitswissenschaft und Zahnheilkunde" der DGZMK. 1990-1997: Assoziiertes Mitglied der European Society of Dental Ergonomics (ESDE). Seit 1992: bis heute Mitarbeiter am Lehrstuhl für Konservierende Zahnheilkunde der Med. Fakultät der RWTH Aachen. 1993: Lehrauftrag für zahnmedizinische Curricularentwicklung und -forschung. 1993-1997: Studium "Health Professions Education" an der Fakultät der Gesundheitswissenschaften der Universität Maastricht/Niederlande. 1995-1997: Leiter der Koordinierungsstelle Community Medicine am Dekanat der Medizinischen Fakultät der Ernst-Moritz-Universität Greifswald mit Lehrauftrag für medizinische und zahnmedizinische Unterrichtsentwicklung und -forschung. Seit 1996: bis heute Vorsitzender des Ausschusses "Akkreditierung und Zertifizierung" (vormals "Evaluation" und "Qualitätsmanagement") der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung. 1996-2005: 2. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft "Arbeitswissenschaft und Zahnheilkunde" der DGZMK. 1999: Umhabilitation (Privatdozent). 2000: außerplanmäßiger Professor an der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen. 2003-2005: Beiratsmitglied der European Society of Dental Ergonomics. Seit 2005: bis heute 1. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft "Arbeitswissenschaft und Zahnheilkunde" der DGZMK. 2005-2013: President der European Society of Dental Ergonomics.
Freitag, 07.11.2014, 09:00 - 09:05
Begrüßung
San.Rat Dr. Michael Rumpf
Mainz, Deutschland
seit 1976 niedergelassener Zahnarzt in Mainz, 1995-2007 Direktor der staatlich anerkannten Fortbildungsinstitutes der zur zahnmedizinischen Fachassistentin der LZK Rheinland-Pfalz, 2007-2017 Präsident der LZK Rheinland-Pfalz, 2007-2017 Referent für Alters- und Behindertenzahnheilkunde der Bundeszahnärztekammer, seit 2008 Umsetzung des Projektes Alters- und Behindertenzahnheilkunde bei der Landeszentrale für Gesundheitsförderung Rhl.- Pfalz, seit 2014 Mitglied im Vorstand der Berufsgenossenschaft für Gesundheits- und Wohlfahtspflege, seit 2017 konsiliarische Tätigkeit im MZEB in der Rheinhessenfachklinik in Mainz
Freitag, 07.11.2014, 08:15 - 09:30
Kongresseröffnung
Prof. Dr. Ulrich Schiffner
Hamburg, Deutschland
1988-1992: Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung DGZ. 1994: Habilitation (Der Einfluss von Speichelproteinen auf die Demineralisation von Zahnschmelz). 2002-2006: 1. Vorsitzender des Arbeitskreises für Epidemiologie und Public Health der DGZMK. 2003-2005: Leiter des Bereichs Präventive Zahnheilkunde der Poliklinik für Zahnerhaltung und Präventive Zahnheilkunde, Universität Hamburg. 2004-2008: Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde DGKiZ. Seit 2008: Fortbildungsreferent der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde DGKiZ. Schwerpunkte in Forschung und Praxis: Kinderzahnheilkunde, Kariesprävention aller Altersgruppen, Fluoridierungskonzepte, Kariesepidemiologie.
Da die Karieslast bei Erwachsenen und Senioren eine Aufsummation der lebenslangen Karieshistorie darstellt, können sich Verbesserungen der Kariesprävalenz und -erfahrung erst mit deutlichem zeitlichen Verzug nach dem Kariesrückgang bei Kindern und Jugendlichen einstellen. Dennoch sind in Deutschland erste signifikante Verbesserungen sowohl bei Erwachsenen als auch bei Senioren darstellbar. So verringerte sind der DMFT-Wert bei Erwachsenen innerhalb von 8 Jahren von 16,1 auf 14,5 und bei Senioren von 23,6 auf 22,1. Wichtiger noch ist, dass es insbesondere bei Senioren zu einem starken Rückgang der Anzahl kariesbedingt extrahierter Zähne (im Mittel um 3,5 Zähne) gekommen ist. Für die zahnmedizinische Betreuung bedeutet dies, dass vermehrt Zähne bis in das Alter "at risk" in der Mundhöhle stehen. Dies manifestiert sich unter anderem in einer stark gestiegenen Prävalenz der Wurzeloberflächenkaries bei Senioren von 29,9% auf 45,0%.
Im europäischen Überblick ist die Datenlage stark divergierend. Für Erwachsene deutet sich jedoch in mehreren Ländern wie in Deutschland ein Rückgang der Kariesprävalenz an. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, in denen der DMFT-Wert bei Erwachsenen zwischen 6,6 und 17,6 schwankt (Median 13,7), liegt die Karieserfahrung in Deutschland (14,5) etwas über dem Durchschnitt. Es sind aber vergleichsweise nur wenige Zähne extrahiert, und es dominieren festsitzende Restaurationen. Bei Senioren liegt die Kariesprävalenz in Deutschland (22,1) unterhalb des europäischen Durchschnitts (Schwankung 10,0 - 25,8; Median 23,3). Für Wurzelkaries liegen nur sehr wenige Angaben vor, in Deutschland ist die Prävalenz vergleichsweise hoch. Als eines von wenigen Ländern hat Deutschland Mundgesundheitsziele für Erwachsene und Senioren für das Jahr 2020 formuliert.
Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf
Würzburg, Deutschland
9. Feb. 1954: geboren in Albstadt / Baden-Württemberg. 1974-1979: Studium der Zahnheilkunde in Tübingen. 1980-1982: Assistent an der Abteilung für Zahnerhaltung der Universität Tübingen. 1982-1984: Graduiertenstudium der Parodontologie sowie Forschungsaufenthalt an der University of Washington in Seattle/USA. 1984: Promotion. 1984-1996: Mitarbeiter der Poliklinik für Zahnerhaltung der Universität Tübingen. 1992: Habilitation und Erteilung der Lehrbefugnis an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. 1996-2000: Privatpraxis in Stuttgart, regelmäßige Lehrtätigkeit in den Fachgebieten Parodontologie und Prävention an der Poliklinik für Zahnerhaltung der Universität Tübingen. Seit 2000: Leiter der Abteilung für Parodontologie der Universität Würzburg. 2006-2011: Präsident der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DGParo) Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Therapie aggressiver und schwerer chronischer Parodontalerkrankungen Interferenz parodontaler Erkrankungen mit dem Status der Allgemeingesundheit. 2014-2016: Präsident der Vereinigung der Hochschullehrer für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (VHZMK).
Samstag, 08.11.2014, 13:30 - 14:00
PZR - medizinische Prävention oder Lifestyle? 
Die Professionelle Zahnreinigung (PZR) gehört zu den beliebtesten außervertraglichen Leistungen, die gesetzlich Versicherte in Deutschland in Anspruch nehmen. Daher sorgte 2012 die Meldung eines Online-Portals des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) zur Bewertung außervertraglicher medizinischer Leistungen nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin für Aufsehen, welche der PZR nur einen unklaren Nutzen für die orale Gesundheit zubilligte. Grundlage für diese Aussage war eine Literaturrecherche, welche eine einzige kontrollierte klinische Studie erbrachte, die den strengen Kriterien der Topkategorien der evidenzbasierten Medizin genügte. Diese konnte bei parodontal gesunden Individuen keinen klinisch relevanten Einfluss der PZR auf die Plaquebedeckung von Zähnen oder die Entwicklung gingivaler Entzündungen nachweisen, der über die Etablierung guter häuslicher Mundhygiene hinausging. Nachfolgend sorgte dieses Statement des MDS für eine nicht unerhebliche Verunsicherung unter parodontal erkrankten Patienten, welche bislang regelmäßig zahnärztliche Praxen zur professionellen Nachsorge aufsuchten. Ziel dieses Vortrags ist es daher, den Begriff der PZR nach den aktuellen Vorgaben zu präzisieren und darzustellen, wie er sich von der ebenfalls professionell in der Zahnarztpraxis durchgeführten unterstützenden parodontalen (Erhaltungs)-therapie (UPT) unterscheidet. Statements zur mangelnden präventiven Wirkung der PZR sind von den krankheitspräventiven Möglichkeiten der UPT streng abzugrenzen. Diese Unterscheidung ist jedoch weiten Kreisen der Bevölkerung nicht geläufig, so dass, verstärkt durch den generellen Mangel an qualifiziertem zahnärztlichen Assistenzpersonal, nicht wenige chronisch parodontal erkrankte Patienten in Zahnarztpraxen keine UPT sondern nur eine für das Krankheitsbild inadäquate PZR erhalten. Fallbeispiele sowie mögliche Lösungsansätze werden dargestellt.
Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake
Göttingen, Deutschland
1989-1995: Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover (Direktor: Prof. Dr. Dr. J.-E. Hausamen). 1995: Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover. 1995: Habilitation für das Fach Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. 1997: Ernennung zum leitenden Oberarzt. 2000: Ernennung zum außerplanmäßigen Professor für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. 2000: Ruf auf die C4-Professor für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Georg-August Universität in Göttingen. 2001: Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Georg-August-Universität Göttingen.
Freitag, 07.11.2014, 14:00 - 14:30
Prävention von Alveolarkammverlusten durch Implantate
Prof. Dr. Marc Schmitter
Heidelberg, Deutschland
1992-1997: Studium der Zahnmedizin an der Universität Tübingen. 1998: Promotion. 1998-2000: Ausbildungsassistent bei einem niedergelassenen Zahnarzt in Neumünster. 2000: wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Universität Heidelberg. 2006: Habilitation. 2007: Forschungsaufenthalt an der University of Washington. 2008-2016: apl.-Professor Leitender Oberarzt der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Universität Heidelberg und kommissarischer Leiter der Sektion Werkstoffkunde. Spezialist für Zahnärztliche Prothetik der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde und Spezialist der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik- und Therapie, Quality Management Technician in Healthcare. Mitglied des Vorstandes der VHZMK (Generalsekretär), 1. Vorsitzender des AK für Mund- und Gesichtsschmerz der Deutschen Schmerzgesellschaft, Wissenschaftlicher Beirat der DGFDT. Forschungsschwerpunkte: Zahnfarbene Restaurationen (Vollkeramische Systeme, Glasfaserverstärkte Stiftsysteme, Polymerwerkstoffe) und die Diagnose, Prävention und Therapie von craniomandibulären Dysfunktionen. 2015: Ruf auf den Lehrstuhl für Zahnärztliche Prothetik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Okt. 2016: Ärztlicher Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Universität Würzburg.
Bereits seit vielen Jahrzehnten versuchen Zahnärzte über die Manipulation der Okklusion funktionelle Aspekte des stomatognathen Systems zu optimieren. Noch in den 1970ern waren beispielsweise das systematische Einschleifen oder die (Teil-) Überkronung von gesunden (Seiten)zähnen zur "Verbesserung" der Okklusion und damit zur Therapie bzw. zur Prophylaxe von (kiefergelenkspezifischen) Funktionsstörungen geläufige Behandlungsverfahren. Später wurde die Rolle der Okklusion bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von funktionellen Störungen mehr und mehr in Frage gestellt und durch andere Faktoren, wie z. B. psychosoziale Aspekte, ersetzt. Seit einigen Jahren können nun aufgrund der rasant voranschreitenden Computertechnik/Simulation biomechanische Aspekte im stomatognathen System genauer untersucht werden. Somit wird es auch möglich, den Einfluss der Okklusion auf andere Strukturen des stomatognathen Systems zu analysieren und es zeigt sich, dass die Okklusion zweifellos, insbesondere im Zusammenspiel mit dem Kiefergelenk, eine zentrale Rolle einnimmt. Neuere klinische und klinisch-experimentelle Studien zeigen diese Zusammenhänge ebenfalls auf. Der Vortrag möchte die Rolle der Okklusion aus biomechanisch-numerischer und aus klinischer Sicht vorstellen und mögliche Konsequenzen für die Therapie aber auch die Prophylaxe kiefergelenkspezifischer Beschwerden diskutieren.
Dr. Paul Leonhard Schuh
München, Deutschland
Zahnärztliche Tätigkeit und Postgraduiertenprogramm zum Spezialisten der Parodontologie und Implantologie in der BolzWachtel Dental Clinic in München.
Samstag, 08.11.2014, 10:15 - 10:30
Arbeit des BdZM - ein Rückblick
Prof. Dr. Andreas Schulte
Witten, Deutschland
1981: Approbation als Zahnarzt. 1984: Promotion zum Dr. med. dent. 1996: Habilitation. 2015: Ernennung zum Universitäts-Professor für Behindertenorientierte Zahnmedizin.
Freitag, 07.11.2014, 11:00 - 11:05
Begrüßung und Einführung
Freitag, 07.11.2014, 14:30 - 15:00
Abschlussdiskussion mit allen Referenten
Dr. Giesbert Schulz-Freywald
Frankfurt (Main), Deutschland
12. Juli 1948: Geburtstag. Seit 1967: Studium der Zahnmedizin. Seit 1973: Studium der Medizin. Seit 1978: Zahnarzt und Oralchirurg in eigener Praxis in Frankfurt. Seit 1980: verbands- und standespolitisch aktiv. Seit 2010: aktiv bei der zahnärztlichen Betreuungsstelle für Wohnungslose in der Elisabethen-Straßen-Ambulanz der Caritas in Frankfurt am Main.
Seit nunmehr vier Jahren werden Wohnungslose bei der Elisabethen-Straßen-Ambulanz der Caritas in Frankfurt auch zahnmedizinisch betreut. Dabei stellt sich immer wieder die Frage nach dem Umfang von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen. Wie lassen sich die Grundprizipien ethischen Handelns nach dem Modell von Beauchamps und Childress mit dem Arbeitsalltag einer solchen Ausnahmeeinrichtung vereinbaren - insbesondere bei Patienten mit extremen Lebensumständen?
Hier will das Referat Fragen stellen und mögliche Antworten aufzeigen.
Prof. Dr. Ralf Schulze
Mainz, Deutschland
Prof. Dr. Ralf Schulze (Habilitation 2006) ist Leiter der Röntgenabteilung der ZMK der Universitätsmedizin Mainz. Er hat 68 Publikationen in internationalen wissenschaftlichen Fachzeitschriften, ist seit vielen Jahren Experte im DIN und im Arbeitskreis Röntgenverordnung (AK RöV). 2009 - 2010 sowie 2015 war er Präsident der Diagnostic Sciences Group im IADR, 2012 bis 2014 auch der European Academy of DentoMaxilloFacial Radiology (EADMFR). Seit Juni 2011 ist er Herausgeber der Zeitschrift "DentoMaxilloFacial Radiology". Er war Koordinator der S1-Leitlinie "Digitale Volumentomographie" und der s2k-Leitlinie "Dentale digitale Volumentomographie". Er war externer Gutachter der europäischen Leitlinie "Cone Beam CT for Dental and Maxillofacial Radiology. (European Commission: Radiation Protection No. 172, 2012)", Co-Autor des Policy Statements der FDI "Radiation Safety in Dentistry" und Expertenmitglied für den Safety Report der IAEA "RADIATION PROTECTION IN DENTAL RADIOLOGY".
