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Freitag, 8. Nov. 2013
Zeit: 13:30-13:40 Uhr
Ort: Forum, Substanz
Ebene/Etage: C

Einleitung

Eine Korrelation zwischen etablierten Parametern der parodontalen Entzündung und der Ausprägung kardiovaskulärer Erkrankungen ist durch diverse Studien gut belegt. Frühstadien kardiovaskulärer Erkrankungen sind meist durch entzündliche Veränderungen am Gefäßendothel gekennzeichnet. Diese können durch die Messung der sogenannten Pulswellengeschwindigkeit noninvasiv erfasst werden. Hierbei wird die Geschwindigkeit aufgezeichnet, mit welcher die aortale Pulswelle von der Gefäßperipherie reflektiert wird. In dieser Studie wurde für die Datenerfassung der Arteriograph verwendet. Entzündlich verändertes oder arteriosklerotisch geschädigtes Gefäßendothel weist eine erhöhte Gewebssteife auf, die sich nachfolgend in einer messbaren Erhöhung der Pulswellengeschwindigkeit niederschlägt. Ziel dieser Studie war es, die Gefäßgesundheit eines Kollektivs parodontal erkrankter Patienten im Vergleich zu parodontal gesunden Kontrollen mit Hilfe der Messung der Pulswellengeschwindigkeit zu evaluieren.

Material und Methoden

In die Studie wurden 98 Patienten (49 Männer/ 49 Frauen) der Diagnosestellung einer generalisierten schweren chronischen oder aggressiven Parodontitis eingeschlossen. 86 (42 Männer/44 Frauen) parodontal gesunde (Parodontaler Screening Indexscore PSI ≤ 2) und bezüglich Alter, Rauchen, Blutdruck, Medikamenteneinnahme oder Begleiterkrankungen korrelierte Individuen dienten als Kontrolle. Von allen Studienteilnehmer wurden nachfolgend die Pulswellengeschwindigkeit (PWV) sowie davon abgeleitet die Augmentation (AUG), sowie der zentral aortale und periphere Blutdruck als Parameter der kardiovaskulären Gesundheit bestimmt.

Ergebnisse

Patienten mit schwerer chronischer oder aggressiver Parodontitis zeigten signifikant höhere PWV-Mittelwerte (p <0.00005) als parodontal gesunde Kontrollen.

Schlussfolgerung für die Klinik

Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen den Zusammenhang zwischen manifester oraler Entzündung und der Gefäßgesundheit der Patienten. Die Messung der Pulswellengeschwindigkeit und der Augmentation mit Hilfe des Arteriographen stellt eine geeignete Methode da, auch in größeren Kohorten, Patienten mit kardiovaskulären Risiken zu identifizieren.

 
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