Kann der Laser konventionelle Präparationsinstrumente ersetzten?

Bei den praxistauglichen Dentallasern (Er:YAG- und Er,Cr:YSGG-Laser) erfolgt der Abtrag thermomechanisch. Dabei wird durch die Laserenergie die auf und im Gewebe enthaltenen Wassermolekühle in Microexplosionen verdampft und damit kleine Gewebestücke aus dem Verbund des Gewebes herausgesprengt.
Für einen effektiven und sicheren Abtrag ist ein extern zugeführtes Wasserspray notwendig. Dieses Wasser legt sich als Wasserfilm auf die zu bearbeitende Oberfläche und verhindert somit eine Dehydration.
Die Anwendung der Erbium-Laser in der Kariestherapie wird von einer zwischenzeitlich gesicherten Evidenz gestützt. Seit der Einführung dieser Wellenlänge gibt es zahlreiche klinische Untersuchungen. Alle diese Untersuchungen kommen zu dem Schluss, dass Erbium-Laser ein sicheres Instrument zur Kariestherapie darstellen. Zusätzlich wurden sowohl der Er:YAG- als auch der Er,Cr:YSGG-Laser in den USA von der FDA (Food and Drug Administration) für diese Indikation zugelassen.
Die klassische Indikation eines Erbiumlasers ist die Therapie primärer kariöser Läsionen. Eine gute Zugänglichkeit und direkte Sicht auf die Kavität erleichtert die Handhabung des Lasers. Aus diesem Grund kann die Versorgung von Klasse V Kavitäten und die erweiterte Fissurenversieglung als Domäne des Lasers bezeichnet werden. Aber auch die Versorgung aller anderen Kavitätenklassen ist möglich.
Der wasservermittelte Ablationsprozess begünstigt den Abtrag von Karies aufgrund des höheren Wasser- und Proteingehalts im Vergleich zu gesunder Zahnhartsubstanz (erhöhte Selektivität). Das Entfernen von erkrankter Substanz unter Schonung der gesunden Zahnsubstanz ist mit den Erbium-Lasern, im Gegensatz zu konventionellen Instrumenten gut realisierbar.

Freitag, 12. November 2010
Zeit: 9:20-9:40 Uhr
Ort: CC, Fantasie
Ebene/Etage: C3
Prof. Dr. Norbert Gutknecht

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Norbert Gutknecht 
 
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