Freitag, 07.11.2014, 16:00 - 16:30
Mythos DVT 
Die dentale digitale Volumentomographie (DVT) ist mit geschätzten 3000 in der BRD aufgestellten Geräten zu einer der boomenden neuen Techniken der modernen Zahnheilkunde geworden. Fachgerecht und nach rechtfertigender Indikation eingesetzt hat die neue Technik in einigen Bereichen unzweifelhafte Vorteile im Vergleich zur zweidimensionalen Röntgenbildgebung. Allerdings haben sich, auch bedingt durch den Hype und die rasante Verbreitung der neuen Geräteklasse, nicht wenige mythenhafte Behauptungen um das Potential der DVT verbreitet, die jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehren. Der Vortrag beleuchtet einige typische derartige Aspekte im Licht der verfügbaren wissenschaftlichen Datenlage und soll somit zu einer realistischeren Einschätzung des diagnostischen Potentials dieser Aufnahmetechnik beitragen.
Prof. Dr. Frank Schwarz
Frankfurt, Deutschland
Frank Schwarz ist Fachzahnarzt für Oralchirurgie und Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Implantologie am Carolinum der Goethe Universität in Frankfurt am Main. Er ist Associate Editor des Journal of Clinical Periodontology und Editorial Board Member von Clinical Oral Implants Research. Neben dem André Schröder Research Prize (2007) erhielt er 2012 den Miller Preis - die höchste wissenschaftliche Auszeichnung der deutschen Gesellschaft für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) sowie 2017 den international renommierten Jan Lindhe Award der Sahlgrenska Academy der Universität Göteborg.
Der Erfolg einer zahnärztlich implantologischen Rehabilitation kann maßgeblich durch chirurgische, technische und biologische Komplikationen beeinflusst werden.
Sehr häufig stellt eine nicht adäquate Planungsphase den Ursprung für eine Verkettung iatrogener Faktoren dar. Insbesondere Risikopatienten sowie lokal kompromittierte Kieferkammbereiche erfordern hierbei eine sehr präzise Vorgehensweise.
Im Vortrag werden die häufigsten implantologischen Komplikationen sowie Strategien für deren Vermeidung und Management anhand zahlreicher Fall- und Videopräsentationen dargestellt und kritisch diskutiert.
Prof. Dr. Falk Schwendicke MDPH
Berlin, Deutschland
2009: Promotion. 2009-2012: Zahnarzt, Banbury, Oxfordshire, Vereinigtes Königreich. 2012-2013: Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 2013: Ernennung zum Oberarzt, Abteilung für Zahnerhaltung und Präventivzahnmedizin, Charité-Universitätsmedizin Berlin. 2015: Lehrbefugnis und Venia Legendi. 2015: Stellvertretender Abteilungsleiter, Zahnerhaltung und Präventivzahnmedizin, Charité-Universitätsmedizin Berlin. 2015: Master of Dental Public Health, University of Manchester.2016: Visiting Professor, University of Otago, Neuseeland. 2016: Sprecher des Fachbereichs Zahnmedizin, Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin. 2016: Vizepräsident Deutsche Gesellschaft für orale Epidemiologie und Versorgungsforschung. 2019 Associate Editor Journal of Dental Research, DGZ-Spezialist für Zahnerhaltung (präventiv/restaurativ).
Eine zunehmende Zahl wissenschaftlicher Studien belegt die Wirksamkeit von non- oder mikro-invasiven Therapien im Vergleich mit der konventionellen, invasiv-restaurativen Therapie zur Behandlung kariöser Läsionen. So kann auch die Kariesinfiltration, d.h. die Behandlung initialer kariöser Läsionen mittels dünnfließender Kunststoffe, die als Diffusionsbarriere in der Läsion gegen Säuren wirken und somit die Progression der Läsion unterbinden, als evidenzgestützt gelten. Wie stark diese Evidenz ist und ob weitere Forschungsbemühungen notwendig sind, bevor Behandlungsempfehlungen abgegeben werden können, soll in dem geplanten Vortrag beleuchtet werden. Weiterhin soll gezeigt werden, dass und warum wissenschaftliche Daten nicht zwingend in die zahnärztliche Praxis überführt werden (können), und wie eine Translation von Evidenz in die Praxis gelingen kann, wobei ein Schwerpunkt auf die Demonstration von Langzeitnutzen und -kosten gelegt werden soll.
Prof. Dr. Anton Sculean
Bern, Schweiz
Ordentlicher Professor und Direktor der Klinik für Parodontologie, Universität Bern Seit 01.08.2015 Geschäftsführender Direktor der ZMK Bern 2009-2010 Präsident der Periodontal Research Group der International Association for Dental Research (IADR) Past Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Parodontologie (SSP) Amtierender Präsident der European Federation of Periodontology (EFP) Autor von mehr als 310 Publikationen in peer reviewed Journals/Mitglied im Editor oder Mitglied im Editorial Board von 14 wissenschaftlichen Zeitschriften. Forschungspreise: u.a. Anthony Rizzo-Preis der IADR und IADR/Straumann-Award in Regenerative Periodontal Medicine.
Samstag, 08.11.2014, 11:00 - 11:30
Prävention von periimplantären Infektionen 
Das Auftreten peri-implantärer Infektionen (peri-implantäre Mukositis und Peri-Implantitis) sind heutzutage kaum mehr wegzudenkende Komplikationen in der oralen Implantologie. Neueste Daten aus der Literatur belegen die hohe Prävalenz von per-iimplantärer Mukositis (> 60% der Patienten und > 30% der Implantate) und von Peri-Implantitis (> 18% der Patienten > 9% der Implantate). Bei Parodontitispatienten und Rauchern liegt die Prävalenz von peri-implantären Infektionen sogar höher. Die Daten aus der Literatur zeigen weiterhin, dass die momentan zur Verfügung stehenden Therapiemöglichkeiten der Peri-Implantitis keine hohen Erfolgsraten aufweisen und mit erheblichen finanziellen Kosten verbunden sind. Daher spielt die Prävention von peri-implantären Infektionen eine Schlüsselrolle zur Sicherstellung des Langzeiterfolges der Implantattherapie. Die Ziele dieses Vortrags sind daher: a) eine Übersicht der Schlüsselfaktoren für den Langzeiterfolg der Implantattherapie zu geben und b) die klinische Strategie zur Prävention von peri-implantären Infektionen zu präsentieren.
Dr. Herluf Skovsgaard
Randers SÖ, Dänemark
Dr. Herluf Skovsgaard hat in den vergangenen 40 Jahren ca. 1.000 Vorträge und Kurse über eine Vielzahl Themen der zahnärztlichen Ergonomie im breitesten Sinn abgehalten. In Deutschland ca. 150 Kurse, in denen er mit dänischem Humor unpraktische Arbeitsmethoden und ungesunde Arbeitshaltungen als Ausgangspunkt darstellt. Er hat sich eine hohe ergonomische Kompetenz erarbeitet. Somit überblickt er als Consultant die Entwicklung und Einsatz von fünf Generationen Behandlungsplätze und Organisationskonzepte. Dr. Skovsgaard ist Autor des in diesem Jahr im Quintessenz-Verlag erschienenen Buches "Dancing Hands - deductions and prescriptions of working methods, skills, assistance, teamwork, precision vision, working postures, equipment and organisation in dental practice".
Freitag, 07.11.2014, 10:00 - 10:40
Angewandte IT in der zahnärztlichen Praxis 
Der Vortrag befasst sich mit
- der Verwendung von Computermonitoren im Behandlungsraum: Zu welchem Zweck werden sie eingesetzt, wo sind sie wie aufgestellt?
- den Eingabemedien für Computer, wie Tastatur, Mäuse, Spracherkennung, Intraoralkameras, Röntgen.
- der interaktiven Verwendung der Eingabemedien bei der Befunderhebung in Diagrammen zur Behandlungsplanung, der Verwendung von Makros, der Planung der Ästhetik, der Falldarstellung und Patientendokumentation.
- Ein- und Ausgabemedien, die in der Behandlungsphase integriert werden.
- Userinterfaces für Fuß-, Hand und/oder Helferinneneingabe und vereinfachter Spracherkennung
- Sensor-motorischen Prinzipien, Reaktionszeiten und wie in ungestörter Konzentration gearbeitet werden kann.
- Prinzipien und Beispielen gelungener und nicht gelungener Lösungen: Do's and don't's.
