Logo Deutscher Zahnärztetag Dr. med. dent. Ralf Rössler (Marburg)
Dr. med. dent. Ralf Rössler (Marburg)

Periimplantitistherapie – therapeutische Möglichkeiten oder experimentelle Zahnheilkunde?

Samstag, 10. November 2012
Zeit: 9:30-10:00 Uhr
Ort: CC, Illusion
Ebene/Etage: C2

Die bedeutendsten Veränderungen in der Zahnheilkunde in den letzten zwanzig Jahren gab es in den Bereichen Parodontologie und Implantologie. Die Vorhersagbarkeit und Sicherheit von zum Teil kostenintensiven Versorgungen (parodontologisch, implantologisch, prothetisch) ist schwierig. Neben den konventionellen diagnostischen Parametern, die sich in den letzen Jahrzehnten nicht wesentlich verändert haben, bieten die neuen mikrobiologisch- und genetischen Tests erste Ansätze, um vorhersagend richtige Entscheidungen treffen zu können (z.B. Periimplantitisrisiko). Sie bieten auch für die "Risikonachsorge" wichtige Information für Recallzyklen.

Aufgrund der steigenden Anzahl zahnärztlicher Implantate ist zwangsläufig mit einer Zunahme postimplantologischer Komplikationen zu rechnen. Hierbei gewinnt vor allem die frühzeitige Therapie periimplantärer Infektionen an Bedeutung. In Anlehnung an die Parodontologie müssen die prophylaktischen Maßnahmen im Rahmen der Nachsorge an die implantatspezifische Situation angepasst und übertragen werden. Darüber hinaus müssen wir uns speziell bei der Periimplantitistherapie mit Therapieoptionen auseinandersetzen, die durchaus experimentelle Denkansätze in sich tragen, da die Daten aus Forschung und Lehre mangelhaft sind. Dabei spielen nicht chirurgische, chirurgisch-resektive und chirurgisch regenerative Therapieverfahren eine Rolle. Die Möglichkeiten von lokalantibiotischen Therapien werden kritisch bewertet.

Oberstes Gebot bleibt aber, eine individuell erarbeitete Nachsorge und konsequente Prophylaxe sichert am besten das therapeutische Ergebnis. Die Kontinuität in der Patientenbegleitung ist das Erfolgsrezept.
 
 
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