Logo Deutscher Zahnärztetag
Freitag, 8. Nov. 2013
Zeit: 09:25-10:00 Uhr
Ort: Forum, Konstant
Ebene/Etage: C

Die Soldaten der Bundeswehr leben im Einsatzland in Abhängigkeit von Einsatzort und Auftrag unter erschwerten, teilweise extremen Lebensbedingungen, die zu deutlich erhöhten psychischen und physischen Belastungen führen können. Kurzzeitig als Antwort des Organismus auf eine Bedrohung geeignet, kann eine lang anhaltende Belastungssituation und der sich daraus möglicherweise entwickelnde chronische psychosoziale Stress krank machen und zu einer Schädigung für des Organismus führen. So ist der kausale Zusammenhang zwischen Stressbelastungen und Kiefergelenksstörungen im Sinne einer cranio-mandibulärn Dysfunktion (CMD) unstrittig. Auch bei der Entstehung und Progression von entzündlichen Prozessen in der Mundhöhle, und hier seien insbesondere Parodontalerkrankungen genannt, wird psychosozialer Stress als möglicher Risikofaktor diskutiert. Es sind verschiedene Mechanismen denkbar, die eine Einflussnahme von psychosozialen Stresszuständen sowohl auf die Entstehung, als auch auf die Progression parodontaler Erkrankungen haben könnten. Psychosozialer Stress kann physiologische und immunologische Stellwertveränderungen verursachen und zu krankheitsrelevanten Verhaltensänderungen der Betroffenen führen. Über diese Stellwert- und Verhaltensänderungen ist eine Modulation der individuellen Immunreaktion möglich. Vor allem das Zytokin Interleukin 1-ß und das Stresshormon Cortisol scheinen eine besondere Rolle zu spielen. In dem Vortrag wird die mögliche Korrelation zwischen Einsatzbelastung und der Entstehung von Parodontopathien dargelegt und diskutiert.

 
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