Kim Sörensen
Dänemark
1977: Qualifizierung als Master of Science and der Technischen Universität Dänemarks. 1977: Tätigkeit als "development engineer" für die Dentalfirma Flex Dental. 1982: Qualifizierung als Bachelor of Economics an der Copenhagen Business School. 1988: Übernahme der Position des Chief Executive Officer bei der Dentalfirma Flex Dental. 2002 wurde der Name des Unternehmens in XO CARE A/S umgewidmet.
XO CARE A/S, der dänische Hersteller von "extraordinary dental workstations", verwendet Mikroprozessoren seit 1979. Seitdem zielt er immer auf den Einsatz moderner Technologien, damit die Zahnärzte die von ihnen gesetzten Arbeitsziele erreichen können. XO glaubt, dass praktizierende Zahnärzte nach vier Konzepten ihre Arbeit ausrichten. Diese sind:
1) "Professional Dentistry", ausgerichtet auf die technologischen Elemente der Behandlung. Beispielsweise die Verwendung von speziellen Instrumentensätzen, bei denen operationale Parameter zur Erledigung einer speziellen Maßnahme optimiert wurden, wie zur Präparation bestimmter Kavitäten. Ein anderes Element von Professional Dentistry ist die Anpassung der Benutzeroberfläche.
2) "Caring Dentistry", wobei das Vertrauen und der Komfort des Patienten im Mittelpunkt steht.
3) "Ergonomic Dentistry", wobei eine Arbeitsumgebung angestrebt wird, in der das Zahnarztteam in einer komfortablen Weise gut sitzen, sehen und arbeiten kann - alles zur gleichen Zeit.
4) "Economic Dentistry" bezieht sich auf die finanziellen Aspekte der zahnärztlichen Tätigkeit. Viele Zahnärzte lassen sich viel mehr durch den Aspekt der Investierung leiten, als sich abzufragen, wie ein Behandlungsplatz dazu in der Lage ist, ihn oder sie täglich in professioneller Weise, zum Wohle der Patienten, gesund, ergonomisch und effizient arbeiten zu lassen, jeden Tag über viele, vielleicht 15 bis 20 Jahre.
Prof. Dr. Christian H. Splieth
Deutschland
Prof. Dr. Ch. H. Splieth studierte Zahnmedizin in Göttingen, Leeds/England und Minneapolis/USA. Nach 3jähriger Tätigkeit in der Zahnarztpraxis beschäftigte sich an der Universität Greifswald schwerpunktmäßig mit den Bereichen Kariologie, Prävention und Kinderzahnheilkunde. Die eigenen Arbeiten wurden durch ein Forschungsstipendium und Austauschprogramme mit Schweden, Dänemark und Finnland vertieft. Die Forschungsarbeiten zur Fissurenversiegelungen, Lokalfluoridierung, Dentalfluorose, dem Einsatz von flächenspezifischen Mutans Streptokokkentests und der mikrobiellen Besiedelung unter Füllungen, Nuckelflaschenkaries etc. wurden regelmäßig mit wissenschaftlichen Preisen ausgezeichnet. Er ist Herausgeber und Autor zahlreicher Bücher wie z. B. "Professionelle Prävention - Zahnärztliche Prophylaxe für alle Altersgruppen", "Kinderzahnheilkunde in der Praxis", "Non- und Minimalinvasive Kariestherapie" und "Revolutions in Pediatric Dentistry". Im April 2004 erfolgte die Ernennung zum Professor für Kinderzahnheilkunde und Prävention an der Universität Kiel. Seit Dezember 2004 leitet er die Abteilung für Zahnmedizinische Prävention und Kinderzahnheilkunde der Universität Greifswald.
Die zahnmedizinische Prävention kann auf beispiellose Erfolge zurückblicken: Die Kariesprävalenz bei Jugendlichen konnte um 90% reduziert werden. Auch im Milchgebiss konnten Kariesreduktionen von über 50% in den letzten 3 Jahrzehnten festgestellt werden. Allerdings fällt der Kariesrückgang im Milchgebiss deutlich geringer aus als in der permanenten Dentition und hier scheint auch schon eine Stagnation einzutreten, in einigen Bundesländern sogar ein leichter Anstieg.
Somit sind bis zum Alter von 12 Jahren in Deutschland ungefähr 3fach so viele Milchzähne wegen Karies zu therapieren wie permanente Zähne.
Im Vortrag werden der Kariesrückgang bei Kindern und Jugendlichen für die permanente Dentition und das Milchgebiss beleuchtet, die potentiellen Gründe die deutlichen Unterschiede herausgearbeitet und Lösungsstrategien für eine weitere Absenkung der Kariesraten im Milchgebiss entwickelt.
ZÄ Sabine Steding
Hannover, Deutschland
1997: Fachzahnärztin für Kieferorthopädie. 1998: niedergelassen in eigener Praxis in Hannover, Bödekerstraße. 2003: Mitglied im Vorstand des Vereins der Kieferorthopäden Hannover. 2005: Mitglied im Vorstand der Zahnärztekammer Niedersachsen. 2005-2012: Mitglied im Ausschuss für die Belange der Zahnärztinnen (BZÄK). 2009: niedergelassen in eigener Praxis in Bissendorf/Wedemark (Zweit-praxis). 2011: Stellvertretende Landesvorsitzende BDK (Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden e.V.) Niedersachsen. 2013: Vorsitzende des Ausschusses Familie, Beruf und Praxismanagement der BZÄK. 2013: Mitglied in Vorstand der IKG (Initiative Kiefergesundheit e. V.). 2014: Mitglied im Bundesvorstand des BDK (Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden e. V.).
Samstag, 08.11.2014, 15:50 - 17:00
Podiumsdiskussion mit den Referenten Dr. S. Fath, Dr. J. Gösling, RA M. Neumann, RA A. Bruns, P. Knödler und B. Dohlus
Prof. Dr. Meike Stiesch
Deutschland
Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg R. Strub
Freiburg, Deutschland
1948: Geburt verheiratet, ein Kind. 1968-1974: Studium Medizin Basel; Zahnmedizin Zürich (Schweiz). 1975: Erhalt des Dr. med. dent. von der Universität Zürich, Schweiz. 1978: Verleihung des Facharztes für Parodontologie (Schweiz. Gesellschaft für Parodontologie). 1982-1983: Aufenthalt als Visiting Assistant Professor an der Tulane University (Dept. of Biomaterials) und der Louisiana State University (Dept. of Dental Materials) in New Orleans, USA. 1982-1988: Oberassistent und Co-Direktor des Postgraduate Programs für Perioprothetik an der Universität Zürich. 1985: Habilitation an der Universität Zürich, Schweiz. 1988-2016: Professor und Ärztlicher Direktor der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik der Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg, Deutschland. 1994: Verleihung des Facharztes für zahnärztliche Prothetik (Schweiz. Gesellschaft für Rekonstruktive Zahnmedizin). 2008: Verleihung des Dr. h.c. durch die National and Kapodistrian University, Athen, Griechenland. Seit 2016: Tätigkeit in Privatpraxis und wissenschaftlicher Berater von Firmen in Deutschland und China.
Im Rahmen dieses Workshops hat der Teilnehmer die Möglichkeit, neben der ausführlichen Information zu Keramikimplantaten, 1-2 Keramikimplantate und den Gegenkiefer (Phantommodelle) digital abzuformen, die Krone am Bildschirm zu konstruieren, und die herausgeschliffene Krone zu befestigen. Zu jedem Arbeitsschritt werden neben der praktischen Arbeit auch die theoretischen Grundlagen vermittelt.
