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Prof. Dr. Peter Eickholz (Frankfurt)
Allgemeinerkrankungen – Risikofaktoren für parodontale Erkrankungen? |
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| Was sind eigentlich Allgemeinerkrankungen? Sollte es nicht lieber "andere Erkrankungen" heißen? Und was ist PA? PA steht für parodontale Erkrankungen und hier insbesondere Parodontitis. Ist Parodontitis nicht ebenfalls eine Allgemeinerkrankung? Parodontitis ist die entzündliche Zerstörung des Zahnhalteapparates als Folge von Defekten der Infektabwehr und/oder überschießender Entzündung als Reaktion auf eine bakterielle Infektion. Im aktuell gültigen Pathogenesemodell für die Entstehung von Parodontitis werden Defekte der Infektabwehr oder Dysregulationen der Entzündungsreaktion als Risikofaktoren aufgefasst, die dazu führen können, dass eine bakteriell induzierte Gingivitis in eine Parodontitis übergeht. Die neutrophilen Granulozyten sind unsere erste Verteidigungslinie zur Abwehr bakterieller Infektionen. Erkrankungen, die die Funktion der Granulozyten beeinträchtigen, schwächen diese Infektabwehr und begünstigen die Entstehung von Parodontitis. Bei Fällen des sehr seltenen autosomal rezessiv vererbten Papillon-Lefèvre-Syndroms ist die Prädisposition so ausgeprägt, dass es bereits im Milchgebiss zu dramatischen Attachmentverlusten und Knochenabbau kommen kann. Eine viel häufigere Erkrankung, Diabetes mellitus, führt zu einer überschießenden Entzündungsreaktion und begünstigt so ebenfalls die Entstehung einer Parodontitis. Die Dunkelziffer der Diabetes-Erkrankungen in Deutschland ist hoch. Hinter dem Versagen einer Parodontitistherapie könnte also ein unentdeckter Diabetes stecken. Aber die Beziehung von Parodontitis und Diabetes ist wechselseitig. Eine chronische Entzündung, wie Parodontitis, kann auch die metabolische Kontrolle des Diabetes mellitus erschweren. Dennoch ist Parodontitis sowohl im Kontext des Papillon-Lefèvre-Syndroms wie auch bei Diabetes mellitus durch konsequente Therapie beherrschbar. |
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