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Samstag, 9. Nov. 2013
Zeit: 11:00-11:30 Uhr
Ort: Forum, Analog

Erhöhte Dentinsensibilitäten sind mit einer durchschnittlichen Prävalenz von 20-50 % bei Patienten zwischen 20 und 40 Jahren anzutreffen. Häufig betroffene Regionen sind die bukkalen Zervikalbereiche der Eckzähne, Prämolaren aber auch der ersten Molaren. Frauen leiden häufiger als Männer unter Schmerzen, die durch thermische, chemische, osmotische, evaporative oder taktile Reize ausgelöst werden und gemäß der hydrodynamischen Theorie zur einer Verschiebung des Dentinliquors in den Tubuli mit anschließender Schmerzauslösung führen.
Eine patientenorientierte Therapie sollte primär die Identifikation und Elimination der Kausalfaktoren zum Ziel haben. Unterstützend können häusliche oder professionell angewendete Substanzen eingesetzt werden, die entweder die Herabsetzung/Blockade der neuronalen Schmerzweiterleitung oder einen Verschluss der offenen Dentintubuli bewirken.
Ziel des Vortrages ist die Darstellung der Ätiopathogenese und Therapiemöglichkeiten zur Linderung von Dentinsensibilitäten.
Zahlreiche, vorzugsweise häuslich anzuwendende Desensibilisierungspräparate beinhalten unterschiedliche Kaliumverbindungen, die eine Steigerung der Depolarisationsschwelle und somit eine reduzierte Empfindlichkeit der Zähne bewirken. Der Verschluss von Dentinkanälchen kann beispielsweise durch eine Versiegelung mit einem Adhäsiv oder auch durch die regelmäßige Applikation von Fluoridpräparaten erfolgen. Schnellwirkende Desensibilisierungs- und Zahnpasten der neueren Generation basieren z.B. auf einer Kombination der Aminosäure Arginin sowie Kalziumkarbonat und Natriummonofluorphosphat. Jüngste Untersuchungen zeigen, dass Kaliumoxalat in Mundspüllösungen eine signifikante Reduktion der Schmerzempfindlichkeit innerhalb weniger Tage bewirkt.
Innerhalb des Vortrages werden relevante häusliche und professionell anzuwendende Präparate und ihre Wirkungsweise vorgestellt und anhand aktueller Studien bewertet.

 
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