Dr. Gisela Tascher
Heusweiler, Deutschland
1972-1977: Zahnmedizinstudium in Leipzig und Dresden. 1977: Diplomstomatologe. 1977-1995: in Klinik und eigener Praxis in Sachsen tätig. 1982: Fachzahnärztin für allgemeine Zahnheilkunde. Seit 1995: im Saarland in eigener Praxis niedergelassen. 2007: Promotion am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Medizinischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg bei Prof. Dr. W. U. Eckart mit dem Thema "Die Entwicklung des Gesundheitswesens im Saargebiet und Saarland von 1920-1956 im Spiegel der machtpolitischen Verhältnisse" seit 2007 verschiedene Veröffentlichungen und Vorträge zu dieser Thematik (siehe Veröffentlichungen unter www.dres-tascher.de). Seit 2009: Mitglied der Vertreterversammlung, der Ethikkommision und des Arbeitskreises "Hilfen gegen Gewalt" der Ärztekammer des Saarlandes sowie Mitglied der Vertreterversammlung der Abteilung Zahnärzte der Ärztekammer des Saarlandes. Seit 2009: Mitglied des Arbeitskreises "Geschichte in der Zahnheilkunde" der DGZMK. Seit 2010: Gründungsmitglied des Arbeitskreises Ethik der DGZMK. Juli 2010: Veröffentlichung der ergänzten und überarbeiteten Fassung der Promotionsarbeit im Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn, unter dem Titel "Staat, Macht und ärztliche Berufsausübung 1920-1956 - Gesundheitswesen und Politik: Das Beispiel Saarland" mit Unterstützung der Ärztekammer des Saarlandes und der Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes. Seit 2011: Mitglied im Vorstand des Arbeitskreises "Geschichte in der Zahnheilkunde" der DGZMK. 2011-2014: Mitglied des Vorstandes der Abteilung Zahnärzte der Ärztekammer des Saarlandes. 6. Sep. 2013: Ehrennadel der Bundeszahnärztekammer. 20. Nov. 2015: Herbert-Lewin-Forschungspreis zur Rolle der Ärzteschaft in der Zeit des Nationalsozialismus (ausgeschrieben vom Bundesministerium für Gesundheit, von der Bundesärztekammer, der Bundeszahnärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung). 21. Sep. 2016: Carl-Erich-Alken-Medaille der Ärztekammer des Saarlandes.
Samstag, 08.11.2014, 09:15 - 09:30
Forschungsstand Sammlung Proskauer Witt 
Gisela Tascher recherchiert seit 2009 als Mitglied und im Auftrag des Arbeitskreises "Geschichte der Zahnheilkunde" der DGZMK zum Thema: Geschichte der "Sammlung Proskauer/Witt", der "Deutschen Zahnärzte-Bücherei" und des "Forschungsinstitutes für Geschichte der Zahnheilkunde". Hintergrund für diese Recherchen war die im Zusammenhang mit dem Umzug der Geschäftsstelle der Bundeszahnärztekammer nach Berlin (1999/2000) stattgefundene Auflösung der bis dahin in Köln ansässigen "Deutschen Zahnärzte-Bücherei" und der "Forschungsstelle für die Geschichte und Zeitgeschichte der Zahnheilkunde" (Unterhaltsträger: BZÄK und KZBV). Neben der Entstehungsgeschichte standen in diesem Zusammenhang auch die Entscheidungsgremien und die Beweggründe für die Auflösung dieser historisch sehr wertvollen und von mehreren Zahnärztegenerationen aufgebauten kulturhistorischen Sammlung und Zahnärztebibliothek im Mittelpunkt der Recherchen. Diese Recherchen, die von der BZÄK und der KZBV unterstützt wurden, hatten auch das Ziel, den noch vorhandenen Bestand der Sammlung und der Bücherei zu katalogisieren und zu sichern.
Prof. Dr. Edda Tobiasch
Rheinbach, Deutschland
Eine langfristige Osseointegration von Zahnimplantaten erfordert ein ausreichendes Kieferknochenniveau sowie eine adäquate Vaskularisierung. Unter dieser Maßgabe werden bereits verschiedene Ansätze praktiziert, mit unterschiedlicher, aber teilweise nicht zufriedenstellender Erfolgsbilanz. Neben autologen Knochentransplantaten oder artifiziellen Trägermaterialien ist die Verwendung adulter Stammzellen in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Insbesondere aufgrund der Fähigkeit mesenchymaler Stammzellen u.a. in Osteoblasten sowie Endothelzellen zu differenzieren, wird deren Nutzung diskutiert. Weit weniger untersucht sind ektomesenchymale Zellen, welche aus Zahnsäckchen oder Knochenpartikeln des Kiefers gewonnen werden können. Wir konnten bereits zeigen, dass diese Zellen verglichen mit mesenchymalen Stammzellen aus Liposuktionsmaterial weiter in Richtung Hartgewebe festgelegt sind. Durch den Einsatz Osteo- sowie Angiogenese-spezifischer Biomoleküle soll häufig die Differenzierung (ekto)mesenchymaler Stammzellen zu Osteoblasten bzw. Endothelzellen zusätzlich verbessert werden. Untersuchungen unserer Arbeitsgruppe belegen, dass purinerge Rezeptoren (P2) während der Proliferation und Differenzierung adulter Stammzellen eine entscheidende Rolle spielen. Die Regulierung der Expression mehrerer Subtypen dieser Rezeptorfamilie ist bedeutsam für wesentliche Schritte der Osteogenese. Des Weiteren sind Rezeptoren derselben Familie auch für die Endothelzelldifferenzierung mesenchymaler Stammzellen relevant. Insbesondere den Rezeptorsubtypen P2X7 und P2Y1 kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Hier zeigen wir, dass durch Verwendung artifizieller P2X7 und P2Y1 Antagonisten eine erhöhte Sekretion extrazellulären Kalziumphosphats erreicht werden kann. Zudem konnten wir durch Applikation eines selektiven P2Y1 Agonisten eine verbesserte Endothelzelldifferenzierung erzielen. Hier stellen wir ein neuartiges, in sich geschlossenen Modelsystems vor; auf der Basis von artifiziellen, purinergen Liganden für die Entwicklung einer optimierten Regeneration von Knochendefekten.
Dr. Alexander Volkmann
Deutschland
- Grundlagen der anatomische Analyse zur Fallselektion
- Erkennen des Biotyps und der entsprechenden Heilungskompetenz zur Vorhersagung des Therapieerfolges
- Verbesserung der ästhetischen Grundlagen präprothetisch bzw. präimplantologisch
- Möglichkeiten und Grenzen der Socket Preservation im Frontzahngebiet
- Zeitmanagement bei den verschiedenen Defektklassen
- Was tun bei Infektion?
- Socket Preservation im Seitenzahnbereich- was macht wann Sinn?
- Socket Preservation als Alternative zum externen Sinuslift - Was geht und wie?
Jörg Vollstedt
Ganderkesee, Deutschland
1979-1985: Studium Medizin und Zahnmedizin an der CAU in Kiel. 1987-1997: Zahnarztpraxis in Bremen. 1997-2006: Zahnarztpraxis in Ganderkesee. Seit 2006: QM Berater für Zahnärzte, Kurse " Ergonomie für Zahnärzte ". Seit 2006: angestellter Zahnarzt Schwerpunkte: Totalprothetik und CMD Diagnostik und Therapie, QM Beauftragter. Seit 2013: Partner bei "Dr. Stahlberg & Partner" Bremen Schwerpunkt Totalprothetik, CMD Diagnostik und Therapie, Alterszahnheilkunde. Seit 2013: Qualitätszirkel "Dentale Ergonomie". Seit 2014: Qualitätszirkel "ambulante Versorgung in Wohnheimen". Seit 2016: Qualitätszirkel " Workflowmanagement in der Zahnarztpraxis".
In den letzten 30 Jahren ist der Digitalisierungsprozess in der Zahnarztpraxis weit vorangeschritten. Es haben neue Technologien den Weg in die Zahnarztpraxis gefunden und neue Begriffe sind entstanden. Der Gesetzgeber verlangt von den Zahnärzten Qualitäts- und Risikomanagement in der Zahnarztpraxis durchzuführen. Um wirtschaftlich erfolgreich bleiben zu können, sind alle Prozesse in den Bereichen Kommunikation, Dokumentation, Behandlung und Logistik zu optimieren, um Zufriedenheit bei Patienten, Personal und Behandler zu erzielen.

