Logo Deutscher Zahnärztetag Prof. Dr. med. Vjera Holthoff (Dresden)

Prof. Dr. med. Vjera Holthoff (Dresden)

Risiko Psychopathie

 
Die Demenz vom Alzheimertyp (DAT) ist die häufigste zur Demenz führende Erkrankung weltweit. Aufgrund des demographischen Wandels der kommenden Jahrzehnte ist mit einer dramatisch ansteigenden Zahl von Patienten zu rechnen. Der Erkrankungsverlauf führt zu sehr unterschiedlichen Symptomprofilen, die zunächst insbesondere von den kognitiven Beeinträchtigungen geprägt sind. In der zahnärztlichen Betreuung der Patienten bedeutet es, dass Defizite im Gedächtnis oder der Orientierung bei der Anamneseerhebung, den Absprachen, sowie bei der Aufklärung zu berücksichtigen sind. Mit zunehmender Erkrankungsschwere sind es die sogenannten nicht-kognitiven Symptome die unser ärztliches und zahnärztliches Handeln prägen. Die Patienten können in sehr unterschiedlichem Ausmaß an Unruhe, Getriebenheit, Angst, Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit leiden. Die zunehmende Einbusse an Erinnerungsleistungen kann dazu führen, dass trotz Vertrautheit, Personen, auch der Zahnarzt, nicht beständig erkannt werden. Der Umgang richtet sich nach der Erlebniswelt der Erkrankten, denn nur so kann ein Zugang zu den Patienten gefunden werden. Die Angabe von Schmerzen kann ab dem mittleren Stadium der Demenz beeinträchtigt sein, so dass auch der Prävention eine besondere Bedeutung in der Behandlung von Demenzerkrankten zukommen sollte. Eine enge ärztliche und zahnärztliche Zusammenarbeit ist notwendig. Der Vortrag präsentiert die Veränderungen in der kognitiven Leistungsfähigkeit sowie die Verhaltensänderungen bei Demenzerkrankten und weist Wege auf, den Zugang zu der Erlebniswelt zu finden.
 
 
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