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Freitag, 8. Nov. 2013
Zeit: 09:50-10:00 Uhr
Ort: Forum, Substanz
Ebene/Etage: C

Einleitung

Nach Tumorresektionen und Rekonstruktion des Unterkiefers kann es als Komplikation zu anatomischen Veränderungen der Bisssituation, mit Fehlstellungen der Kiefer kommen miterschwerter prothetischer Versorgung, wie im vorliegenden Fall mit sekundärer Laterognathie bei Zustand nach sekundärer Rekonstruktion des Unterkiefers.

Kasuistik

Ein 42-jähriger Patient mit Zustand nach Unterkieferkarzinom links, mit Unterkieferteilresektion und sekundärer Beckenkammosteoplastik stellte sich mit einer Nonokklusion bei Laterognathie (12mm Versatz zur Mittellinie) nach rechts vor.

Zur Optimierung der Okklusion wurde eine Umstellungsosteotomie des Unterkiefers mit gleichzeitiger Entfernung des Osteosynthesematerials geplant.

Der Patient wurde mit Gesichtsbogen und Bissnahme registriert und abgeformt. Eine klammergetragene Teilprothese wurde für Ober- und Unterkiefer in Idealaufstellung als Interimsersatz erstellt und auf Grundlage dessen eine virtuelle Planung und konventionelle Modelloperation mit Erstellung eines Operationssplintes durchgeführt.

Diese Planung wurde mit einer Schrägosteotomie im Bereich des Beckenkammtransplantates in der Operation auf den Patienten überführt. Die Position wurde durch eine Zugschraubenosteosynthese fixiert. Die Umstellung gelang problemlos mit einer Einstellung in der angestrebten Bisssituation.

Zur definitiven kaufunktionellen Rehabilitation ist eine implantatgetragene Prothetik geplant.

Fazit

Bei Unterkieferrekonstruktionen nach Tumorresektion kann es als Komplikation zu einer sekundären Fehlstellung kommen. Dadurch kann eine prothetische Versorgung erschwert werden. In interdiziplinärer Zusammenarbeit von Chirurgie, Prothetik und bedarfsweise Kieferorthopädie ist auch die Versorgung komplexer Gebisssituationen nach Tumorresektion möglich.

 
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