Logo Deutscher Zahnärztetag Prof. Dr. Stefan Wolfart (Aachen)

Prof. Dr. Stefan Wolfart (Aachen)

Risiko Keramische Restaurationen

 
In den letzten Jahren hat sich der Indikationsbereich für hochfeste Vollkeramiksysteme in der restaurativen Zahnmedizin stark erweitert. In einigen Bereichen liegen inzwischen aussagekräftige 5-10 Jahresdaten vor.

Mit Hilfe von Risikoabschätzungen können Indikationen für unterschiedliche Restaurationsformen festgelegt werden. So eignen sich für Frontzahnkronen zum Beispiel besonders Aluminiumoxid- und Lithiumdisilikatgerüstkeramiken, für 3-4 gliedrige Brücken im Front- und Seitenzahnbereich Zirkonoxid-Gerüstmaterialien. Generell erkauft man die bessere Ästhetik und Biokompatibilität von Zirkonoxid-Brücken im Vergleich zur Metallkeramik mit einer erhöhten Chippingrate.

Bezüglich minimal invasiver Versorgungsformen spielt die Vollkeramik im Bereich der Inlaybrücken, einflügeliger Adhäsivbrücken und Tabletops eine große Rolle. Um hier unnötiges Risiko zu vermeiden, ist es notwendig Indikationsstellung, Präparationsrichtlinien und bestimmte Brückendesigns zu berücksichtigen.

Trotz dieses erweiterten Indikationsbereiches für moderne Vollkeramiksysteme fehlen vor allem für langspannige Brücken und bei Patienten mit stark ausgeprägtem Bruxismus aussagekräftige Daten, um eine uneingeschränkte Anwendung von Vollkeramik empfehlen zu können.
 
 
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