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Freitag, 8. Nov. 2013
Zeit: 09:30-09:40 Uhr
Ort: Forum, Substanz
Ebene/Etage: C

Vor dem Hintergrund evidenzbasierter Belege zum Zusammenhang von Mund- und Allgemeingesundheit stellt sich die Frage der Kooperation von Allgemein- und Zahnmedizinern bei der Versorgung von Patienten. Dabei besteht ein Wechselspiel in beide Richtungen (Mund-/ Allgemeingesundheit). Für die (optimale) Versorgung eines Patienten gibt es daher Zuweisungsanlässe nicht nur auf zahn- sondern auch auf hausärztlicher Seite. Eine kooperative Zusammenarbeit und gegenseitiges Verständnis sowie strukturelle Absicherung ist Grundlage einer erfolgreichen Patientenversorgung.

Inwieweit dies existiert, kann derzeit nicht quantifiziert werden, da Zahnmediziner vom Überweisungssystem der Ärzteschaft ausgeschlossen sind. Diese "artifizielle Trennung" von Zahn- und "Human"-Medizin ist allerdings nicht nur strukturell sondern auch in Aus- und Weiterbildung, insbesondere beim Wissenstransfer evident.

Daher soll die Kooperation von Haus- und Zahnärzten untersucht werden. Darunter fallen Anlässe für Zuweisungen,Wissen zu Versorgungsschnittflächen und die Einstellungen sowie Hürden/Barrieren zur Kooperation in den Arztgruppen.

Hauptfrage: "Welches Wissen zu den Zusammenhängen zwischen Mund- und Allgemeingesundheit besteht bei Haus- und Zahnärzten und in wieweit kann es und wird es im Versorgungsalltag integriert?"

Ziel der Studie ist die Hypothesengenerierung für weitere quantitative Untersuchungen sowie die Identifikation von Interventionsmöglichkeiten an der Schnittstelle "Hausarzt-Zahnarzt" zur Verbesserung der Patientenversorgung.

Methodik:

1. explorative, leitfadengestützte Experteninterviews mit je 5-7 Haus- und Zahnärzten in 3 Strukturregionen (Großstadt, Stadt, Land) Baden-Württembergs.

2. Transkription der Interviewaufnahmen

3. inhaltsanalytische Auswertung nach Mayring

Die Analyse beginnt als Zusammenfassung (induktive Kategorienbildung) und im zweiten Schritt deduktiv auch mit skalierender Strukturierung hinsichtlich der Ausprägungen (Wissen, Einstellungen, Kooperation).

4. Die methodische Qualität wird gesichert über kommunikative Validierung im interdisziplinären Setting sowie durch inhaltliche Validierung mittels telefonischer Rücksprache mit Interviewteilnehmern.

 
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