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Samstag, 9. Nov. 2013
Zeit: 09:45-10:15 Uhr
Ort: Forum, Analog

Karies entsteht, wenn die Balance zwischen kariesauslösenden bzw. -fördernden Faktoren und karieshemmenden Mechanismen an der Zahnoberfläche in ein ökologisches Ungleichgewicht gerät. Durch die der Anwendung unterschiedlicher, lokal wirksamer Fluoridpräparate lässt sich eine evidenzbasierte Kariesprävention durchführen. Zahlreiche klinische Untersuchungen konnten zeigen, dass durch die regelmäßige und kontinuierliche Anwendung von fluoridhaltigen Mundspüllösungen eine Kariesreduktion insbesondere bei kariesaktiven Patienten erzielt werden kann. Das gilt speziell für Patienten, die sich in kieferorthopädischer Behandlung befinden.

Da Karies eine Biofim-assoziierte Erkrankung ist, erscheint es logisch, dass man auch mit antibakteriell wirksamen Mundspüllösungen eine Karies vermeiden kann. Während zahlreiche Studien zeigen, dass die Anzahl bestimmter kariogener Mikroorganismen im Speichel bzw. auf der Zahnoberfläche durch die Anwendung von speziellen Mundspüllösungen reduziert werden kann, gibt es keine ausreichende klinische Evidenz für deren kariesreduzierende Wirkung. Insofern basiert die vermutete karieshemmende Wirkung antibakterieller Spüllösungen letztlich auf dem Surrogatparameter: weniger kariogene Keime heißt auch weniger Karies. Vor dem Hintergrund neuer Erkenntnisse zur Charakteristik von Biofilmen ist dieser Schluss aber nicht erlaubt.

Es ist auch nicht sicher erwiesen, dass Kombinationspräparate (Fluorid und antibakteriell wirksame Substanz) eine bessere kariesreduzierende Wirkung aufweisen als eine Fluoridspülung allein.

 
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