Logo Deutscher Zahnärztetag
Samstag, 9. Nov. 2013
Zeit: 09:30-09:40 Uhr
Ort: Forum, Agenda

Einleitung:

Morphing ist eine seit den 80er Jahren vornehmlich im Designbereich und der Filmbranche, jedoch auch in der Kriminalistik eingesetzte Technik zur Berechnung und Darstellung inter- oder extrapolierter Situationen.

Im medizinischen oder zahnmedizinischen Bereich findet diese Technik bisher kaum Anwendung.

Die Fragestellung, die dieser Vortrag beantworten möchte ist:
- Fristet das Morphing das Nischendasein zurecht, da es sich nur um eine technische Spielerei für "Freaks" handelt?
- Oder bietet das Morphing bisher ungenutztes Potential für Patienteninformation, Fortbildung und wissenschaftliche Untersuchungen?

Abstract:

Nach initial vornehmlich zur Patienteninformation erstellten Morphs zwischen Ausgangs- und Endsituationen Nutzte ich später diese Technik versuchsweise auch für die Dokumentation von Heilungsverläufen nach chirurgischen Eingriffen.

Dabei fiel auf, dass resultierende Animationen auch aufgrund der leicht unterschiedlichen Perspektiven der zugrundeliegenden Aufnahmen einen sehr plastischen Eindruck der Gewebeverhältnisse und Dimensionsänderungen vermitteln.

Die Frage, ob diese Eindrücke eine realistische Simulation sind, wurde durch Hinterfragung der zugrunde liegenden Technik erörtert und für die verschiedenen Anwendungsfälle überprüft.

Dies führte zu einer Erstellungssystematik für Morphs, welche viele potentielle Fehlerquelllen beseitigt, die Ergebnisqualität der Animationen verbessert und die Abläufe vereinfacht.

Das Morphing bietet erhebliches Potential zur Vermittlung komplexer Situationen oder Prozesse. Im Vergleich zu Einzelfotos lassen sich zeitliche Veränderungen und dreidimensionale Situationen erheblich besser darstellen. Diese Vorteile können sowohl in der Aus- und Weiterbildung als auch zur Patientenaufklärung genutzt werden.

Wichtig ist das Verständnis der zugrunde liegenden Techniken sowie der dargestellten anatomischen Situation.

So könnte beispielsweise der Konsequente Einsatz von Morphs, welche Heilungsprozesse dokumentieren, helfen, Gewebereaktionen auf Nahtmaterialien und -techniken besser einzuschätzen und zu vermitteln und somit längerfristig zu besseren Behandlungsergebnisse für die Patienten führen.

 
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