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Freitag, 8. Nov. 2013
Zeit: 09:30-10:00 Uhr
Ort: CC, Harmonie
Ebene/Etage: C2

Bereits im Kindes- und Jugendalter können sich unterschiedliche Formen parodontaler Erkrankungen manifestieren. Die meisten Veränderungen beschränken sich dabei auf die Gingiva. Nur bei einer kleinen Gruppe junger Patienten besteht zusätzlich eine entzündliche Erkrankung des gesamten Zahnhalteapparates mit Attachmentverlust und Knochenabbau.
Die lokalisierte aggressive Parodontitis startet bereits während der Pubertät und tritt vor allem an den ersten Molaren und mittleren Inzisivi auf. Sie weist eine progressive Verlaufsform auf und ist durch eine rasche entzündliche Destruktion der zahntragenden Strukturen gekennzeichnet. Neben der raschen Progredienz und der Abwesenheit von Allgemeinerkrankungen ist ein gehäuftes familiäres Auftreten ein charakteristisches Merkmal.
Insgesamt handelt es sich bei der aggressiven Parodontitis um ein komplexes Zusammenspiel zwischen den verursachenden spezifischen pathogenen Mikroorganismen wie z.B. Aggregatibacter actinomycetemcomitans und Porphyromonas gingivalis des Biofilms und der individuellen Immunabwehr des Patienten.
Unbehandelt führt diese Form der Parodontitis oftmals zu frühzeitigem Zahnverlust.
Durch eine möglichst frühzeitige klinische, radiologische und mikrobiologische Diagnostik sowie eine systematische Parodontitistherapie mit adjuvanter systemischer Antibiotikagabe kann das Fortschreiten der Erkrankung weitgehend gestoppt und durch eine regelmäßige, lebenslange unterstützende Parodontitistherapie ein langfristig stabiler Zustand erreicht werden.

 
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