Logo Deutscher Zahnärztetag
Samstag, 9. Nov. 2013
Zeit: 09:30-10:00 Uhr
Ort: CC, Conclusio
Ebene/Etage: C2

Abstract zum Vortrag "Positionierung des Zwischenkiefers bei bilateralen LKG-Spalten und Analyse des weiteren Wachstums"
Michael Ehrenfeld1, P. Mayer1, C. Höllermann2 und Mira Ehrenfeld2
1 Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Klinikum der Universität München, Lindwurmstr. 2a, 80337 München
2 Poliklinik für Kieferorthopädie, Klinikum der Universität München
Goethestr. 70, 80336 München


Lippen-Kiefer-Gaumenspalten zählen zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen. Die bilaterale vollständige Lippen-Kiefer-Gaumenspalte stellt unter den oralen Spaltbildungen die schwerste Form dar. Ihre Entstehung wird in der 6. bis 12. Schwangerschaftswoche durch eine fehlende Vereinigung der Nasen- und Kieferfortsätze erklärt. Die Therapie aller Spaltbildungen, insbesondere der bilateralen Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, ist sehr komplex und stellt höchste Anforderungen an das interdisziplinäre Behandlungsteam, das meist aus Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen, Kieferorthopäden, Hals-Nasen-Ohrenärzten, Kinderzahnärzten und anderen Fachrichtungen besteht.

Innerhalb der letzten Jahrzehnte wurden mehrere Konzepte zur Therapie bilateraler Lippen-Kiefer-Gaumenspalten entwickelt. Diese unterscheiden sich zum einen in der Frage der präoperativen Primärbehandlung, welche in der Regel durch Aufrichtung der lateralen Kiefersegmente und der Einordnung der prominenten Prämaxilla in den Kieferbogen eine Voraussetzung für einen nachfolgenden chirurgischen Verschluss schaffen sollen. Andererseits gibt es unterschiedliche Meinungen bezüglich des zeitlichen Ablaufs als auch der Operationstechniken. Unsere Studie analysiert die Ausgangsposition des Zwischenkiefers bei bilateralen Lippen-Kiefer-Gaumenspalten sowie dessen Wachstum im weiteren Entwicklungsverlauf.
Es konnte gezeigt werden, dass durch eine präoperative Primärbehandlung das ästhetische sowie funktionelle Outcome optimiert werden konnte. Konsekutiv konnte dadurch die Notwendigkeit operativer Eingriffe zur Repositionierung des Oberkiefers reduziert werden.

 
Copyright © 2010-2013 Quintessenz Verlags-GmbH, Berlin