Im Vortrag werden die neu entstandenen Technologien thematisiert und ein modernes architektonisches und ergonomisches Konzept für eine Zahnarztpraxis für die Zukunft skizziert.
Prof. Dr. Michael Walter
Dresden, Deutschland
1975-1980: Studium der Zahnmedizin an der FU Berlin. 1980-1985: Assistent an der Abteilung für klinische Prothetik des Fachbereiches Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der FU Berlin. 1982: Promotion. 1985-1993: Oberarzt an der Abteilung für klinische Prothetik des Fachbereiches Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Freien Universität Berlin. 1991: Habilitation. 1992: Gastaufenthalt am Karolinska-Institut Huddinge / Stockholm. Seit 1994: Universitätsprofessor und Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik an der TU Dresden. 2003: Gastprofessor an der University of Alberta (Edmonton, Kanada). 2007-2013: Studiendekan Zahnmedizin an der TU Dresden. 2008-2012: Präsident der Deutschen Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien (DGPro). 2009-2011: Geschäftsführender Direktor des Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der TU Dresden. 2013-2016: Präsident elect der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK). Seit 2016 Präsident der DGZMK
Dr. André Wannemüller
Bochum, Deutschland
2000-2006: Diplomstudium der Psychologie an der Bergischen Universität Wuppertal. 2006-2009: Postgraduiertenstudium "Psychotherapie" an der Ruhr-Universität Bochum. Feb. 2006: Diplom in Psychologie. Titel der Diplomarbeit: "Herzratenreaktionen von Traumaopfern bei Präsentation von Bildmaterial unterschiedlicher emotionaler Valenz im Vergleich zu einer klinisch unauffälligen Kontrollgruppe". 2007-2010: Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promotionsstudent bei Prof. G. Satory in der Arbeitseinheit für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Wuppertal. Seit Aug. 2009: Psychotherapeut in eigener Praxis, Schwerpunkt Verhaltenstherapie, im Therapiezentrums für Zahnbehandlungsphobie der Zahnklinik Bochum. 2011-2012: Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Forschung und Lehre und Co-Supervisor in der Therapeutenausbildung in der Arbeitseinheit für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Bergischen Universität Wuppertal. Feb. 2012: Promotion zum Dr. phil. an der Bergischen Universität Wuppertal, Arbeitseinheit Klinische Psychologie und Psychotherapie. Titel der Inaugural-Dissertationsschrift "Die affektive Modulation der Schreckreaktion bei Zahnbehandlungsphobie". Seit Okt. 2012: Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Lehre und Forschung (Post-Doc) bei von Humboldt Professor J. Margraf in der Arbeitseinheit für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum.
Subklinische Zahnbehandlungsangst ist ein häufiges Phänomen. Immerhin geben in westlichen Industrieländern ca. 80 % der Befragten an, Unbehagen beim Gedanken an die nächste Zahnbehandlung zu empfinden. Die Zahnbehandlungsphobie geht mit schwerwiegenden Symptomen auf kognitiver, physiologischer und Verhaltensebene einher und unterscheidet sich mit einer Punktprävalenz von 3 % deutlich von subklinischer Zahnbehandlungsangst. Sie ist die häufigste Ursache für exzessive Furchtreaktionen im Kontext der Zahnbehandlung. Manchmal besteht die Ursache der Furchtreaktion jedoch auch in anderen phobischen (z.B. Agoraphobie) oder Angsterkrankungen (z.B. PTBS). Im Vortrag wird auf die Ätiologie und Phänomenologie der Zahnbehandlungsphobie eingegangen. Die Zahnbehandlungsphobie wird von anderen relevanten psychischen Störungen abgegrenzt und einige Diagnosetools erörtert. Außerdem wird eine kognitiv-verhaltenstherapeutische Kurztherapie gegen Zahnbehandlungsphobie und deren Effekte auf kognitiver, physiologischer und Verhaltensebene vorgestellt.
Univ.-Prof. Dr. Dr. Heiner Wehrbein
Mainz, Deutschland
Univ.-Professor Dr. med. Dr. med. dent Heiner Wehrbein ist Direktor der Poliklinik für Kieferorthopädie an der Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Deutschland. Er studierte Medizin und Zahnmedizin an der Georg- August Universität Göttingen. Die Ausbildung zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie und die Habilitation erfolgte an der RWTH Aachen. Von 1998 bis 2002 war er Direktor der Poliklinik für Kieferorthopädie an der Freien Universität Brüssel (VUB), Belgien. Ab 2002 übernahm Prof. Wehrbein den Lehrstuhl für Kieferorthopädie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seine Hauptarbeits-gebiete umfassen: Erwachsenenbehandlung, Grundlagenforschung zur ortho-dontischen Zahnbewegung, Wechselbeziehungen zwischen Kieferorthopädie und Parodontologie, skelettale Verankerung sowie klinische und experimentelle Studien. Er publizierte ca. 130 Artikel in nationalen als auch internationalen Zeitschriften. Professor Wehrbein erhielt u. a. folgende Preise: Tagungsbestpreise (Vorträge) der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie 1989, 1990 und 1992, Arnold Biber-Preis der DGKFO 1994, den Merit Award der SPO, Sao Paulo, Brasilien 2000 sowie den Preis für die beste Publikation im Journal of Orofacial Orthopedics 2004 (DGKFO). 2009 Tagungspräsident der DGKFO, ab 2009 Vorsitzender des Kuratorium Wissenschaftsfond der DGKFO.
Durch die Entwicklung neuer Materialien, Nutzung moderner Technologien, Übertragung von Grundlagenforschung zur orthodontischen Zahnbewegung in die Klinik sowie Weiterentwicklung interdisziplinärer Therapieverfahren gibt es heute keine Altersgrenze für eine kieferorthopädische Behandlung.
Unsichtbare Apparaturen erhöhen die Akzeptanz, insbesondere älterer Patienten, gegenüber kieferorthopädischen Maßnahmen. Im Vortrag werden präventionsorientierte kieferorthopädische Konzepte bei Erwachsenen vorgestellt: Therapie des Engstandes zur Verbesserung der Hygienefähigkeit, orale Bewegung ektopisch stehender Zähne um Rezessionen zu reduzieren, Intrusion von Zähnen um Wurzelexpositionen zu eliminieren, Tiefbißbehandlung zur Prävention von CMD und traumatischem Einbiß in die palatinale Mukosa, Aufrichtung gekippter Molaren als präprothetische und parodontalprophylaktische Maßnahme.
Michael Javier Weiß
München, Deutschland
Samstag, 08.11.2014, 12:00 - 12:30
Zahnärzte ohne Grenzen - Einsatz in der Mongolei
PD Dr. Dietmar Weng
Starnberg, Deutschland
Priv.-Doz. Dr. Dietmar Weng arbeitete nach seinem Studium in Marburg von 1994 bis 1996 in der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik der Universität Freiburg als Assistenzzahnarzt. Anschließend verbrachte er einen zweijährigen Forschungsaufenthalt mit den Schwerpunkten Implantologie und geführte Knochenregeneration an der University of Texas at Houston, Department of Periodontics. Von 1998 bis 2004 war er als Oberarzt in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Universität Würzburg tätig. Seit 2009 kooperiert er als Gastzahnarzt mit der Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoffkunde an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und hat dort 2011 habilitiert. Neben konventioneller festsitzender und herausnehmbarer Prothetik beschäftigt er sich in erster Linie mit der chirurgischen und prothetischen Versorgung implantatgetragenen Zahnersatzes und der Weichgewebeästhetik. Zu diesen Themen wurden von ihm zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen und Vorträge präsentiert. PD Dr. Weng ist Mitglied in mehreren wissenschaftlichen Gesellschaften und Redaktionsmitglied der Quintessenz-Zeitschrift "Implantologie". Seit 2004 ist er in einer Gemeinschaftspraxis in Starnberg mit den Schwerpunkten Implantologie und Parodontologie niedergelassen. Seit 2013 ist er Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK).
