Logo Deutscher Zahnärztetag Dr. Henrike Staudte (Jena)

Dr. Henrike Staudte (Jena)

Ernährung und Parodontitis – eine wechselseitige Beziehung

 
Die Ursachen für die Entstehung einer Parodontitis sind vielfältig. Unter anderem können ungünstige Lebensgewohnheiten, wie das Rauchen oder eine einseitige Ernährung das Risiko erhöhen. In den letzten Jahren zeigen wissenschaftliche Studien, dass bestimmte Ernährungsfaktoren in Zusammenhang mit der oralen Gesundheit stehen. Die Diagnose „Parodontitis“ findet sich u.a. häufig auch bei Personen mit Vitamin C-Mangel. Ebenso konnten Assoziationen zwischen einer reduzierten Folsäure-, Calcium-, Vitamin D- und Magnesiumzufuhr und der parodontalen Gesundheit nachgewiesen werden.

Ein intakter Zahnhalteapparat ist andererseits auch die Voraussetzung für die Aufnahme einer vollwertigen, nährstoffreichen Kost. Liegt jedoch eine fortgeschrittene Parodontalerkrankung vor, können Kauschwierigkeiten und damit eine veränderte Nahrungsmittelauswahl die Folge sein. Einige Studien belegen, dass besonders der Verzehr von frischem Obst und Gemüse bei eingeschränkter Kaufunktion reduziert ist und sich dadurch die Aufnahme bestimmter Vitamine und Mineralien verringert. Dies wiederum kann sich negativ auf die Gesundheit des oralen Systems auswirken.

Diese wechselseitige Beziehung zeigt die dringende Notwendigkeit in der zahnärztlichen Praxis das Augenmerk auch verstärkt auf mögliche Kauschwierigkeiten zu richten. Dafür stehen entsprechende Instrumente zur Verfügung. In der Konsequenz können gezielte Ernährungsempfehlungen zur Optimierung der Nährstoffaufnahme und damit letztlich auch zur Verbesserung der oralen Gesundheit führen.
 
 
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