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Freitag, 8. Nov. 2013
Zeit: 14:40-14:50 Uhr
Ort: Forum, Substanz
Ebene/Etage: C

Aufgrund der demografischen Entwicklung wird das Klientel älterer Patienten in den nächsten Jahren und Jahrzehnten stark zunehmen. Bei dieser Patientengruppe sind verschiedene biologische, anatomische und medizinische Aspekte zu beachten, um ihren speziellen Bedürfnissen gerecht werden zu können. Als Resultat immer besser organisierter Prophylaxemaßnahmen werden auch geriatrische Patienten zunehmend weniger zahnlos sein. Die Betreuung dieser älteren Patientenklientel, die oftmals parodontale Vorschädigungen in ihrem Restzahnbestand aufweisen stellen den Behandler vor schwierige klinische Entscheidungen bezüglich der geeigneten Therapiewahl.

Um diese Patienten parodontologisch und implantologisch optimal betreuen zu können, sind Kenntnisse über die oralen Auswirkungen von Alterskrankheiten, Erkrankungen der Mundhöhle sowie der anatomischen Veränderungen an den Kieferknochen und im Kiefergelenk von entscheidender Bedeutung. Außerdem bestehen bei diesen oftmals multimorbiden Patienten mit systemischen Erkrankungen weitaus höhere Risiken bzw. Kontraindikationen zur chirurgischen parodontologischen und implantologischen Therapie. Viele Wechselwirkungen existieren zwischen Parodontitis und Diabetes mellitus, koronaren Herzerkrankungen, Osteoporose, rheumatoider Arthrtitis oder anderen chronisch entzündlichen Erkrankungen. Ebenso haben viele Medikamente, die älteren Patienten verschrieben werden negativen Einfluss auf die geplante Therapie, hier seien nur kurz die Gerinnungshemmer oder Bisphosphonate erwähnt.

Dieser Vortrag soll dem Zuhörer einen Überblick verschaffen über die Besonderheiten und Komplikationsmöglichkeiten parodontologischer-implantologischer Therapie bei geriatrischen Patienten. Hierbei wird besonders der so wichtige interdisziplinäre Therapieansatz mit guter Kommunikation zwischen Zahnarzt und Allgemeinmediziner beleuchtet, als auch verschiedene klinische Empfehlungen für Implantatversorgungen im parodontal vorgeschädigten Gebiss vorgestellt. Im Mittelpunkt steht jedoch immer das Wohl des älteren Patienten im Hinblick auf die Ernährungssituation oder Lebensqualität, besonders im Zusammenhang mit einer potentiellen Pflegebedürftigkeit.

 
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