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Freitag, 8. Nov. 2013
Zeit: 11:00-11:10 Uhr
Ort: Forum, Substanz
Ebene/Etage: C

Patienten mit nicht mehr erhaltungsfähigem Restzahnbestand fürchten zumeist den Retentionsverlust und den Fremdkörpereffekt eines totalen Zahnersatzes. Aus diesem Grunde entsteht Nachfrage nach Implantat gestütztem Zahnersatz, am besten in direktem Zusammenhang mit der Entfernung der eigenen Zähne.

Anhand der standardisierten Datenaufzeichnungen, die in unserer Poliklinik im Sinne einer prospektiven Studie sowohl therapiebegleitend wie auch im Rahmen der jährlichen Nachkontrollen durchgeführt werden (impDAT, Kea-Software, Pöcking), lässt sich das hier vorgestellte Patientengut analysieren. Voraussetzung für die implantologische Direktversorgung war ein ausreichendes Knochenangebot an den statisch sinnvollen Implantatpositionen sowie eine antiinfektiöse Vorbehandlung der für die Sofortimplantation vorgesehenen Zähne. Augmentative Maßnahmen wurden bei primär stabilen Implantaten simultan bei Bedarf durchgeführt. Infolge der stets postoperativ durchgeführten Verblockung der Implantate mit provisorischen Brücken konnten einzelne Implantate, die ein finales Drehmoment unter 35 N/cm aufwiesen, in die Versorgung mit einbezogen werden. Standardversorgung waren 6 Implantate im Ober- und 4 Implantate im Unterkiefer.

Wir berichten über 26 Patienten, die nach dem hier vorgestellten Konzept versorgt wurden. Dabei wurden 127 Implantate (65 im OK, 62 im UK) in frische Extraktionsalveolen inseriert. Fallspezifisch wurden weitere Implantate (Spätimplantate) gesetzt und gemeinsam mit den Sofortimplantaten sofort versorgt. Zum Zeitpunkt der Implantation waren die Patienten (15 m, 11 w) im Durchschnitt 61,1 Jahre alt. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit beträgt 5 Jahre (Median 3,3). Bei allen Patienten konnte im Rahmen der Nachuntersuchungen bislang eine stabile periimplantäre Situation beobachtet werden.

Sofortimplantation mit sofortiger prothetischer Versorgung kann als eine Therapiemodalität nach Verlust der letzten Pfeiler oder bei einem geringen Restzahnbestand angesehen werden. Die damit erhaltene funktionelle und ästhetische Kontinuität sowie die verkürzte Behandlungszeit führen zu einer hohen Therapieakzeptanz bei den Patienten.

 
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