Logo Deutscher Zahnärztetag
Samstag, 9. Nov. 2013
Zeit: 11:25-11:40 Uhr
Ort: Forum, Kolleg
Ebene/Etage: C

Einleitung:
3-D Zellkultursysteme und der Einsatz von Mikromassenkulturen haben sich als in vitro Testsystem und als Möglichkeit der Biomaterialuntersuchung aufgrund ihres gewebeähnlichen Verhaltens in den letzten Jahren als potente Methode herauskristallisiert. Des Weiteren bieten sich diese Zellkultursysteme an, als vordifferenzierte Gewebeeinheiten direkt zur Geweberegeneration verwendet zu werden.
Im Rahmen eines Projektes zur regenerativen Endodontie wurden aus humanen Weisheitszähnen multipotente Stammzellen gewonnen. Nach der Herstellung von Zellsphäroiden wurden diese bezüglich ihrer Eignung zur Geweberegeneration in der Zahnwurzel untersucht.
Methoden:
Die aus humanem Pulpagewebe gewonnenen dentalen Pulpazellen wurden angezüchtet, angiogen differenziert und zu Zellsphäroiden kultiviert. Diese wurden nach unterschiedlichen Zeitpunkten auf Polystyrol und bovinem Wurzeldentin ausgesiedelt.
Sowohl die Sphäroidbildung als auch das Auswachsverhalten der Zellen aus dem Gewebeverbund wurden mittels histologischer Färbungen, Licht- (LM), Elektronen- (EM) und Laser-Scan-Mikroskopie (LSM) (Nachweise von Aktin, FAK etc.) untersucht.
Ergebnisse:
Die LM-Untersuchungen und histologischen Färbungen zeigten eine schnelle und gleichmäßige Sphäroidbildung bei unterschiedlichen Zellzahlen. Nach Applikation der Sphäroide ließ sich eine schnelle, radiäre Migration auswachsender Zellen auf unterschiedlichen Substraten erkennen. Die EM-Analysen verdeutlichten einen engen Zellverbund, sowohl an den Oberflächen als auch im Sphäroidinneren. Mittels LSM-unterstütztem Nachweis von fokalen Adhäsionskontakten und Aktin konnte der stabile Zellverbund mit gewebeähnlicher Struktur innerhalb der Zellsphäroide bestätigt, und ein sehr ausgeprägtes Adhäsionsverhalten der aus dem Sphäroid auswachsenden Zellen nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung:
Die Ausbildung gewebeähnlicher Strukturen innerhalb der Sphäroide, sowie das nach Aussaat auf unterschiedlichen Substraten gleichmäßig gerichtete Auswachsen der Zellen zeigen die potentielle Eignung der angiogen vordifferenzierten Zellsphäroide zur Pulpengeweberegeneration.

 
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