Logo Deutscher Zahnärztetag
Freitag, 8. Nov. 2013
Zeit: 15:30-16:00 Uhr
Ort: CC, Harmonie
Ebene/Etage: C2

Brauchen wir überhaupt für jedes Lebensalter parodontalchirurgische Konzepte? Wann ist bei Kindern (Geburt bis Pubertät; 0-14 Jahre) Parodontalchirurgie nötig? Wie häufig sind Parodontalerkrankungen bei Jugendlichen ( Pubertät bis Rechtsmündigkeit; 14-21 Jahre) überhaupt? Bei Erwachsenen (ab der Rechtsmündigkeit; ab 21 Jahre) können wir grundsätzlich das komplette Spektrum parodontalchirurgischer Maßnahmen ausschöpfen. Was ist aber mit älteren Patienten (Senioren; mit Eintritt des Ruhestands; ab 65+ Jahre)? Gibt es durch das Alter bedingte Modifikationen für Parodontalchirurgie? Bei Kindern sind Parodontalerkrankungen, insbesondere Parodontitis sehr selten, aber wenn sie auftreten sehr schwerwiegend und schwierig zu behandeln (z.B. Parodontitis bei Papillon-Lefèvre-Syndrom). Die Behandlung solcher Patienten ist am besten in der fachzahnärztlichen bzw. spezialisierten Praxis aufgehoben. Das Problem bei Kindern besteht darin Compliance für lokale Anästhesie und zumindest subgingivale Instrumentierung zu erreichen. Dies lässt sich für Parodontitistherapie zumeist nur in Intubationsnarkose erreichen. Elektive Eingriffe (z.B. Lippenbändchenplastik) hängen von der Akzeptanz des Patienten für den Eingriff unter lokaler Anästhesie ab. Je höher das Alter, desto besser die Akzeptanz. Es gibt einige wenige Hinweise darauf, dass regenerativ parodontalchirurgische Verfahren bei älteren Patienten weniger erfolgreich sind als bei Jüngeren. Einschränkungen für Parodontalchirurgie entstehen aber weniger aus dem Alter der Patienten als aus chronischer Erkrankung (z.B. Herzklappenersatz) und/oder Medikation (Bisphosphonate, Antikoagulantien) und/oder allgemeiner Konstitution.

 
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