Antibiose mit Laserlicht – Eine Alternative zu Antibiotika und Desinfizienzien?

Wie alle medizinischen Fachbereiche befindet sich auch die Zahnmedizin in einem stetigen Wandel. Neue Erkenntnisse und Behandlungsstrategien sollten dabei bewährte Behandlungskonzepte berücksichtigen und sinnvoll ergänzen.

Viele Erkrankungen des Zahnhalteapparats, des Endodonts und der Zahnhartsubstanzen setzen die Ausbildung eines Biofilms voraus. Die effektive Entfernung und/oder Elimination der enthaltenen Mikroorganismen kann die Pathogenese dieser Erkrankungen positiv beeinflussen. Mit der antimikrobiellen Photodynamischen Therapie (aPDT) steht der Zahnmedizin ein Therapiekonzept zur Verfügung, dass bereits in vielen allgemeinmedizinischen Bereichen erfolgreich eingesetzt wird. Dabei sollte allerdings immer beachtet werden, dass sich dieses Therapieverfahren auf die Abtötung von Mikroorganismen beschränkt und somit in umfangreichen Behandlungsstrategien wie der parodontalen antiinfektösen Therapie oder chemomechnischen Wurzelkanalaufbereitung nur adjunktiv eingesetzt werden kann. Unter dieser Voraussetzung konnte das Prinzip der aPDT bereits erfolgreich in einigen Bereichen der Zahnmedizin umgesetzt werden, wobei die Anwendungsmöglichkeiten dieses Therapieverfahrens möglicherweise noch nicht vollständig ausgereizt sind.

Ein Therapieverfahren, dass auf die Beseitigung der für die Ausbildung einer Erkrankung bedeutenden Mikroorganismen abzielt, ist potenziell nutzbringend im Rahmen einer systematischen antiinfektiösen Therapie. Aufgrund der bisher verfügbaren Daten kann die aPDT als viel versprechender adjuvanter Therapieansatz sowohl in der Parodontologie als auch in der Endodontie angesehen werden. Vor allem die Vermeidung möglicher Nebenwirkungen konventioneller Therapieansätze, wie beispielsweise der systemischen Antibiose, lässt die adjunktive aPDT als geeignet erscheinen, bestehende Behandlungskonzepte sinnvoll zu ergänzen.

Freitag, 12. November 2010
Zeit: 9:40-10:00 Uhr
Ort: CC, Fantasie
Ebene/Etage: C3
PD. Dr. Andreas Braun

PD. Dr. Andreas Braun 
 
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