Logo Deutscher Zahnärztetag PD Dr. Dr. Monika Daubländer (Mainz)

PD Dr. Dr. Monika Daubländer (Mainz)

Risikomanagement Notfall

 
Notfälle können sich jederzeit, auch bei gesund erscheinenden Personen ereignen und zu einer Störung der Vitalfunktionen führen. Sie erfordern ein sofortiges, zielgerichtetes Handeln und spezielle Kenntnisse und Ausrüstung.

Der Zahnarzt und sein Team sind, wie jeder in Deutschland, nach § 323c Strafgesetzbuch verpflichtet erste Hilfe zu leisten, da sie sich sonst der unterlassenen Hilfeleistung schuldig machen. Damit sind die gesetzlichen Vorgaben aber auch schon erschöpft. Spezielle Anforderungen gibt es nicht. Da 80 % aller Zwischenfälle in der Medizin auf vermeidbaren menschlichen Fehlern basieren, sind dennoch eine adäquate Ausrüstung der Praxis und ein regelmäßiges Training des gesamten Teams dringend zu empfehlen. Als Crisis Resource-Management kann es optimal auf die individuellen Verhältnisse der Praxis adaptiert werden und umfasst nicht nur die klassischen Reanimationsübungen, sondern auch Fallbesprechungen oder Simulatorübungen sowie die Erstellung von Notfallplänen und Handlungsabläufen.

Diese Vorbereitung hilft dann im echten Notfall den Stress zu reduzieren und die Handlungsfähigkeit des Teams zu erhalten. Selbstverständlich gilt es auch die externen Strukturen adäquat einzubinden und rechtzeitig zu alarmieren. Kommunikation ist in einer solchen Krisensituation ein weiteres entscheidendes Instrument.

Der Prophylaxe eines Notfalls sollte dennoch die primäre Aufmerksamkeit gelten. Hierzu sind die Anamnese und die Beurteilung des aktuellen körperlichen Zustandes des Patienten von zentraler Bedeutung. Bei elektiven Behandlungen können die Rücksprache mit den behandelnden Kollegen oder auch aktuelle Untersuchungen zur Klärung fraglicher Störungen veranlasst werden.

Eine möglichst angst- und stressfreie Behandlung, ggf. auch eine anxiolytische Prämedikation oder Sedierung reduzieren die endogene Adrenalinausschüttung der Patienten und damit die Komplikationsrate.
 
 
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