Prof. Dr. Hans-Jürgen Wenz
Kiel, Deutschland
Ziel des Workshops ist es über die aktuellen NKLZ-Prüfungsformate zu reflektieren. Im ersten Teil werden die theoretischen Hintergründe der einzelnen Prüfungssettings erläutert. Dabei geht es hauptsächlich um MC-Prüfungen, Strukturierte Mündliche Prüfungen, um Modified Essay Questions (MEQ), Key Feature-Prüfungen, OSCE und OSPE, Clinical Examination (CEx), Mini-CEx, Entrustable Professional Activities (EPA), Directly Observed Procedural Skills (DOPS), 360°-Evaluation und um Portfolio-basierte Prüfungen. In einem zweiten Teil des Workshops werden Step-by-Step-Anleistungen zur Umsetzung der o.g. Prüfungsformate gemeinsam erarbeitet, vorwiegend orientiert an den Lernzielen aus dem Kapitel 24 des NKLZ zum Thema Schmerz.


Mitglieder der Arbeitsgruppe, die den Workshop unter Frau PD Dr. Susanne Gerhardt-Szep (MME) gestalten:

PD Dr. Susanne Gerhardt-Szep (MME) / Frankfurt am Main
PD Dr. Arndt Güntsch /Jena
Prof. Dr. Peter Pospiech / Würzburg
Prof. Dr. Petra Scheutzel (MME) / Münster
Dr. Andreas Söhnel / Greifswald
ZA Torsten Wassmann / Göttingen
Dr. Tugba Zahn / Frankfurt am Main
Prof. Dr. Dr. Jörg Wiltfang
Deutschland
1963: Geburt. 1982-1988: Studium der Humanmedizin und Zahnmedizin an der Georg-August-Universität Göttingen, unterbrochen durch Studienaufenthalte in Minneapolis und Chicago. 1988-1998: Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie der Universitätsklinik Göttingen und Hamburg (BWK). 1997: Ernennung zum Oberarzt an der Universitätsklinik Göttingen. Feb. 1998: Habilitation für das Fach Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie und plastische Operationen. Seit Okt. 1998: leitender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, unter Berufung auf ein Extraordinariat für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (C 3). Apr. 2004: Berufung zum Ordinarius für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Seit Jan. 2007: Editor-in-Chief - Journal of Cranio-Maxillo-Facial Surgery. Seit Mai 2013: 1. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Kieferchirurgie (AGKi) Hauptarbeitsgebiete: Schwerpunkt der experimentellen Forschungstätigkeit ist der Einsatz osteoinduktiver und osteokonduktiver Knochenersatzmaterialien sowie Untersuchungen zur gesteuerten Knochen-regeneration, zur Kallusdistraktion und zum tissue engineering. Schwerpunkt der klinischen Forschungstätigkeit ist der Einsatz verschiedener mikrovas-kulärer Rekonstruktionstechniken im Rahmen der funktionellen Rehabilitation nach operativen Eingriffen sowie die operative Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe.
Die Sinusbodenelevation stellt eine ausgesprochen zuverlässige Maßnahme dar, um den atrophierten Oberkieferseitenzahnbereich langfristig implantat-prothetisch zu rehabilitieren. Wir können heute davon ausgehen, dass auch 10 Jahre nach erfolgter Sinusbodenelevation noch über 92 % der Implantate funktionstüchtig in situ sind.
Verschiedene Augmentationsmaterialien stehen zur Einlagerungsosteoplastik im Rahmen der Sinusbodenelevation zur Verfügung.
Neben dem autologen Knochen werden verschiedene Knochenersatz-, bzw. Knochenaufbaumaterialien verwendet.
Im Rahmen des Vortrages werden die zur Verfügung stehenden Materialien detailliert vorgestellt und die heute verfügbare Evidenz dargestellt.
Birgit Wolff
Berlin, Deutschland
Seit 1988: Agentur Dental Relations / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Zahnmedizin in Wissenschaft und Praxis, externe Pressestelle für wissenschaftliche Fachgesellschaften, Berufsverbände und gemeinnützige Organisationen im Bereich der Zahnmedizin. Seit 2007: Gründerin und Leiterin des deutschen Zahnärztinnenverbandes Dentista e.V.
Erstmals in der Geschichte des zahnärztlichen Berufsstandes ist der Generationenwechsel ein relevantes Thema: Während bis etwa zum Jahr 2000 das Geschlechterverhältnis zwischen Zahnärzten und Zahnärztinnen weitgehend konstant blieb - bei einem eher kleinen Anteil weiblicher Zahnärzte - und eine Zahnarztpraxis (meist in Form einer Einzelzahnarztpraxis) bei anstehendem Ruhestand an einen jungen Kollegen überging, haben sich heute die Verhältnisse geändert. Es sind strukturbedingt überwiegend männliche ältere Zahnärzte, die in den Ruhestand wechseln, und überwiegend junge weibliche Zahnärzte, die die Nachfolge antreten. Den jungen Zahnärztinnen und Zahnärzten stehen zudem verschiedene Praxisformen zur Verfügung, die andere Formen der Berufsausübung, zum Beispiel zusammen mit Kolleginnen und Kollegen, ermöglichen als die Einzelpraxis. Verändert hat sich auch die Spezialisierung im Berufsstand - sie spielt eine weitaus größere Rolle als in früheren Jahren. Während Umfragen zufolge die Zahnarztpraxis für viele männliche Zahnärzte den dominierenden beruflichen Raum darstellt und sie sich über den Beruf definieren, sehen viele Zahnärztinnen den Beruf als eine (wenn auch geliebte) Facette in ihrem vielfältigen Leben zwischen Beruf und Familie. Junge Zahnärztinnen neigen mehr als junge Zahnärzte dazu, eine Einzelpraxis neu zu gründen. Dies macht es abgabewilligen älteren Zahnärztinnen und Zahnärzten nicht leicht, ihre Praxis als gewinnbringenden Baustein für die Alterssicherung zu veräußern. Die steigende Zahl angestellter Zahnärztinnen/Zahnärzte belastet den Markt für Praxis-Nachfolger.
Der Vortrag stellt diese Aspekte vor und vermittelt Anregungen, den Kulturwechsel sinnvoll zu meistern.
Prof. Dr. Diana Wolff
Tübingen, Deutschland
Frau Prof. Wolff studierte bis 2001 in Heidelberg. Anschließend war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Poliklinik für Zahnerhaltung des Universitätsklinikums Heidelberg. Sie absolvierte ihre Spezialisierung im Fach der Präventiven und Restaurativen Zahnheilkunde. 2004 promovierte sie zum Thema der chirurgischen Unterkieferresektion bei Mundhöhlenkarzinom. Seit 2005 war sie in Heidelberg erst als Funktionsoberärztin, später als Sektionsleiterin der Sektion Präventive und Restaurative Zahnheilkunde, sowie als Leitende Oberärztin und stellvertretende Klinikdirektorin tätig. 2012 wurde ihr die "Venia legendi" im Fach Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde verliehen. Im Jahr 2015 verlieh ihr die Medizinischen Fakultät in Heidelberg den Titel einer Außerplanmäßigen Professorin. Im September 2017 wurde Prof. Wolff auf die Professur für Zahnerhaltungskunde an der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen berufen. Zugleich wurde sie Direktorin der Poliklinik für Zahnerhaltung.
