Indikationen in der zahnärztlichen Diagnostik – wann reicht die Panoramaschichtaufnahme – wann brauche ich das DVT?

Das OPG hat sich seit seiner Einführung vor fast 50 Jahren zu einer unentbehrlichen diagnostischen Hilfe in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde entwickelt. Mit dem digitalen Röntgen wurde die Bildqualität noch einmal deutlich verbessert und die Dosis weiter reduziert.
Diese große diagnostische Aussagekraft findet aber ihre Grenzen darin, dass das OPG nur zweidimensional abbilden kann. Auch wenn es sich hier um eine Schichtaufnahme handelt, ist es durch die geringe Verwischung nicht möglich, viele der Strukturen des anatomisch komplizierten Gesichtsschädels überlagerungsfrei darzustellen. Mehrdimensionale Ansichten sind mit dem Panoramaschichtverfahren nur in einem sehr geringen Maße möglich.
Die digitale Volumentomographie dagegen ist ein Verfahren, das dünne Schichtaufnahmen in allen möglichen Ebenen erzeugen kann. Die knöchernen Strukturen des Gesichtsschädels werden überlagerungsfrei und mehrdimensional dargestellt, wie es bisher nur mit dem CT und der klassischen konventionellen Tomographie möglich ist.
Die Weiterentwicklung der digitalen Volumentomographie in den letzten 5 Jahren hat zu einer deutlich verbesserten Bildqualität geführt. Und dies bei einem geringen Dosisbedarf, der nur wenig über dem der Panoramaschichtaufnahmen liegt.
Vor diesem technisch-physikalischen Hintergrund ist es unschwer zu erkennen, dass das DVT knöcherne Veränderungen sehr viel besser und umfangreicher darstellen kann, als das OPG.
So wie für jede andere Röntgenuntersuchung auch, bestimmt aber allein die rechtfertigende Indikation den Einsatz der Digitalen Volumentomographie.
Viele Fragestellungen werden bisher nur zweidimensional beantwortet, obwohl eine mehrdimensionale Darstellung notwendig wäre. Man sollte daher immer dann das DVT einsetzen, wenn das OPG entscheidende diagnostische Fragen nicht beantworten kann. Eine Fehlbehandlung, die der Patient möglicherweise ohne das DVT bekommen würde, muss auf jeden Fall vermieden werden.

Freitag, 12. November 2010
Zeit: 9:25-9:45 Uhr
Ort: Forum, Panorama 3
Ebene/Etage: 1
Dr. Andreas Fuhrmann

Dr. Andreas Fuhrmann 
 
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