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OA Dr. Gabriel Krastl (Basel)

Pulpaschädigung durch Luxationstrauma – wann besteht die Chance zur Regeneration?

Freitag, 9. November 2012
Zeit: 11:00-11:30 Uhr
Ort: CC, Illusion
Ebene/Etage: C2

Eine Verletzung im (sichtbaren) Mundbereich kann zum einschneidenden Erlebnis für den Betroffenen, oftmals ein Kind, werden. Während für den Patienten zunächst die Beseitigung der unmittelbaren Unfallfolgen im Vordergrund steht, muss der Behandler die oftmals weitreichenden Konsequenzen einzelner Therapieoptionen berücksichtigen.

Generell geht es darum, alle fünf Gewebe (Zahnhartsubstanz, Endodont, Parodont, angrenzender Alveolarknochen und orale Weichgewebe), die bei einem Zahnunfall betroffen sein können, zu berücksichtigen und für sich adäquat zu behandeln. Dislokationsverletzungen schädigen primär das Parodont, aber auch die Pulpa in Abhängigkeit der Auslenkung des Zahnes. Eine fehlende Reaktion auf den Sensibilitätstest sollte nicht als alleiniges Kriterium bei der Entscheidung für eine Wurzelkanalbehandlung herangezogen werden. Insbesondere bei wurzelunreifen Zähnen hat die Pulpa ein hohes Regenerationspotential. Bei schwerwiegenden Verletzungen parodontaler Strukturen (Intrusionen und Avulsionen) ist ein Überleben der Pulpa in vielen Fällen unrealistisch. Darüber hinaus ist mit einer hohen Gefahr für externe Wurzelresorptionen zu rechnen. Wird eine zusätzliche Infektion der infolge des Traumas nicht abwehrfähigen Pulpa nicht rechtzeitig behandelt, sind infektionsbedingte Resorptionen zu erwarten. Somit kommt in diesen Fällen der rechtzeitigen und adäquaten Wurzelkanalbehandlung eine große Bedeutung in Bezug auf eine Prophylaxe infektionsbedingter Wurzelresorptionen zu.
 
 
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