Durch stetige Weiterentwicklungen auf dem Sektor der Adhäsiv- und Komposittechnologie ist es heute möglich selbst ausgedehnte Defekte im lasttragenden Seitenzahngebiet erfolgreich mittels direkter Restaurationen zu versorgen. Ausgedehnte Defekte im Seitenzahngebiet kommen in der täglichen Praxis recht häufig vor und die Restauration solcher Zähne stellt den Behandler vor technische Herausforderungen. Das Hauptanliegen der Patienten ist in erster Linie der langfristige Erhalt des Zahnes bei hohem Kosten-Nutzen-Verhältnis. Allerdings ist eine Lösung mittels direkt applizierbarer Kompositmaterialien nach herkömmichen Techniken zur direkten Restauration oftmals nur unter erschwerten Bedingungen möglich. In diesem Beitrag werden Problemesituationen und Lösungsansätze im Kontext des zweiphasigen direkten Restaurationskonzepts (R2-Technik) erläutert. Zudem werden Tipps und Triks zur anatomischen Approximalkontaktgestaltung, zur Schichttechnik sowie zu Blutungskontrolle und Trockenlegung in schwierigen Behandlungssituationen gegeben.
PD Dr. Anne Wolowski
Münster, Deutschland
Ltde Oberärztin und Stellvertreterin der Direktorin der Poliklinik für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien, Leiterin des Bereiches Psychosomatik und Psychopathologie in der Zahnheilkunde und der Sprechstunde für CMD, Spezialistin DGPro, DGFDT und zertifizierte Gutachterin der DGPro. 1997 Hospitation im Orofacial Pain Center der Tufts University Boston, 2007 Zertifikat der ADEE für "Excellence in Dental Education". 2011 Walther-Engel-Preis der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg 2016 Alex-Motsch Preis der DGFDT. Vorsitzende des Arbeitskreises Psychologie und Psychosomatik in der Zahnheilkunde, Mitglied der wiss. Beiräte der DGPro, der DGFDT, der APW, der DZZ, des Journals CMF und der Konrad-Morgenroth-Förderergesellschaft e.V.. Über 100 Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und in Form von Buchbeiträgen, Mitherausgeber von 2 Büchern. Hauptarbeitsgebiete: Psychosomatik in der Zahnmedizin, Funktionsstörungen des Kauorgans, Alterszahnmedizin
Freitag, 07.11.2014, 13:45 - 14:30
Aspekte der orofazialen Schmerzverarbeitung 
Stress kann durch unterschiedliche Reize ausgelöst werden. Für den Körper ist dieses ein Ausnahmezustand, was u. a. eine erhöhte Sympathikusaktivität, einen vermehrten Anstieg von Katecholaminen und eine generelle Erhöhung der Muskelspannung, die sich auch auf den oralen Bereich auswirken kann, zur Folge hat. Diese Abläufe sind, bezogen auf den Reiz, unspezifisch und haben stereotypen Charakter. Dabei handelt es sich durchaus um physiologische Abläufe, die erst pathologischen Charakter annehmen können, wenn individuelle Bewältigungsstrategien den Anforderungen nicht gerecht werden bzw. nicht adäquat sind. Für den orofazialen Bereich stellt sich die Frage, welche Mechanismen gegebenenfalls dafür verantwortlich sind, dass es in dieser Region zu pathologischen Abläufen kommt und welche Möglichkeiten der Prophylaxe darauf basierend in Erwägung gezogen werden können. Diese Aspekte sollen im Rahmen des Vortrags erörtert werden.
Freitag, 07.11.2014, 15:00 - 15:30
Psychosomatische Beschwerden erkennen und vermeiden 
Es ist unstrittig, dass psychosoziale Einflüsse im Sinne zentraler Faktoren im Kontext craniomandibulärer Dysfunktionen eine Rolle spielen. Im Rahmen der Diagnostik bei bestehender Symptomatik müssen auch diese Aspekte zuverlässig abgeklärt werden. Standardisierte Fragebögen sind als Screeningverfahren zum Aufzeigen erster Hinweise psychosozialer Einflussfaktoren sinnvoll. Sie ersetzen jedoch nicht ein ärztliches Gespräch. Der Zahnarzt als erster Ansprechpartner dieser Patienten muss im strukturierten Gespräch ein umfassendes Bild der Beschwerden vor dem biographischen Hintergrund erstellen und ein Einsehen für psychosoziale Einflussfaktoren beim Patienten erwirken. Erst auf dieser Basis lässt sich ein erfolgversprechendes Therapiekonzept erarbeiten. Das Wissen um psychosoziale Einflussfaktoren bietet darüber hinaus die Möglichkeit, auch frühzeitig Patienten adäquat aufzuklären, Lösungsmodelle gemeinsam zu erarbeiten und somit die Entstehung oder Eskalation einer klinischen Manifestation zu vermeiden.
Prof. Dr. Stefan Zimmer
Witten, Deutschland
Prof. Dr. Stefan Zimmer studierte nach einer Lehre und sechs Jahren Tätigkeit als Finanzbeamter Zahnheilkunde an der Freien Universität Berlin und schloss 1988 seine Promotion zum Dr. med. dent. ab. Nach einer Tätigkeit in zwei Berliner Zahnarztpraxen wechselte er 1990 an die Universität Marburg und 1991 zurück an die Zahnklinik Nord der Freien Universität Berlin, die ab 1994 zur Humboldt-Universität Berlin gehörte. 1994 erfolgte der Abschluss der Facharztausbildung zum Zahnarzt für Öffentliches Gesundheitswesen und im Jahre 2000 die Habilitation. 2001 war er Visiting Scientist an der University of Kansas in Lawrence. Von 2003 bis 2006 war Zimmer Stv. und von 2006 bis 2008 komm. Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Präventive Zahnheilkunde der Uni Düsseldorf; 2005 wurde er zum Apl. Professor ernannt. Seit 2008 ist er Leiter der Abteilung für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke und Dekan bzw. Departmentleiter für ZMK-Heilkunde.
Freitag, 07.11.2014, 09:30 - 10:00
Zahngesund - nur durch individualisierte Prävention 
Erkrankungen der Zähne sind im Wesentlichen prinzipiell vermeidbare Erkrankungen. Als Konsequenz wird gerne deren Vorbeugung der individuellen Verantwortung übertragen. Dass dieses Denken zu kurz greift, zeigen insbesondere die epidemiologischen Daten für die Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen. Hier sind einerseits unsere oralpräventiven Erfolge am deutlichsten, andererseits sehen wir hier aber auch die stärkste Polarisierung der Karies. 70% der Zwölfjährigen haben ein naturgesundes Gebiss, während 10% etwa 60% aller kariösen Schäden zu tragen haben. Dass diese 10% im Wesentlichen aus schwierigen sozialen Lagen stammen, ist kein Zufall. Kinder, die in einem solchen Umfeld aufwachsen, haben auch in der Oralprävention nicht die gleichen Chancen wie ihre Altersgenossen aus gut situierten Schichten. Wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen auch, muss das Prinzip "Eigenverantwortung und Solidarität" lauten. Wer also noch nicht, nicht mehr oder aufgrund seiner körperlichen oder geistigen Konstitution grundsätzlich nicht im Stande ist, selbst für seine Gesundheitsvorsorge Verantwortung zu übernehmen, braucht die Unterstützung des Gemeinwesens. Neben gesellschaftlichen Risikogruppen betrifft das vor allem Pflegebedürftige sowie Menschen mit Behinderungen. Aber auch die, die nicht zu diesem Personenkreis gehören, wissen aus eigener Erfahrung, dass sie ohne unterstützende Strukturen gerade in der Prävention nicht das erreichen, was erreichbar wäre. Deshalb brauchen wir in der Prävention, aufbauend auf dem bereits Erreichten, ergänzende neue Ansätze und zwar in vielerlei Hinsicht. Viel muss über die stärkere Mobilisierung des individuellen präventiven Engagements geleistet werden, denn Eigenverantwortung kommt vor der Solidarität. Aber wir brauchen auch mehr präventiv ausgerichtete Strukturen für Risikogruppen, in der Pflege und bei Menschen mit Behinderungen. Möglichkeiten bieten z.B. die betriebliche Prävention sowie Elemente der kollektiven bzw. Verhältnisprävention.
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