Psychologische Screeningverfahren bei CMD: Wie zuverlässig und praktikabel sind sie in der Anwendung?

Schmerz ist das Leitsymptom von Myoarthropathien im Kiefer-Gesichtsbereich. Die Definition des Schmerzes der Internationalen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes beschreibt "Schmerz als ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserleben, das mit einer aktuellen oder potententiellen Gewebsschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen beschrieben wird". Das bedeutet, dass Schmerz nicht einseitig auf eine somatische Dimension zurückgeführt werden darf, sondern auch psychische und soziale Aspekte im Sinne der "interagierenden dualistischen" Einheit nach Melzack und Wall beachtet werden müssen. In der Primärversorgung muss dieses in der diagnostischen Phase allein vom Zahnarzt in einem strukturierten Gespräch geleistet werden. Erst auf dieser Basis lässt sich ein erfolgversprechendes Therapiekonzept erarbeiten. Nun fühlen sich gerade Zahnärzte mangels Ausbildung in diesem Bereich unsicher. Hinzu kommt der Druck, dass ein ausführliches Gespräch nicht routinemäßig bei jedem Patienten möglich ist. Das bestärkt den Wunsch nach standardisierten Screeningfragebögen, die der Patient selbst ausfüllt und deren Auswertung ein Hinweis darauf gibt, ob eine verstärkt psychosoziale Komponente für die Entstehung und Aufrechterhaltung der Beschwerden verantwortlich ist. Der Anspruch, den solche ersten hinweisenden Diagnoseinstrumente erfüllen müssen, sind Zuverlässigkeit, Akzeptanz seitens der Betroffenen, überschaubarer Umfang sowie leichte Auswertungs- und Interpretationsmöglichkeit. Da spezielle Bögen für die Zahnmedizin bisher kaum verfügbar sind, sollen analog einsetzbare Screeninginstrumente vorgestellt werden.

Sonnabend, 13. November 2010
Zeit: 11:00-11:30 Uhr
Ort: Forum, Panorama 2
Ebene/Etage: 1
Priv.-Doz. Dr. med. dent. Anne Wolowski

PD Dr. med. dent. 
Anne Wolowski 
 
Copyright © 2010 Quintessenz Verlags-GmbH, Berlin