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Dr. Matthias Godt (Flensburg)

Dr. Emil Pfeiffer, Leben und Werk – Die Hintergründe zu seiner medizinischen Forschung

 
Der Wiesbadener Arzt und Forscher Dr. Emil Pfeifer (1846-1931) ist heute vornehmlich als Namensgeber des Pfeifferschen Drüsenfiebers bekannt. Von seinen etwa 80 Werken zu medizinischen Themen handeln jedoch nur zwei kurze Vorträge von Drüsenfieber. Pfeiffer beschäftigte sich hauptsächlich mit kinderheilkundlichen Themen - neben der Erforschung des Drüsenfiebers setzte er sich für eine Verbesserung der Qualität der Säuglingsernährung ein. Er analysierte die auf dem Markt angebotenen Produkte zur Säuglingsernährung und betrieb komplizierte chemische Analysen mit Kuh- und Menschenmilch. Pfeiffer engagierte sich sozialmedizinisch in verschiedenen Ämtern in seiner Heimatstadt Wiesbaden. Die Kur in Wiesbaden, vor allem die Bade- und Trinkkur, spielen in Pfeiffers Werk ebenfalls eine große Rolle. Durch wissenschaftliche Veröffentlichungen, die ins Französische, Russische und Englische übersetzt wurden, verhalf er besonders der Trinkkur mit Wiesbadener Kochbrunnenwasser zu großer Bekanntheit. Pfeiffer war zu seiner Zeit ein über die Landesgrenzen hinaus bekannter Spezialist für die Therapie der Gicht. Seine Bekanntheit führte ihn bis in das damalige Persien, wo er 1897 den an Gicht erkrankten Schah behandelte.

Zur Zeit Pfeiffers wandelte sich das Berufsbild des Arztes maßgeblich – der Arzttyp des wissenschaftlich geschulten und vielseitig interessierten "praktischen Arztes" wurde geboren. Pfeiffer war ein charakteristischer Vertreter dieses Arzttyps. Grundlage des Vortrages bilden das überlieferte Schrifttum Pfeiffers sowie die für den Gegenstand relevante Sekundärliteratur und unveröffentlichte Quellen aus Pfeiffers privatem Umfeld.
 
 
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