Logo Deutscher Zahnärztetag
Samstag, 9. Nov. 2013
Zeit: 11:10-11:25 Uhr
Ort: Forum, Kolleg
Ebene/Etage: C

Karies und Parodontose sind häufige Erkrankungen in der Zahnmedizin und führen zur Zerstörung von Hart- und Weichgewebe oder sogar zum Verlust permanenter Zähne. Obwohl die Versorgung mit Implantaten immer weiter verbessert werden konnte, sind diese nur ein Ersatz und haben deutliche Nachteile im Vergleich zum natürlichen Zahn. Eine vielversprechende Alternative könnte die Zahngewebe-Regeneration durch Stammzellen-basierte Verfahren werden. Adulte Stammzellen bieten die Möglichkeit, autogenes Material direkt aus dem Spender zu nutzen und damit die Nachteile einer allogenen Behandlung zu umgehen. Weiterhin können adulte Stammzellen gewonnen werden, ohne dass Embryonen im Blastozystenstadium zerstört werden müssen.
In aktuellen Studien wurden verschiedene Quellen dentaler Stammzellen an unterschiedlichen Lokalisationen und zu unterschiedlichen Entwicklungsstadien des Zahnes untersucht, wie z.B. dentale Pulpa-Stammzellen (DPSCs), periodontale Ligament-Stammzellen (PDLs) und Stammzellen aus Milchzähnen (SHED, stem cells from human exfoliated decidious teeth). Es konnte gezeigt werden, dass sich diese Zellen in vitro und in vivo in zahn-ähnliche Strukturen differenzieren lassen. Da DPSCs und PDLs aus der dentalen Pulpa bzw. dem periodontalem Ligament von Weisheitszähnen isoliert werden können, die aus kieferorthopädischen Gründen routinemäßig extrahiert werden, sind sie perfekte Kandidaten für die Lagerung und spätere autogene Therapie. Die medizinisch-indizierten Extraktionen der Weisheitszähne können in unterschiedlich alten Patienten notwendig werden, was dazu führt, dass auch die isolierten DPSCs aus verschiedenen Phasen der Pulpenentwicklung stammen.
Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob DPSCs aus Patienten unterschiedlichen Alters ein ähnliches Wachstumsverhalten in vitro aufweisen. Es wurden DPSCs aus den Weisheitszähnen von 12 bis 30-jährigen Patienten extrahiert und die Wachstumsparameter wie Verdopplungszeit und maximales Zellteilungspotential verglichen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass das maximale Zellteilungspotential unabhängig vom Alter des Patienten ist, wo hingegen die Verdopplungszeit altersabhängig ist. Letztlich muss darauf hingewiesen werden, dass neben dem Alter diverse andere individuelle Unterschiede zwischen den Patienten einen teilweise erheblichen Einfluss auf die untersuchten Parameter auszuüben scheinen.

 
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