Logo Deutscher Zahnärztetag
Freitag, 8. Nov. 2013
Zeit: 12:00-12:30 Uhr
Ort: CC, Harmonie
Ebene/Etage: C2

In den letzten beiden Jahrzehnten kam es - insbesondere bei Jugendlichen - zu einem Rückgang des Kariesbefalls und zu einer Veränderung der Kariessymptomatik. Zudem wurden neue Erkenntnisse über Fluoridreaktions- und -wirkungsmechanismus gewonnen. Es ist zwar unbestritten, dass Fluoride einen wesentlichen Baustein der Kariesprävention darstellen, aber aufgrund der veränderten Wissenslage zu Fluoriden gibt es unterschiedliche Auffassungen über Art und Umfang der verschiedenen Darreichungsformen. Vor diesem Hintergrund wurde im Jahre 2006 eine Leitlinie zu Fluoridierungsmaßnahmen publiziert. Bei der Entstehung dieser Leitlinie zeigte sich ein Dissens zwischen Pädiatern und Zahnmedizinern bezüglich der Verwendung von Fluoridtabletten und fluoridierter Kinderzahnpasta bei Kleinkindern. Bei der Fortschreibung dieser Leitlinie ließ sich trotz zunächst positiver Diskussionen dieser Dissens nicht ausräumen. Somit ist auch in der neuen Leitlinie bezüglich diesen beiden Fluoridanwendungen nach wie vor keine Einigung erzielt worden, obwohl die international verfügbare Literatur die Auffassung der Zahnmediziner unterstützt. Insbesondere bei der Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasta vertreten die Pädiater die Auffassung, dass sie erst dann zur Mundhygiene eingesetzt werden sollte, wenn Kinder regelrecht ausspucken können, das heisst etwa ab dem 5. Lebensjahr. Nach wie vor sind die Pädiater auch nicht bereit den in der Zahnmedizin längst anerkannten Wirkungsmechanismus von Fluoriden zu akzeptieren, nämlich dass die Fluoridwirkung hauptsächlich posteruptiv an bereits durchgebrochenen Zähnen stattfindet. Der Vortrag stellt die einzelnen Empfehlungen zu unterschiedlichen Fluoridierungsmaßnahmen dar und belegt diese mit einer entsprechenden Evidenz.

 
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